Von seiner Verlobten verlassen und von seinem Vermieter grund- und fristlos gekündigt, steht Daniel Berry eines Morgens buchstäblich auf der Straße; das einzige Überbleibsel seines eben noch intakten Lebens ist ein kleines Keramikschaf. Die plötzliche Heimatlosigkeit lässt Daniel in ein bodenloses Loch fallen – bis eine zufällige Begeg- nung mit einer Fremden ein Bild in ihm wachruft: von drei rosafarbenen Flamingos auf einem grünen Vorstadtrasen in Norfolk.
Im Haus hinter dem Rasen lebt Sherry Marsh, die gern laut und schräg Foreigner-Songs zum Besten gibt und deren Tochter Rae sich über eine App namens FAZ (Fremde auf Zeit) Gesellschaft zum Ausgehen bucht, weil sie die Gesellschaft ihrer Familie nicht erträgt. Doch für Daniel birgt das Haus der Marshs vor allem eins: das Gefühl, einmal glücklich gewesen zu sein und es vielleicht wieder werden zu können, wenn er sich nur traut, dorthin aufzubrechen.
Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen
Ich hatte zu diesem Buch eine sehr positive Rezension gelesen, die mich richtig neugierig gemacht hat.
Es war anfangs nicht so einfach, in die Geschichte reinzukommen, aber irgendwann hat es „Klack“ gemacht ...
Ich hatte zu diesem Buch eine sehr positive Rezension gelesen, die mich richtig neugierig gemacht hat.
Es war anfangs nicht so einfach, in die Geschichte reinzukommen, aber irgendwann hat es „Klack“ gemacht und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Für mich war dieses Buch definitiv ein Highlight, weil daran einfach alles stimmig war: ein wundervoll verspielter, manchmal sogar philosophischer Schreibstil, tolle Charaktere mit Tiefgang und eine sehr einfühlsame Story in der man sich das eine oder andere Mal wiederfinden kann.
Übersetzt wurde dieser Roman ebenso toll von Claudia Feldmann…
und von mir gibt es eine 100% Leseempfehlung!
Daniel wächst alleine bei seiner jungen Mutter Eve auf, die sich mit gerade einmal 16 Jahren für Ihr Kind und damit gegen ihre Eltern, ihre Herkunftsfamilie entschied. Seitdem sind die beiden sich selbst ...
Daniel wächst alleine bei seiner jungen Mutter Eve auf, die sich mit gerade einmal 16 Jahren für Ihr Kind und damit gegen ihre Eltern, ihre Herkunftsfamilie entschied. Seitdem sind die beiden sich selbst genug, immer unterwegs wechseln sie den Wohnort wie andere ihre Kleidung, Halt und Liebe finden sie lange Zeit nur beieinander. Bis sie in Abigail Gardens Nr. 3 landen, dem Haus direkt neben dem der chaotischen Familie Marsh. Die Marshs, das sind Sherry und Leslie, Pauline und Rae. Sie alle werden bald zu einer Art Bonusfamilie, gehen wie selbstverständlich beieinander ein und aus, und während Daniel in Leslie eine liebevolle Vaterfigur findet, entsteht zwischen Eve und Sherry, dieser fabelhaften, von innen heraus leuchtenden Frau eine tiefe Bindung, die alles bedeutet und alles riskiert.
Wieder einmal ist es Rachel Elliott gelungen mich zu bezaubern, mit ihren Worten zu umarmen, fest einzuhüllen. „Bären füttern verboten“ hat mich bereits 2021 mit einem diffusen Glücksgefühl zurückgelassen und mit ihrem neuen Roman „Flamingo“ ist der Autorin nun ganz ähnliches geglückt. Doch was ist eigentlich ihr Geheimnis? Sie erschafft Figuren die ohne Zweifel Sonderlinge sind, spleenig und vom Leben gezeichnet, leicht neben der Spur. Die am Abgrund stehen, nur einen Schritt vor dem Aus. Und die doch beherzt nach dem Leben greifen, es in die eigenen Hände nehmen, dem Glück des Moments nachspüren und los! Diese Bejahung, dieser Mut rührt mich, bewegt etwas in mir, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Eine warmherzige Geschichte über die Liebe, über Eltern und Kinder, gebürtige wie selbst gewählte. Über Mütter und ihre Geheimnisse, ihr Leben abseits der Mutterschaft. Über Menschen und all das, was sie sind, all die unterschiedlichen Visonen ihrer selbst. Über die Wahrheit und das Verborgene. Die Schönheit des Lebens und die Bürde, die es einem manchmal zu tragen zumutet. Große Leseempfehlung!
Rachel Elliott hat ein gutes Gespür für besondere Charaktere. Sie erschafft Figuren, die nicht direkt leicht zu greifen und zu verstehen sind und doch kann man sich mit ihnen in bestimmten Situationen ...
Rachel Elliott hat ein gutes Gespür für besondere Charaktere. Sie erschafft Figuren, die nicht direkt leicht zu greifen und zu verstehen sind und doch kann man sich mit ihnen in bestimmten Situationen identifizieren. Das hat die Autorin schon in ihrem Buch "Bären füttern verboten" geschafft und nun auch in "Flamingo".
Es ist eine Geschichte, die die volle Aufmerksamkeit vom Lesenden fordert. Nur mal ein paar Seiten lesen, reicht nicht aus, um in die Geschichte eintauchen zu können. Die Charaktere sind speziell und etwas verschroben und eigenwillig. Sie haben Charaktereigenschaften, die teilweise irritierend, aber auch für den Außenstehenden faszinierend sein können. Sie sind nicht leicht zu verstehen, aber je länger man sie durch die Geschichte begleitet, desto mehr schließt man sie ins Herz und man kann Stück für Stück nachvollziehen, warum sie sich so verhalten.
Die Autorin macht es den Lesenden nicht ganz so einfach, da sie neben den komplexen Charakteren auch noch Zeitsprünge und nicht direkt erkennbare Dialoge einbaut. Aber so sorgt sie für eine gute Dynamik in der Geschichte und vorallem für volle Aufmerksamkeit. Das langsame Entblättern der einzelnen Schichten, die die Gefühle und Erlebnisse der verschiedenen Figuren offenlegt, beherrscht sie gut. Es tauchen immer wieder Passagen auf, die nachdenklich und traurig stimmen, aber auch zeigen, was im Leben wirklich zählen sollte. Es ist jedoch kein trauriges Buch, sondern zeigt nur ehrlich, was im Leben alles passieren kann. Der Humor kommt nicht zu kurz und die Autorin hat mit ihren Charakteren und deren Eigenschaften ein buntes Kopfkino geschaffen, was Spaß macht.
Die Geschichte hat mich gefordert, nachdenklich werden lassen und zum Lachen gebracht. Was braucht es mehr?