Herrlich atmosphärisch!
Ich lese sehr gerne historische Romane, deren Handlung im Zeitraum der deutsch-deutschen Geschichte angesiedelt ist - und das vorliegende Werk aus der Feder von Kati Stephan gehört definitiv zu meinen ...
Ich lese sehr gerne historische Romane, deren Handlung im Zeitraum der deutsch-deutschen Geschichte angesiedelt ist - und das vorliegende Werk aus der Feder von Kati Stephan gehört definitiv zu meinen Lesehighlights dieses Genres.
Mitreißend und authentisch, voller Zeitgeist und klug eingeflochtener Details, die mich mühelos in der Familienalltag von Anni, ihrer jüngeren Schwester Paula, Mutter Marlies und Vater Georg eintauchen ließen, erweckt die Autorin jene Zeit zum Leben, in der es in der DDR nicht ohne Grund hieß "Die Gedanken sind frei".
"Das Korsett der DDR war eng, manchmal zu eng. Doch das nur zu denken oder gar auszusprechen, war sehr heikel."
Von Juni 1975 bis September 1977 begleitete ich die rundum sympathischen Figuren und konnte nur staunen, wie gekonnt und angenehm lesbar Kati Stephan die Übergänge der einzelnen Perspektiven gestaltet hat. Die im Klappentext angedeutete Romanze las sich nett, noch beeindruckender war für mich jedoch das große Ganze - die Familiendynamik, die bildreiche Wortwahl, die besondere Atmosphäre … Zwar ist die Angst vor Bespitzelung/Verrat und einschüchternden Stasi-Machenschaften allgegenwärtig, aber die Schönheit des Romans, der eben auch Zusammenhalt, Liebe und Hoffnung zelebriert, leidet zu keinem Zeitpunkt darunter.
Mein Lieblingszitat:
"»Glück sollte im Leben niemals das Ziel sein, sondern stets der Zustand«[…]."
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Klare Leseempfehlung für alle Fans von Romanen mit DDR-Fokus!