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Veröffentlicht am 27.01.2024

Normaler historischer Roman

Die Wölfe von Pompeji
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Beworben wird "Die Wölfe von Pompeji" als ein feministischer historischer Roman für Fans von Madeline Miller und Pat Barker ... das würde ich so nicht unterschreiben, da es falsche Erwartungen weckt.

Zum ...

Beworben wird "Die Wölfe von Pompeji" als ein feministischer historischer Roman für Fans von Madeline Miller und Pat Barker ... das würde ich so nicht unterschreiben, da es falsche Erwartungen weckt.

Zum einen müsste dann der Titel eigentlich korrekt "Die Wölfinnen von Pompeji" heißen, da es um die Prostituierten im Bordell Wolfshöhle geht. Zum anderen ist das Buch keine mythologische Neuerzählung, sondern ein normaler historischer Roman, bei dem es um das Leben ganz gewöhnlicher Sklavinnen geht.
Diese Perspektive hat mir schon gefallen, auch wenn sie sprachlich ziemlich grob umgesetzt wurde. Das passt zwar irgendwie zum Gossenlatein, dass man in pompejianischen Graffiti findet und evtl. auch zur angestrebten jungen TikTok-Zielgruppe, aber nicht so ganz zur eigentlichen Zielgruppe historischer Romane (die ja doch eher von älteren und konservativen Leser:innen bevorzugt werden).

Der Roman erzählt vom eigentlichen Leben und spielt einige Jahr vor dem Vulkanausbruch (und auch vor dem großen Erdbeben?), sodass der Schauplatz eine jede italienische Stadt in der römischen Antike hätte sein können. Vielleicht kommen wir mit den geplanten zwei Fortsetzungen noch zu dem, was den Schauplatz Pompeji in der Rückschau so tragisch macht?
Es geht um das Leben als Sklavin in einem Bordell mit all seinen Härten und das wurde auf jeden Fall sehr eindrücklich geschildert.

Auch empfand ich das Buch als gut recherchiert. Zum Beispiel war mir gar nicht bewusst, dass die Toga nicht nur vom freien römischen (männlichen!) Bürger getragen wurde, sondern auch von den Prostituierten. Ich hatte als Frauenbekleidung immer Tunika und Stola im Kopf und die Toga als ein Gewand, das nur Männern mit dem römischen Bürgerrecht zustand (Verbannten z.B. auch nicht) . Tatsächlich durften Huren aber keine Stola tragen, aber die Toga. Ein Fakt, der mich fasziniert hat.

Was aber ein ziemlich großes Manko des Buches ist, ist sein Preis. 20€ für ein einfaches Taschenbuch, die Fortsetzung liegt dann sogar schon bei 22€. Ich verstehe die gestiegenen Preise in der Branche, aber bei anderen Verlagen bekommt man dafür trotzdem noch ein Paperback...

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Viel Lärm um nichts...

Der Eisbrecher
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Leider einer von den Thrillern, die viel von künstlicher hochgehypter Spannung leben, was ich sehr schade finde. Die Geschichte hatte auf jeden Fall Potential: ein großartiges Setting auf einem Kreuzfahrtsschiff ...

Leider einer von den Thrillern, die viel von künstlicher hochgehypter Spannung leben, was ich sehr schade finde. Die Geschichte hatte auf jeden Fall Potential: ein großartiges Setting auf einem Kreuzfahrtsschiff in der Antarktis und eine verwickelte Kunstkrimiaffäre, alles erzählt von einer unzuverlässigen Protagonistin. Allerdings wurde für mich viel von der Spannung herausgenommen, dadurch, dass Olivia immer wieder und sehr oft herumgejammert hat. Sie fühlt sich permanent von mysteriösen Unbekannten und seltsamen Vorgängen bedroht, ohne dass es in der Handlung wirklich vorangeht. Das ist eine Art des Erzählens, die man mögen muss.
Wer die Bücher von Arno Strobel oder Sebastian Fitzek mag, für den könnte auch dieses Buch etwas sein.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Brutaler, düsterer Nordic Noir

NACHT - Die Toten von Jütland
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Ein Reihenstart für alle, die gerne düstere Nordic Noir Thriller al la Jo Nesbø lesen. Menschliche Abgründe bei Tätern und Polizisten inklusive! Für meinen persönlichen Geschmack werden allerdings die ...

Ein Reihenstart für alle, die gerne düstere Nordic Noir Thriller al la Jo Nesbø lesen. Menschliche Abgründe bei Tätern und Polizisten inklusive! Für meinen persönlichen Geschmack werden allerdings die Gewalttaten zu sehr ausgeschlachtet.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Kommt nicht ans große Vorbild heran

Mord im Christmas Express
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Mord im Christmas Express war wieder ein Buch, das mich eher enttäuscht hat, vielleicht weil ich mit zu hohen Erwartungen herangegangen bin. Der Schauplatz in einem entgleisten Zug mitten in den schneebedeckten ...

Mord im Christmas Express war wieder ein Buch, das mich eher enttäuscht hat, vielleicht weil ich mit zu hohen Erwartungen herangegangen bin. Der Schauplatz in einem entgleisten Zug mitten in den schneebedeckten Highlands ist wahnsinnig toll gewählt, wird dann aber gar nicht so sehr einbezogen, wie ich gehofft hätte. Auch fehlte mir persönlich die Weihnachtsstimmung - es hätte genausogut Mitte Januar sein können. Auch der Fall scheint leidiglich die Rahmenhandlung für das private Drama der (Ex)Polizistin Roz zu sein. Und genau das war mir echt zuviel. Hier wäre eine Triggerwarnung ganz gut gewesen, denn ihr Vergewaltigungstrauma, wie auch die Schwangerschaft und sehr problematische Geburt ihrer Tochter, die sie leider verpasst, weil sie ja im Zug festsitzt und einen Mord aufklären soll, werden ständig in allen (schlimmen!!!) Details geschildert. Die Auflösung des Falls war dann an sich sehr gut gelöst, auch wenn es a) sehr schnell abgehandelt wurde und b) das Recht ziemlich verbogen wird, ohne jetzt wegen Spoilergefahr näher auf Details einzugehen.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Weder der beste, noch der schlechteste historische Roman, der je geschrieben wurde...

Ich, Sperling
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Ich lese sehr gerne historische Romane aus der Zeit der griechisch-römischen Antike, wobei es da leider im Vergleich zu anderen Genres keine große Auswahl gibt. Umso gespannter war ich auf "Ich, Sperling", ...

Ich lese sehr gerne historische Romane aus der Zeit der griechisch-römischen Antike, wobei es da leider im Vergleich zu anderen Genres keine große Auswahl gibt. Umso gespannter war ich auf "Ich, Sperling", der schon vorab sehr, sehr viel Lob erfahren hat, sogar von Leuten, die das Genre sonst nicht lesen. Diesen Lobeshymnen kann ich mich nicht ganz uneingeschränkt anschließen. Zwar ist es ein gut recherchiertes Buch, dass den Alltag in einem Bordell jener Zeit sehr lebendig und glaubhaft darstellt. ) Aber: Im Vergleich mit dem Umfang des Buches gibt es erstaunlich wenig Handlung. Der Erzähler möchte sein Leben erzählen, beschränkt sich dabei aber auf sehr wenige Jahre am Anfang seines Lebens und da auch mehr oder weniger auf eine Wiederholung von Alltagsszenen, danach bricht die Geschichte ziemlich aprupt ab. Man kann sich zwar grob zusammenreimen, was in der Zwischenzeit passiert sein könnte, trotzdem empfand ich das Ende als unbefriedigend und sehr unrund. Deswegen ist das Buch für mich keine außergewöhnliche Leseerfahrung, sondern nur eine mittelmäßige. Ich habe sowohl bessere als auch schlechtere Romane in dem Genre gelesen. ) Ein oft genannter Punkt, sowohl bei Kritik, als auch bei Lob ist die drastische Schilderung gewisser Ereignisse. Für einen historischen Roman empfand ich die Darstellung als ziemlich "normal", wenn vielleicht auch gewollt sehr ausführlich und reißerisch. Leser:innen, die öfter zu historischen Romanen greifen, werden das Level der Gewalt als im Genre gängig einstufen. Wer sonst eher literarisch unterwegs ist - und das ist (leider) die Zielgruppe an die das Buch vermarktet wird, wird es vermutlich schlimmer empfinden.

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