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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2020

Lehrreiches Leseabenteuer voller Herz und Magie

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Mit „Klara Katastrofee und das große Feenschlamassel“ hat Britta Sabbag ein wunderschönes und spannend erzähltes Kinderbuch geschrieben, das zum Vorlesen als auch für junge Leser gleichermaßen geeignet ...

Mit „Klara Katastrofee und das große Feenschlamassel“ hat Britta Sabbag ein wunderschönes und spannend erzähltes Kinderbuch geschrieben, das zum Vorlesen als auch für junge Leser gleichermaßen geeignet ist. Thematisch ist es so vielfältig und aktuell, dass es für Kinder nicht langweilig wird. Zusammen mit der quirligen Klara und dem cleveren Oskar erlebt der Leser viele Abenteuer, die beim Kind lange im Gedächtnis bleiben. Ohne, dass das Kind mit Informationen überhäuft wird, werden wichtige Themen und Werte angesprochen bzw. vermittelt. Zentrale Punkte sind hierbei Umwelt- und Tierschutz, Ausgrenzung, der Umgang mit Niederlagen und Fehlern, Freundschaft und Zusammenhalt, gesunder Ehrgeiz sowie Unterschätzung durch andere. Dabei schließen Kinder die kleine Fee sofort ins Herz und entwickeln Empathie, gerade weil Klara nicht perfekt ist. Viel wichtiger: die kleine Fee hat Herz, Köpfchen und Mut – und das wird mit jeder Zeile deutlich. Gemeinsam mit Oskar, der sich seinen kleinen Schwächen nur allzu deutlich bewusst ist, dagegen aber seine Stärken unterschätzt, entdeckt sie die ihr bis dahin unbekannte Menschenwelt. Zusammen sind sie unschlagbar und wachsen über sich hinaus.
Abgerundet wird die zauberhafte Geschichte durch die farbenfrohen, fröhlichen Bilder von Igor Lange, die den Plot auf wunderbare Weise unterstützen und die Atmosphäre exakt widerspiegeln.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings doch: Schade, dass oft die Bilder zum passenden Text erst auf der nächsten Seite folgen, sodass es das Vorlesen manchmal etwas holprig macht.
Ein toller Auftakt für hoffentlich bald folgende weitere Bücher mit der kleinen Karastrofee.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Mitten aus dem Leben

Zwei in einem Leben
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Auf einer von einer gemeinsamen Freundin initiierte Wanderung von Küste zu Küste Großbritanniens treffen die Londoner Lektorin Marni und der Erdkundelehrer Michael aus York aufeinander. Beide haben keine ...

Auf einer von einer gemeinsamen Freundin initiierte Wanderung von Küste zu Küste Großbritanniens treffen die Londoner Lektorin Marni und der Erdkundelehrer Michael aus York aufeinander. Beide haben keine einfachen Jahre hinter sich und haben sich nach mehreren Schicksalsschlägen ins Alleinsein geflüchtet. Umso schwerer fällt es ihnen, über ihren Schatten zu springen und mit fast völligen Fremden Zeit auf einer Wanderung zu verbringen. Doch sie stellen sich dieser Herausforderung.

Schon nach wenigen Tagen bleiben von der kleinen Wandergruppe nur noch Marni und Michael übrig, und so beschließen sie, zu zweit weiterzuwandern. Beim gemeinsamen Wandern weichen Skepsis und Unbeholfenheit immer mehr und beide fangen an sich zu öffnen. Sie reden und tauschen sich über ihr Leben und ihre Sorgen und Wünsche aus, über vergangene Beziehungen, Elternschaft, Partnerschaft, verlorene Lieben und über die Einsamkeit, die ihrer beider Leben begleitet. Ganz langsam und behutsam spannt sich ein Band zwischen den beiden. Doch können beide ihre Vergangenheit hinter sich lassen und in die Zukunft schauen?

Ich mag diesen Roman sehr. Gerade weil er ohne große Spannung, ohne viel Tamtam und große Gesten auskommt. Das Besondere liegt hier in den kleinen Details und Gesten. Man hat das Gefühl, zwei gute Freunde zu begleiten, die sich kennenlernen und die von Stunde zu Stunde mehr merken, dass sie auf einer Wellenlänge liegen. Zunächst noch zurückhaltend und bemüht, dann immer natürlicher und privater. Der Austausch zwischen den beiden bringt Spaß. Sie kommunizieren auf Augenhöhe, unterstützen sich und spielen einander die Bälle zu. Und dann gibt es natürlich, wie im echten Leben auch, die Momente, in denen man sich fragt: War das zu privat? Bin ich bei der Frage zu weit gegangen? Was hat er/sie denn damit gemeint? Fühlt er/sie sich in meiner Nähe wohl? … Halt: das echte Leben! Das alles macht das Erzählte so authentisch und greifbar.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Eine tolle Fantasy-Reihe

Papier und Feuer – Die Magische Bibliothek
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Ich bin immer noch erstaunt, dass diese Fantasy-Reihe hierzulande so wenig bekannt ist. Sie hat alles zu bieten, was sich das Fantasy-Herz wünscht, und ist gleichzeitig erfrischend anders. Der Zwist zwischen ...

Ich bin immer noch erstaunt, dass diese Fantasy-Reihe hierzulande so wenig bekannt ist. Sie hat alles zu bieten, was sich das Fantasy-Herz wünscht, und ist gleichzeitig erfrischend anders. Der Zwist zwischen Gut und Böse, das Ringen um Macht nimmt hier nicht die übliche Form der meisten Fantasy-Romane an. Hier folgt nicht der eine Kampf dem nächsten. Hier verschieben sich die Machtverhältnisse auf weitaus raffinierterer Weise.
Rachel Caine, die leider schon verstorben ist, hat mit ihrer Fantasy-Reihe eine Welt erschaffen, die ich so in ähnlicher Form vorher noch nicht kannte. Eine magische Welt, in der Technologie und Wissenschaft nur unter strikter Kontrolle gedeihen darf. Der Besitz von Büchern wird vom Staat aufs schärfste verfolgt und bestraft. Wer sich den strengen Regeln widersetzt, wird mundtot gemacht oder aus dem Weg geräumt. Aber es gibt halt doch immer welche, die den Status quo infrage stellen. Die Idee zu dieser Reihe finde spannend und sehr gut umgesetzt.
Mir gefallen vor allem die vielschichtigen Charaktere, die perfekt zusammenspielen und die im Laufe der Handlung wachsen, das Setting und abwechslungsreiche Spannung.
Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band, der hier bei mir bereits bereit liegt.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Ein kleiner Funken Hoffnung

Mitternachtsschwimmer
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Nach einem tragischen Schicksalsschlag ist die Welt für Evan und seine Familie nicht mehr dieselbe. Sie entfremden sich immer mehr voneinander. Vorwürfe, Enttäuschung und die Wut aufeinander steigen von ...

Nach einem tragischen Schicksalsschlag ist die Welt für Evan und seine Familie nicht mehr dieselbe. Sie entfremden sich immer mehr voneinander. Vorwürfe, Enttäuschung und die Wut aufeinander steigen von Tag zu Tag. Als letzten Ausweg beschließt Evan, für ein paar Tage allein ein Cottage an der irischen Küste zu mieten, in der Hoffnung, dass der Abstand seine Ehe rettet. Doch aus ein paar Tagen wird eine Auszeit auf unbestimmte Zeit: Das Coronavirus breitet sich aus und der Lockdown zwingt ihn dazu, vor Ort zu bleiben. Die Einheimischen des malerischen Küstenortes Ballybrady beäugen den zerbrechlich wirkenden Großstädter zunächst etwas argwöhnisch, und auch Evan weiß mit den Dorfbewohnern nichts anzufangen. Besonders seine wortkarge und unfreundliche Vermieterin Grace ist für ihn ein Rätsel. Ihre ungeplanten Aufeinandertreffen sind eine Mischung aus Ablehnung und Faszination. Als Evans achtjähriger gehörloser Sohn Luca unerwartet vor der Tür steht, ist Evan mehr als überfordert. Doch erstaunlicherweise ist es Grace, die einen Zugang zu dem verschlossenen Jungen findet. Ganz langsam scheint das Eis zwischen allen Personen zu brechen und Hoffnung und ein Miteinander entstehen …

Roisin Maguire hat mit „Mitternachtsschwimmer“ einen ganz besonderen Roman kreiert. Mir hat besonders gefallen, wie atmosphärisch und bildgewaltig die Autorin die irische Küstenlandschaft und das Leben dort in Szene setzt. Und auch ihre verschrobenen und erst auf dem zweiten Blick sehr warmherzigen Protagonisten erwachen beim Lesen förmlich zum Leben. Besonders berührt haben mich vor allem die Szenen, in denen Grace und Luca aus sich herauskommen und gemeinsam die Welt erkunden. Das war magisch. Maguire hat ein besonderes Händchen für die kleinen besonderen Momente, die sich zwischen den Dramen des Lebens verstecken, und schafft es damit, dass der kleine Funken Hoffnung immer stärker erstrahlt.

Einzig und allein mit dem Ende war ich nicht zu 100 Prozent glücklich. Wie sich das Miteinander zwischen Evan und Grace entwickelt, war für mich überraschend und irgendwie unpassend. Das hat die Geschichte für mich nicht gebraucht.

Große Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Top und Flop

Iron Flame – Flammengeküsst
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Wow, mir fiel es noch nie so schwer, ein Buch zu rezensieren. In diesem Fall schlagen aber zwei Herzen in meiner Brust, die konträrer nicht agieren könnten. Ich kann in diesem Fall einfach kein Gesamturteil ...

Wow, mir fiel es noch nie so schwer, ein Buch zu rezensieren. In diesem Fall schlagen aber zwei Herzen in meiner Brust, die konträrer nicht agieren könnten. Ich kann in diesem Fall einfach kein Gesamturteil fällen. Stattdessen werde ich meine Meinung aufteilen müssen. Den Grund erfahrt ihr gleich. Diejenigen von euch, die das Buch schon gelesen haben, werden vielleicht die Beweggründe erahnen können.
Kommen wir zuerst zur Story. Ich kann nicht genug betonen, wie sehr ich mag, mit welcher Leidenschaft und Kreativität Rebecca Yarros diese fantasievolle und einmalige Buchwelt erschaffen hat. Das merkt man auf jeder Seite. Es war wieder ein Vergnügen, beim Lesen völlig darin abzutauchen und den Alltag zu vergessen. Einfach nur Kopfkino vom Feinsten.
Mit den letzten ca. 250 Seiten habe ich allerdings etwas gehadert. Die Handlung war mir stellenweise zu sprunghaft, zu verworren, zu lückenhaft. Als wäre versäumt worden, dem Text den letzten Feinschliff zu verschaffen, damit alles harmonisch ist. Ich kann es nicht anders beschreiben. Er wirkte unausgegoren, noch nicht hundertprozentig reif.
Und das bringt mich zum zweiten Teil der Rezension. Liebes dtv-Team, ich bin entsetzt. Und das ist noch harmlos ausgedrückt. Ich habe noch nie so viele Fehler in einem Buch entdeckt. Sie sprangen mich beim Lesen geradezu an. Gibt es irgendeinen plausiblen Grund, warum die Kommasetzung beim „Infinitiv mit zu“ nahezu komplett ignoriert wurde? Teilweise sind auf einer Seite drei, vier dieser Fehler zu finden. Das bringt absolut keinen Spaß beim Lesen. Hinzu kommen noch weitere Fehler, Übersetzungsfehler zum Beispiel. Das war leider schon im ersten Teil dieser Reihe so und ich hätte nie gedacht, dass das wieder passiert.
Geht es hier nur noch um Profit und Publicity? Wo sind die Qualität sowie die Leidenschaft für Literatur? So eine schlechte Arbeit haben weder die Autorin noch die unglaublich gute Geschichte und erst recht nicht wir Leser verdient. Wir freuten uns seit Monaten auf das Buch, gaben eine Menge Geld dafür aus - und dann das. Und es war ja nicht die einzige Panne bei dieser Buchveröffentlichung. Man denke da nur an die falsch eingeklebten Seiten. Liegt es daran, dass die Zeit zu knapp war? Ganz ehrlich, ich warte lieber ein paar Wochen länger auf ein Buch, um mir dann gewiss zu sein, dass die Qualität stimmt. Diese Version jetzt ist das reinste Mängelexemplar. Ja, Fehler passieren. Keine Frage. Aber das grenzt an Totalausfall. Liebes dtv-Team, so etwas sollte doch weit unter eurem Niveau sein. Was ist da nur passiert???
Da dieses Versagen aber nicht die Leistung von Rebecca Yarros schmälern soll, kommen hier meine geteilten Bewertungen. Die Geschichte bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen. Der dtv-Verlag geht dagegen gänzlich leer aus. So bitter es auch ist.

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