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Veröffentlicht am 27.10.2024

Der Mythos vom Rhein

Loreley - Die Frau am Fluss
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Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück. Ich hatte glaube ich etwas anders erwartet und als ich mich auf das Buch eingelassen hab, endetet es auch noch anders als ich gedacht habe.

Ein Roman, ...

Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück. Ich hatte glaube ich etwas anders erwartet und als ich mich auf das Buch eingelassen hab, endetet es auch noch anders als ich gedacht habe.

Ein Roman, der am Rhein spielt, den ich so sehr mag und die Region schon mehrfach bereist habe. Interessante Lektüre dachte ich, doch leider war sie für mich nicht so perfekt. Es ist kein schlechtes Buch, aber es ist mir ein bisschen zu sehr von Rheinromantik angehaucht.

Julie und Johann sind zwei sympathische Protagonisten. Julie hat es nicht leicht muss sie doch hart als Magd arbeiten, um den eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Schwester zu bestreiten. Ihr Vormund nutzt sie aus und behandelt sie nicht gut.

Johann arbeitet bei einem Unternehmen, welches die Begradigung vom Rhein vorantreibt. Doch er wird Zeuge eines ungeheuerlichen Vorfalls und will den Ort des Geschehens so schnell wie möglich verlassen.

Es geht viel um die Mythen und Sagen vom Rhein, die für meinen Geschmack ein wenig zu viel auf das Leben von Julie abfärben. Sehr interessant fand ich den geschichtlichen Aspekt der Rheinbegradigung und die Einführung der Dampfschifffahrt auf dem Rhein.

Das Ende hatte ich mir anders vorgestellt und bin aber nun dennoch gespannt auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Ein Denkmal für ein Gemälde

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Beate Rygiert hat mit diesem Roman dem wohl berühmtesten Gemälde der Welt ein Denkmal gesetzt.

In dem Roman geht es um Leonardo da Vinci und sein Motiv die Mona Lisa. Und dies ist auch schon mein erster ...

Beate Rygiert hat mit diesem Roman dem wohl berühmtesten Gemälde der Welt ein Denkmal gesetzt.

In dem Roman geht es um Leonardo da Vinci und sein Motiv die Mona Lisa. Und dies ist auch schon mein erster Kritikpunkt. Im ganzen Roman ist von Monna Lisa die Rede und Monna ist die Anrede für “Frau” in Italien. Dies war für mich nicht stimmig: im Titel so, im Buch anders.

Auch der erste Teil des Buches hat es mir nicht einfach gemacht, es geht sehr viel um Politik, politische Machtverhältnisse, Bündnisse und Fehden. Dazu muss man wissen, dass die politische Lage in Italien alles andere als einfach war. Es gab eine große kommunale Unabhängigkeit. So gab es die Republik Venedig, das Großherzogtum Mailand oder auch die Republik Florenz, um nur einige zu nennen. Es wurden Bündnisse eingegangen und Allianzen geschmiedet. Und genau diese Situation versucht die Autorin uns näher zu bringen, was man schnell als zu langatmig und uninteressant empfinden kann.

Für mich nahm das Buch ab der Hälfte deutlich an Fahrt auf, es war der Moment in dem Lisa zum ersten Mal Leonardo da Vinci begegnet und das Buch vor allen Dingen zum Ende hin einen Krimi gleicht, durch den gefährlichen Auftrag, den Lisa annimmt.

Insgesamt muss ich sagen, war mir Lisa wesentlich näher als Leonardo, ich konnte mich einfach besser in ihre Lage hineinversetzen und konnte ihr Handeln wesentlich besser nachvollziehen. Gerade in ihrer Mutterrolle geht sie auf und findet letztlich auch ihre Rolle im Haushalt ihrer Schwiegermutter.


Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Leonardo und Lisa erzählt, die Kapitel sind relativ lang und die beschreibenden Elemente überwiegen im Vergleich zu den Dialogen, die erst zum Ende hinzunehmen. Ich hätte mir einen strafferen Spannungsbogen (gerade zu Beginn) gewünscht, kann die Motive der Autorin nachvollziehen, aber dies ist schließlich auch Geschmacksache.

Ein Roman für alle die mehr über das Italien der Renaissance lernen möchten und sich auch noch für die Kunst Leonardo da Vincis begeistern können.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Mord im Golfclub

Steckerlfischfiasko
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Franz Eberhofer ist Kult und auch im neuen Fall steht der Humor bei ihm an erster Stelle. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir mehr Krimi gewünscht. In der Handlung geht es um einen ermordeten ...

Franz Eberhofer ist Kult und auch im neuen Fall steht der Humor bei ihm an erster Stelle. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir mehr Krimi gewünscht. In der Handlung geht es um einen ermordeten Mann, welcher in der Spa-Landschaft des Golfclubs von Niederkaltenkirchen aufgefunden wird. Es handelt sich dabei um den Präsidenten des Golfclubs höchstpersönlich. Franz Eberhofer beginnt zusammen mit seinem „Gehilfen in Spe“ Rudi Birkenberger zu ermitteln. In der Zwischenzeit versucht seine Susi sich als Bürgermeisterkandidatin in Stellung zu bringen. Ein Mord und eine Frau mit ihrem eigenen Kopf, dass ist zu viel für den Franz. Werden er und Rudi Licht ins Dunkle bringen?

Franz Eberhofer ist wie immer pragmatisch und zielorientiert eingestellt. Er hat Probleme mit der modernen Welt, welche z.B. Veganer oder selbstbestimmte Frauen mit sich bringt. Ich mag ihn einfach und kann mich trotz seiner Überzeichnung sehr gut mit ihm identifizieren. Ebenfalls mit von der Partie sind die vielen bekannten Nebendarsteller von denen ich den Flötzinger, sowie den Rudi Birkenberger am liebsten mag. Die Geschichte spielt in Niederkaltenkirchen in der heutigen Zeit und ist gut einordbar. Der Schreibstil der Autorin ist sehr dialogorientiert, humorvoll, manchmal etwas derb und mit bayerischer Sprachfärbung versehen. Ich musste auch in diesem Fall wieder sehr viel lachen. Der Humor verdeckt geschickt die vielleicht manchmal etwas zu kurz geratenen Ermittlungsarbeiten bei der Suche nach den Mördern. Ich hätte mir etwas mehr Detail und Einfallsreichtum bei den Ermittlungen gewünscht. Auch das Ende des Krimis war mir etwas zu banal, auch wenn es im Endeffekt schlüssig ist. Aber die vielen liebevollen Darstellung der einzelnen Charaktere in dem Krimi sorgen für Kurzweile beim Lesen. Sehr humorvoll mit einer Portion zu viel Klamauk ist dieser Krimi aber für kurzweiliges Lesevergnügen empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Blankenese - Zeiten des Umbruchs

Blankenese - Zwei Familien
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Michaela Grüning hat einen Roman geschrieben, der uns die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Folgen wieder sehr deutlich vor Augen führt. Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Leni, die Tochter ...

Michaela Grüning hat einen Roman geschrieben, der uns die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Folgen wieder sehr deutlich vor Augen führt. Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Leni, die Tochter eines verstorbenen Kapitäns und einer Gastwirtin. Eines Tages trifft sie den Reederei-Sohn John und beide verlieben sich ineinander. Doch für Johns Familie ist Leni nicht standesgemäß genug und John ist Halbjude.
Der Roman spielt von 1919 bis 1939 in Blankenese, welches damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Es geht vor allen Dingen um die Familienkonstellationen und die gesellschaftlichen Ressentiments gegenüber einigen Gruppen in der Gesellschaft. Hinzu kommt das Führen einer Rederei bzw. einer Schankstube und die dazugehörigen Geschäfte.
Chronologisch mit etlichen Zeitsprüngen erzählt die Autorin die Geschichte dieser beiden Familien und dies ist genau der Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Mir fehlten oft die Tiefe und die Emotionen in diesem Buch, weil etliches sehr schnell abgehandelt wird und Probleme oder Konflikte gelöst werden, indem sie im nächsten Kapitel einfach nacherzählt werden. Aber das aktive Auseinandersetzen mit Gefühlen und Problemen / Konflikten hat mir in dem Buch gefehlt und teilweise konnte ich die Emotionen und Gefühle der Protagonisten nicht nachvollziehen, weil sie mich nicht mitgenommen haben. Meist wird der Roman aus der Sicht von Leni erzählt, hier hätte ich mir auch noch eine differenziertere Sichtweise z.B. aus der Sicht von Johns Schwester gewünscht. Durch die vielen Zeitsprünge wird auch viel zeitgeschichtliches Wissen vorausgesetzt, vieles wird zwar kurz angesprochen, dennoch ist es sicherlich von Vorteil, wenn man sich mit dem Thema 20er Jahre und Nationalsozialismus etwas auskennt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, ich habe den Roman innerhalb von wenigen Tagen gelesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und man möchte am liebsten gar nicht aufhören, da auch das Buch mit einem Cliffhanger endet. Der Roman ist eher dialogorientiert und es schadet auch nicht, wenn man den Hamburger Zungenschlag kennt. Ein Personenverzeichnis dient zur besseren Orientierung.
Ein Roman für alle die gerne zeitgeschichtliche Romane lesen und für die viele Zeitsprünge keine Probleme darstellen, auf nicht einmal 500 Seiten sind schließlich 20 Jahre verpackt.
Ein spannender Roman, der für mich leider ein wenig zu sehr durch die Zeitgeschichte hetzt.

7/10 P.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Mord im Heimatmuseum

Borkumer Brandung
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Mit viel Lokalkolorit ist dieser kurzweilige Küstenkrimi versehen. Ich bin gut unterhalten worden. In der Story geht es um eine Frau, welche leblos im Heimatmuseum von Borkum aufgefunden wird. Alsbald ...

Mit viel Lokalkolorit ist dieser kurzweilige Küstenkrimi versehen. Ich bin gut unterhalten worden. In der Story geht es um eine Frau, welche leblos im Heimatmuseum von Borkum aufgefunden wird. Alsbald gehen die Spekulationen auf der Insel in der Bevölkerung um. Ein paar sind der Meinung, dass die Frau auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schatz des berühmten Seeräubers Klaus Störtebecker war. Der vom Festland hinzugerufene Kommissar Busboom ermittelt mit seinen Kollegen vor Ort auf der Insel. Handelt es sich um eine Beziehungstat oder steckt gar etwas viel Größeres hinter diesem Mord? Eine interessante Suche nach den Tätern beginnt.

Die Geschichte lebt von den vielen vorkommenden Personen. Dabei hat mir neben Kommissar Busboom gerade die Rolle des Sebastian Friedland sehr gut gefallen. Friedland ist ein Lebenskünstler, welcher keine Lust auf einen geregelten Lebensablauf hat. Er lässt sich von seiner Tante Erika Becker verwöhnen und gerät dabei in das ein oder andere Schlammassel. Der Aufbau der Handlung ist sehr stringent und spielt in der heutigen Zeit. Zeitsprünge sind keine erkennbar und der Leser kann der Geschichte ohne Probleme folgen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, schön erzählend und dialogorientiert. Sehr positiv zu erwähnen sie die vielen Details über das Leben auf Borkum, welches die Autorin sehr gut beschreibt. Gerade für Touristen oder Besucher verbleiben viele Details oft im Schatten und dieser wird durch die vielfältigen und detailreichen Erklärungen der Autorin oft gelüftet. Ich hätte mir an manchen Stellen zwar etwas mehr Tiefgang in der eigentlichen Story gewünscht, aber die sehr sonderbaren Charaktere sowie die lokalen Besonderheiten machen diesen kleinen Makel durchaus wett. Das Fazit ist insgesamt recht positiv. Mit vielem Inselflair und lustigen Charakteren ist dieser Kriminalroman eine sehr gute Urlauslektüre für alle Freunde und Fans dieser naturbelassenen und liebevollen Insel.

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