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Veröffentlicht am 17.03.2024

Malerisch schön erzählte Geschichte

Die Bibliothek im Nebel
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Eine Mischung aus Liebesgeschichte, historischem Roman und Elementen aus Krimi, Mystik und Abenteuerroman hat mir ein großartiges Leseerlebnis bereitet. Die Handlung spielt dabei auf drei Zeitebenen. Im ...

Eine Mischung aus Liebesgeschichte, historischem Roman und Elementen aus Krimi, Mystik und Abenteuerroman hat mir ein großartiges Leseerlebnis bereitet. Die Handlung spielt dabei auf drei Zeitebenen. Im Jahr 1917 flieht der junge Bibliothekar vor der in St. Petersburg stattfindenden Revolution nach Leipzig. Im Jahr 1928 findet das Mädchen Liette auf dem Dachboden eines Luxushotels ein sonderbares Buch mit einem Schloss. Im Jahr 1957 beauftragt die Mitvierzigerin Liette einen Lebemann namens Thomas Jansen die Besitzerin dieses Buches ausfindig zu machen. Die Spuren führen zu einer mysteriösen Schönheit, welche in allen drei Zeitebenen immer wieder auftaucht. Wer ist die geheimnisvolle Schönheit, welche mehr über das Buch weiß als alle anderen zusammen? Die Spuren führen zu einer sonderbaren Bibliothek in Nizza, aber auch nach Paris. Wird Liette das Rätsel lösen können?

Artur ist meine Lieblingsfigur in der Geschichte gewesen. Er hat es nicht leicht und findet in Mara seine absolute Traumfrau. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Trotz allem lässt er sich nicht unterkriegen und die Hoffnung seine Liebe wiederzufinden gibt ihm immer wieder Antrieb. Mara ist ein großes Mysterium und sie sorgt in der Geschichte für einige Überraschungen. Liette wirkt auf mich in machen Passagen ein wenig, wie Mara doch wirkt sie gefestigter und hat weniger in ihrem Leben erleben müssen. Die drei verschiedenen Erzählstränge laufen im Buch während der Story geschickt zusammen und nach und nach werden die einzelnen Zusammenhänge immer klarer.

Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, verschnörkelt und sehr gut lesbar. Bei mir ist beim Lesen gleich eine gewisse Lesemagie entstanden und ich konnte das Buch kaum noch weglegen. Auch wenn ich dieses Buch mit anderen Erwartungen begonnen hatte, bin ich eines Besseren belehrt aber überhaupt nicht enttäuscht worden. Das Buch ist eine Reise zu unterschiedlichen Orten in Europa und jede Reise lohnt sich. Das Ende ist interessant, aber ich hatte fast mit einem anderen Ende gerechnet. Ein Roman, welcher definitiv in keine Leseliste fehlen darf. Eine klare Leseempfehlung für alle Anhänger von malerisch schön erzählten Geschichten.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Das Spiel mit Wörtern

Babel
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Episch und mit verschiedenen Entwicklungsphasen versehen ist dieses Buch eine absolute positive Überraschung für mich. In der Story geht es um den jungen Robin Swift, der aus der chinesischen Stadt Kanton ...

Episch und mit verschiedenen Entwicklungsphasen versehen ist dieses Buch eine absolute positive Überraschung für mich. In der Story geht es um den jungen Robin Swift, der aus der chinesischen Stadt Kanton von Professor Lovell aus Oxford nach London gebracht wird. Dort erzieht ihn Lovell nach einem strengen Lehrplan und mit hartem Regiment. Eines Tages beginnt Robin sein Studium an der berühmten Universität Oxford, genauer gesagt an dem Königlichen Institut für Übersetzung in dem berühmten Turm Babel im Zentrum vom Campus. Dort lernt er seine Freunde Ramy, Letty und Victoire kennen und das Abenteuer Studium beginnt für Ihn. Doch der Schein trügt und bald sind Robin und seine Freunde in Gefahr und müssen sich entscheiden? Oder sind sie nur auf der falschen Fährte?

Robin ist ein anfangs schüchterner fast ängstlicher Junge, der aufgrund der harten Erziehung von Professor Lovell kein Selbstbewusstsein hat. Durch den Umgang mit gleichaltrigen lernt er sich und sein Verhalten besser kennen und entwickelt einen Charakter in eine ganz interessante Richtung mit der ich als Leser nicht gerechnet habe. Von seinen Freunden hat mir Victoire sehr gut gefallen, da ich mich auch in ihr getäuscht hatte. Die Erzählung ist in mehrere Bücher (Abschnitte) aufgeteilt und wird nur durch wenige Zeitsprünge in die Vergangenheit unterbrochen. Durch die vielen Wechseln innerhalb der Erzählung weiß man als Leser nicht in welchem Genre man unterwegs ist.

Der Roman ist eine Mischung aus Fantasy, historischem Roman und Coming of Age (New Adult) und nach einigen Abschnitten ist man wieder ganz woanders. Sehr temporeich und abwechslungsreich ist die Sprache der Übersetzung. Gerade die Passagen in den Sprachakademien strotzen nur so von geistreichen Ideen und großartigen Sprachpassagen, die ich in der Kombination so selten in einem Roman bisher gelesen habe. Die Autorin hat großartige Ideen für die Herkunft von Wörtern und warum sie in der Übersetzung manchmal schwierig zu deuten sind. Auch die Verbindung zu den Silberbarren ist gut durchdacht worden. Die Entwicklung und sehr gute Zeichnung der Charaktere sind ein weiterer großer Benefit dieses Buches. Auch das Ende hat mich überzeugt da es sich nicht so um ein klassisches Ende handelt. Die Autorin hat sich klar zu den rassistischen Begrifflichkeiten in dem Buch geäußert. Denn das Drama um die Klassenunterschiede im viktorianischen England des 18. Jahrhunderts hat sie ganz bewusst in die Geschichte eingebaut. Ein großartiges Buch, dass ich allen empfehlen kann die das Interesse an Fantasy, Historie und auch an Coming of Age haben.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Naturwissenschaftliche Fakten mit Fiktion

Der Astronaut
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Ein Science-Fiction Roman der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Das Verknüpfen von naturwissenschaftlichen Fakten mit technischen Erkenntnissen und einer guten Portion Fiktion ist die perfekte ...

Ein Science-Fiction Roman der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Das Verknüpfen von naturwissenschaftlichen Fakten mit technischen Erkenntnissen und einer guten Portion Fiktion ist die perfekte Mischung für diesen spannenden und wendungsreichen Roman. In der Story geht es um einen Biologen namens Ryland Grace, welcher in seinem Raumschiff aus einem Koma erwacht. Er ist allein an Bord und erinnert sich in Rückblicken an den Grund seiner Mission. Die Erde ist durch ein Phänomen bedroht, was die Sonne erkalten lässt. Nur er kann die Menschheit retten. Doch Probleme gibt es an allen Ecken und Enden. Es ist aussichtslos und doch irgendwie schön?

Ryland Grace ist ein Wissenschaftler wie er im Buche steht. Stets an Lösungen und Wissen interessiert versucht er aus Problemelementen noch etwas Positives zu gewinnen. Er ist ein Eigenbrötler, was ihm bei seiner Einsamkeit hilft. Die Geschichte wird mit Zeitsprüngen in die Vergangenheit unterbrochen, welche aber der Aufklärung der Hintergründe für die Mission dienen. Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und man fliegt nur so durch die Seiten. Sehr gut haben mir die verschiedenen Turns in der Handlung gefallen. Nach einigen Passagen wechselt die Stimmung bzw. die Ereignisse und man fiebert mit Ryland Grace förmlich mit. Der Autor schafft es die naturwissenschaftlichen Fakten sehr gekonnt in die Geschichte einzubinden, ohne dass es zu trivial wirkt. Auch das Ende ist interessant und hat mich emotional berührt. Für mich ist dies einer der besten Science-Fiction Romane, welchen ich die letzten Jahre lesen durfte. Eine klare Leseempfehlung auch an Leser*innen welche sonst nichts mit Science-Fiction zu tun haben.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Georg Pabst während der Nazi Zeit

Lichtspiel
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Mit einem überwältigen Sprachstil und kleinen Nuancen zwischen den Zeilen angereichert hat der Autor einem der schillerndsten Regisseure Deutschlands der 30iger und 40iger Jahre ein literarisches Denkmal ...

Mit einem überwältigen Sprachstil und kleinen Nuancen zwischen den Zeilen angereichert hat der Autor einem der schillerndsten Regisseure Deutschlands der 30iger und 40iger Jahre ein literarisches Denkmal gesetzt.

In der Handlung geht es um den berühmten österreichischen Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst, der nach seinen Erfolgen in Deutschland in Hollywood einen Neuanfang wagt. Doch in den USA ticken die filmtechnischen Uhren anders und Pabst wird Opfer seiner beruflichen Vorstellungen. Da es seiner Mutter in Österreich gesundheitlich schlecht geht kehrt Pabst über Frankreich wieder nach Europa zurück. Dort möchte der Regisseur nur kurz verweilen, doch das Schicksal meint es anders mit ihm. Ein erbarmungsloser Kampf mit sich selbst und dem Regime der Nazis beginnt. Pabst wirkt beruflich selbstsicher und wirkt auf die Lesenden fast mondän und unfehlbar. Doch im Detail ist er eine sehr unsichere Persönlichkeit nach und versucht mit der Verfilmung aus der Realität zu fliehen. Gerade dieses zwiegespaltene Verhalten hat der Autor sehr gut dargestellt.

Die Handlung wird durch wenige Zeitsprünge unterbrochen, was nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Der Aufbau der Handlung wird durch die drei Abschnitte „draußen“, „drinnen“ und „danach“ gezeichnet, was sich alles auf das Regime der Nazis bezieht. Der Schreibstil des Autors ist episch und bildgewaltig. Mir hat das Lesen dieser schön formulierten Zeilen sehr viel Spaß gemacht. Auch die leichte Überzeichnung des „häuslichen“ Angestellten Jerzabek hat mir sehr gut gefallen, passte sie doch sehr gut in das Bild der Zeit. Der Roman lebt von seiner Sprache und der Entwicklung um die Figur des Filmregisseurs. Relativ am Ende wird ein Mythos offenbart, den ich aber hier natürlich nicht verraten möchte. Ein großartig formulierter Roman mit vielen kleinen Anekdoten sorgt für ein großes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Die Liebe zu Computerspielen

Morgen, morgen und wieder morgen
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Dieser Roman handelt von der Liebe zu Computerspielen. Aber er ist mehr als nur eine Beschreibung von Ereignissen aus der Programmierung eines Spieles oder der Gründung eines Unternehmens. Die Autorin ...

Dieser Roman handelt von der Liebe zu Computerspielen. Aber er ist mehr als nur eine Beschreibung von Ereignissen aus der Programmierung eines Spieles oder der Gründung eines Unternehmens. Die Autorin nimmt die Leser mit auf eine Reise von Menschen die immer wieder aufs Neue auf der Suche nach dem Glück, der Liebe und der Erfüllung ihrer selbst sind. In der Mitte der 90iger Jahre trifft der Nerd Sam zufällig seine Kindheitsfreundin Sadie auf einem U-Bahnhof in Boston wieder. Obwohl die beiden sich viele Jahre nicht gesehen haben, springt der Funke über. Beide vereint die Liebe zu Videospielen, aber diese vermag sie auch immer wieder zu trennen. Zusammen mit Sams bestem Freund Marx gründen die drei jungen Menschen eine Videospielfirma und merken recht schnell das Träume nicht in dem Himmel wachsen. Sam ist der Inbegriff eines Nerds wie er im Buche steht. Er hat oft Probleme sein Umfeld wahrzunehmen und ist gesundheitlich beeinträchtigt. Doch die Liebe zu Computerspielen gibt ihm immer wieder neue Kraft über seine Probleme hinwegzusehen. Sadie ist eine hochbegabte Programmiererin, welche ihren Berufsweg über das Privatleben stellt. Sehr oft vermischt sie jedoch beides und sie wirkte auf mich oft sehr sprunghaft. Aber ihr durchweg sehr facettenreicher Charakter macht sie zu der heimlichen Heldin dieses Romans. Gerade die vielen Veränderungen und Turns in der Geschichte lassen diesen Roman so lebendig wirken. Ich hatte mehrmals die Vermutung wie die Story enden könnten und bin dann doch eines Besseren belehrt worden. In der Geschichte geht es um mehr als nur um Videospiele. Es geht um Einsamkeit, Rassismus, Liebe und die ganz besondere Definition von Freundschaft. Des Weiteren lässt die Autorin die Leserinnen und Leser sehr tief in die amerikanische Seele der 90iger und der 2000er Jahre tauchen. Der Roman ist durch Zeitsprünge geprägt, welche aber den Lesefluss nicht beeinträchtigen. Sehr schön erzählend und bildhaft detailliert ist eine treffende Zusammenfassung für den Schreibstil der Autorin. Die vielen kleinen Geschichten zwischen den einzelnen Charakteren, sowie die Entwicklung dieser lässt den Roman zu einem Freudenfest fürs Lesen werden. Auch das Ende ist anders als ich es erwartet habe. Ein toller Roman über eine Zeit aus meiner Jugend, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe.

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