Profilbild von Theaterfreundin

Theaterfreundin

Lesejury Profi
offline

Theaterfreundin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Theaterfreundin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
0

Tom Bendixen ist bei der Wasserschutzpolizei und hat Nachtdienst. Bei Dienstbeginn wird die WaPo zu den Landungsbrücken gerufen. Auf der Barkasse Rike wurde ein Toter gefunden, es ist der Kapitän und Eigner ...

Tom Bendixen ist bei der Wasserschutzpolizei und hat Nachtdienst. Bei Dienstbeginn wird die WaPo zu den Landungsbrücken gerufen. Auf der Barkasse Rike wurde ein Toter gefunden, es ist der Kapitän und Eigner Dominic Lutteroth, er wurde erschlagen. Unverzüglich wird das LKA hinzugezogen, Ermittlungsleiterin ist Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi. Sie und Tom Bendixen verstehen sich sofort gut, er unterstützt Jonna bei den Ermittlungen, was von Vorteil ist, da er den Hafen wie seine Westentasche kennt.
Die beiden Autoren haben einen sehr gut und flüssig zu lesenden Krimi geschrieben. Man ist sofort mitten im Geschehen, ermittelt, rätselt und spekuliert mit wer die Tat wohl begangen hat und überlegt was das Motiv sein könnte. Hamburg und der Hafen spielen eine große Rolle, die Örtlichkeiten werden so beschrieben, dass man vieles sofort wiedererkennt und unbekannte Orte gerne besuchen möchte. Zur Orientierung sind vorne und hinten Karten des Hafens abgebildet. In das Geschehen fließt sehr viel Lokalkolorit ein, es macht diesen Krimi aus. Sämtliche Protagonisten, das sind ja nicht nur Tom und Jonna, sind gut gezeichnet, man hat die verschiedenen Personen direkt vor seinen inneren Augen. Als Leser ist man schon gespannt wie sich die einzelnen Protagonisten in den nächsten Bänden der Reihe weiterentwickeln.
Ich habe es genossen diesen Krimi zu lesen und ein gutes Ermittlerteam, bestehend aus Kriminalpolizei und Wasserschutzpolizei, bei den Ermittlungen zu begleiten. Die Reihe werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich auf den nächsten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2024

Starke Frauen mit Visionen und das Haus Kölln

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
0

Die Geschichte um die Familie und die Firma Kölln in Elmshorn beginnt im Jahr 1886. Ferdi, der Firmenchef stirbt bei einem Unfall in der Kornmühle. Charlotte, seine Frau, hat keine Zeit für Trauer, es ...

Die Geschichte um die Familie und die Firma Kölln in Elmshorn beginnt im Jahr 1886. Ferdi, der Firmenchef stirbt bei einem Unfall in der Kornmühle. Charlotte, seine Frau, hat keine Zeit für Trauer, es muss sofort reagiert werden um die Mühle zu retten. Peter, der älteste Sohn, studiert in Pinneberg, er muss allerschnellstens sein Studium beenden und gleichzeitig das Werk leiten, da Charlotte es als Frau zur damaligen Zeit nicht darf. In Pinneberg hat er Bertha kennen und lieben gelernt, sie macht eine Ausbildung zur Konditorin. Nach Abschluss seines Studiums macht er ihr einen Heiratsantrag. Seine Wahl gefällt seiner Mutter gar nicht, weil Bertha nicht aus der gleichen sozialen Schicht kommt. Doch Peter setzt sich durch und die beiden heiraten.
Wir lernen noch mehr willensstarke jungen Frauen kennen, da ist Luisa, die Tochter des Apothekers, sie möchte gerne die Apotheke führen, aber Frauen ist in Deutschland zu dem Zeitpunkt ein Studium verwehrt. Marie, ist das Küken im Hause Kölln, sie ist an Technik und vor allem Maschinen interessiert.
Die Autorin bringt uns die Geschichte des Hauses Kölln nahe, sie erzählt sie uns ein einem sehr flüssigen, bildhaften Schreibstil. Wir erleben wie Bertha sich immer wieder gegen ihre Schwiegermutter durchsetzen muss, wie Luisa dafür kämpfen muss an der Universität in Pinneberg als Gasthörerin zugelassen zu werden. Herrlich ist es zu erleben, wie erfindungsreich die junge Marie sich ihrer Mutter widersetzt und heimlich z.B. das Pedalieren (Fahrradfahren) lernt. Diese Frauen erkämpfen sich ihren Weg, es kommt gut herüber, wie schwer es ist gegen die ganzen Konventionen anzukämpfen und dabei den Mut nicht zu verlieren.
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen, wir erfahren viel aus der damaligen Zeit. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, so dass sie bildhaft vor unseren Augen agieren. Gespannt erwarte ich den zweiten Teil der Familiengeschichte, er lässt erfreulicherweise nicht lange auf sich warten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.10.2023

Single-Küche nicht nur für Senioren

Dinner for one
0

Viele Menschen leben allein und Rezepte sind meist für vier Personen, das Umrechnen ist aufwendig und funktioniert nicht immer.

"Dinner for one" ist ein sehr interessantes Kochbuch, speziell für die Single-Küche ...

Viele Menschen leben allein und Rezepte sind meist für vier Personen, das Umrechnen ist aufwendig und funktioniert nicht immer.

"Dinner for one" ist ein sehr interessantes Kochbuch, speziell für die Single-Küche im Seniorenhaushalt, erschienen im Dr. Oetker-Verlag. Wenn man älter wird, hat man nicht mehr so viel Hunger und bevorzugt kleinere Portionen. Aber keiner hat Lust, tagelang die Reste zu essen, weil man oft zu viel zubereitet. Ich koche gerne, nach Möglichkeit täglich und mit frischen Produkten - dazu habe ich hier schon viele appetitliche Rezeptvorschläge gefunden, die es sich lohnt auszuprobieren.

Die Rezepte sind übersichtlich gehalten, nicht so kleingeschrieben und enthalten viele Tipps. Inhaltlich ist das Buch gut strukturiert, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Im Einführungskapitel erfährt man, wie man sich gut mit Nährstoffen versorgen kann und erhält Tipps und Tricks zu cleverem Einkaufen und Bevorraten. Jedes Rezept enthält ein Foto, das Appetit macht und wird genau erklärt.

Ich finde, ein wirklich tolles Buch, nicht nur für Senioren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2023

Spannung bis zum nachdenklichen Ende

Der Feind
0

Milla, die Fernsehreporterin und Sandro, der Polizeichef sind ein Paar und verbringen einen gemeinsamen Abend. Dann klingelt Millas Handy, ihr Chef Wolfgang teilt ihr mit, dass es einen Amoklauf oder ein ...

Milla, die Fernsehreporterin und Sandro, der Polizeichef sind ein Paar und verbringen einen gemeinsamen Abend. Dann klingelt Millas Handy, ihr Chef Wolfgang teilt ihr mit, dass es einen Amoklauf oder ein Terrorattentat gibt. Ein paar Sekunden später klingelt auch Sandros Handy, beide begeben sich auf schnellstem Wege zum Ort des Geschehens in Bern. Während der beginnenden Ermittlungen des Amoklaufes wird Sandro ein weiterer Mord mitgeteilt. Es handelt sich um einen bizarren Mord, ein Mann ist an sein Bett gefesselt, nackt und trägt rote Stöckelschuhe. Der Ermordete hat vorher eine Drohung erhalten: ein Foto von sich selbst und mit dem Absatz eines Stöckelschuhs mitten im Gesicht.
Für die Polizei beginnt ein Kraftakt, es müssen parallel zwei Verbrechen aufgeklärt werden. Es stellt sich heraus, dass bei beiden Taten Frauenhass eine zentrale Rolle spielt. Der Schreibstil von Christine Brand ist intensiv, wir sind immer mitten in den Ermittlungen dabei. Mal auf Seiten der Polizei, mal auf Seiten von Milla, der Fernsehreporterin. Doch bei aller Spannung, die sich das ganze Buch über hält, wird es nicht hektisch, wir spüren das es für alle eine anstrengende und intensive Zeit ist. Deutlich wird auch der große Unterschied zwischen der Polizeiarbeit und der Recherchemöglichkeiten der Presse. Es stellt sich auf beiden Seiten immer wieder die Frage, was kann ich und was darf ich.
Der Autorin ist ein sehr spannendes Buch über eine mir unbekannte Szene gelungen. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und man kann sich in sie hineinversetzen. Ein lesenswerter intensiver Krimi.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2023

Der Bau des Eiffelturm und die Geschichte von Claire Eiffel

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
0

Paris ohne den Eiffelturm kann sich heute kaum noch jemand vorstellen. Für dieses Bauwerk hat Gustave Eiffel hart kämpfen müssen, dass es Wirklichkeit wurde und zur Weltausstellung 1889 eröffnet werden ...

Paris ohne den Eiffelturm kann sich heute kaum noch jemand vorstellen. Für dieses Bauwerk hat Gustave Eiffel hart kämpfen müssen, dass es Wirklichkeit wurde und zur Weltausstellung 1889 eröffnet werden konnte hat viel Kraft gekostet. Dieser Roman erzählt die Geschichte des Baus aus Sicht der Tochter Claire von Gustave Eiffel. Claire steht ihrem Vater als Privatsekretärin zur Seite. Ihr Mann Adi ist Ingenieur und ebenfalls in den Bau des Turms involviert. Die Familie wohnt in Paris gemeinsam in einem Haushalt, dass ist selbstverständlich nicht immer einfach.

Wer sich ein bisschen mit der Geschichte des Eiffelturms beschäftigt hat, stellt fest, dass die Autorin in diesem Roman Fakten und Fiktion hervorragend miteinander verwoben hat. Er lässt sich sehr flüssig lesen und man ist immer mitten im Geschehen um den Bau des Turmes. Die Charaktere sind hervorragend beschrieben. Claire ist berufstätig, für die damalige Zeit ungewöhnlich, der Zwiespalt blitzt immer mal wieder durch. Gustave Eiffel ist ein sehr innovativer Mensch und eigenwilliger Charakter, er wird von Sophie Villard gut dargestellt. So könnte man die Aufzählung weiterführen.

Diesen biographischen Roman habe ich sehr gerne gelesen. Ich empfehle ihn für Freunde von historischen Romanen und natürlich für alle die sich für den Eiffelturm und Paris interessieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere