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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Für Frauen zwischen 20 und 40 besonders aufschlussreich

Die Body Bible für Frauen
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Dieses Buch habe ich über die letzten Monate immer mal wieder zur Hand genommen und das ein und andere darin gelesen und nachgeschlagen. Kein Buch, dass von vorne nach hinten gelesen werden muss, es können ...

Dieses Buch habe ich über die letzten Monate immer mal wieder zur Hand genommen und das ein und andere darin gelesen und nachgeschlagen. Kein Buch, dass von vorne nach hinten gelesen werden muss, es können auch einfach Themen gezielt nachschlagen via Register, z.B Darm oder Menopause.
Natürlich, wer sich mit dem weiblichen Körper beschäftigt und sich sehr bewusst mit sich selbst auseinandersetzt, wird hier nicht viel neues finden. Trotzdem gut, dass der weibliche Körper in medizinischer und holistischer Gesundheitsbetrachtung eine Bühne bekommt.
Spannend finde ich das Dreierpack, Dr. Emma Ross, Baz Moffat sowie Dr. Bella Smith, dass dieses Buch geschrieben hat, denn es ist eine Wissenschaftlerin, eine Sportlerin/Trainerin und eine Ärztin. Ein Rundum-Blick, den diese drei zusammengetragen haben.
Fokus liegt aus meiner Sicht auf Frauen über 20 und unter 40. Pubertät wird genauso angesprochen wie Mennopause. Aber der Fokus liegt aus meiner Sicht auf weibliche Körper in jüngerer Lebensmitte.
Fazit: Für alle spannend, die sich noch nicht so sehr viel mit dem weiblichen Körper seinen Vorzügen und Tücken beschäftigt hat.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Verworren

Steglitz
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“Probleme schafft man sich erst, wenn man sie ausspricht.” (S 39)
Bei diesem Buch frag ich mich: Wo anfangen, wo aufhören. Und genau so ist im Grunde auch die Geschichte des Romans von Inès Bayard. Wie ...

“Probleme schafft man sich erst, wenn man sie ausspricht.” (S 39)
Bei diesem Buch frag ich mich: Wo anfangen, wo aufhören. Und genau so ist im Grunde auch die Geschichte des Romans von Inès Bayard. Wie der Name des Romans erkennen lässt, spielt der Roman in Steglitz, ein Bezirk Berlins. Sehr präsent ist Steglitz, fast wie ein eigener Charakter im Buch. Es wird akribisch festgehalten wo sich die Protagonistin aufhält, wo sie auf ihren erratischen Streifzügen durch das Viertel um die Schloßstraße langläuft.
“Freiheit gewinnt man nur mit Mut”. (S 142)
Es wird eine Geschichte erzählt über Leni Müller. Zunächst ein ungewöhnlich langweiliges Hausfrauenleben an der Seite eines Architekten und dann fängt es an zu brechen. Was sie tut, wie sie es tut und wen sie trifft. Es wird aus einer beobachtenden Perspektive erzählt, aber wird so inszeniert, dass einiges des Erlebteten, oder sollte man Wahrgenommenes sagen, in Frage zu stellen ist.
“Manche lassen ihre Schwäche jedoch zur Gewohnheit werden” (S 24)
Sprachlich sehr fein erzählt, aber im Verlauf nehmen die Absurdität zu und auch scheinbar die Quote an Wahrnehmungsunterschieden. Was passiert wirklich, wer sind die Personen und was wird hier nicht erzählt. Auch schwimmen die Zeitebenen.
Ein Roman für Liebhaber literarischer Kunst. Ich konnte dem Ganzen etwas abgewinnen, bin mir aber bewusst, dass dies kein Buch für die breite Masse ist. Kurios fand ich daran, dass dieser Roman, der so in Berlin verhaftet ist von einer Französin, auf Französisch verfasst wurde. Für uns großartig übersetzt von Theresa Benkert.
“Ich bin nicht dazu berufen, verlorene Seelen zu retten, und das Unglück verdient nicht immer Aufmerksamkeit.” (S 25)

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Wie war es wohl?

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Jeder kennt dieses Gesicht, dieses Bild. Selbst wer nichts mit Kunst m Hut hat und sich wenig dafür interessiert. Aber die Mona Lisa von Leonardo da Vinci ist einem Geläufig. Und weil diese Mona Lisa so ...

Jeder kennt dieses Gesicht, dieses Bild. Selbst wer nichts mit Kunst m Hut hat und sich wenig dafür interessiert. Aber die Mona Lisa von Leonardo da Vinci ist einem Geläufig. Und weil diese Mona Lisa so bekannt ist, fragt man sich schon: Was ist die Geschichte hinter diesem Bild. Oder? Als ich sie das erste Mal im Louvre gesehen habe, kam ich wie viele Millionen andere ins Grübeln.
Und nun hat Beate Rygiert die Geschichte ersonnen, die sich um das Gemälde rankt. Könnte so gewesen sein, muss aber nicht. Wer vorranging Interesse am Wahrheitsgehalt hat der diesem Roman innewohnt, der sollte sich zu allererst das gute Nachwort zu Herzen nehmen, in dem die Autorin ihre umfangreiche Recherche erläutert und ihre Schlussfolgerungen darlegt.
1494. Es geht um eine junge Frau, die unsterblich in einen Mann namens Guiliano de Medici verliebt ist, in diesem Fall „Mona Lisa“. Dieser Mann sollte es aus familiären Gründen und Umständen leider nicht sein und sie wurde von Francesco del Giocondo geehelicht. Diese Ehe war eine praktische, aber keine leidenschaftliche. Und nun soll Leonardo da Vinci mit seiner Kunst ins Spiel gekommen sein und Guiliano de Medici hat ihn beauftragt die gute Lisa Gherardini, nun del Giocondo, zu malen. So konnte er via geheimen Botschaften wieder Kontakt mit ihr haben.
Eine atemberaubende Geschichte in einer Zeit, wo das weibliche Geschlecht keine Rechte hatte und sich allem fügen musste. Gut recherchiert in die damals herrschenden Gepflogenheiten gebettet. Außerdem spannend erzählt! Es ist die ein wunderbarer historischer Roman. Mich hat er gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Zwei Frauen und eine Reederei vor 150 Jahren

Aufs Meer hinaus
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Die norwegische Journalistin Cecilie Enger hat mit dem Roman um zwei weibliche Protagonistinnen kurz vor dem Beginn des 20. Jahrhunderts einen Roman geschrieben, der uns allen wiederholt vor Augen führt ...

Die norwegische Journalistin Cecilie Enger hat mit dem Roman um zwei weibliche Protagonistinnen kurz vor dem Beginn des 20. Jahrhunderts einen Roman geschrieben, der uns allen wiederholt vor Augen führt was es zur damaligen Zeit hieß eine Frau zu sein mit den erwarteten Rollen. Die Geschichte um zwei Norwegerinne, die einst die erste frauengeführte Reederei leiteten beruht auf einer wahren Historie. Leider ist mir nicht ganz klar was hier aus der Recherche Cecilie Engers hervorging und was Fiktion, aber der Rahmen in dem hier erzählt wurde, sollte den Gegebenheiten entsprochen haben. Sprich der Umgang, die Not und die Kargheit.
Ohnehin ist die Geschichte sehr karg und distanziert erzählt. Da bleibt so einiges auf der Strecke. Es hätte nicht mehr sein müssen, nur in Perspektive gesetzt hätte es mir an der ein und anderen Stelle deutlich besser gefallen. Eine sehr trockene Erzählweise, die aber auch irgendwie zu den beiden passt.
Im Mittelpunkt steht zunächst Bertha Torgersen (die im echten Leben von 1864 bis 1954 lebte), sie wächst ohne ihre leibliche Mutter im Süden Norwegens auf bei ihrer Stieffamilie. Harte Verhältnisse regieren und sie flieht so schnell sie kann in die Unabhängigkeit ohne Ehe. Nicht in die vorgefertigten Bahnen. Sie landet in einer Bergbaustadt Karmøy. Dort trifft sie auf Hanna Brummenaes (1860-1942), die auffällt, denn sie trägt „Männerkleidung“ und ist unabhängig. Heute würde man die beiden als Vordenkerinnen und mutige Feministinnen bezeichnen. Es wird ihr gemeinsamer Weg der Reederei bis in den 1. Weltkrieg hinein gezeichnet und im finalen Abschnitt, die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis hin zu Hannas Tod.
Mir hat die jeweilige Stimmungslage gut gefallen, wie es um 1900 in den Aufbruch ging und dann die beiden Weltkriege alle Energie und Werte vernichteten.
Übersetzt wurde der Roman aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Gut lesbar.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Für den erweiterten Blick in die Welt

Das Minarett in den Bergen – Porträt eines unvermuteten Europas
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Gerade in diesen Tagen, wo die politische Lage so angespannt ist und sich viele zurückziehen und sich nicht mehr öffentlich an Diskursen und echter Auseinandersetzung teilnehmen, finde ich es gerade wichtig ...

Gerade in diesen Tagen, wo die politische Lage so angespannt ist und sich viele zurückziehen und sich nicht mehr öffentlich an Diskursen und echter Auseinandersetzung teilnehmen, finde ich es gerade wichtig den Blick zu weiten und auch mal Bücher zur Hand zu nehmen, die eventuell sonst nicht so von Interesse wären. So verhält es sich mit dem recht speziellen Titel „Das Minarette in den Bergen“ von Tharik Hussain. Ein Buch, dass im englischsprachigen Raum eine gute und große Resonanz bekommen hat.
Tharik Hussain verbindet Reisen mit dem themenspezifischen Erkunden des Islams in der Gegend des westlichen Balkans – Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Albanien, Serbien, Nordmazedonien und Montenegro. Er selbst lebt mit seiner Familie in Großbritannien und hat einen Sommerurlaub genutzt um das muslimische Europa zu erkunden wo einst auch das osmanische Reich seine Grenzen fand. Spannend wie alte Gebäude und heutige Begegnungen beschrieben werden. Klar, ist dies ein sehr subjektiver Reisebericht. Er bleibt nie lange an den Orten und die Abgrenzung ob nun religiös begründet oder einfach lokale Verhaltensweisen, ist nicht immer so eindeutig. Aber nimmt man das in Betracht, ist es eine schöne Erweiterung des Blickwinkels.
Ein wenig Toleranz in alle Richtungen tut heutzutage besonders gut.

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