Cover-Bild Nachbarn
(53)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 22.01.2024
  • ISBN: 9783351042240
Diane Oliver

Nachbarn

Storys
Brigitte Jakobeit (Übersetzer), Volker Oldenburg (Übersetzer)

Ein Buch, auf das die Welt 60 Jahre warten musste: große Literatur, in der Aktivismus und Poesie in explosiver Weise aufeinandertreffen.

»Nachbarn« ist eines jener seltenen Werke in der Literatur, die ihre Zeit einfangen und ihr doch weit voraus sind. Diane Oliver erkundet darin die sich wandelnden sozialen Umstände: Beäugt von den Nachbarn, fragen sich Ellie und ihre Familie, ob es richtig ist, den kleinen Bruder morgen als einziges Kind auf die Schule der Weißen zu schicken. Ein Paar wird durch rassistische Übergriffe dazu getrieben, im Wald zu leben, und entwickelt eine mörderische Wut. Meg heiratet einen Schwarzen, doch die Liebe fordert über die Grenzen der Hautfarbe ihren Preis. Über allem könnte die Frage stehen: Gibt es einen Unterschied zwischen dem, was für die Gesellschaft am besten ist, und dem, was das Individuum braucht? Oliver geht es immer um beides, um das Politische und das Persönliche, und damit um allgemeingültige Fragen unserer Existenz und unseres Miteinanders.

»Diane Oliver ist die größte amerikanische Autorin des 20. Jahrhunderts. Mit ihr reise ich in die Zeit der Bürgerrechtsbewegung und in die Seele der Menschen. Wenn Nina Simone die High Priestess of Soul war, ist Diane Oliver die High Priestess of Literature.« Julia Franck

»Diane Oliver ist weder an Raum noch an Zeit gebunden und gibt uns ergreifende Einblicke in das Leben derjenigen, deren Menschlichkeit ständig verleugnet wird.« Emilia Roig

»Eine sensationelle literarische Wiederentdeckung. Helle Begeisterung bei mir … Meine Güte, die Frau war noch keine 23 – ein wunderbares Buch.« Thea Dorn

»Das Buch erfüllt einen mit Bewunderung und mit Wehmut, weil man sieht, was für ein unglaubliches Talent hier viel zu früh gestorben ist.« Eva Menasse

»Glänzend übersetzt.« Adam Soboczynski

»Geschichten, die einen besonderen Einblick in den amerikanischen Alltag der 1960er geben, in das Leben einer jungen schwarzen angehenden Autorin zwischen Rassismus und Armut, Hoffnungen, Identitätsfragen und Selbstzweifeln.« Christoph Amend, ZEIT-Newsletter

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2024

Nachbarn in einer Parallelwelt

0

Das im Stil der 60er Jahren geschriebene Buch mit 14 Kurzgeschichten handelt vom Leben in den 60er Jahren in den USA. Es ist die Zeit der Rassentrennung, der ungerechten Behandlung der dunkelhäutigen Bevölkerung ...

Das im Stil der 60er Jahren geschriebene Buch mit 14 Kurzgeschichten handelt vom Leben in den 60er Jahren in den USA. Es ist die Zeit der Rassentrennung, der ungerechten Behandlung der dunkelhäutigen Bevölkerung und der Bürgerrechtsbewegung. Es handelt von Nachbarn, die zwar nebenan leben, die von der weißen Bevölkerung in einer Parallelwelt getrennt leben. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, meistens steht jedoch eine Frau im Mittelpunkt des Geschehens. Frauen, die von ihren Männern verlassen wurden oder deren Mann keinen Beitrag zur Kindererziehung oder Geldeingang beitragen, Frauen, die für einen Weißen Dienstleistungen erbringen und deren Kinder sich selbst überlassen werden, die um ein auskömmliches Leben kämpfen. Auch die unterschiedlichen Farbnuancen spielen eine Rolle.
Manche Kurzgeschichten fand ich hochinteressant, bei manchen hätte ich gerne gewusst, wie es weitergeht, manche haben mich gepackt, andere hingegen fand ich langweilig und uninteressant. So ist wohl für jeden was dabei. Trotz der lange zurückliegenden Zeit seit der Erstveröffentlichung ist das Thema leider immer noch aktuell.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2024

Tiefgang, Frust, Isolation

0

Eine Sammlung mächtiger Kurzgeschichten mitten im und über das Leben Dunkelhäutiger Menschen im Amerika um 1960.
Gekonnt nimmt Oliver uns Leser mit in ganz private Szenen, die dennoch mit der ganz großen ...

Eine Sammlung mächtiger Kurzgeschichten mitten im und über das Leben Dunkelhäutiger Menschen im Amerika um 1960.
Gekonnt nimmt Oliver uns Leser mit in ganz private Szenen, die dennoch mit der ganz großen Politik und anti-Segregations-Bewegung verwoben sind. Meist lässt sich garnicht trennen ob es um die Herausforderungen des Einzelnen geht oder der gesamten Bevölkerung.
Ein wichtiges Werk, das man kennen sollte um sich mit der Kultur und leider auch den aktuellen Wirrungen in Amerika auseinanderzusetzen.

Die Charaktere sind lebensecht und tiefgründig geschrieben, man fühlt isch wie in einer Zeitmaschine. Es ist ein echt gutes Buch, aber kein leichtes. Die Geschichten greifen den O-Ton an Frustration und Isolation auf, der in dieser Zeit wohl geherrscht haben muss.

Eine wichtige Stimme einer jungen dunkelhäutigen Amerikanerin ihrer Zeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2024

Tiefgründige Geschichten!

0

NACHBARN
Diane Oliver

Nachbarn ist ein Buch, bestehend aus vierzehn Kurzgeschichten, die einen eindringlichen Einblick in das Leben mehrerer schwarzer Menschen in den Südstaaten zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung ...

NACHBARN
Diane Oliver

Nachbarn ist ein Buch, bestehend aus vierzehn Kurzgeschichten, die einen eindringlichen Einblick in das Leben mehrerer schwarzer Menschen in den Südstaaten zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung in den 60er-Jahren bietet.

Wir erfahren von dem kleinen Thommy, dem empfohlen wurde, wegen seiner Begabung auf die Schule für Weiße zu gehen. Doch die Gewaltbereitschaft der weißen Menschen der Stadt, die dies verhindern wollen, ist so groß, dass die Familie den zunehmenden Druck kaum aushält und am Ende keinen Mut aufbringt, ihren Sohn in deren Schule zu schicken.
In einer anderen Geschichte ist eine Frau im Mittelpunkt, die als Dienstmädchen bei einer weißen Frau arbeitet. Ihre Kinder muss sie am Tage unbeaufsichtigt und ohne Essen alleine zu Hause lassen. Um die Kinder sattzubekommen, bestiehlt sie ihre „Herrin“, aber ihr Ehemann hat nichts besseres zu tun, als sich ein Auto zu kaufen.

Das Buch handelt von Ausgrenzung, Demütigung und Rassentrennung, aber auch von der Unzuverlässigkeit des schwarzen Ehemanns.

Einige Geschichten konnten mich sehr berühren, andere Geschichten und deren Personen hätte ich gerne noch länger begleitet, nicht alle Geschichten gefielen mir.

Leider sind die Themen dieses Kurzgeschichtenbandes noch immer hochaktuell, und das, obwohl dieses Buch bereits in den 60er-Jahren von der jungen Diane Oliver (1943-1966) geschrieben wurde. Oliver starb im Alter von nur 22 Jahren bei einem Verkehrsunfall.
So eindrückliche und differenzierte Charakterbeschreibungen in einem jungen Alter zu Papier zu bringen, haben mich sehr beeindruckt. Die Autorin hat es perfekt verstanden, die Stimmung in Amerika während der Bürgerrechtsbewegung einzufangen.

Ich habe nicht nur das Buch gelesen, sondern auch das Hörbuch gehört, dabei durfte ich der wunderbaren und klaren Stimme von Maya Albarn-Zapata lauschen.
Gerne empfehle ich dieses Buch/Hörbuch weiter.
4/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2024

Lehrreiche Kurzgeschichten

0

In diesem Buch finden wir 14 Kurzgeschichten von Diane Oliver, die nun knapp 60 Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht werden. Die erste Kurzgeschichte „Nachbarn“ veröffentlichte sie bereits in den 60er Jahren, ...

In diesem Buch finden wir 14 Kurzgeschichten von Diane Oliver, die nun knapp 60 Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht werden. Die erste Kurzgeschichte „Nachbarn“ veröffentlichte sie bereits in den 60er Jahren, bevor sie 1966 im Alter von nur 22 Jahren starb. Die fiktiven Kurzgeschichten entspringen allesamt ihrer Rassismus Erfahrungen in den 1940er und 1950er Jahren in den USA. Diese Informationen waren mir beim Lesen der ersten Kurzgeschichten ehrlicherweise nicht bekannt. Denn obwohl diese Geschichte allesamt vor etwa 60 Jahren geschrieben wurden, sind sie bis heute relevant. Diese Kurzgeschichten sind lehrreich und erschreckend, traurig und verstörend. Wie in jeder Kurzgeschichtensammlung sind selbstverständlich nicht alle Kurzgeschichten gleich lehrreich oder „gefallen“ dem Lesenden gleich gut. So hat natürlich auch mich so manche Kurzgeschichte mehr fesseln können als andere. Insgesamt ergibt sich jedoch ein Werk, das uns auf spannende und unterhaltsame Weise lehren kann, wie wir als Gesellschaft bis heute Rassismus dulden und wie dieser sich abspielen kann. Der Schreibstil von Diane Oliver ist recht schlicht, die Geschichten überwiegend kurzatmig und interessant geschrieben. Für ein 5-Sterne Buch konnten mich leider nicht genug Kurzgeschichten vollends überzeugen, das mag aber auch an meiner persönlichen Präferenz liegen. Grundsätzlich bin ich eigentlich kein großer Fan von Kurzgeschichten, wollte mich aber mal wieder daran versuchen. Insgesamt kann ich dieses Buch nur empfehlen, wenn man sich kritisch mit Rassismus und anderen Diskriminierungserfahrungen Betroffener auseinandersetzen möchte. Das heute genau so wichtig wie vor 60 Jahren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2024

Nachbarn und andere Geschichten

0



Diane Oliver ist eine amerikanische Schriftstellerin (1943 - 1966), die schon im Alter von 22 Jahren durch Unfall ums Leben kam.
Dieses Buch versammelt Kurzgeschichten von ihr. Angesiedelt sind die Geschichten ...



Diane Oliver ist eine amerikanische Schriftstellerin (1943 - 1966), die schon im Alter von 22 Jahren durch Unfall ums Leben kam.
Dieses Buch versammelt Kurzgeschichten von ihr. Angesiedelt sind die Geschichten in den sechziger Jahren, in einer Zeit des möglichen Umbruchs, die Hoffnung auf Inklusion und aber auch der Widerstände.
Die erste Geschichte ist die Titelgeschichte.
Tommy, ein schwarzer Junge, soll morgen zum ersten mal auf eine rein weiße Schule gehen. Das wird schwer. Wichtige Figur der Geschichte ist Tommys ältere Schwester Ellie.
Unerwartet kurz, aber kompakt zeigt die Geschichte einen besonderen, schicksalsträchtigen Moment und eine Familie in einer moralischen, verantwortungsvollen Entscheidungsfindung. Man spürt die Anspannung.
Diane Oliver zeigt die Situation der Charaktere in großer Tiefe, das ist beeindruckend. Spätere Geschichten haben mich weniger erreicht.
Daher würde ich die Autorin auch keineswegs in die Nähe von Gigantinnen wie Toni Morrison oder Ann Petry rücken. Die Geschichten können auch ohne so einen Vergleich lesenswert sein.