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Veröffentlicht am 28.01.2024

Gesellschaftlich wichtige Thematik

Weiße Wolken
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Schade, Inhaltsangabe, farbenfrohes Buchcover sowie der seltenerweise sogar im Text aufgegriffene und erläuterte Buchtitel hatten in mir die Erwartung geweckt, einen zum Nachdenken anregenden, anspruchsvollen ...

Schade, Inhaltsangabe, farbenfrohes Buchcover sowie der seltenerweise sogar im Text aufgegriffene und erläuterte Buchtitel hatten in mir die Erwartung geweckt, einen zum Nachdenken anregenden, anspruchsvollen Roman geliefert zu bekommen. Leider weit gefehlt. Ansprüche stellte der Text an mich nur insoweit, als dass ich ihn aufgrund der gewählten Sprache über weite Strecken hinweg gar nicht verstehen konnte. Es wimmelt in ihm nur so von Anglizismen und modernen (in der Sprache der Autorin „hippen“) Begriffen, die mir als Leserin Ende fünfzig schlichtweg noch nie untergekommen sind. Hinzu kommen die vielen mir unbekannten Namen von Songinterpreten und ihren Songs. Die behandelten Themen Rassismus und Sexismus sind gesellschaftlich wichtig, werden m.E. aber zu einseitig dargestellt. So wundert es nicht, dass das Fazit der sich an diesen Themen abarbeitenden einen Protagonistin dahin geht, dass alle Weißen Rassisten seien. Einzig gefallen hat mir die Passage über die Reise der beiden Schwestern in das Heimatland Senegal ihres Vaters, die allerdings erst im letzten Buchdrittel Raum einnimmt, obgleich nach dem Klappentext doch zu erwarten gewesen wäre, dass es darum im Wesentlichen gehen wird.
Vielleicht spricht das Buch eher eine jüngere Leserschaft an.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Aneinanderreihung von Reflexionen

Die Verletzlichen
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Eine eigentliche Handlung gibt es in diesem Roman nicht. Vielmehr werden Reflexionen der Ich-Erzählerin (wohl die Autorin selbst) aneinandergereiht, vor allem zum Schreiben und zum Beruf des Schriftstellers, ...

Eine eigentliche Handlung gibt es in diesem Roman nicht. Vielmehr werden Reflexionen der Ich-Erzählerin (wohl die Autorin selbst) aneinandergereiht, vor allem zum Schreiben und zum Beruf des Schriftstellers, aber auch zu gesellschaftlichen Themen. Hier nimmt die im Jahr 2020 gerade aktuell gewesene Pandemie in New York, dem Wohnort der Erzählerin, viel Raum ein. Während der Pandemie hütet die Erzählerin den Papagei einer Freundin in deren Wohnung ein, wo sie auf einen psychisch kranken Studenten trifft.
Das Buch ist ein wahres Goldstück für Literaturfreunde, denn die Erzählerin sinniert sehr viel über berühmte Weltliteraten und den Beruf des Schriftstellers, fügt auch viele Zitate ein. Das alles dominiert sogar, während von dem Zusammentreffen der Erzählerin mit dem jungen Mann erst relativ spät die Rede ist und ihr Zusammenleben im Hintergrund bleibt, wodurch der Leser m.E. getäuscht wird. In ähnlicher Weise hat die Autorin bereits früher ihr Buch „Der Freund“ geschrieben, soweit ich es recht in Erinnerung habe. Ein Plus ist das Cover, auf dem der Ara und eine Hortensie zu sehen ist, die beide im Buch eine Rolle spielen.
Wer besondere Bücher mag und literaturaffin ist, mag zu diesem Buch greifen.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Berufsleben einer Journalistin

Die Unbestechliche
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Maria von Walser, die eine der beiden Autorinnen, ist mir als Moderatorin der Frauenfernsehsendung ML Mona Lisa bekannt. Vor allem der Berichterstattung über Frauen hat sie sich verschrieben. In diesen ...

Maria von Walser, die eine der beiden Autorinnen, ist mir als Moderatorin der Frauenfernsehsendung ML Mona Lisa bekannt. Vor allem der Berichterstattung über Frauen hat sie sich verschrieben. In diesen Rahmen passt treffend der vorliegende Roman, in dem die weitere Autorin Waltraud Horbas die anfänglichen beruflichen Stationen Walsers nachzeichnet. Dabei entspringt durchaus auch einiges der Dichtung. Die Rolle Walsers übernimmt im Roman die junge Alice, deren Berufswunsch von klein auf der der Journalistin ist. Sie arbeitet sich von der Volontärin über Tätigkeiten bei Regionalzeitungen bis hin zum Hörfunk hoch, und das unter aufgrund ihres Geschlechts erschwerten Bedingungen. Denn ihre Karriere startet Ende der 1960er Jahre in einem von Männern dominierten Bereich, noch dazu als Mutter einer kleinen Tochter (später dann – nach Scheidung und erneuter Ehelichung ihres Ex-Mannes noch eines Sohnes). Als Protagonistin finde ich sie unsympathisch und unnahbar. Das liegt wohl daran, dass sie ihrer Karriere ihre Kinder opfert und das Bild einer Rabenmutter abgibt. Die Schilderung ihrer journalistischen Aufträge fand ich nicht gerade aufregend. Interessant fand ich allerdings die den verschiedenen Abschnitten vorangestellten aktuellen Ausblicke auf die politische und gesellschaftliche Lage in Deutschland und in der Welt, wie z.B. den Vietnam-Krieg, die Attentate während der Olympischen Spiele in München oder den Terror der RAF. An Vieles hiervon konnte ich mich noch gut selbst erinnern.
Insgesamt ein mittelmäßiges Buch.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Wie eine Zeitreise ins Mittelalter

Als wir an Wunder glaubten
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Ich konnte beim Lesen kaum glauben, dass die Geschichte zeitlich angesiedelt ist in den Jahren um 1950 herum und in einem Dorf in der ostfriesischen Moorlandschaft. Eher fühlte ich mich ins Mittelalter ...

Ich konnte beim Lesen kaum glauben, dass die Geschichte zeitlich angesiedelt ist in den Jahren um 1950 herum und in einem Dorf in der ostfriesischen Moorlandschaft. Eher fühlte ich mich ins Mittelalter hineinversetzt. Denn die Dorfbewohner geben sich überwiegend ihrem Aberglauben und dem Einfluss von Wunderheilern hin. Alles eskaliert fast in einer Hexenverbrennung. Doch damit nicht genug – auch ein zweiter Erzählstrang in Form einer abschnittsweise erzählten Sage ist ganz den ersten Siedlern der Moorlandschaft und ihrem Aberglauben gewidmet. Ich als Realist durch und durch konnte deshalb der Geschichte nicht sehr viel abgewinnen. Von Interesse waren für mich allein die Schilderungen rund um die Folgen der Kriegsjahre und deren allmähliche Bewältigung. Authentisch wirken die plattdeutschen Spracheinschübe, die sich auch ohne Kenntnis des Plattdeutschen gut verstehen lassen.
Schade, kein besonderes Buch.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Wahrheit oder Lüge?

Die Lügnerin
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Das Buch hat mich schon während der Lektüre verwirrt und so richtig weiß ich gar nicht, ob ich den Casus knacksus so recht verstanden habe (wenn es denn einen gibt?). Die Protagonistin dürfte psychisch ...

Das Buch hat mich schon während der Lektüre verwirrt und so richtig weiß ich gar nicht, ob ich den Casus knacksus so recht verstanden habe (wenn es denn einen gibt?). Die Protagonistin dürfte psychisch krank sein; schon von Kindheit an lügt sie spektakuläre Geschichten zusammen. Leider bleibt ihr persönlicher, familiärer Hintergrund etwas vage. Als Erwachsene arbeitet sie dann als Astrologin und stellt eines Tages fest, dass alle ihre Lügen wahr werden. Irgendwann befindet sie sich in einer Privatklinik. Wie sie dorthin gelangt ist, erschließt sich mir nicht. Sie erzählt ihre Geschichten einer Therapeutin. Diese wird zusehends unsicher, ob ihr die Wahrheit erzählt wird oder nicht.
Ich störe mich daran, bis zum Ende nicht zu wissen, was wahr und was erfunden ist. Doch wahrscheinlich macht das den Reiz der Geschichte aus. Als erschwerend beim Lesen empfand ich, dass die vielen Dialoge in einem anderen Schriftbild als der Erzähltext geschrieben sind und es nur schwer möglich ist, den jeweiligen Redner zu erkennen.
Insgesamt hatte ich nach der Buchbeschreibung mehr erwartet.

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