Cover-Bild Wir sitzen im Dickicht und weinen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 26.01.2024
  • ISBN: 9783847901617
Felicitas Prokopetz

Wir sitzen im Dickicht und weinen

Roman. »Ein Familienroman, der fesselt und nachdenklich macht. Sehr poetisch!« Elke Heidenreich

Valerie hat nicht die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter. Am besten klappt es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch eine Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen - vom einen Tag auf den anderen muss Valerie für ihre Mutter da sein, ganz gleich, wie schwer ihr das fällt. Und sie bekommt es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist? Als zeitgleich Valeries Sohn beschließt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, droht ihre Welt vollends aus den Fugen zu geraten.

»Ein kluger, vielschichtiger Roman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« CAROLINE WAHL

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

Was uns prägt

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Valerie's Mutter erkrankt an Krebs. Trotz der schlechten Beziehung zu ihrer Mutter, kümmert sie sich. Zur selben Zeit, ist ihr Sohn dabei sich weiter abzunabeln und plant ihr Auslandsschuljahr.
Darüber ...

Valerie's Mutter erkrankt an Krebs. Trotz der schlechten Beziehung zu ihrer Mutter, kümmert sie sich. Zur selben Zeit, ist ihr Sohn dabei sich weiter abzunabeln und plant ihr Auslandsschuljahr.
Darüber hinaus erfahren wir in Rückblicken über die Geschichte der Großmütter.
Die Geschichte thematisiert Konflikte zwischen den Generationen und wie die Art und Weise, wie wir großgezogen wurden, uns nachhaltig prägt. Darüber hinaus geht es um die Frage, welche Pflichten Kinder ihren Eltern gegenüber möglicherweise haben.

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Gerade Mutter-Tochter Beziehungen sind oft kompliziert und ich finde auch durch die Vergangenheit kann man sich manche Konflikte erklären. Der Vater bleibt schemenhaft, aber ich denke, das war auch die Intention.
Das Ende fand ich etwas plötzlich - an dieser Stelle hätte der Roman gerne noch länger sein können.
Die Rückblicke fand ich etwas unübersichtlich und hätte mir hier einen Stammbaum gewünscht.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Ein Leck in die Welt geschlagen

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Für Valerie Steinberg ist es keine leichte Zeit: Bei ihrer Mutter Christina Kerner wird Krebs diagnostiziert. Obwohl ihre Beziehung zueinander nicht die beste ist, muss Valerie sich plötzlich um sie kümmern. ...

Für Valerie Steinberg ist es keine leichte Zeit: Bei ihrer Mutter Christina Kerner wird Krebs diagnostiziert. Obwohl ihre Beziehung zueinander nicht die beste ist, muss Valerie sich plötzlich um sie kümmern. Und ihr 16-jähriger Sohn Tobias will unbedingt ein Auslandsjahr in England verbringen und wird für ihren Geschmack zu früh flügge.

„Wir sitzen im Dickicht und weinen“ ist der Debütroman von Felicitas Prokopetz.

Meine Meinung:
Aus 48 kurzen Kapiteln setzt sich der Roman zusammen. Erzählt wird im Präsens auf zwei Zeitebenen: einmal in der Gegenwart in personaler Perspektive, einmal in der Vergangenheit in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Valerie.

Den Schreibstil empfinde ich als gelungen. Die Kombination aus einer reduzierten, aber pointierten Syntax und starken Bildern ist beeindruckend. Dialektale Sätze werden in Fußnoten übersetzt. So wirkt die Sprache gleichermaßen authentisch und bleibt verständlich. Die eingefügten Trauerreden haben sich mir allerdings nicht erschlossen.

Vier Frauen stehen im Mittelpunkt der Geschichte: Valerie, ihre Mutter Christina und ihre Großmütter Martha und Charlotte. Die Figuren muten realitätsnah an und sind psychologisch gut ausgefeilt.

Dysfunktionale Verbindungen innerhalb einer Familie sind das vorherrschende Thema des Romans. Anschaulich zeigt die Geschichte auf, wie sich problematische Erziehungsmethoden und Verhaltensweisen über Generationen fortsetzen, wie sich Muster vererben, wie uns die Familie prägt und wie frühe Erfahrungen das weitere Leben stark beeinflussen. Durch den Fokus auf weibliche Figuren werden die Zusammenhänge noch deutlicher.

Schon nach wenigen Kapiteln hat mich die rund 200 Seiten umfassende Geschichte für sich eingenommen.

Das farbenfrohe Cover ist optisch ansprechend, inhaltlich aber nur schwer zu entschlüsseln. Der Titel ist reizvoll formuliert und weckt Aufmerksamkeit.

Mein Fazit:
Mit ihrem ersten Roman konnte mich Felicitas Prokopetz überzeugen. „Wir sitzen im Dickicht und weinen“ ist eine empfehlenswerte Lektüre mit viel psychologischem Tiefgang.

Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein wunderbares und vielversprechendes Debüt!

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„Kann es zwischen Eltern und Kindern so etwas wie Gerechtigkeit geben?“

Ich glaube, du und ich kennen die Antwort darauf. Beziehungen zwischen engen Blutsverwandten funktionieren selten nach den Gesetzten ...

„Kann es zwischen Eltern und Kindern so etwas wie Gerechtigkeit geben?“

Ich glaube, du und ich kennen die Antwort darauf. Beziehungen zwischen engen Blutsverwandten funktionieren selten nach den Gesetzten der Gerechtigkeit.

Felicitas Prokopetz taucht mit ihrem Roman tief in die komplexen Schichten der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern ein. Ihre Protagonistin Valerie, die sie in der Ich-Perspektive erzählen lässt, steckt mitten im schwierigen Abnabelungsprozess von ihrem doch sehr behüteten Sohn. Zusätzlich wird ihre Mutter, zu der sie ein schwieriges und belastetes Verhältnis hat sehr krank und braucht sie emotional an ihrer Seite.

Aber warum ist diese Beziehungen zur Mutter, so schwierig, so aufgeladen, so voller nicht ausgesprochenem Schmerz und gleichzeitig so wichtig?

Prokepetz geht zurück zu den Großmüttern von Valerie und wirft einen Blick auf deren Kämpfen und Lebensumstände. Sie mussten sich in einem engen System aus patriarchalen Rollenzuschreibungen und wirtschaftlicher Abhängigkeit behaupten und darum kämpfen, sich nicht darin zu verlieren. In dem generationenübergreifenden Portärt wird deutlich, wie sich der Blick auf Erziehung, Emanzipation und Ehe ändern und für Konflikte zwischen den Generationen sorgen kann.

Familie kann verletzend sein, tröstend, eine Heimat oder ein Trauma. Auf jeden Fall aber immer prägend.
Ich mochte den ersten Roman von Prokopetz sehr, er ist leicht im Stil, aber nicht trivial im Inhalt.
Ein wunderbares und vielversprechendes Debüt!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Berührend

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Dieses Buch ist für alle Mütter und Töchter. Es geht um die Beziehung zwischen den Müttern und Töchtern einer Familie in den verschiedenen Generationen - das Buch streckt sich über etwa ein Jahrhundert. ...

Dieses Buch ist für alle Mütter und Töchter. Es geht um die Beziehung zwischen den Müttern und Töchtern einer Familie in den verschiedenen Generationen - das Buch streckt sich über etwa ein Jahrhundert. Am besten einfühlen konnte ich mich in den aktuellen Zeitstrang.
Zuerst fiel es mir etwas schwer, da die Kapitel nicht entsprechend überschrieben sind, die Generationen zuzuordnen. Sehr angenehm finde ich die Kapitellänge, so liest man immer weiter, eins geht noch 😉.
Das farbige Cover gefällt mir sehr gut, frisch und fröhlich, und hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Der Schreibstil ist unverschnörkelt und klar. Schweizer Ausdrücke lockern das ganze noch weiter auf und sind für nicht kundige Leser in den Fußnoten übersetzt.
Alles in Allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Muttersein

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Valeries Mutter erkrankt an Krebs und selbstverständlich kümmert sie sich um sie, obwohl sie nicht die beste Beziehung zueinander haben.
Als dann noch ihr sechzehnjähriger Sohn beschließt, ein Auslandsjahr ...

Valeries Mutter erkrankt an Krebs und selbstverständlich kümmert sie sich um sie, obwohl sie nicht die beste Beziehung zueinander haben.
Als dann noch ihr sechzehnjähriger Sohn beschließt, ein Auslandsjahr einzulegen, gerät ihre Welt völlig aus den Fugen.

Mit “Wir sitzen im Dickicht und weinen” schafft Felicitas Prokopetz einen vielschichtigen Roman über Mutterschaft.
Es geht um die Frage, ob man seinen Eltern etwas schuldet, wie viel man aus seiner eigenen Erziehung mitnimmt und an die eigenen Kinder weitergibt, selbst wenn man beschließt, es anders zu machen.

In kurzen Kapiteln wird die Geschichte von Frauen und ihren Kindern aus vier Generationen erzählt. Es gibt immer wiederkehrende Muster und auch solche, die durchbrochen werden. Besonders auffällig ist die unterdrückte Wut, die immer weitergegeben wird. Je weiter man in die Vergangenheit der Familie eintaucht, desto mehr Erklärungen für heutige Verhaltensweisen findet man. Interessant ist auch zu sehen, wie unterschiedlich Situationen von Mutter/ Vater/ Kind/ Außenstehenden wahrgenommen werden.

Insgesamt ist es ein wirklich interessanter Roman, der viel zum Nachdenken anregt. Ich denke, in dem ein oder anderen Gedankengang erkennt sich jede Mutter wieder.
Der Schreibstil ist nüchtern gehalten, Emotionen werden nicht transportiert, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es der Autorin darum geht.
Ein Personenregister oder Stammbaum wäre hilfreich gewesen, da man ab und zu doch schnell durcheinanderkommt. ⭐️3,5/5⭐️

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