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Veröffentlicht am 20.02.2024

Berufe einmal anders oder auch wenn Kinder Berufe erfinden…

Und das gibt's noch nicht?
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Das Buch "Und das gibt’s noch nicht?" erzählt uns die Geschichte von Salomé und ihrem kleinen Bruder Achille, die an einem schönen Sommertag durch die Stadt spazieren. Salomé, Achilles große Schwester ...

Das Buch "Und das gibt’s noch nicht?" erzählt uns die Geschichte von Salomé und ihrem kleinen Bruder Achille, die an einem schönen Sommertag durch die Stadt spazieren. Salomé, Achilles große Schwester findet, dass es nie zu früh ist, sich darüber Gedanken zu machen, was man später einmal werden möchte. Angeregt durch die Geschehnisse während ihres ausgedehnten Rundgangs, fallen Achille viele, tolle, neue Ideen zu möglichen Berufen ein, die mich nicht nur zum Schmunzeln sondern auch zum Staunen gebracht haben.

Die Autorin und der Illustrator:

Marie Colot stammt aus Belgien und erfand bereits in ihrer Kindheit Geschichten. Nun ist sie Kinder- und Jugendbuchautorin und veröffentlicht regelmäßig neue Werke. Sie mag ihre hübschen Notizbücher, beobachtet gerne Passanten, macht Yoga, sammelt Elefanten und isst gerne Crème brûlée.
Ian de Haes studierte Illustration und Computergrafik. Er lebt in Brüssel und arbeitete lange als Buchhändler. Sein Schwerpunkt lag dabei auf Kinderliteratur. Seit 2017 konzentriert er sich komplett aufs Illustrieren. Die Liebe zum Detail prägt seine Werke.

Inhalt:

„Achille und seine große Schwester Salomé fantasieren gemeinsam darüber, was sie später mal werden wollen. Dabei lassen sie sich von alltäglichen Situationen inspirieren. So kommt es, dass sie lauter neue Berufe erfinden, wie Gedankenmechanikerin und Klimaerfrischer. Wäre es nicht toll, wenn es sie wirklich gäbe!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover begegnen uns ein Geschwisterpaar, die einander zugewandt sind und durch die Stadt laufen. Das Cover ist in lebendigen Farben gehalten und wirkt besonders durch die Blautöne sehr erfrischend. Aufgrund der Kleidung kann man gut annehmen, dass es sich um einen warmen Tag handelt.

Die Illustrationen sind mit allen möglichen Farben gespickt, fein gezeichnet und detailverliebt dargestellt. Die Szenerien auf den einzelnen Seiten sind sehr aktiv gestaltet, so dass man das Gefühl bekommt das Geschwisterpaar, sowie die Menschen um sie herum, seien immer in Bewegung.

Salomé und Achille spazieren an einem schönen Tag durch die Stadt und beschäftigen sich dabei mit der Wahl eines späteren Berufs. Inspiriert durch seine Umgebung kommen dem jungen Achille dabei bemerkenswerte und sehr fantasievolle Berufsideen. Der grenzenlose Einfallsreichtum ihres Bruders löst bei Salomé anfangs Unmut aus, denn „all diese Berufe gibt’s doch nicht!“ – geht es doch hierbei um eine ernsthafte Berufswahl. Doch irgendwann lässt sie sich schließlich von seiner Kreativität anstecken und nun gibt es auch bei ihren originellen Berufsvorschlägen kein Halten mehr.

Wir werden hier in eine Welt von Berufen entführt, die es so noch nicht gibt. Ich habe das Buch mehrmals mit meinen Kindern gelesen und es hat uns nicht nur immer wieder zum Schmunzeln gebracht, sondern auch einen Austausch über die einzelnen ungewöhnlichen Berufe angeregt. Denn nicht nur dass die Berufe völlig frei erfunden sind, sie sind auch so unheimlich sinnreich und bei so manchen waren wir uns einig, wäre es grandios, würde es sie tatsächlich geben.

Und das gibt’s noch nicht? ist ein erfrischendes Bilderbuch, welches mir so in seiner Art hinsichtlich beruflicher Tätigkeiten noch nicht untergekommen ist und das mit seinen originellen Einfällen den Leser verzaubert sowie mit seiner fantasievollen Wahl von Berufen zum Nachdenken animiert.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Eine unerwartete Freundschaft

Herr Elch
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Mit dem Buch "Herr Elch" von Davide Cali und Richolly Rosazza lernen wir ein warmherziges Tier kennen, dass die Ruhe liebt sowie zurückgezogen und mit sich selbst zufrieden hoch oben außerhalb der Stadt ...

Mit dem Buch "Herr Elch" von Davide Cali und Richolly Rosazza lernen wir ein warmherziges Tier kennen, dass die Ruhe liebt sowie zurückgezogen und mit sich selbst zufrieden hoch oben außerhalb der Stadt lebt. Ganz unverhofft „trifft“ Herr Elch die Freundschaft, die mit einer gut gemeinten Geste der Hilfsbereitschaft beginnt. Doch schnell bemerkt Herr Elch, dass sie ihm nicht nur sehr gut tut, sondern, dass er sie auch nicht mehr aufgeben möchte. Ein feinsinniges Buch in dem nicht nur Freundschaft auf eine einfühlsame Weise behandelt wird, sondern aus meiner Sicht auch einen guten Einblick in das Thema der Introvertiertheit gibt.

Der Autor und Illustrator:

Davide Calì (geboren 1972 in der Schweiz) ist ein italienischer Autor und Illustrator von verschiedenen Bilderbüchern, Comics und Graphic Novels. Er schreibt vorwiegend für Kinder und Jugendliche. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt sowie in vielen Ländern veröffentlicht und feiern weltweit große Erfolge.
Richolly Rosazza stammt aus Peru und machte 2005 seinen Professor an der Kunstakademie von Huaraz. Seit 2007 lebt er in Italien und arbeitet dort als Maler und Illustrator. Sein Schwerpunkt ist die Darstellung der Welt der Kinder, vor allem die typische Fähigkeit ihres kreativen Geistes. So schaffen sie es, alles in ein Spiel zu verwandeln.

Inhalt:

„Herr Elch lebt ein ruhiges Leben zwischen Kochen, Katze und Kamin. Ihm reicht es vollkommen, dem knisternden Feuer zuzusehen oder alleine ein Puzzle zu machen. Eines Tages hört er im Einkaufsladen, dass sich Bruno, der Bär, der oben in den Bergen lebt, ein Bein gebrochen hat. Herr Elch fragt sich, ob Bruno etwas braucht, eine Zeitung vielleicht, und so geht er ihn besuchen. Ganz unerwartet entdecken die beiden Einzelgänger, dass es schön ist, jemanden zu mögen, und finden echte Freundschaft. Ein wohlig warmes und zartes Buch, das von der Freundlichkeit handelt. Und davon, dass man manchmal einfach nur einen ersten Schritt machen muss, damit sich etwas verändert.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover des Buches ist in warmen und hauptsächlich natürlichen Farben gehalten. Nur Herr Elch sticht in seiner Farbgebung etwas hervor und wenn man ihn betrachtet, fühlt es sich so an, als ob er uns sanft begrüßt und uns mit seinem offenen Blick einlädt das Buch zu öffnen und in seine gefühlvolle Welt einzutreten.

Die Bilder im Innern sind weich, detailreich und liebevoll gezeichnet. Sie bestechen durch warme herbstliche Farben, die eine gemütliche und harmonische Atmosphäre erzeugen und einen das einen oder andere Mal eine wohliges Gefühl entlocken. Der Elch, so wie er dargestellt und gezeichnet ist, hat etwas sehr Fantasievolles, da er nicht wie ein typischer Elch aussieht.

Herr Elch lebt glücklich und zufrieden mit sich selbst etwas außerhalb der Stadt. Er liebt die Ruhe und Gemütlichkeit und hat in seinem Leben nicht nur seine tägliche Routine gefunden, sondern sie auch für jede Jahreszeit entsprechend ausgeweitet. Der Herbst steht vor der Tür und so beginnt er nun mit den Vorbereitungen für die kühler werdende Jahreszeit. Eines Tages, während eines Einkaufs, bekommt er zufällig mit, dass ein Dorfbewohner – Herr Bär – aufgrund eines gebrochenen Beines eingeschränkt ist und nicht einkaufen gehen kann. Damit nimmt ihre erste Begegnung, die am Ende mit einer wunderbaren Freundschaft endet, ihren Lauf.

Zunächst einmal finde ich, dass uns das Buch mit seinem behaglichen und herbstlichen Ambiente nicht nur in diese farbenfrohe Jahreszeit einlädt, sondern den Herbst auch gleich passend einläutet. Herr Elch ist ein friedliches Wesen, dass seine Routine braucht und zurückgezogen lebt. Ich würde ihn mit seinem Lebensstil eher zu den introvertierten Wesen einordnen, auch weil eine Vielzahl an Menschen und Eindrücken gesammelt an einem Ort, ihm schnell zu viel werden können. Trotz alledem scheint ihm etwas zu fehlen, was ihm an dieser Stelle noch nicht bewusst ist, womit sich am Ende des Buches auch die Lücke in seinem Leben schließt. Die Freundschaft zwischen Herrn Elch und Herrn Bär beginnt einfühlsam und sie ist auf eine sanftmütige Art dargestellt, indem zwei Wesen sie selbst sein können und sich so annehmen, wie sie sind. Es ist eine herzerwärmende Geschichte über eine unerwartete und von tiefer Akzeptanz geprägten Freundschaft.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Ein fantastisch fantasievolles Bilderbuch für Freunde der Meere!

Der kleine Wal und der schönste Ort der Welt
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"Der kleine Wal und der schönste Ort der Welt" von Kai Haferkamp und Mareike Ammersken ist ein poetisches Buch mit grandios fantasievollen Bildern, die einen staunen lassen und zeigen, was wirklich wichtig ...

"Der kleine Wal und der schönste Ort der Welt" von Kai Haferkamp und Mareike Ammersken ist ein poetisches Buch mit grandios fantasievollen Bildern, die einen staunen lassen und zeigen, was wirklich wichtig im Leben ist. Nicht der Ort selbst ist wichtig, sondern mit wem man jenen entdecken und erleben kann.

Der Autor und die Illustratorin:

Kai Haferkamp ist Rechtsanwalt und beschäftigt sich bereits seit seiner Studienzeit mit Gesellschaftsspielen. Er verfasste dafür begleitende Spielgeschichten. So hat er in den letzten 25 Jahren etwa 200 Spiele mitentwickelt, aber auch einige Kinderbücher veröffentlicht, darunter vor allem Weihnachtsbücher, Krimi- und Rätselgeschichten und Erzählungen mit besonderen Botschaften an den Leser.
Mareike Ammersken (geboren 1992) studiert seit 2016 Buchillustration Ihr Bachelorprojekt stellt gleichzeitig ihr Debüt dar. "Wenn Engel bellen" erschien 2021 beim Dressler Verlag. Sie liebt Waldspaziergänge mit ihrem Hund, beobachtet die sie umgebenen Menschen und lässt sich davon inspirieren, um stimmungsvolle und emotionale Illustrationen zu kreieren.

Inhalt:

„Der neugierige kleine Wal findet es zwar zu Hause sehr schön, aber vielleicht gibt es ja noch einen viel großartigeren Ort? Gemeinsam mit dem großen Wal macht er sich auf eine Reise durch den Ozean. Dabei durchstreifen die beiden magische Insellabyrinthe, entdecken ein buntes Korallenriff, tauchen tief hinunter bis zu einer versunkenen Stadt und beobachten den Sonnenuntergang. Doch am Ende erkennen sie, dass der schönste Ort der Welt da ist, wo sie zusammen glücklich sind!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover wie auch die die Illustrationen im Innern sind in Komplementärfarben gehalten und lassen so ein fantastischen Ambiente entstehen, in welches man einfach eintauchen muss. Im Zentrum des Titelbildes sind die beiden Wale (der große und der kleine – ohne jegliche Geschlechtsmerkmale; so kann sich jeder damit identifizieren, egal in welcher Familienkonstellation er selbst sich befindet) zu sehen, die sich in der Geschichte an verschiedene Orte der Weltmeere begeben, um den allerschönsten Platz auf der Welt zu finden. Mit aufgewecktem Blick und liebevoll einander zugewandt, schwimmen sie kurz unterhalb der Wasseroberfläche. Die Sonnenstrahlen finden noch ihren Weg hinab ins Wasser und erleuchten Quallen, die wie magische Wesen erscheinen.

Die Illustrationen von Mareike Ammersken sind fast schon magisch. Mit ihrer Farbwahl sorgte sie bei meinen Kindern und mir für eine tolle Wohlfühlatmosphäre in die man ganz leicht hinabtauchen konnte, um den beiden Walen auf ihrem wunderschönen Weg durch die Meere an die verschiedenen, zauberhaften Orte zu folgen. Begleitet werden die Bilder von Worten, die eines weisen Menschen würdig sind. Der große Wal lässt den kleinen Wal an seinen Gedanken teilhaben und führt ihn von einem wunderschönen Fleckchen zum nächsten.

"Der kleine Wal und der schönste Ort der Welt" hat uns regelrecht verzaubert und um Atem ringen lassen. Die farbenprächtigen und fantasievollen Illustrationen haben uns mit sich gerissen und der Text verschaffte uns ein ganz wohliges Gefühl im Herzen. Ein gelungenes Bilderbuch mit toller Botschaft, welches man als Fan der Meereswelt unbedingt gelesen und erlebt haben sollte. Wir sind verliebt.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Ein außergewöhnliches Bilderbuch!

Der Tag der Wale
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Das Bilderbuch "Der Tag der Wale" besticht durch seine grandiosen, detailreichen und lebensnahen Bleistiftzeichnungen. Eventuell ist das Buch, was die Grundthematik anbelangt, eher etwas für Erwachsene, ...

Das Bilderbuch "Der Tag der Wale" besticht durch seine grandiosen, detailreichen und lebensnahen Bleistiftzeichnungen. Eventuell ist das Buch, was die Grundthematik anbelangt, eher etwas für Erwachsene, da Kinder den Kern darin noch nicht so recht greifen können, weil politisches Wissen fehlt. Aber dass sich die Menschheit gegen die sanften Riesen – die so plötzlich am Himmel erscheinen – so falsch verhält, das erkennen auch schon die jungen Leser. Meine Kinder und ich waren von der Bildgewalt sehr beeindruckt. Ein Text war gar nicht notwendig und so verzichteten die Macher auch darauf.

Der Ideengeber und der Illustrator:

Davide Calì alias Cornelius (geboren 1972) ist ein italienischer Autor und Illustrator von Bilderbüchern, Comics und Graphic Novels. Er schreibt und illustriert vorwiegend Kinder- und Jugendbücher. Sie wurden bereits in 30 Sprachen übersetzt und in einigen Ländern veröffentlicht.
Tommaso Carozzi kommt aus Verona und studierte Kunst und Illustration. Seine Bleistift und Graphitzeichnungen haben einen großen WIedererkennungswert. Seine Werke wurden außerdem auch auf der Biennale in Venedig ausgestellt.

Inhalt:

„Eine große Stadt, ein sonniger Tag. Plötzlich werfen große Gebilde riesige Schatten auf die Straßen: gigantische Wale schweben lautlos und elegant zwischen den Gebäuden – Blauwale, Pottwale, Orcas. Die Reaktion der Menschen: Schreck, Verwirrung, Angst, Panik. Das Militär wird alarmiert. Soldaten rüsten sich mit Harpunen. Panzer werden aufgefahren. Das große Schlachten beginnt. Politik und Militär fühlen sich von der stummen Invasion der Wale bedroht und gehen mit blinder und brutaler Gewalt gegen sie vor. Die Tiere werden besiegt und das wird gefeiert – bis sich der Blick erneut zum Himmel richtet … Der scharfe Realismus der Zeichnungen von Tommaso Carozzi illustriert den sanften Wahnsinn dieser von Davide Calì erdachten stummen Fabel. Ein Buch ohne Worte über eine Welt, die sprachlos macht. Für Jugendliche und Erwachsene, die sich über die Themen Natur – Zivilisation – Mensch Gedanken machen.“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Titelbild spiegelt die Atmosphäre des Buches sehr gut wieder. Es wirkt etwas düster mit all den dunkleren Grautönen. Gleichzeitig strahlen die Wale eine Ruhe und Gelassenheit aus, die einem eine gewisse Leichtigkeit vermitteln.

Auch im Inneren geht es genau in diesem Stil weiter. Die einzelnen Szenen erstrecken sich mal über die gesamte Doppelseite, mal aber auch nur über die einzelne Seite. Die dort erzählte Geschichte ist gut greifbar und manchmal auch nicht ganz ohne Schmerz zu sehen. Da tauchen plötzlich Wale am Himmel auf. Sie gleiten dort entspannt und voller Ruhe dahin, tun niemandem etwas. Und dennoch bekommen die Menschen Angst, sind aber gleichzeitig sensationsbegierig. Doch, was der Mensch sich nicht erklären kann, das empfindet er als bedrohlich und so machen sie sich auf die Jagd. Dabei denken sie nicht darüber nach, welche Zerstörung ein toter Wal, der vom Himmel fällt, mit sich bringt. Sie überlegen auch nicht, ob jene Wale einen Sinn haben – ins Gefüge der Welt gehören, um andere Dinge in Schach zu halten. Doch wie so oft, zunächst wird mit purer Gewalt gehandelt und danach erst gedacht.

"Der Tag der Wale" ist ein beeindruckendes Buch, wobei es auch ein ernstes Thema voller Gewalt thematisiert. Der ein oder andere hat vielleicht den Eindruck, dass man dies Kindern ab acht Jahren nicht zumuten könnte. Doch das sehe ich nicht so. Gerade bei all den aktuellen Ereignissen – den Kriegen – bietet dieses Bilderbuch auch einen guten Ansatzpunkt, um darüber mit Kindern zu sprechen und Ängste zu thematisieren. Durch die grandiosen Zeichnungen ermöglichen das die Erschaffer dieser außergewöhnlichen Geschichte ganz leicht und unverfänglich.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Umweltschutz für Klein und Groß!

Robin. Ein kleiner Seehund räumt auf
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Den kleinen Seehund Robin habe ich bei meinem letzten Messebesuch entdeckt. Und der Titel "Robin – Ein kleiner Seehund räumt auf" klang sehr vielversprechend, da mir der Umweltschutz sehr am Herzen liegt. ...

Den kleinen Seehund Robin habe ich bei meinem letzten Messebesuch entdeckt. Und der Titel "Robin – Ein kleiner Seehund räumt auf" klang sehr vielversprechend, da mir der Umweltschutz sehr am Herzen liegt. Auch die Kleinsten sollten früh für solche Themen sensibilisiert werden und wie geht das besser, als mit einem kleinen, süßen Seehund, der die Welt um sich herum ganz klar wahrnimmt und nicht zögert, das Richtige zu tun.

Die Autorin:

Andrea Reitmeyer (geboren 1979) studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration. Inzwischen ist sie als freie Illustratorin und Autorin tätig. Im JUMBO Verlag sind beispielsweise ihre Bilderbücher "Kleine Biene Hermine, wo bist du zu Haus?", "Robin. Ein kleiner Seehund räumt auf" und "Karl Kunterbunt. Ein Chamäleon zeigt Farbe" erschienen.

Inhalt:

„Der kleine Seehund Robin lebt mit seiner Familie auf einer Sandbank im Meer. Eines Tages taucht dort unerwartet ein Kegelrobbenmädchen auf und bittet um Hilfe. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg. Auf ihrer Reise durch das Meer stellt Robin fest, wie viel Müll darin herumschwimmt. Entschlossen, das zu ändern, fasst Robin einen Plan.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Der kleine winkende Seehund Robin blickt uns freundliche und zufrieden entgegen. Das Meer schwappt um seinen erhobenen Kopf herum und über ihm schwebt eine Möwe. Das Wasser sieht so rein aus, wie man es heute wohl kaum noch zu sehen bekommt. Wie es dazu kommt, erfährt man im Buch.

Zunächst einmal möchte ich für die tollen Vorsatz- und Nachsatzpapiere ein großes Lob aussprechen. Vorne ist Robin in voller Größe abgebildet und seine einzelnen Körperteile werden in kleinen Texten beschrieben. Man erfährt also auch über ein Bilderbuch bereits einiges über Augen, Nase, Schnurrhaare, Ohrmuscheln, Speckschicht, Fell und Flossen, aber auch zu Fressgewohnheiten, Tauchgängen und dem Verhältnis zu uns Menschen.
Ganz hinten befinden sich einige Informationen zum Thema Müll. Wo kommt er her? Wo geht er hin? Und wie kann ich Müll vermeiden? Das bildet einen gelungenen Rahmen rundum Robins Abenteuer, welchem wir dazwischen beiwohnen können.

Die Illustrationen sind farbenfroh und detailreich. Die Problematik des Mülls in unseren Weltmeeren wird dabei gut in Szene gesetzt. Vom Walross, das sich in einem Netz verfangen hat, über die Plastiktüten, die wie Quallen aussehen und von einigen Meerbewohnern fälschlicher Weise gefressen werden, bis hin zu den verschmutzten Stränden. Solche, die wir Menschen selbst nur selten zu Gesicht bekommen, weil die Tourstikbranche vehement dabei, die Strände, an denen Urlaub gemacht wird, möglichst früh am Tag vom Müll zu befreien um ein Bild von einer nicht echten Idylle zu schaffen.

Den vielen großflächigen und aufklärenden Bildern sind kleine Textpassagen zu Seite gestellt, die die Geschichte von Robin und seinen Freunden gut verständlich beschreibt. So können auch die kleinsten der Erzählung gut folgen und lernen ganz spielerisch etwas über den sensiblen Umgang mit unserem Heimatplaneten.

"Robin – Ein kleiner Seehund räumt auf" ist ein liebevoll gestaltetes Buch, welches auf leichte und fröhliche Weise ein wenig Licht ins dunkle Thema der Umweltverschmutzung bringt. Auch wenn es natürlich nicht so einfach ist, alle Weltmeere zu reinigen, wie es hier im Buch geschieht, so lohnt es sich dennoch, in Aktion zu treten und seinen eigenen, wenn auch kleinen Beitrag zu leisten.

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