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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2018

Eine gute Fortsetzung, mit Schwächen bei den Charakteren

Dangerous Rush. Gefährliche Liebe
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Inhalt:

Das Buch setzt unmittelbar an Band 1 an und verspricht auch durch den Klappentext einiges an Drama. Und ... dazu kam es auch mehr und mehr, nachdem der Anfang doch eher ruhig eingeleitet wurde.
Im ...

Inhalt:

Das Buch setzt unmittelbar an Band 1 an und verspricht auch durch den Klappentext einiges an Drama. Und ... dazu kam es auch mehr und mehr, nachdem der Anfang doch eher ruhig eingeleitet wurde.
Im Mittelpunkt steht sehr deutlich noch immer Kenzie's und Hayden's Beziehung, der in diesem Band fast schon übel mitgespielt wird. Erst ist da Kenzie, die ihren Traum für Hayden aufgegeben hat und verzweifelt versucht, ein Rennteam für sich zu gewinnen. All das zieht sie runter und wirkt sich natürlich auch auf Hayden auf, da er ja noch immer aktiv Teil dieser Welt ist. Dann hat sich die Autorin überlegt, Hayden's Ex einzubauen, von der ich auch nicht immer wusste, was ich von ihr halten sollte. Aber ganz typisch, hat auch sie für Aufruhr gesorgt und vor allem im Mittelteil habe ich mich dann doch gefragt, was das alles soll ...

Vor allem Hayden schaufelt sich hier einige Probleme und ich muss ehrlich sagen, dass er sich mir zunächst etwas unsympathisch gemacht hat. Aber auch Kenzie. Was sehr auffällig war: Die Lösung für vieles war Sex. Noch bevor sie etwas gelöst hatten. Sie hatten Sex, weil entweder der eine oder andere Frust abbauen wollte oder um sich irgendwie wieder nahe zu fühlen, wenn sie das Beiseiteschieben ihrer Probleme wieder auseinander trieb. Und das fand ich sehr anstrengend.
Das war so ziemlich der Mittelteil und ich hatte kaum noch Hoffnung - bis es dann bei allen Klick gemacht hat, wieder bergauf ging und das Buch mich daran erinnert hat, warum ich Hayden und Kenzie im 1. Band ins Herz geschlossen habe.

Neben dem großen Hauptthema, fließen auch die Geschichten der Nebencharaktere ein, die mich im 1. Band schon interessiert haben und insgesamt ein wenig notwendige Abwechslung rein gebracht haben.
Ich bin jetzt echt gespannt, was der 3. und finale Teil bringt, obwohl ich auch denke, dass man hier locker ein Ende hätte finden können.

Charaktere:

Kenzie wurde einem im ersten Band als selbstbewusste und starke junge Frau vorgestellt, die schon immer wusste, was sie will, sich aber erst noch aus den Fängen ihres Vaters lösen musste. In diesem Band hat ihr Selbstbewusstsein durch die unterschiedlichsten Ereignisse des öfteren ein paar Risse bekommen, was ich, um ehrlich zu sein, verstehen konnte, da die Autorin ihr fast schon übel mit gespielt hat. An manchen Stellen aber fand ich, dass sie dann doch zu sehr im Selbstmitleid gebadet hat und nicht wirklich daraus gekommen ist. Er hat eine Weile gedauert, bis sie wirklich aktiv wurde und etwas geändert hat. War das erst einmal geschehen, war sie kaum, noch aufzuhalten und das gefiel mir wieder richtig gut!

Hayden .. ach, ja. :D Ich mochte Hayden tatsächlich schon von Anfang an. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist stets für seine Liebsten da. In diesem Band hat er sich so einige Probleme geschaufelt und für ein Hin und Her gesorgt, sodass ich öfters mal ins Buch springen wollte, um ihn wachzurütteln! Dieses Klick bei ihm, war dann für mich eine große Erleichterung und er hat mich wieder daran erinnert, warum ich ihn so mag! Er musste erst mit all seinen Fehlern konfrontiert werden, um aufzuwachen und alles wieder voran zu bringen. Sein Humor und seine charmante Art, blieben ihm dabei stets beibehalten.

Die Nebencharaktere gefielen mir an sich gut, um Abwechslung hineinzubringen, wobei ich bei Felicia das Gefühl hatte, dass es an manchen Stellen zu viel des Guten war. Izzy, Aufreißer und auch Kenzie's Familie haben mich in diesem Band überrascht, da sie fast schon eine so große Entwicklung gemacht haben wie unsere beiden Protagonisten!

Der Schreibstil gefiel mir in diesem Band noch einmal besser als im 1. Band. Trotz der langen Kapitel, war es oft schwer, das Buch aus der Hand zu legen und ich hatte es tatsächlich sehr schnell durch.
An Humor fehlt es hier nicht, aber die Autorin versteht es auch, tiefgründige und ernste Szenen zu schreiben.

Fazit
Schwachpunkt dieses Buches, waren eindeutig die Charaktere, die zu Anfang erst einmal nicht wussten, was sie überhaupt wollen und somit auch dafür gesorgt haben, dass ein kleines Hin und Her entsteht, bevor es endlich Klick macht. Durch die Entwicklung, die sie gemacht haben und die Chemie, zwischen ihnen, die für mich einfach unabstreitbar ist, haben sich mich am Ende wieder daran erinnert, warum ich sie eigentlich mag.
Auch die Nebencharaktere bekommen hier ihre Zeit, sich weiterzuentwickeln und aus ihren Fehlen zu lernen.
Humorvoll, romantisch, aber auch viel Ernstes, was den Charakteren zu schaffen macht - Dangerous Rush, eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 04.12.2017

Etwas frischer Wind in der NA Szene

Berühre mich. Nicht.
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Inhalt

Ein Neubeginn - etwas, was in NA Romanen nicht gerade etwas neu entdecktes und seltenes ist und doch war ich überrascht, welche Richtung Laura Kneidl mit ihren Debüt in diesem Genre eingeschlagen ...

Inhalt

Ein Neubeginn - etwas, was in NA Romanen nicht gerade etwas neu entdecktes und seltenes ist und doch war ich überrascht, welche Richtung Laura Kneidl mit ihren Debüt in diesem Genre eingeschlagen hat und mich doch recht gut von sich überzeugen konnte.
Auch sie bedient sich hier den Klischees, jedoch muss ich sagen, dass mir diese eher angenehm waren und nicht so penetrant oder doch wieder zu viel des Guten. Ihre Charaktere sind im ersten Moment vom Aufbau her keine unbekannten Charaktertypen, dennoch überraschte sie mich, vor allem mit Lucas, mit dem, was sie weiterhin daraus gemacht hat - Charaktere, die Eindruck hinterlassen und man nach und nach ins Herz schließt.

Mit Sage' Vergangenheit, wagt sich die Autorin an ein sehr sensibles Thema. Ich kann mich weder in einen Menschen, der so etwas erlebt hat, hineinversetzen, noch möchte ich mit meinem Halbwissen kommen und irgendwie versuchen, die Herangehensweise und Ausgestaltung groß zu beurteilen oder zu kritisieren. Für mich persönlich wirkte es teils aber, was ihre Entwicklungen und Fortschritte anging, zu schnell in einem Moment, während sie im anderen wieder bei Null war. Dieser leichte Widerspruch war mir dann etwas suspekt und auch nicht ganz nachvollziehbar.

Was die Chemie zwischen den Charakteren angeht, so hat die Autorin bei mir vollkommen punkten können. Dabei ist nicht nur die Rede von Sage und Lucas, sondern auch die zwischen den ganzen anderen Charakteren, die auftreten. Es wird einem eine ganze Palette an Charakteren dargeboten und mit irgendeinen kann man sich auf eine Weise vielleicht auch identifizieren.
Der Schreibstil hat dabei einen großen Anteil gehabt. Er war locker, leicht, dennoch auf den Punkt gebracht, abgerundet mit einer Menge Humor, die die Dialoge zwischen den Charakteren immer wieder aufregend gemacht haben.

Auch an Emotionen und Drama fehlt es hier nicht. Während des ganzen Buches, taucht man in die Gedankenwelt von Sage ein und erlebt ihre Ängste, das Durcheinander bei ihren Gefühlen und womit sie sich zu schlagen hat. Zugespitzt äußert sich das dann in einem Cliffhanger zum Schluss, der einem das Warten auf Band 2 nicht ganz so einfach macht, für mich persönlich dann aber auch wieder etwas zu abrupt und gehetzt kam, vielleicht auch etwas sehr dramatisch. Ich denke, dass sowohl bei Sage, als auch beim Gesamtpaket des Inhaltes etwas mehr Potenzial steckt, sodass ich für Band 2 noch etwas Platz nach oben sehe.

Charaktere

Sage hat es definitiv nicht einfach und ihren Entschluss, aus ihrer Heimat in Maine zu fliehen, kann ich absolut nachvollziehen und fand es echt bewundernswert, dass sie sich das mit ihrem wenigen Geld, und nur ausgestattet mit ihren Transporter, getraut hat.
Auffällig bei ihr war mir, dass sie Menschen sehr schnell verurteilt. Ein Stück weit hat das sicher mit ihren Ängsten zu tun und ist deswegen sicher auch etwas begründet, aber manchmal auch nicht immer ganz nachvollziehbar.
Wie auch schon erwähnt, fand ich es etwas befremdlich, wie schnell sie teils Fortschritte gemacht hat, in anderen Momenten aber dann doch plötzlich wieder bei Null war. Ich kann mir vorstellen, dass traumatisierte Menschen immer wieder, sei es auch nur der kleinste Moment, Auslöser haben, aber betrachte ich es insgesamt, war es mir im Vergleich eher weniger authentisch, wenn sie in den nächsten Kapiteln plötzlich anders, besser auf Situationen reagierte.

Luca war so unauffällig auffallend - und mir hat das irgendwie richtig gut gefallen. Ich mochte ihn echt gerne und er lässt mich auch jetzt noch nicht ganz los.
Ich will nicht bestreiten, dass sich die Autorin den Klischees bedient hat, aber bei ihm wurde es einem nicht so penetrant aufgezwungen und es war auch nicht zu viel. Schöne Beschreibung, was? Aus den ganzen Klischees hat sich die Autorin dennoch einen Charakter erschaffen, der Wiedererkennungswert besitzt und mein Interesse wecken konnte, da sein Charakter wie ich fand Vielschichtigkeit aufwies und immer wieder Überraschungen zu bieten hatte und ich mich irgendwie auch etwas mit ihm identifizieren konnte. Er ist, was seine Gefühle angeht, sehr vorsichtig und gibt sie auch nur selten preis. Wenn aber, dann mit Leidenschaft und das war so schön, zu lesen.

Die Nebencharaktere, vor allem April, Lucas' Schwester, haben mir echt gut gefallen, aber ich hoffe, dass wir, neben April, auch etwas mehr von den anderen Freunden, wie etwa Gavin, Lucas' bester Freund, Aaron, Kommilitone von April oder Anderen aus der Clique erfahren.

Fazit

Insgesamt hat mir der Auftakt dieser Dilogie echt gut gefallen, dennoch sehe ich noch etwas mehr Luft nach oben, sodass ich mich bei den Sternen noch etwas zurückhalte. Die Charaktere habe ich in der "kurzen" Zeit echt ein wenig ins Herz geschlossen und sind der Autorin gut gelungen. Unterstrichen und abgerundet, wird es durch witzige, aber auch emotionale und authentische Dialoge, die weder erzwungen, noch unrealistisch erscheinen. Der Schluss ist dann doch noch einmal sehr dramatisch geworden, sicher ein gutes Sprungbrett für Band 2, für mich aber auch schon wieder etwas zu viel. Dennoch eine Leseempfehlung von mir. :) Leseflaute - tschüß!

Veröffentlicht am 20.10.2017

Sehr berührende Geschichte zweier Teenager, die sich finden mussten, um die schönen Seiten des Lebens zu entdecken

All die verdammt perfekten Tage
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Inhalt

Violet und Finch. Ihre erste Begegnung fand auf dem Glockenturm der Schule statt. Beide standen sie am Abgrund. Aber wollten sie beide wirklich springen? Gerade als Violet es sich anders überlegt, ...

Inhalt

Violet und Finch. Ihre erste Begegnung fand auf dem Glockenturm der Schule statt. Beide standen sie am Abgrund. Aber wollten sie beide wirklich springen? Gerade als Violet es sich anders überlegt, gerät sie in Panik, weiß aber nicht, wie sie zurück kommen soll. Finch hilft ihr und bewahrt sie davor, dass etwas schlimmes passiert. Dieser eine kleine Moment ändert alles zwischen ihnen. Zwischen diesen beiden Personen, die schon seit einer Weile eine Leere in sich tragen, die niemand füllen kann - außer sie beide für den Anderen. Aber reicht es auch aus, um ihnen dauerhaft das Gefühl zu geben, dass es das wert ist, weiterhin am Leben zu bleiben?

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich doch etwas überlegen musste, ob ich es lese. All meine Erwartungen wurden zum größten Teil überraschender Weise aber nicht erfüllt, sowohl auf positive als auch negative Weise.
Zum einen erst einmal meinen Respekt an die Autorin, sich an das Thema Selbstmord heran zu wagen. Sich zu wagen, diese zwei Teenager zu erschaffen, die etwas in ihrem Leben erlebt haben, dass sie so dermaßen beeinflusst, dass sie einfach nicht mehr können, raus wollen, weg vom Leben. Die Beschreibung der Gefühle beider Protagonisten kam bei mir sehr gut an und hat auch dafür gesorgt, dass ich bei einigen Stellen doch sehr emotional wurde. Die Geschichte wird sowieso aus Violet's als auch Finch's Sicht erzählt.

Dieses innere Leiden war vor allem bei Finch das ganze Buch über sehr präsent. Er konnte nicht wirklich abschalten, dachte über alles nach und fraß alles in sich hinein, überspielte es auf seine charmante Art aber, sodass er, betrachtet man allein nur seine Gedankengänge, gar nicht der ist, der er versucht seinen Mitmenschen gegenüber zu sein und es tat mir in der Seele weh, das zu lesen.
Allgemein finde ich, dass in diesem Buch durchweg eine ziemlich traurige, fast schon depressive Stimmung herrschte und es kaum Lichtblicke gab. Natürlich ging es hier um ein sehr ernstes Thema und gerade das sollte auf eine Weise Finch's Empfindungen und seinen Charakter näher bringen, aber auf der anderen Seite war ich während des Lesens einfach immer nur total traurig, teils hat es mich sogar etwas herunter gezogen - ja, ich lasse mich da sehr schnell mitnehmen.
Nur ab und zu ließ es sich die Autorin nicht nehmen, etwas Humor hineinzubringen, durch Finch's Charakter, der doch sehr interessant und außergewöhnlich ist.
Auch ein Kritikpunkt an dieser Stelle, war die Vorhersehbarkeit, betrachtet manche Sachen hier in diesem Buch. Sicher zeichnetet dieses Buch sich auf eine Weise aus, auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass ich von manchen Geschehnissen nicht überrascht war.
Die Beziehung zwischen und Violet und Finch und deren Entwicklung gefiel mir wieder gut und es war schön zu lesen, welche Rolle sie immer mehr für den jeweils Anderen eingenommen haben. Die beiden gegen den Rest der Welt.

Charaktere

Finch hat einen sehr vielschichtigen Charakter. Während des Buches versucht er sich teils auch immer wieder neu zu finden. Will wissen, was mit ihm los ist. Hinterfragt sich und sein Leben und kann nicht wirklich abschalten. Er leidet innerlich und das hat man immer wieder lesen können. Ihm hat es die Autorin sicherlich nicht leicht gemacht, dennoch denke ich, dass es durchaus realistisch war, wie sie Finch als Repräsentant all derjeniger, die mit Depressionen, Selbstmordgedanken zu kämpfen haben, dargestellt hat.
Seinen Humor, so schwarz er auch ist, zeichnet ihn vor allem aus und auch die Leidenschaft, mit der er seine guten Momente lebt.

Mit Violet wurde ich nur ganz schwer warm. Zu ihr konnte ich keine wirklich Bindung aufbauen und ich fand sie teils auch noch etwas oberflächlich, im Gegensatz zu Finch.
Später war das schon etwas besser und ich mochte sie durchaus gern mit Finch zusammen. Auch sie hat es nicht einfach, nachdem sie ihre Schwester bei einem Autounfall verloren hat, welchen sie überlebt hat. Sie lebt zu Anfang des Buches nicht wirklich. Erst Finch lehrt sie wieder zu leben. Und das als Leser zu beobachten, war sehr ergreifend.

Die Nebencharaktere ... vor allem die Eltern von Finch mochte ich teils nicht allzu sehr. So unaufmerksam und hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt - ich war teils auch etwas wütend, muss ich gestehen. Violet's Eltern gingen da schon eher.
Andere Charaktere, wie die Geschwister von Finch mochte ich wieder und wurden auch gut mit ins Geschehen hinein gebracht.

Fazit
Insgesamt ein Buch, was definitiv zum Nachdenken und Überdenken anregt. Mich hat es definitiv sehr berührt und ich war, nachdem ich etwas für den Start gebraucht habe, echt begeistert davon, was die Autorin geschaffen hat. Beide Charaktere werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben, da sie einzeln und als Liebespaar auf jeden Fall Eindruck hinterlassen haben und sich ein Stück weit von so vielen Anderen in der ganzen Bücher-Welt abheben.
Die Grundstimmung ist leider so ziemlich traurig gehalten, nur muss man es, denke ich, selber gelesen haben, um für sich selbst einzuschätzen, wie er das findet.
Etwas vorhersehbar im Verlauf, sonst aber eine klare Lese-Empfehlung!

Veröffentlicht am 02.10.2017

Gelungener Jugendroman

Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
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Inhalt

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich bisher nur positives von diesem Buch gehört habe.
Der Einstieg fiel mir auch recht einfach. Der Schreibstil ist recht flüssig und auch die Dialoge sind ...

Inhalt

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich bisher nur positives von diesem Buch gehört habe.
Der Einstieg fiel mir auch recht einfach. Der Schreibstil ist recht flüssig und auch die Dialoge sind einfach gehalten. Die Kapitel sind teils sehr kurz gehalten und einige Rhetorische Stilmittel finden hier Verwendung.
Der Autor erzählt die Geschichte zweier Jungen, die zu Anfang nicht unterschiedlicher sein könnten und doch auf ihre Art Außenseiter in diesem komplizierten Universum sind. Während Dante eher extrovertiert ist und sich gegen Regeln sträubt, ist Aristoteles eher introvertiert, hat keine Freunde und ist mit seiner Wortwahl auch eher zurück haltend. Trotzdem entwickelt sich zwischen diesen beiden eine tiefe Freundschaft, die teils so komplex ist und doch wieder so einfach gehalten wurde. Beide sind dabei, sich selbst zu finden und beeinflussen das Leben des Anderen. Vor allem Dante sorgt dafür, dass Ari sich immer und immer wieder selbst hinterfragt und versucht, sich selbst zu finden. Das ist dem Autor gut gelungen und verbirgt auch eine gewisse Message. Durch Ari macht er deutlich, dass jeder Jugendliche auch irgendwann anfängt, sich mit der Sexualität auseinander zu setzen und dass es okay ist, sich selbst einzugestehen, dass es egal ist, welche man bevorzugt, solange man schlussendlich Vollendung in seinem Auserwählten findet. Deswegen mochte ich die Eltern der beiden Jungs auch wirklich, da sie super damit umgegangen sind.
Mein Kritikpunkt bei diesem Buch: Vor allem in der ersten Hälfte ist es mir noch schwer gefallen, wirklich mit Ari warm zu werden. Es war schwer, eine Verbindung zu seinem Charakter herzustellen. Ich weiß, dass das gerade ja seinen Charakter ausmacht, aber so blieb er mir etwas blass. Teils wirkten die Kapitel auch etwas gefühlskalt und karg, die Dialoge waren manchmal emotionslos und wirkten für mich manchmal etwas zu gestellt. Ari kann nicht gut mit Worten umgehen und das hat sich in den Dialogen geäußert. Sie bestanden aus wenigen Worten, ohne komplexe Erklärungen, Erläuterungen, teils waren die Seiten dann nur mit Ellipsen gefüllt.

Charaktere

Bei Aristoteles, kurz Ari, hatte ich, wie gesagt, zu Anfang etwas Schwierigkeiten. Das Buch ist aus seiner Sicht geschrieben. Er ist 15 und stets dabei, Dinge zu hinterfragen und sich selbst zu finden. Bei ihm fiel es mir schwer, eine Bindung aufzubauen, da oft die Emotionen einfach nicht so herüber kamen, dadurch, dass er eben bei seinem Umgang mit Worten spart, beziehungsweise durch seine starken Stimmungsschwankungen teils, manchmal gar nicht so schnell nachvollziehbar waren.
In der zweiten Hälfte gefiel er mir schon besser. Zum Schluss ist er 17 und hat eine deutliche Entwicklung durch gemacht, die mir auch wirklich gefiel. Er ist unfassbar loyal und seine Beziehung zu Dante ist etwas Besonderes. Ihn auf dem Weg seiner Selbstfindung zu begleiten war schön, zu verfolgen.

Dante mochte ich auch wirklich gerne. Er stellt in so vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil zu Ari dar und hat einen sehr offenen Charakter, sagt, was er denkt und hat seine eigenen Regeln und sträubt sich gegen Autorität und komplizierten Sachen - hat dabei aber selber ein völlig verrücktes Weltbild für einen 15 Jährigen, was, so amüsant es auch immer wieder war, dann aber doch gar nicht mal so verrückt ist. ;)

Die Nebencharaktere gefielen mir echt gut. Die Eltern beider waren echt sympathisch und teils genauso wie ihre Kinder. Neben der Liebesgeschichte zwischen Dante und Ari, bringt der Autor auch etwas mehr von Ari's Familien-Geschehnissen mit hinein, sodass parallel zur Hauptstory auch hier noch Abwechslung hinein kommt.

Fazit

Insgesamt ein gelungener Jugendroman, der durchaus ernsthafte Themen behandelt und darlegt, dass der Weg zur Selbstfindung und Selbstverwirklichung nicht immer einfach ist, in dieser verrückten Welt, voller Erwachsene, Geheimnisse und Idealbilder der Gesellschaft. Ari und Dante teilen eine ganz besondere Beziehung, in die der Autor uns mit diesem Buch einen kleinen Einblick gegeben hat.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Besser als Band 1, dennoch mit einigen Schwächen

... und ich gehöre dir
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Zum Inhalt

Wir starten mit einem kleinen Sprung in die Zukunft. Alles scheint aussichtslos und verloren. Dixon ist dabei, die Frau, die er seit dem Tod seiner damaligen Frau das erste Mal wieder so richtig ...

Zum Inhalt

Wir starten mit einem kleinen Sprung in die Zukunft. Alles scheint aussichtslos und verloren. Dixon ist dabei, die Frau, die er seit dem Tod seiner damaligen Frau das erste Mal wieder so richtig an sich heran lassen konnte, die erste, die wirklich wieder etwas in ihm ausgelöst hat, zu verlieren.
Warum? Juliet Harte macht ihm noch immer das Leben zur Hölle und setzt ihn unter Druck. Er muss sich entscheiden: Erzählt er Madison die Wahrheit oder kann er von seinen Fähigkeiten als Psychiater profitieren und Juliet in ihrem eigenen Spiel schlagen?

Ich war sehr gespannt, wie es nach diesem Ende des ersten Bandes weiter geht. Gleich zu Beginn lässt die Autorin einen schon erahnen, dass einiges an Drama auf uns zu kommt. Von Drama bin ich, ehrlich gesagt, nicht so der Fan, aber hier war ich doch etwas überrascht und konnte das Buch nicht wirklich aus der Hand legen.
Das Buch ist zum größten Teil wieder aus Dixons Sicht geschrieben und man merkt immer wieder, wie sehr er unter Druck steht. Er hat in Madison wieder jemanden gefunden, dem er sich hingeben kann und dann kommt Julien immer wieder um die Ecke, nur weil seine alten Verhaltens- und Handlungsweisen ihn immer wieder verfolgen und aufholen. Erst denkt man, es wendet sich gerade zum Guten und dann kommt die Autorin wieder mit etwas Neuem, sodass sich die Geschehnisse irgendwann so sehr zuspitzen, dass das Drama vorprogrammiert ist. Ehrlich, ich konnte auf der einen Seite verstehen, dass Dixon im Zwiespalt ist, aber vor allem zu Anfang boten sich so viele Möglichkeiten für ihn. Sein oberstes Ziel ist dabei aber immer, dass Madison beschützt wird, verständlich klar, aber je länger er wartet, desto schlimmer wird sie doch erst verletzt, nicht? Am liebsten wäre ich ins Buch gesprungen und hätte ihn wachgerüttelt. :D
Auch merkt man hier sehr deutlich die Entwicklungen der Charaktere, vor allem bei Dixon, und das auch nicht viel zu schnell durchgezogen, sondern durchaus nachvollziehbar. Auch bei Madison gab es Entwicklungen. Sie ist, zugegeben, nicht gerade eine meiner bevorzugten Protagonistinnen, hat aber auch einen kleinen Sprung vom ersten Band gemacht.

Der Schreibstil gefiel mir auch wieder gut. Ich kam schneller durch als gedacht und konnte es, trotz Arbeit, kaum aus der Hand legen. Der Humor kommt auch hier nicht zu kurz und war auch immer wieder gut eingearbeitet.

Charaktere

Dixon gefiel mir in diesem Band schon nochmal ein Stück besser als im ersten Band. Wie gesagt, hat man vor allem bei ihm diese Entwicklung deutlich gesehen. Er ist sich selbst bewusst geworden, dass er etwas ändern muss, um mit Madison zusammen zu sein und das hat er auch. Er hat vieles in seinem Leben überdacht und versucht, zu sich selber auch ehrlicher zu werden und zu ändern, was mir echt gefiel.
Wie er hier in diesem Band manchmal gehandelt hat, war aber wirklich typisch Mann. Schiebt es auf, bis es nicht mehr geht und versucht, die Wahrheit zu umgehen und sich irgendetwas anderes auszudenken - nein, nicht mit Juliet.

Madison war mir im ersten Band nicht so wirklich ans Herz gewachsen und auch hier konnte ich mich nicht ganz mit ihr anfreunden. Sie ist mir einfach zu naiv. Sie nimmt die Dinge, wie sie sind. Ahnt, dass Dixon sich manchmal anders verhält und etwas nicht stimmt, unternimmt aber nichts und ist dann, als alles raus kommt, natürlich sehr aufgebracht und fragt sich, warum er nicht einfach mit ihr geredet hat - spricht ihn aber nicht selber mal konkret an.
Dann versucht die Autorin sie manchmal so hin zu stellen, als wäre sie gar nicht das prüde, graue Mäuschen, mit schwerer Vergangenheit. Nun ja, das habe ich Madison einfach nicht abgenommen und wirkte auch zu aufgesetzt.
Ihre liebevolle Art aber hat sie nicht verloren und auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass Dixon zu dem geworden ist, der er zum Ende hin war.

Dass Juliet der größte Störfaktor in den Büchern war, brauche ich, glaube ich, nicht groß erwähnen. :D Ja, sie war wirklich nervig und einfach nur krank. Man erfährt mehr und mehr von ihr und ich war nur umso geschockter, was die Autorin noch alles über sie preisgegeben hat.

Die Nebencharaktere gefielen mir recht gut. Ich mag Finch und Hunter, Dixons beste Freunde, total gern. Die drei ergänzen sich gut und pflegen eine super Freundschaft. Man lernt auch weiterhin neue Charaktere kennen und trifft einige wieder, die dann auch ihren Teil zum großen Ganzen beitragen.

Fazit

Insgesamt gefiel mir auch Band wieder echt gut. In manchen Aspekten sogar noch besser als Band 1. Man sieht eine deutliche Entwicklung bei Dixon, die auch notwendig war und erst so wirklich die ganzen guten Seiten an ihm hervor gebracht haben. Der Autorin ist es gelungen, trotz des großen Themas einen Ausgleich zu finden und man bekommt auch einen Einblick auf die Entwicklung der Beziehung zwischen Madison und Dixon, die mir, trotz Madisons naivem Charakter, gefiel.
Wem Band 1 schon gefiel, kann sich diesen nicht entgehen lassen! ;)