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Veröffentlicht am 07.04.2020

Liebe geht durch den Magen, aber nur, wenn du dich darauf einlassen kannst.

Love Recipes – Verführung à la carte
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Als Lili mitten in der Nacht Gesang, der zum Davonlaufen animiert, aus der Küche ihres Restaurants hört, nimmt sie kurzerhand eine Bratpfanne und verpasst dem Eindringling eine kleine Gehirnerschütterung, ...

Als Lili mitten in der Nacht Gesang, der zum Davonlaufen animiert, aus der Küche ihres Restaurants hört, nimmt sie kurzerhand eine Bratpfanne und verpasst dem Eindringling eine kleine Gehirnerschütterung, um ihn dann in ihre Kühlkammer zu verfrachten. Könnte jetzt eine Szene aus dem nächsten Actionfilm im Kino sein, ist aber der Beginn einer Lovestory: Der Lovestory von Lili und Jack, dem ersten Band einer „chillischarfen Reihe über eine italienische Familie und ihr Restaurant". Klar, bei der Anfangsszene würde man tatsächlich erstmal keine Liebesgeschichte erwarten, aber schnell klärt sich einiges auf und sorgt für ein anderes Feeling…
Denn der vermeintliche Eindringling ist kein geringerer als der Promi-Sternekoch Jack Killroy. Der verboten heiße Traummann einer jeden Frau, oder ?
Außerdem steckt die taffe Lili bei ihrer Heldentat auch noch in dem sexiesten Superheldenkostüm und sorgt bei Jack deshalb (nicht nur durch den Hieb auf den Hinterkopf) für ein ordentliches Gefühlschaos.
Aber was hat Jack überhaupt in dem in die Jahre gekommenen italienischen Restaurant der Familie DeLuca in Chicago zu suchen ? Ganz einfach, Lilis große Schwester Cara, Jacks Produzentin hat ihn dazu überredet die erste Folge seiner neuen Kochshow hier zu drehen. Das bringt sicher ordentlich Kundschaft, denn auch wenn die Kochkünste von ihrem Dad, dem Küchenchef Tony, so perfekt wie eh und je sind, geht es mit dem Umsatz stetig bergab.
Lili rackert sich zwar für ihre Familie ab, doch kommt sie gegen ihren herrischen Vater nicht an. Dabei wollte sie eigentlich mehr aus ihrem Leben machen. Nebenbei hat sie auch noch andere Probleme, mit ihrem Selbstbewusstsein zum Beispiel. Inzwischen hat die umwerfende junge Frau ihre Kurven zwar lieben gelernt, doch der Schmerz aus ihrer Jugend sitzt noch tief…
Als ihre Schwester ihr daher ein unverbindliches One-Night-Stand mit Frauenheld Jack in Aussicht stellt, erscheint ihr das deshalb als willkommene Abwechslung. Sie hat zwar keine Lust auf prunkvolle Promiwelt und die damit verbundenen Skandale, und Jack ist sowieso nur ein oberflächlichlicher, eingebildeter Trottel, aber was spricht gegen etwas Spaß ? Im übrigen sind die Neckereien mit Jack und seine Art äußerst anziehend…
Nur hat sie da die Rechnung wohl ohne Jack gemacht. Der ist nämlich nicht mehr auf der Suche nach Oberflächlichkeit und Sprunghaftigkeit. Nur allzu gerne würde er der attraktiven Italienerin einen Blick hinter seine Fassade gewähren.
Ist sie aber dazu bereit ? Und auch dazu, sich ihm gegenüber ebenfalls zu öffnen ? Im Übrigen hat sie auch nicht damit gerechnet, sich überhaupt diese Fragen stellen zu müssen…

Ich habe das Buch begonnen und war sofort begeistert. Schnell war ich im Geschehen drin und habe mich köstlich amüsiert. Also, wirklich köstlich, schließlich geht's auch viel um herrliche Essen:) Jack hatte ich sofort ins Herz geschlossen, er ist eindeutig ein neuer Kandidat für die Kategorie „bester Bookboyfriend“<3 Auch die weiblich Protagonistin Lili hatte mich mit ihrer starken Persönlichkeit nach nur wenigen Sätzen als Fan. Ich finde es wundervoll, wie Kate Meader ihre Superheldin der Story so realistisch darstellt. Lili Einstellung zu ihrer Figur und ihr gesunder Hunger beneide ich sehr, und es wirkt auch total motivierend, regt zum Nachdenken über sein Selbstwertgefühl an. Bei diesem Punkt sollte wohl jede (junge) Frau diesen Roman lesen, wirksamer und gleichzeitig um Welten unterhaltsamer als jeder Ratgeber.
Auch von dem unterhaltsamen Schreibstil war ich angetan, die Perspektivenwechsel sind perfekt. Der Erzählstil war zwar von Anfang an etwas eigenartig, wie ich es jetzt mal nennen würde. Der personale Erzähler, aber eben nicht Ich-Erzähler, war teilweise komisch und verwirrend. Man merkt nicht sofort, wo die Perspektive wechselt.
Während das erste Drittel super war, kam dann eine lange Durststrecke. Der Erzählstil war immer mehr verwirrend, gefühlt dreht die Handlung sich im Kreis, das Drama wird etwas zu viel, unnötige Probleme, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte kamen plötzlich dazu und verschwanden genauso schnell wieder.
Die behandelten Themen dafür fand ich aber super und sie sorgen für ein angenehmes Gleichgewicht von Liebesgeschichte und Tiefgang.
Die Kapitel am Ende haben mir dann aber wieder besser gefallen.
Trotzdem hat es nochmal eine Wende gegeben, die nicht so meins war und ich weiß, dass viele damit ebenfalls Probleme haben: kitschige, überromantische Szenen. Am Anfang war alles lange Zeit hauptsächlich mega sexy. Doch dann… Für mich würde daher die Story etwas flach und unrealistisch.
Fazit:
Der Liebesroman kann mit charakterstarken Figuren, einem sexy Schreibstil und einer guten Thematik überzeugen. Die Geschichte ist eindeutig mal was anderes, weil es nicht viel Lovestories aus der Küche gibt. Und noch dazu so perfekt arrangierte. Das Essen spielt nämlich auch eine große Rolle, man bekommt direkt Hunger, weshalb ich umso begeisterter bin, dass im Einband zwei Rezepte stehen.
Trotzdem würde meine anfängliche Begeisterung etwas getrübt und die zweite Hälfte sorgte bei mir für Verwirrung. Außerdem wirkten die Gefühle nicht mehr so echt. Am Anfang könnte man die Spannung und das Knistern zwischen Lili und Jack ohne Probleme nachvollziehen. Dann aber wirkten sie plötzlich etwas überromantische.
Das ist aber wohl bei jedem Ansichtssache, weshalb ich den Roman eindeutig weiterempfehlen kann. Nämlich jedem, der nicht strickt gegen Kitsch ist.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Tragik abseits des Tellerrandes, die zu denken gibt

Even If I fall
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»Für einen kurzen Moment will ich nach seiner Hand greifen und sei es nur, um den Schmerz von jemand anderem festzuhalten, damit ich meinen eigenen nicht spüren muss.«

Darum geht es:
Brookes Familie ist ...

»Für einen kurzen Moment will ich nach seiner Hand greifen und sei es nur, um den Schmerz von jemand anderem festzuhalten, damit ich meinen eigenen nicht spüren muss.«

Darum geht es:
Brookes Familie ist ein einziger Scherbenhaufen, nachdem ihr Bruder für den Mord an seinem besten Freund verurteilt wurde. Seitdem mussten sie und ihre Familie sich immer mehr zurückziehen und das Leben in der Kleinstadt zeigt sich von der Schattenseite. Brooke versucht mit allen Mitteln, ihre Familie zusammenzuhalten … aber kann nie aufhören, die Wahrheit über Jasons Tat herausfinden zu wollen. Doch ihrer Familie erzählt sie nichts davon – ebenso wenig von Heath, dem keinen Bruder des Getöteten, der ihr zuhört, wenn niemand sonst es tut. Aber wird er ihr noch immer zuhören, wenn sie nach den Geschehnissen der Tatnacht forscht?

Meine Meinung:
EVEN IF I FALL ist ein Roman, dessen Idee mich mit ihrer Einzigartigkeit gecatcht und fasziniert hat. Denn wer betrachtet einen Mordfall aus der Perspektive der Angehörigen des Mörders? Ich zumindest habe zuvor nie darüber nachgedacht und genau dieses Gedankenspiel, dieser Blick über den Tellerrand reizte mich. Und der Einstieg ins Buch konnte mit meinen Erwartungen definitiv mithalten.

Der Roman wird vollständig aus Brookes Perspektive erzählt. Brooke ist 17 Jahre alt und wirkt sehr erwachsen und verantwortungsvoll. Sie war mir sympathisch und ihre Art zu denken, zu fühlen und zu handeln wirkte authentisch und nachvollziehbar. Auch Brookes Familie ist gut ausgearbeitet und die Erzählung macht es einem beim Lesen leicht, sich in die Figuren hineinzuversetzen.

Thematisch ist die Geschichte definitiv schwere Kost. Die Stimmung in der Familie, die Schwierigkeiten in der Kleinstadt und die Unsicherheit über den wahren Charakter von Brookes Bruder hängen wie eine dunkle Gewitterwolke über der Handlung. Doch die Frage ist, ob sie sich entladen wird, oder ob sie vorüberzieht und die Sonne wieder scheint. Diese Frage kreiert eine Grundspannung, welche zum Weiterlesen anspornt. Zugleich war EVEN IF I FALL für mich ein Buch, dass ich nicht so schnell lesen konnte, weil es Konzentration erfordert und Dinge aufbringt, die man erst verdauen möchte. Hier hat mir gefallen, wie Abigail Johnson geschickt Prisen von Humor einstreut, sodass die Stimmung nie zu gedrückt war.

Aber je weiter ich las, desto weniger war das Buch, was ich erwartet hatte. Was ich hatte lesen wollen. Das erste Drittel ist gelungen, das zweite baut an Spannung auf – hat aber auch seine Längen. Und im letzten Drittel gipfelt die Spannung in einem wenig phänomenalen Höhepunkt, sodass ich am Ende ziemlich enttäuscht war. Enttäuscht von der Auflösung, die der vorangegangen Spannung nicht gerecht wurde. Und enttäuscht von einigem mehr.

Worauf ich mich im Buch besonders gefreut habe, war die Lovestory – eine Forbidden Love – zwischen Brooke und Heath. Dieses Thema hatte deutlich Potential und war so kontrovers wie dramatisch. Doch genutzt wurde das Potential zu wenig. Die Dynamik zwischen Brooke und Heath war nicht greifbar, Heath ein mysteriöser Charakter und die Storyline ihrer Liebe ging in der restlichen Handlung unter.

Mein Fazit:
Ich habe das Gefühl, Abigail Johnson wollte zu viel aus 379 Seiten herausholen. Die Idee war genial, die Geschichte hatte großes Potential. Und ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass mir die Geschichte zu denken gegeben hat und im Kopf bleiben wird. Aber bei so viele Themen – Familie, Freundschaft, Liebe, Trauer, Schuld, Vergebung und die Suche nach der Wahrheit – sind 378 Romanseiten nicht genug. Der Geschichte fehlen Seiten und trotz ihrer Schwere die Tiefe. Die Richtung. Der rote Faden. Anders umgesetzt, vielleicht als Dilogie, hätte EVEN IF I FALL mich sicherlich überzeugt, doch so hat mich die Geschichte am Ende verloren. Ich vergebe enttäuschte 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Hinter dem durchschnittlichen Cover verbirgt sich keine Überraschung

Only One Kiss
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Darum geht es:
Ralph hat als Eishockey-Profi und alleinerziehender Vater eines Säuglings genug zu tun, da braucht er nicht auch noch Social-Media-Trubel. Leider erwarten seine Sponsoren mehr Aktivität ...

Darum geht es:
Ralph hat als Eishockey-Profi und alleinerziehender Vater eines Säuglings genug zu tun, da braucht er nicht auch noch Social-Media-Trubel. Leider erwarten seine Sponsoren mehr Aktivität in den Medien, weshalb seine Agentin ihm empfiehlt, jemanden dafür einzustellen. Nein, nicht nur irgendjemanden, sondern Candace, die die Kanäle der besten Sportler betreut.
Eigentlich kann Candace keine neuen Kunden mehr aufnehmen und ihre Warteliste ist endlos. Doch Ralph und seine süße Tochter Ari erweichen ihr Herz. Von da an beginnt es kompliziert zu werden. Um unnötige Konflikte zu vermeiden, datet Candace nämlich keine ihrer Klienten. Aber mit jedem weiteren Aufeinandertreffen geht Ralph ihr mehr unter die Haut.

Meine Meinung:
Bei Ebooks mit dem typischen Cover von Männern mit nacktem Oberkörper sticht kaum eines aus der Masse heraus und ONLY ONE KISS macht hierbei keine Ausnahme. Dass ich die Geschichte gelesen habe, lag deshalb daran, dass sie eine Art Blind Date für mich war. Stichworte wie Humor, Spice, Single Dad und Eishockey klangen vielversprechend und der Einstieg ins Buch ist mir gut gelungen.

Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive erzählt. Am Anfang waren mir beide Hauptfiguren sympathisch. Candace ist schlagfertig, humorvoll und sehr herzlich – eine perfekte Mischung. Und Ralph als Vater zu erleben war einfach niedlich. Er ist fürsorglich und auf eine liebenswerte Weise tollpatschig.
Mit der Zeit habe ich einige der Nebenfiguren ebenfalls ins Herz geschlossen und besonders Ralphs kleine Tochter Ari hat mich immer zum Lächeln gebracht.

Insgesamt beginnt die Story sehr amüsant mit viel Witz und was ebenfalls sofort da war, das war die Chemie zwischen Ralph und Candace. Es knistert gewaltig zwischen ihnen und ich freute mich auf eine unterhaltsame Lovestory.

Doch nach und nach überwogen die Kritikpunkte. Mir war rasch klar, dass ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden würde, weil er – und ich finde leider keine bessere Formulierung dafür – unprofessionell wirkte. An Abwechslung bei der Wortwahl fehlte es komplett. Ich habe schon manchmal in Rezensionen von abgedroschenen Phrasen gelesen und konnte das nie ganz nachvollziehen. Doch nach diesem Buch verstehe ich es. Sätze, die in einem Liebesroman eigentlich romantisch und passend sind, wirkten hier zu platt und abgenutzt. Dennoch möchte ich dem Buch zugutehalten, dass es sich leicht und schnell liest, praktisch wie von allein.

Wenn die Worte in Liebesszenen unpassend wirken, kann man sich bereits denken, dass die Lovestory nicht ganz glatt verläuft. Denn obwohl die Chemie existierte, verlief das Annähern der Protagonisten für meinen Geschmack holprig. Was die Autorin definitiv kann, ist Spice. Die Lovestory knistert und prickelt, und das kam auch bei mir an. Doch ein Paar macht mehr aus, als die Anziehungskraft. Ich konnte ihnen nicht immer folgen, auf welchem „Level“ sie sich gerade befanden und was sie mit ihren Worten meinten. Und je näher sie sich kamen, desto offensichtlicher wurde ein Charakterzug von Ralph, der mich im besten Fall noch mit den Augen rollen ließ. Stichwort toxische Männlichkeit und Alpha-Männchen.

Hinzu kommt, dass die Geschichte immer nur an der Oberfläche kratzt. Sie hat keinen Tiefgang. Mit dem Tod von Ralphs früheren Partnerin wäre definitiv Potential für mehr Tiefe gewesen. Aber es reicht eben nicht, eine Figur mit schwieriger Vergangenheit auszustatten – es kommt darauf an, was die Autorin daraus macht. Und da kam einfach nichts. Außerdem ist Candace für mich eine Figur ohne wirkliche Ecken und Kanten. Alles wirkt zu glatt. Wenn Candace nicht gerade Liebenswürdigkeit pur verkörpert, ist sie stur, was mit der Zeit leider nervt.
Und was ist mit dem Stichwort Unterhaltung? Was als spritziger Humor begann, wurde am Ende klischeebehaftet und übertrieben.

Mein Fazit:
ONLY ONE KISS geht aufgrund des durchschnittlichen Covers, das recht oberflächlich wirkt, unter. Und rückblickend muss ich leider sagen, dass nicht mehr dahintersteckt als das Cover verspricht. Der Einstieg in die Geschichte entsprach noch meinen Hoffnungen auf eine unterhaltsame, witzige, prickelnde Lovestory. Aber die Geschichte hätte definitiv mehr Potenzial gehabt. Und wer eine Sports-Romance erwartet, wird von dem minimalen Eishockey-Content enttäuscht sein. Auf dem Weg zum Ende hat mich das Buch ziemlich verloren und es ist keine Geschichte, die hängen bleibt. Ich vergebe 2,5 Sterne. ONLY ONE KISS ist nicht direkt schlecht, aber maximal Durschnitt.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Nur eine Zugabe?

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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Für Riley Wynn ist das Leben Musik. Jede Erfahrung ist ein Song. Und ihre zwölf Lieben – die sie alle verloren hat – werden zum Album ihres Lebens. Ihre Karriere geht durch die Decke, die Tour ihrer Träume ...

Für Riley Wynn ist das Leben Musik. Jede Erfahrung ist ein Song. Und ihre zwölf Lieben – die sie alle verloren hat – werden zum Album ihres Lebens. Ihre Karriere geht durch die Decke, die Tour ihrer Träume steht an. Sie ist bereit, die zwölf Trennungen Abend für Abend nochmal zu fühlen. Wozu sie hingegen nicht bereit ist: Eine dem Untergang geweihte Liebesgeschichte ein weiteres Mal zu leben. Allerdings benötigt sie Max‘ Hilfe und nimmt ihn mit auf Tour. Max ist der Lieblingssong der Nation, ihr größter Hit. Und ihre schmerzhafteste Trennung.

Werden die beiden ihre zweite Chance nutzen können? Oder bleibt ihnen nur diese kurze Zugabe?

THE BREAKUP TOUR ist Musik. Punkt. Die Handlung ist Musik. Der Erzählstil steckt voller musikalischer Anspielungen. Und der Schreibstil ist so poetisch wie ein Songtext. Ich habe mich in nur wenigen Seiten in diese Idee einer Liebesgeschichte verliebt. Auch die bedachte Erzählweise hat mich enorm beeindruckt. Und Max und Riley waren als Figuren mit großartigem Potential angelegt. Ich war mir absolut sicher, dass THE BREAKUP TOUR ein Lieblingssong werden könnte – wäre es ein Lied gewesen, sozusagen.

Meine anfängliche Begeisterung hat nach und nach jedoch einen Dämpfer bekommen. Es ging mit kleinen Details los, die mich nicht überzeugen konnte und am Ende habe ich an beinahe allen Aspekten etwas bemerkt, was mir nicht gefallen hat.

Mein erstes Problem war der Schreibstil. Ich meinte es ehrlich, als ich geschrieben habe, dass ich diese Poesie in den Worten auf Anhieb geliebt habe. Und meine Bewunderung blieb erhalten. Allerdings wird eine Geschichte nicht nur von Bewunderung erzählt. Ich habe nichts gegen schöne Sätze, die man sich direkt markieren muss und eine bildhafte Sprache, sodass jedes Wort lebt. Aber zwischen all der Poesie wünsche ich mir ein paar klare, einfach Sätze, die die Geschichte vorantreiben und nicht verschleiern. Ich kenne viele verschiedene Schreibstile, ich lese auch gerne mal einen Klassiker oder ein Gedicht. Aber ein gesamtes Buch, das als Mysterium geschrieben ist, das war mir dann doch zu viel. So sehr ich mich auch bemüht und konzentriert habe – ich konnte der Erzählung immer weniger folgen und ein Lesefluss war, wenn überhaupt, nur von kurzer Dauer.

Die Figuren waren ein anderes Mysterium. Max habe ich direkt geliebt – und er blieb meine Lieblingsfigur bis zum Schluss. Er ist ein ruhiger Typ. Gefühlvoll, gutmütig. Ich mochte es, ihn durch die Geschichte zu begleiten.
Riley war komplizierter. Für sich als Figur kam ich gut mit ihr zurecht. Aber im Zusammenspiel mit Max kam es für mich klar zur Dissonanz. Riley wirkte plötzlich egoistisch und unnachgiebig. Eine Liebesgeschichte über zwei Figuren zu lesen, die nicht zusammenpassen – das passt einfach nicht. Mehr noch: Ich fand es erschreckend, wie ihre Dynamik war. Vollkommen unausgeglichen.

Die Liebe hat sich nicht nach Liebe angefühlt, die Romantik war zu wenig und die Beziehung war ebenfalls nicht ideal. In einer Beziehung muss man Kompromisse eingehen, ebenso wie man miteinander reden können muss. Nichts von beidem haben Riley und Max so recht erfüllt. Sie sind sich vielleicht wieder nähergekommen – aber einige Grundprobleme von früher standen unausgesprochen zwischen ihnen im Raum und haben die Liebe gedämpft. Riley singt in einem ihrer Hits „I felt the end in the start” und so ging es mir auch. Nicht, dass die Geschichte vorhersehbar gewesen wäre, nein. Ich meine eher, dass die Liebe gar nie richtig aufkommen konnte, und sich selbst ein Kuss nach Trennung anfühlte.

Mein Fazit:
THE BREAKUP TOUR ist ein vielversprechender Roman, der sich an einem anderen, moderneren Beziehungsbild versucht. Auch die Storyline hebt sich von anderen Liebesromanen ab, generell ist der Roman mit anderen Liebesromanen nicht zu vergleichen. Doch so begeistert ich zunächst von der Idee war, so enttäuscht war ich am Ende. Denn ein Liebesroman sollte trotz seiner Eigenheiten und Alleinstellungsmerkmale eines immer enthalten: die Liebe. Und die hat mir hier klar gefehlt. Für mich funktioniert die Geschichte einfach nicht – trotz guter Idee und manch gelungenen Elementen. Am Ende hat diese Liebe also nichtmal für eine Zugabe gereicht – ein unzureichendes Cover trifft es schon eher. Von mir gibt es 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Bridgertons Mauerblümchen

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Solange Penelope auf dem Heiratsmarkt war, galt sie als Mauerblümchen. Seit zwölf Jahren schon schwärmt sie für Colin Bridgerton, der sie jedoch nur durch die Augen eines guten Freundes sieht. Jetzt ist ...

Solange Penelope auf dem Heiratsmarkt war, galt sie als Mauerblümchen. Seit zwölf Jahren schon schwärmt sie für Colin Bridgerton, der sie jedoch nur durch die Augen eines guten Freundes sieht. Jetzt ist Penelope eine alte Jungfer, Colin weiter außer Reichweite denn je. Trotzdem freut sie sich, als Colin verkündigt, für diese Saison in London zu bleiben. Colin schenkt ihr den ein oder anderen Tanz und unterhält sie auf tristen Abendveranstaltungen. Dabei entdeckt Colin eine ganz andere Penelope. Doch auch Penelope lernt Seiten an Colin kennen, die nichts mit dem Mann zu tun haben, in den sie seit Jahren verliebt ist. Haben die beiden eine Chance?

Auf diesen vierten Band der Reihe habe ich mich besonders gefreut. Das lag vor allem an der Netflix-Serie, die die Loverstory zwischen Penelope und Colin geradezu unwiderstehlich angeteasert hat. Penelope war mir immer sympathisch und ich war enorm gespannt auf ihre Geschichte. Denn was gibt es Romantischeres als ein Mauerblümchen und ein Happy End? Außerdem – und das wissen bisher nur diejenige, die die Netflix-Serie kennen – ist Penelope die Verkörperung des Sprichworts „Stille Wasser sind tief“. Rückblickend muss ich sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen hätte, BEVOR ich die Serie bereits tausendmal rauf und runter geschaut habe. Denn das Buch ist spannungsvoll angelegt und hält überraschende Wendungen bereit. Als Fan der Serie blieb mir diese besondere Freude leider verwehrt, nichtsdestotrotz habe ich mit mich schon am Anfang prächtig unterhalten gefühlt. Penelope war diese liebe, weise Seele, als die ich sie kennen und lieben gelernt habe. Und Colin war ein richtiger Sonnenschein und damit ein erfrischend anderer Charakter der Bridgerton-Buchreihe. Denn, das ist zumindest mein Gefühl, die anderen Bridgerton-Männer ähneln sich in ihrer Selbstsicherheit und Dominanz alle charakterlich sehr.

Leider muss ich gestehen, dass das Buch mich irgendwo auf dem Weg zum Ende verloren hat. Die Chemie zwischen Penelope und Colin war am Anfang enorm vielversprechend. Aber sie hat irgendwie nachgelassen, was mir so noch nie begegnet ist. Denn die Leidenschaft war da. Aber irgendwie waren die zwei meines Empfindens nach kein Perfect Match.
Zugleich muss ich sagen, dass mich die Storyline nicht so ganz catchen konnte. Sie war ziemlich geradlinig. Zwar nicht uninteressant oder spannungslos, aber irgendwie ziemlich konfliktarm. Alles in allem war dieser Band bisher der mit dem meisten Spice-Anteil. Davon abgesehen sticht die Geschichte durch nichts heraus und bleibt konturlos und fade.

Mein Fazit:
PENELOPES PIKANTES GEHEIMNIS ist eine Geschichte mir ganz viel Potenzial, das meiner Meinung nach ordentlich verschenkt wurde. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber letzten Endes wurden sie nicht erfüllt. Es ist eine Geschichte voller Leidenschaft, die aber weitaus leidenschaftlicher erzählt hätte werden können. Die Epiloge sind ebenso nichtssagend und so gut der erste Eindruck auch war, der letzte kann damit nicht mithalten. Ich bin nun gespannt, wie die Reihe weitergeht. Dass jener Band, der hätte mein Favorit werden können, mich nicht packen konnte, hinterlässt aber einen etwas bitteren Nachgeschmack. Ich vergebe 2,5 Sterne.

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