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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

Ist das noch gerecht?

Voll ungerecht!
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Das Buch „Voll ungerecht“ ist ein tolles Sachbuch, das auf informative und lustige Weise das Thema Gerechtigkeit für Kinder verständlich erklärt und sie zum Nachdenken anregt. Was bedeutet überhaupt das ...

Das Buch „Voll ungerecht“ ist ein tolles Sachbuch, das auf informative und lustige Weise das Thema Gerechtigkeit für Kinder verständlich erklärt und sie zum Nachdenken anregt. Was bedeutet überhaupt das Wort und kann dieselbe Sache für den einen gerecht und für den anderen ungerecht sein? Und warum?

Das Buch besteht aus zahlreichen kurzen Kapiteln von 2 bis 4 Seiten, in denen jeweils ein spezifischer Aspekt von Gerechtigkeit betrachtet wird. In den ersten Abschnitten wird zunächst der Begriff als solches dargelegt. Im Mittelteil finden sich auch ein paar philosophische Konzepte wie etwa Rawls Schleier des Nichtwissens oder die römische Göttin Justitia. Ab der Mitte beschäftigt sich das Buch beinahe ausschließlich mit rechtlichen Fragen in der Arbeit, im sozialen Leben (z.B. Teilhabe, Steuern) und auf globaler Ebene (z.B. fairer Handel).

Neben den teilweise recht trockenen Erklärungen befindet sich auf jeder Seite ein anschaulicher Comic, der versucht die Themen für die Kinder greifbarer zu machen. Dabei nimmt das Buch selbst keine Position ein. Der Leser kann sich selbst eine Meinung bilden, was er in dieser Situation persönlich für gerecht oder ungerecht hält.

Der Band ist wirklich sehr interessant, da er auch die Vielfalt des Themas sichtbar macht. Die Beispiele sind zudem kurzweilig und bieten jede Menge Gesprächsanlässe. Ich selbst hätte mir noch mehr solche Beispiele gewünscht, da mir manche Thematiken dann doch etwas zu trocken herübergebracht wurden. Insgesamt handelt es sich dennoch um ein schönes Nachschlagewerk über Gerechtigkeit.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Buchstaben und Bits – Ein Roboterbuch für Erstleser

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 14 - Roboter
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Die Erstleser-Bücher von „Wieso? Weshalb? Warum?“ sind perfekt auf Leseanfänger abgestimmt. Die Schrift ist groß und orientiert sich an der gängigen Fibelschrift. Auf einer einzelnen Seite ist meist ein ...

Die Erstleser-Bücher von „Wieso? Weshalb? Warum?“ sind perfekt auf Leseanfänger abgestimmt. Die Schrift ist groß und orientiert sich an der gängigen Fibelschrift. Auf einer einzelnen Seite ist meist ein in sich abgeschlossenes Kapitel mit recht wenig Text, das zudem durch passende Illustrationen begleitet und unterstützt wird. Die Sprache bleibt trotz des Themas Roboter überwiegend einfach, sodass Kinder ab 7 Jahren ihn sehr gut verstehen können.

Besonders toll finde ich, dass dieses Buch die Kinder durch Rätsel und Lesespiele gezielt motiviert, ihre Lesefertigkeiten aktiv unter Beweis zu stellen. So müssen Silben oder Buchstaben in die richtige Reihenfolge gebracht, Buchstaben ergänzt oder Wörter in Gittern gesucht werden. Am Ende des Bandes befindet sich des Weiteren eines Lesequiz, mit dem man sich selbst testen kann, inwieweit das Gelesene verarbeitet und behalten wurde.

Auf einer Doppelseite kann man das Leseverständnis mit Hilfe von Stickern testen, die je nach Text an eine bestimmte Stelle geklebt werden müssen. Einmal erledigt, ist diese Aufgabe jedoch leider nicht wiederholbar. Anders ist das mit dem Leselotto. Hier handelt es sich um insgesamt 24 Karten. Die Kinder sollen hier die richtige Erklärung zum passenden Wort bzw. Bild legen. Ob ihre Lösungen korrekt sind, sehen sie anhand der Farben auf der Rückseite.

Als Erstleserbuch ist der Band wirklich perfekt. Auch inhaltlich ist er definitiv interessant. Das Thema „Roboter“ wird weitgefächert betrachtet. Was ist ein Roboter? Woraus besteht er? Was können sie und was nicht? Was versteht man unter künstlicher Intelligenz? Die einzelnen Texte stellen den jeweiligen Bereich grob vor, ohne jedoch sonderlich ins Detail zu gehen.

Allerdings stört mich schon, dass diese moderne Technik lediglich positiv dargestellt wird. Dass es zum Beispiel Roboter zum Trösten gibt, stellt für mich eher eine traurige Notlösung dar, als tatsächlich ein erstrebenswerter Ersatz für menschliche Nähe. Zumindest ein bisschen könnte man die Kinder neben dem Lesen auch noch zum kritischen Denken anregen.

Ansonsten ist das Buch tatsächlich sehr geeignet, um auch Lesemuffel zu begeistern, insbesondere wenn sie sich für Technik und Roboter im Speziellen interessieren.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Toller Bastelblock mit Schwächen

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Fahrzeuge
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„Junior Aktiv – Fahrzeuge“ von „Wieso? Weshalb? Warum?“ ist ein tolles Sachbuch, das nicht nur Wissen vermitteln, sondern Kinder auch direkt zum Mitmachen anregen möchte. Damit eignet sich das Bastelbuch ...

„Junior Aktiv – Fahrzeuge“ von „Wieso? Weshalb? Warum?“ ist ein tolles Sachbuch, das nicht nur Wissen vermitteln, sondern Kinder auch direkt zum Mitmachen anregen möchte. Damit eignet sich das Bastelbuch für ganz Kleine zwischen 2 bis 4 Jahren, die erst den richtigen Umgang mit Schere und Stift erlernen. Jeder Band in der Reihe widmet sich einem speziellen Thema, sodass man dieses gezielt nach den Interessen des eigenen Kindes auswählen kann.

In diesem Fall dreht sich alles um Fahrzeuge. Die Kinder lernen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln kennen – an Land, im Wasser und in der Luft. Die Texte sind allesamt sehr kurz und damit gut auf die Alltagsgruppe zugeschnitten. Toll ist aber vor allem der aktive Part. Die Kinder sollen nicht einfach nur still konsumieren, sondern selbst tätig werden. So gibt es mehrere großformatige Ausmalbilder von Fahrzeugen aus unterschiedlichen Bereichen (z.B. Feuerwehr, Polizei, Bauernhof, Baustelle). Dabei können die Kinder entweder die Vorlage auf der linken Seite farblich übertragen oder selbst kreativ werden.

Des Weiteren enthält der Band zahlreiche Rätselaufgaben. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei recht unterschiedlich. Während die Kinder bei manchen zumindest ein wenig nachdenken müssen, stellen andere selbst für Zweijährige nicht immer eine Herausforderung dar. Die Aufgaben sind jedoch vielfältig. Beispielweise müssen in einem einfachen Suchbild bestimmte farbliche Autos aufgespürt oder Schattenrisse richtig zugeordnet werden. Auch erste Schwungübungen sind im Buch vorhanden.

Am besten finde ich jedoch die Bastelseiten. Die Kinder erhalten hier die Möglichkeit, einfache Formen auszuschneiden und diese passend auf der linken Seite einzuordnen und aufzukleben. Meine Tochter war sofort Feuer und Flamme. Zwar wurde nicht alles perfekt ausgeschnitten, aber sie war voll dabei und konnte so ihre Fertigkeiten weiterausbauen. Das Papier ist stabil und fest, sodass Kinder es sehr gut in den Händen halten und schneiden können.

Man sollte allerdings beachten, dass es sich bei diesem Buch im Grunde um eine Art Block handelt. Alle Seiten lassen sich leicht herausreißen. Bei den Schneideblättern macht das durchaus Sinn, aber die übrigen lösen sich leider ebenso einfach. Bereits beim Durchblättern fielen mir einige Seiten entgegen, und dabei bin ich schon deutlich vorsichtiger vorgegangen als meine Tochter. Zudem sind die Seiten nicht nummeriert, sodass man im Zweifelsfall ein wenig rumprobieren muss, damit man wieder eine sinnvolle Reihenfolge erhält.

Insgesamt bin ich trotz aller Schwächen froh, das Buch gekauft zu haben. Meiner Tochter gefällt es und sie kann vor allem ihre Fertigkeiten mit der Schere weiter trainieren und interessante Fakten zum Thema „Fahrzeuge“ erfahren.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Wer hat die höflichste Ziege?

Stolz und Vorurteil
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Das Buch „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen ist ein absoluter Klassiker und wird bis heute immer wieder gern gelesen oder neu erzählt. Hier nun versucht sich Disney an dem romantischen Stück und kreiert ...

Das Buch „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen ist ein absoluter Klassiker und wird bis heute immer wieder gern gelesen oder neu erzählt. Hier nun versucht sich Disney an dem romantischen Stück und kreiert etwas gänzlich Neues. Das Endprodukt ist etwas absurd und amüsant, macht aber dennoch großen Spaß - allerdings wahrscheinlich nur für solche Leute, die sich mit beiden Ausgangstexten gut auskennen.

Um eine gute Mischung zu finden, wurden die Charaktere von Jane Austen dem des Disney-Universums angepasst und die Geschichte vereinfacht sowie umgeschrieben. Die grobe Handlung erinnert durchaus noch an das ursprüngliche Buch von Jane Austen. Jedoch glaube ich nicht, dass Vierjährige tatsächlich etwas mit der Handlung anfangen können. Das Thema ist viel zu komplex, als dass sie es wirklich verstehen und nachvollziehen könnten. Des Weiteren entwickelt sich die Geschichte ziemlich rasant und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht.

Zudem tauchen sehr viele Charaktere auf einmal auf und kleine Kinder werden in der Flut wahrscheinlich die Orientierung verlieren. Man bekommt kaum Zeit, die einzelnen Figuren tatsächlich kennenzulernen. Am besten verstehen die Kinder wahrscheinlich noch den Wettbewerb rund um die höflichste Ziege, der jedoch selbst nichts mehr wirklich mit „Stolz und Vorurteil“ zu tun hat.

Brilliant sind allerdings die wunderschönen Illustrationen, die mit Charme und Humor die Geschichte begleiten und untermalen. Vieles was im Text so gar nicht steht, erhält erst durch die Bilder eine Sprache. Die Emotionen der Figuren werden perfekt dargestellt und man kann viele witzige Details entdecken. Allein diese Zeichnungen machen einen Kauf durchaus lohnenswert.

Insgesamt handelt es sich um eine amüsante Adaption von „Stolz und Vorurteil“, die jedoch die ursprüngliche Geschichte sehr abrupt zusammenfasst. Wahrscheinlich werden vor allem Erwachsene ihre Freude mit dem Buch haben, die sowohl mit Jane Austen als auch mit Entenhausen vertraut sind. Mich selbst hat es jedenfalls animiert, noch einmal das Original von „Stolz und Vorurteil“ aus dem Schrank zu holen.

Für die anvisierte Zielgruppe von vier Jahren finde ich es jedoch zu kompliziert. Kinder werden daher wahrscheinlich nur Teile der Geschichte nachvollziehen können, sich aber ansonsten an den tollen Illustrationen erfreuen. Der heimliche Star des Buches ist auf jeden Fall die freche Ziege Billy, die insbesondere bei den Kleinen auf große Begeisterung stoßen wird.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Wunderschönes Buch über die Macht der Farben

Die graue Stadt
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Das neueste Buch „Die graue Stadt“ vom renommierten Künstler Torben Kuhlmann, den viele sicher von seiner genialen Mäuse-Reihe kennen, ist optisch ein absoluter Traum. Die großformatigen Zeichnungen sind ...

Das neueste Buch „Die graue Stadt“ vom renommierten Künstler Torben Kuhlmann, den viele sicher von seiner genialen Mäuse-Reihe kennen, ist optisch ein absoluter Traum. Die großformatigen Zeichnungen sind ein beeindruckendes Spiel mit den Farben und bringen diese wirkungsvoll zur Geltung. An sich hätte ich diesem Buch gern fünf Sterne gegeben, aber leider war ich dann von der allzu raschen Auflösung doch etwas enttäuscht.

Robin zieht mit ihrem Vater in eine seltsam graue Stadt. Farben scheinen überall zu fehlen und von allen abgelehnt zu werden. Robins gelbe Regenjacke ist den Autoritäten ein Dorn im Auge. Robin und ihr Freund Alani wollen sich dem eintönigen Grau jedoch nicht unterwerfen und versuchen, dem Geheimnis der Grauwerke auf die Spur zu kommen.

Auch in diesem Buch hat Kuhlmann einen kleinen wissenschaftlichen Ausflug eingebaut. In diesem Fall erklärt er die Brechung des Lichts sowie die Verfahren der Farbmischung. Die Idee hinter dem Buch ist definitiv spannend und wichtig. Die Kinder lehnen sich gegen die hiesigen Konventionen auf, die jede Individualität und Kreativität im Ansatz ersticken wollen und somit natürlich ebenfalls das freie Denken. Die Botschaft ist überaus wichtig und wird anhand der genialen Illustrationen toll veranschaulicht.

Ich bin allerdings etwas enttäuscht von der allzu schnellen Problemlösung. Die Kinder müssen am Ende gar nicht viel tun, um den Grauwerken das Handwerk zu legen. Da fragt man sich schon, wie sie überhaupt die Macht übernehmen konnten, wenn sich alle so blitzschnell wieder vom Grau abwenden. Der Schluss macht insofern in meinen Augen wenig Sinn.

Es wäre auch interessant zu wissen, was Robins Vater über die graue Stadt dachte oder über das rebellische Verhalten seiner Tochter. Leider spielt er selbst überhaupt keine Rolle. Sie lehnt sich allein gegen letztlich namenlose, anonyme Figuren auf und nicht gegen solche, die ihr tatsächlich auch etwas bedeuten. Überhaupt bleiben die Grauwerke und deren Ursprung sowie deren Motive im Dunkeln.

Das Buch „Die graue Stadt“ ist wirklich wunderschön und allein die Illustrationen sind ein Kauf wert. Des Weiteren hat die Geschichte gute Ansätze. Ich wünschte mir aber noch mehr Tiefe und Hintergründe. Ansonsten handelt es sich aber um ein weiteres gelungenes Werk von Torben Kuhlmann, das ich allen Kindern ab acht Jahren uneingeschränkt empfehlen kann.

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