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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2024

tolle Lektüre

Die Partie seines Lebens
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Mit "Damengambit" fing meine Liebe zu Walter Tevis an. Wie schön, dass der Diogenes-Verlag nach und nach alle Romane diese Autors neu verlegt. So kann ich sie für mich in toller Aufmachung entdecken.

Wie ...

Mit "Damengambit" fing meine Liebe zu Walter Tevis an. Wie schön, dass der Diogenes-Verlag nach und nach alle Romane diese Autors neu verlegt. So kann ich sie für mich in toller Aufmachung entdecken.

Wie auch in Gambit steht eine "Sportart" im Mittelpunkt des Lebens des Hauptakteurs. Diesmal ist es Eddie Felson und Billard ist seine Leidenschaft, auch wenn manchem wie ein eher mittelmäßiger Spieler erscheint. Das ist er aber nur solange, bis hohe Einsätze geboten werden und es wirklich um etwas geht. Er, den man dann Fast Eddie nennt, wittert seine große Chance gegen eine Billardlegende aus Chicago. Und er riskiert alles dafür. Auch dieses Buch wurde verfilmt. Ich glaube, mit Paul Newman.

Wie in Gambit überzeugt mich der kluge Schreibstil, der die Gefühle der Darsteller aufmerksam beschreibt aber noch genug Raum lässt für eigene Interpretationen. So was mag ich sehr. Die Spannung steigt beständig und man fiebert am Ende richtig mit. Obwohl es ja kaum Action gibt außer der zwischen den Personen und den Kugeln auf dem Tisch.

Tolle Lektüre.

Veröffentlicht am 31.01.2024

lesenswert

Aenne und ihre Brüder
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Reinhold Beckmann schreibt über das Schicksal seiner Mutter Aenne, deren vier Brüder allesamt im Krieg gefallen sind. Aus Erzählungen, Briefen, Rückblenden und Gesprächen wird ein sehr intensives Zeitbild ...

Reinhold Beckmann schreibt über das Schicksal seiner Mutter Aenne, deren vier Brüder allesamt im Krieg gefallen sind. Aus Erzählungen, Briefen, Rückblenden und Gesprächen wird ein sehr intensives Zeitbild vor dem Leser aufgefächert. Das Schicksal so vieler junger Männer - egal in welchem Krieg - kann man hier exemplarisch verfolgen. Der Wunsch nach Frieden und privatem Glück, die vom Staat erzwungene Pflicht, das Vaterland zu verteidigen, die Tragik der Zurückgebliebenen Frauen, Mütter, Schwestern, Kinder, die um ihre Männer bangen. Die Hoffen und versuchen durch Briefe in Kontakt zu bleiben. Die Sprachlosigkeit der Soldaten, die nicht wissen ob und wie sie die Grauen des Krieges erzählen sollen. Und am Ende der Tod der jungen Männer. Allesamt verheizt, tragisch aus einem Leben gerissen, welches sie noch gar nicht richtig begonnen hatten.

Man merkt, wie persönlich das Buch ist. Mir hat es sehr gefallen auch wenn das Thema schwere Kost ist.

Veröffentlicht am 31.01.2024

wunderbares Leseerlebnis

Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum
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Ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten. Schlicht und einfach, weil sie mir meistens zu kurz sind. Zu wenig Zeit für Handlungsaufbau und Charakterentwicklung vom Worldbuilding ganz abgesehen. Aber ...

Ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten. Schlicht und einfach, weil sie mir meistens zu kurz sind. Zu wenig Zeit für Handlungsaufbau und Charakterentwicklung vom Worldbuilding ganz abgesehen. Aber hier habe ich eine Ausnahme gemacht, da ich die Scythe-Welt von Shusterman ja schon kenne und sehr schätze und einfach neugierig war, was ihm zu diesem heiklen Thema des Todes für die Gemeinschaft noch einfällt.

Gut, dass ich eine Ausnahme gemacht habe. Wirklich ein Vergnügen, immer wieder zwischendurch eine der Novellen zu lesen. Gehaltvoll und eine wunderbare Ergänzung zu der von mir geliebten und gelesenen Trilogie.
Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 23.01.2024

wunderbar warmherzig

Das Beste in uns
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Ich liebe die Bücher von Adriana Trigiani. Ist schon eine Weile her, dass es Neues von ihr gab und ich habe mich sehr gefreut auf dieses Buch. Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist eine ...

Ich liebe die Bücher von Adriana Trigiani. Ist schon eine Weile her, dass es Neues von ihr gab und ich habe mich sehr gefreut auf dieses Buch. Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist eine warmherzige Familiengeschichte die in den 1920er Jahren anfängt und vor allem die Frauen auf ihrem Lebensweg begleitet. Die Figuren sind mir sehr nahe gekommen und ich habe sie ins Herz geschlossen. Die Sprache ist nie kitschig sondern immer authentisch und angenehm. Ein ganz ganz tolles Leseerlebnis. Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 21.01.2024

wunderbar ergreifend

Die Postkarte
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Das Buch hat mich wirklich von Anfang an gepackt. Sicherlich auch, weil es auf realen Ereignissen beruht und mich das sehr fasziniert, wie Anne Berest sich der Familientragödie, der Vergangenheit nähert. ...

Das Buch hat mich wirklich von Anfang an gepackt. Sicherlich auch, weil es auf realen Ereignissen beruht und mich das sehr fasziniert, wie Anne Berest sich der Familientragödie, der Vergangenheit nähert. Teilweise liest es sich wie ein Kriminalfall, teilweise wie ein Geschichtsbuch. Aber nie langweilig. Nie langatmig. Immer mit einer großen Empathie, einer Aufmerksamkeit für die Menschen und deren Gefühle, für das Schicksal der jüdischen Mitbürger, der jüdischen Verwandten der Autorin, die stellvertretend für all die anderen Verfolgten stehen. Das Buch ist natürlich kein Sachbuch. Also sind natürlich die eigenen Erfahrungen und die Rechercheergebnisse im Mittelpunkt der Story. Mag sein, dass manches andere Menschen anders erlebt und empfunden haben. Es geht auch nicht darum, alles in politischer Korrektness zu erzählen sondern Mitleid zu empfinden und Bewunderung. Und zu erkennen, wie schnell ein tödlicher Kreislauf in Gang gesetzt werden kann und was er mit einer Gesellschaft, mit Menschen machen kann.

Ein wunderbar ergreifendes Buch. Danke dafür.