Cover-Bild Was wir nie verzeihen
Band 3 der Reihe "River-Delta-Reihe"
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 24.11.2023
  • ISBN: 9783785728598
Arttu Tuominen

Was wir nie verzeihen

Kriminalroman
Anke Michler-Janhunen (Übersetzer)

Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Mordopfer findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Es stellt sich heraus, dass einer der Ermordeten in den 40er Jahren freiwillig an der Seite der Deutschen gekämpft hat. Aber trifft das ebenfalls auf Albert Kangasharju zu? Warum kommen die vermuteten Kriegsverbrechen erst jetzt ans Licht? Und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für womöglich ungesühnte Taten macht?


Nominiert für den "Nordischen Krimipreis 2021"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2024

Band 3

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Meine Meinung und Inhalt

"Er drehte sich um und sah die Spuren auch auf dem Gang. Dann fiel ihm eine weitere Ungereimtheit ein. Etwas, bei dem sich seine Nackenhaare aufstellten. Als er dem Arzt vergeblich ...

Meine Meinung und Inhalt

"Er drehte sich um und sah die Spuren auch auf dem Gang. Dann fiel ihm eine weitere Ungereimtheit ein. Etwas, bei dem sich seine Nackenhaare aufstellten. Als er dem Arzt vergeblich seine Hand hingestreckt hatte, war sein Blick auf das Namensschild am Revers des Mannes gewandert. Den Namen hatte er so schnell nicht entziffern können, aber jetzt erinnerte er sich wieder an das Foto über dem Namen. Es war das Foto einer Frau." (ZITAT)


Nach "Was wir verschweigen" und "Was wir verbergen" konnte mich nun auch Band 3 "Was wir nie verzeihen" sehr überzeugen. Ich mag den Schreibstil von Arttu Tominen sehr, da er lebendig, fesselnd und flüssig lesbar ist. Mich hat dieser Spannungsroman zum Nachdenken angeregt, da der Autor meiner Meinung nach auch eine deutlich Botschaft über Zwischenmenschliches weitergibt. Tuominen wertet in diesem Buch nicht und wählt seine Worte mit viel Bedacht. Gleichzeitig lässt er den Leser mit voller Wucht in menschliche Abgründe blicken, sowohl in Hinblick auf Täter und auch Opfer. Dem Autor gelingt es, ein Bild des Krieges zu zeigen, welches ebenso von Gewalt wie von Kameradschaft und auch Liebe geprägt ist. Ein guter dritter Band.


Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Ermordeten findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Die Vergangenheit der Opfer während des Zweiten Weltkriegs rückt in den Fokus. Es stellt sich heraus, dass eines der Mordopfer, Albert Kangasharju, 1941 nach Deutschland gereist war und freiwillig der Waffen-SS beitrat. In der Ukraine war er dann an grausamen Kriegsverbrechen beteiligt. Doch warum kommen diese Verbrechen erst jetzt ans Licht und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für ungesühnte Taten macht?



Arttu Tuominen, geboren 1981, wurde für seinen Kriminalroman Was wir verschweigen in Finnland vielfach ausgezeichnet. Kritiker und Leser waren begeistert von den geschickt in die Story verwobenen Rückblenden in die Kindheit der Protagonisten sowie der sensiblen Zeichnung der komplexen Charaktere. Arrtu Tuominen lebt mit seiner Familie in der Küstenstadt Pori, in Mittelfinnland, dem Schauplatz des vorliegenden Krimis. Neben dem Schreiben hervorragender Kriminalromane arbeitet der Autor auch als Ingenieur für Umwelttechnik.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Eine Geschichte, die im Kopf bleibt

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Jari Paloviita, Kommissar in Finnland, wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen. In einem Pflegeheim wurde der 93-jährige Albert Kangasharju bei seinem Spaziergang überfallen und lebensbedrohlich ...

Jari Paloviita, Kommissar in Finnland, wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen. In einem Pflegeheim wurde der 93-jährige Albert Kangasharju bei seinem Spaziergang überfallen und lebensbedrohlich verletzt. Paloviita fährt zum Krankenhaus, um zu warten, dass der alte Mann wieder aus dem Koma erwacht, dabei kann er einen weiteren Mordanschlag auf den Mann verhindern. Was hat dieser alte Mann nur getan, um gleich zweimal einem Angriff ausgesetzt zu sein? Kurze Zeit später kommt es zu einem Mord an Klaus Halminen, der nicht nur ein Invalide im Rollstuhl war, sondern sich im Alter Kangasharjus befand. Beim Durchsuchen des Hauses Halminens finden die Ermittler eine Uniform der SS. Kann es sein, dass die beiden alten Männer tatsächlich an der Seite der Deutschen im zweiten Weltkrieg gekämpft haben?
Der Klappentext des Buches machte mich neugierig, denn gerade Bücher, deren Ausgangspunkte im zweiten Weltkrieg zu finden sind, versprechen immer Spannung. Gleich vorweg, Arttu Tuominen hat mich mit diesem Buch nicht nur überzeugt, sondern auch absolut fesseln, schockieren und berühren können. Für mich ist Was wir nie verzeihen ein Buch, das sich tief in mein Gedächtnis gebrannt hat. Bei diesem Buch handelt es sich übrigens um den dritten Band einer Krimireihe, was ich aber erst beim Lesen merkte. Verständnisprobleme gab es für mich hier allerdings keine, zwar gibt es immer Mal kleine Auszüge aus dem privaten Leben der Ermittler, diese bleiben aber im Hintergrund, wirken aber absolut, um diese authentischer und glaubhafter zu machen, da es sie einfach auch menschlich macht.
Die Geschichte beginnt gleich mit dem Überfall auf Albert Kangasharju und konnte mich dadurch sofort in ihren Bann ziehen. Tuominen schreibt unheimlich fesselnd und direkt, so dass er bei seinem Leser umgehend ein Kopfkino erzeugt. Ich mochte dieses bildhafte und doch sehr eindringliche seiner Erzählung, da ich mich so noch ein wenig mehr in die Geschichte versetzen konnte.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die Gegenwart mit den Überfällen auf Kangasharju und dem Mord an Halminen, aber auch in Rückblicken auf die Zeit des zweiten Weltkriegs. Dieser Part aus der Geschichte war mir persönlich völlig unbekannt, denn die Operation Wiking, von der Tuominen hier erzählt, beruht auf Tatsachen. Damals wurden finnische Soldaten in Deutschland ausgebildet und dann im Krieg in der Ukraine eingesetzt. Die Gräueltaten, die Tuominen hier beschreibt, trieben mir manches Mal Tränen in die Augen. Egal wie oft man das liest oder sieht, es macht mich immer wieder sprachlos, wie Menschen handeln können.
Die Geschichte hat zwar einen eher ruhigen Erzählton, bleibt aber durchweg spannend. Natürlich ahnt man, über wen er in den Rückblicken erzählt, aber das mit dem alten Albert Kangasharju in Verbindung setzen, fiel mir unglaublich schwer. Man verfolgt die Ermittlungen aus den Sichten der verschiedenen Kommissare, lernt dabei auch dessen Ansichten kennen und fühlt sich dadurch auch mit ihnen verbunden. Gerade auch den Zwiespalt Paloviitas konnte ich so unglaublich gut verstehen. Denn Arttu Tuominen lässt seine Charaktere lebendig werden.
Diese Charakterzeichnung macht den Krimi auch zu etwas besonderem für mich. Auch wenn das Privatleben der einzelnen Ermittler hier im Hintergrund bleibt, kann ich ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Aber meiner Meinung nach liegt das Hauptaugenmerk des Buches auf Albert Kangasharju, Ehemann, liebender Vater, Großvater und Urgroßvater, der neben seinem Bett ein Kinderbuch liegen hat. Die Geheimnisse, die er verbirgt sind unglaublich. Wie bereits erwähnt, fiel es mir so unglaublich schwer, diesen Mann mit dem Mann im Weltkrieg zu vereinen. Was mir aber, leider, dadurch extrem klar wurde, ist, dass selbst aus den liebsten Menschen Monster werden können. Es erklärt noch einmal eindringlich, wie all das damals geschehen konnte. Dieser Bereich hat mich nach dem Schließen des Buches lange da sitzen und nachdenken lassen und auch genau das lässt mich diese Geschichte auch nicht mehr vergessen.
Mit diesemBuch hat mich Arttu Tuominen zutiefst berührt und nachdenklich zurückgelassen. Auch jetzt beim Schreiben der Rezension versuche ich immer wieder, das Gelesene zu verarbeiten. Wer hier einen reinen Krimi erwartet, könnte vielleicht enttäuscht sein, aber für mich war dieses Buch so viel mehr als nur ein Spannungsroman. Tuominen hat mir ein wenig die Augen geöffnet, mir gezeigt, wie “so etwas” überhaupt möglich war, wie Hass und Wut entstehen kann, wie der Krieg und all sein Schrecken den Menschen beeinflussen. Ich hoffe, hiermit nicht zu viel verraten zu haben, aber es ist recht schwer, die Gefühle zu diesem Buch zum Ausdruck zu bringen, ohne auf diesen besonderen Charakter einzugehen. Ich kann das Buch absolut empfehlen, denn es ist eine Geschichte, die sich tief in den Kopf gräbt und sprachlos macht. Hut ab, Herr Tuominen, das war ganz großes Kino!

Veröffentlicht am 14.12.2023

Spannender Krimi mit ethischer Fragestellung

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Wusstet ihr, dass sich 1941 rund 1.400 Freiwillige in Finnland gemeldet haben, die dann bei der Waffen-SS ausgebildet wurden? Aufbauend auf dieser historischen Tatsache strickt der Autor einen atmosphärischen ...

Wusstet ihr, dass sich 1941 rund 1.400 Freiwillige in Finnland gemeldet haben, die dann bei der Waffen-SS ausgebildet wurden? Aufbauend auf dieser historischen Tatsache strickt der Autor einen atmosphärischen Krimi, bei dem alte Schuld im Vordergrund steht.

Bei Rückblicken ins Jahr 1941 erfahren wir viel über diese Zeit und die Finnen in der Panzerdivision "Wiking" und ihren Einsatz an der Ostfront. Zeitgleich entspinnt sich im Jahr 2019 eine Mordserie an pflegebedürftigen alten Männern in einer finnischen Kleinstadt, die ihren Ursprung in dieser Vergangenheit zu haben scheint.

Das Ermittlerteam vereint viele spezielle Charaktere, über die ich gern noch mehr erfahren möchte. Am Ende geht es in diesem Buch, obwohl es ein Krimi ist, weniger darum den Mörder zu entlarven, sondern um ethisch-moralische Fragen: Welches Verbrechen ist so furchtbar, das es niemals verjährt? Ist Schuld nach Jahrzehnten noch genauso greifbar? Und wo endet Gerechtigkeit und so fängt Rache an?

Mich hat dieses Buch auf jeden Fall sehr begeistert und wird definitiv noch eine lange Zeit nachhallen. Ich kann es euch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Sehr guter Krimi

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Was wir nie verzeihen von Arttu Tuominen
Erschienen am 24. November 2023 im Lübbe Verlag

1941
Albert Nousiainen verlässt seine finnische Heimat, und seine Freundin Leena, um in Deutschland eine Ausbildung ...

Was wir nie verzeihen von Arttu Tuominen
Erschienen am 24. November 2023 im Lübbe Verlag

1941
Albert Nousiainen verlässt seine finnische Heimat, und seine Freundin Leena, um in Deutschland eine Ausbildung bei der Waffen SS zu machen.

2019
Bei seinem Abendspaziergang wird der 97-jährige Albert Kangasharju von zwei Unbekannten Männern überfallen und schwer verletzt. Kommissar Jari Paloviita sucht Albert im Krankenhaus, in der Hoffnung auf Hinweise zu den Tätern, auf. Dieser ist noch nicht ansprechbar, doch noch im Krankenzimmer kommt es zu einer Auseinandersetzung mit einem Unbekannten.
Als wenige Tage später Klaus Halminen, ein Kriegsveteran in Alberts Alter, entführt und ermordet wird, kommt der Verdacht auf dass die beiden Fälle zusammenhängen könnten.
——
„Was wir nie verzeihen“ ist der inzwischen 3. Band von Arttu Tuominens River-Delta-Reihe.
Wie schon in den beiden Vorgängern steht wieder ein Kommissar im Mittelpunkt der Geschichte. Dieses Mal dreht sich (fast) alles um Kommissar Jari Paloviita. Was mir bei dieser Reihe immer sehr gut gefällt ist, dass ich durch die Einblicke ins Privatleben und die Gefühle der Kommissare, mit all ihren Problemen oder Freuden, immer eine gute Verbindung zu ihnen aufbauen kann.
Die beiden Erzählstränge in „Was wir nie verzeihen“ sind wieder sehr gut aufgebaut. Einerseits die aktuellen Ermittlungen zu den Überfällen auf die beiden Kriegsveteranen. Der zweite Strang betrachtet die Ereignisse während des zweiten Weltkrieges. Der Kriminalroman ist sehr flüssig zu lesen, aber gar nicht mal soo spannend. Und doch ist dieses Buch absolut lesenswert. Die bildhaften Schilderungen der Ereignisse im zweiten Weltkrieg fand ich extrem beklemmend und nichts für schwache Gemüter.

Fazit
Hervorragend geschrieben und recherchiert, ist „Was wir nie verzeihen“, in gewisser Weise auch, ein aufarbeiten finnischer Geschichte, die gerne totgeschwiegen wird. Geschichte die,meiner Meinung nach, in keinem Land je vergessen werden darf.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Sehr späte Aufarbeitung

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Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Mordopfer findet, nehmen die Ermittlungen ...

Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Mordopfer findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Es stellt sich heraus, dass einer der Ermordeten in den 40er Jahren freiwillig an der Seite der Deutschen gekämpft hat. Aber trifft das ebenfalls auf Albert Kangasharju zu? Warum kommen die vermuteten Kriegsverbrechen erst jetzt ans Licht? Und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für womöglich ungesühnte Taten macht?
Ich habe das Buch echt interessant und informativ gefunden. Über Finnlands Beziehung zu Deutschland während des 2. Weltkrieges war ich mir nicht bewusst. Während dem lesen des Buchs konnte ich noch das ein oder andere lernen. Der Schreibstil des Autors war auch sehr angenehm und fesselnd.
Die Hauptprotagonisten hatten alle einen nahbaren Eindruck gemacht, weil sie zu dem Fall noch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hatten und man teilweise ihre Schwächen kennenlernt. Albert fand ich super umgesetzt, denn auf der einen Seite fand ich ihn sympathisch, jedoch hatte ich auch so meine Probleme mit ihm. Das Ende hat mich etwas überraschen können, weil es doch ziemlich hart war.
Was wir nie verzeihen ist ein beeindruckender Krimi, der ein sehr wichtiges Thema anspricht, welches sich nie wiederholen darf.

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