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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2024

Überraschendes Ende

Träume aus Licht
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"Träume aus Licht" von Isabel Roderick ist ein fesselnder Roman, der den Leser in die Geheimnisse einer Familie eintauchen lässt, während er geschickt zwischen den Jahren 1920 und 2000 hin- und herwechselt. ...

"Träume aus Licht" von Isabel Roderick ist ein fesselnder Roman, der den Leser in die Geheimnisse einer Familie eintauchen lässt, während er geschickt zwischen den Jahren 1920 und 2000 hin- und herwechselt. Die Geschichte beginnt in Wiesbaden im Jahr 2000, als Buchhändlerin Ariane unter dem Bett ihrer Großmutter auf alte Filmrollen stößt, anstatt Hinweise auf ihre verstorbene Mutter Vera zu finden. Diese Entdeckung wirft Fragen auf und zieht Ariane in ein faszinierendes Geheimnis.

Roderick webt geschickt die beiden Zeitebenen zusammen, während Ariane gemeinsam mit dem Filmvorführer Julian versucht, das Rätsel um die alten Filme und die Geheimnisse ihrer Familie zu lösen. Die Suche führt sie zurück ins Berlin der 1920er Jahre, wo die junge Drehbuchautorin Eva lebt und arbeitet. Die Verflechtung von Arianes Familiengeschichte mit den Ereignissen und Personen aus dieser vergangenen Ära ist äußerst packend und voller unerwarteter Wendungen.

Besonders beeindruckend ist Rodericks Fähigkeit, die Atmosphäre der 1920er Jahre lebendig werden zu lassen, und gleichzeitig die Emotionen und Intrigen der Figuren in der Gegenwart einfühlsam zu beschreiben. Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet, und ihre Entwicklungen im Laufe der Handlung sind authentisch und berührend.

"Träume aus Licht" ist ein Roman, der sowohl historische als auch emotionale Tiefe bietet. Er fesselt den Leser von der ersten Seite an und lässt ihn bis zum überraschenden Ende nicht mehr los. Isabel Roderick beweist mit diesem Buch einmal mehr ihr Talent für mitreißende Geschichten, die lange nach dem Zuschlagen des Buches in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 05.02.2024

Warmherzige Weihnachtsgeschichte

Stille Nacht im Schnee
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Alexander Oetkers Roman "Stille Nacht im Schnee" entführt den Leser in eine malerische Winterlandschaft in den Schweizer Alpen, wo eine bunte Großfamilie sich aufmacht, um gemeinsam Heiligabend zu feiern. ...

Alexander Oetkers Roman "Stille Nacht im Schnee" entführt den Leser in eine malerische Winterlandschaft in den Schweizer Alpen, wo eine bunte Großfamilie sich aufmacht, um gemeinsam Heiligabend zu feiern. Doch während der Schnee das Tal einschließt, beginnen die Spannungen und Konflikte innerhalb der Familie aufzubrechen und drohen, die festliche Stimmung zu trüben.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und vielschichtig, was dazu beiträgt, dass der Leser sich mit ihren individuellen Herausforderungen und inneren Kämpfen identifizieren kann. Von der meckernden Schwiegertochter über den abwesenden Sohn bis hin zur verspäteten Tochter – jede Figur trägt ihre eigenen Sorgen und Nöte mit sich, die im Laufe der Geschichte aufgelöst werden müssen.

Die Atmosphäre der abgeschiedenen Almhütte, eingehüllt in Schnee und umgeben von majestätischen Bergen, wird lebendig und authentisch dargestellt. Man spürt förmlich die Gemütlichkeit des Käsefondues und die Wärme des Kaminfeuers, während die Familie zusammenkommt, um gemeinsam zu feiern.

Besonders gelungen ist Oetkers Fähigkeit, die Dynamik und die Emotionen innerhalb der Familie einzufangen. Die Dialoge sind lebhaft und authentisch, und die Entwicklung der Beziehungen untereinander im Laufe des Abends fühlt sich natürlich und glaubwürdig an.

Das unerwartete und herzerwärmende Ereignis, das Elisabeth und Pascal verkünden, führt schließlich dazu, dass der Geist der Weihnacht in die Hütte einkehrt und die Familie näher zusammenbringt als je zuvor. Es ist eine Erinnerung daran, dass es in dieser besonderen Jahreszeit nicht um Perfektion geht, sondern um Liebe, Zusammenhalt und das Teilen von Freude und Frieden.

"Stille Nacht im Schnee" ist eine berührende und warmherzige Weihnachtsgeschichte, die den Leser mit ihrer liebenswerten Familie, ihrer malerischen Kulisse und ihrer inspirierenden Botschaft verzaubert. Alexander Oetker hat mit diesem Buch ein wahres Fest für die Sinne geschaffen, das die Magie der Weihnachtszeit in all ihrer Pracht einfängt.

Veröffentlicht am 05.02.2024

Gesellschaftliche Herausforderungen

Ein heißes Jahr
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Philippe Djians Roman "Ein heißes Jahr" wirft einen eindringlichen Blick auf die existenziellen Fragen unserer Zeit, insbesondere auf die drängende Problematik des Klimawandels, und verwebt sie mit den ...

Philippe Djians Roman "Ein heißes Jahr" wirft einen eindringlichen Blick auf die existenziellen Fragen unserer Zeit, insbesondere auf die drängende Problematik des Klimawandels, und verwebt sie mit den persönlichen Konflikten und moralischen Dilemmata seines Protagonisten Greg.

Die Geschichte beginnt mit Greg, einem Wissenschaftler, der mit seinem Gewissen ringt, nachdem er Forschungsergebnisse über die Schädlichkeit eines Pestizids gefälscht hat. Diese moralische Zerrissenheit wird verstärkt, als er auf eine Reportage über das "Mädchen mit den Zöpfen" stößt, das eine globale Klimabewegung ausgelöst hat. Djian skizziert geschickt die innere Unruhe und den Selbstzweifel von Greg, der zwischen seinem beruflichen Erfolg und seinem Gewissen hin- und hergerissen ist.

Die Einführung von Véra, einer Umweltaktivistin, bringt eine weitere Dimension in Gregs Leben. Ihre Beziehung wirft nicht nur Fragen nach persönlichem Engagement und Verantwortung auf, sondern stellt auch Gregs Weltbild auf den Kopf und zwingt ihn, seine eigenen Werte und Prioritäten zu überdenken.

Djians Schreibstil ist prägnant und einfühlsam, und er versteht es, die emotionalen Konflikte seiner Figuren auf eine Weise darzustellen, die den Leser tief berührt. Die Spannung zwischen persönlichem Egoismus und gesellschaftlicher Verantwortung durchzieht den gesamten Roman und macht ihn zu einem fesselnden und nachdenklich stimmenden Leseerlebnis.

Darüber hinaus gelingt es Djian, die Komplexität des Themas des Klimawandels auf persönlicher Ebene erfahrbar zu machen. Durch Gregs persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema wird der Leser dazu angeregt, über die Auswirkungen seines eigenen Handelns auf die Umwelt nachzudenken und sich möglicherweise zu eigenen Veränderungen inspirieren zu lassen.

"Ein heißes Jahr" ist ein packender Roman, der nicht nur eine fesselnde Geschichte erzählt, sondern auch zum Nachdenken über drängende gesellschaftliche Herausforderungen anregt. Philippe Djian hat mit diesem Buch ein Werk geschaffen, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Handeln aufruft.

Veröffentlicht am 01.02.2024

Nervenzerreißend

Der Eisbrecher
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"Der Eisbrecher" von Amy McCulloch entführt die Leser auf eine atemberaubende und zugleich gefährliche Reise in die eisige Wildnis der Antarktis. Die Protagonistin Olivia ist begeistert von diesem spektakulären ...

"Der Eisbrecher" von Amy McCulloch entführt die Leser auf eine atemberaubende und zugleich gefährliche Reise in die eisige Wildnis der Antarktis. Die Protagonistin Olivia ist begeistert von diesem spektakulären Reiseziel und bezieht voller Vorfreude ihre Kabine auf einem Luxusschiff, das zu einem Eisbrecher umgebaut wurde. Doch ihre anfängliche Faszination für die riesigen Eisberge und die eisige Landschaft wird schnell von einer bedrohlichen Atmosphäre an Bord überschattet, als zwei Passagiere unter mysteriösen Umständen sterben.

McCulloch gelingt es meisterhaft, Spannung aufzubauen, indem sie die Leser mit unerwarteten Wendungen und düsteren Vorkommnissen in den Bann zieht. Der Verdacht auf Mord liegt in der Luft, und Olivia findet sich in einer lebensbedrohlichen Situation wieder, denn in der unerbittlichen Umgebung der Antarktis gibt es weder Polizei noch Rettung.

Die endlose Mitternachtssonne und die isolierte Umgebung verstärken das Gefühl der Beklemmung und der Einsamkeit, während Olivia versucht, herauszufinden, wem sie noch vertrauen kann. Jeder an Bord könnte ein potenzieller Täter sein, und die Gefahr lauert hinter jeder Ecke.

Besonders fesselnd ist die Art und Weise, wie McCulloch die eisige und gefährliche Atmosphäre der Antarktis zum Leben erweckt und gleichzeitig die psychologische Spannung zwischen den Charakteren geschickt aufbaut. Olivia muss sich nicht nur den äußeren Gefahren stellen, sondern auch ihren eigenen Ängsten und Zweifeln, während sie verzweifelt nach Antworten sucht.

Insgesamt ist "Der Eisbrecher" ein packender Thriller, der mit seiner einzigartigen Kulisse, seinen mysteriösen Vorkommnissen und seiner nervenzerreißenden Spannung überzeugt. Amy McCulloch entführt die Leser auf eine gefährliche und unvorhersehbare Reise, die bis zur letzten Seite fesselt und für Gänsehaut sorgt.

Veröffentlicht am 01.02.2024

Poetisch und authentisch

Die Töchter des Bärenjägers
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"Die Töchter des Bärenjägers" von Anneli Jordahl entführt die Leser in die faszinierende Welt der finnischen Wälder, wo die sieben Töchter eines Bärenjägers ein Leben fernab der Zivilisation führen. Von ...

"Die Töchter des Bärenjägers" von Anneli Jordahl entführt die Leser in die faszinierende Welt der finnischen Wälder, wo die sieben Töchter eines Bärenjägers ein Leben fernab der Zivilisation führen. Von ihrem Vater lernen sie die Kunst des Überlebens in der Wildnis, während sie sich in einem entlegenen Bauernhof verbergen und aufwachsen. Die Schule bleibt für sie ein fremdes Konzept, da ihr Vater entschieden hat, dass ihre Bildung in den Wäldern erfolgen soll.

Als ihre Eltern sterben, entscheiden sich die Schwestern, sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen und ein eigenständiges Leben in der Natur zu führen. Sie streifen durch die Wälder, sammeln Nahrungsmittel wie Pilze und Waldfrüchte und handeln mit Bärenfellen auf einem kleinen Markt. In dieser rauen Umgebung halten sie zusammen, unterstützen sich gegenseitig mit Zigaretten, Alkohol und herzlicher Gemeinschaft.

Jordahl zeichnet ein eindringliches Bild von einer ungewöhnlichen Familie, die in einer Welt der Stille und Schönheit lebt, aber auch mit den Herausforderungen des Überlebens in der Wildnis konfrontiert ist. Die Charaktere der Schwestern sind liebevoll ausgearbeitet, jede mit ihren eigenen Stärken, Schwächen und Träumen. Ihre Beziehung zueinander bildet das Herzstück der Geschichte, während sie sich gemeinsam den Herausforderungen und Gefahren ihrer Umgebung stellen.

Die Autorin schafft es, die Leser in die magische Atmosphäre der finnischen Wälder einzutauchen und sie gleichzeitig dazu zu bringen, über Fragen der Autonomie, der Naturverbundenheit und der individuellen Freiheit nachzudenken. Die Geschichte regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Familie, Gemeinschaft und die Suche nach einem Platz in der Welt an.

Insgesamt ist "Die Töchter des Bärenjägers" ein fesselnder Roman, der mit seiner poetischen Sprache, seiner authentischen Darstellung der Natur und seiner bewegenden Charaktereindrücke überzeugt. Anneli Jordahl entführt die Leser auf eine Reise voller Abenteuer, Entdeckungen und tiefer Emotionen, die noch lange nach dem Zuschlagen des Buches nachhallen.