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Veröffentlicht am 24.04.2024

Ein spannender, neuartiger Urban Fantasy Roman mit einigen coolen Wendungen

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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Es gibt mittlerweile ein paar Fantasy Bücher mit einer Kriminalgeschichte. Somit ist die Kombination beider Genres nichts komplett Neuartiges, allerdings ist es hier besonders gut umgesetzt. Spannend ist ...

Es gibt mittlerweile ein paar Fantasy Bücher mit einer Kriminalgeschichte. Somit ist die Kombination beider Genres nichts komplett Neuartiges, allerdings ist es hier besonders gut umgesetzt. Spannend ist hier die Erzählperspektive. Als Hauptperson hat die Autorin Avery gewählt, die weder ein Opfer noch ein potenzielles Opfer ist. Sie hat eigentlich zunächst nur als eine Beobachterin mit den Mordfällen zu tun. Durch den Kontakt zu einem Cop sowie ihrer besonderen Gabe wird sie nach und nach in die Mordfälle hineingezogen. Da sie verfolgt und dabei verletzte wird, fängt sie selbst an, die Untersuchungen zu unterstützen.

Das Interessante an der Geschichte ist die Charakterdarstellung von Avery. Sie ist bei weitem nicht perfekt, kommt häufig zu spät zur Arbeit und da sie nicht besonders gut auf eigenen Beinen steht, wohnt sie mit ihrem Bruder zusammen. Sie ist somit eine Person, mit der sich der Leser auf die ein oder andere Art und Weise identifizieren kann. Viele Hauptpersonen sind geradezu Übermenschen, daher ist es für mich immer erfrischend, wenn dies Mal nicht der Fall ist.

Der Fall ist spannend gestaltet und der Leser hat genug Möglichkeiten mitzuraten. Ich mochte auch die Themenvielfalt, die hier untergebracht wurde. Es geht unter anderem um Machtmissbrauch, Jugendkriminalität und vor allem der Wunsch einen Ort zu finden, an dem man akzeptiert wird, so wie man ist. Aus meiner Sicht sind dies viele schöne Botschaften für einen Jugendroman.

Neben den klassischen Krimielementen war Avery’s Macht ein cooles Story-Element. Sie kennt zwar Aspekte von ihren Fähigkeiten, aber lernt darüber noch einiges im Rahmen der Geschichte. Aber selbst ihre anfänglichen Kräfte sind schon beeindruckend. Wie cool ist es denn bitte, wenn man Cocktails mischen kann und dabei noch ein bisschen flüssiges Glück, Gelassenheit oder Zufriedenheit einfließen lassen kann. Mein Arbeitsalltag wäre in jedem Fall besser, wenn ich mir davon etwas in meinen morgendlichen Kaffee geben könnte.

Die Geschichte und vor allem die Charaktere haben mich überzeugt und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diese spannende, magische Verfolgungsjagd.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Eine interessanter Charakterstudie über einige verlorene Seelen und Außenseiter

Sandover Prep - Der Außenseiter
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Selten war der Titel eines Roman so passend wie bei diesem Buch. „Die Außenseiter“ ist nicht nur ein Titel sondern sogleich auch eine Beschreibung der Hauptpersonen in dem Buch. Die Sandover Prep ist die ...

Selten war der Titel eines Roman so passend wie bei diesem Buch. „Die Außenseiter“ ist nicht nur ein Titel sondern sogleich auch eine Beschreibung der Hauptpersonen in dem Buch. Die Sandover Prep ist die Schule, an die die Erben reicher Familien geschickt werden, die von anderen Schulen geflogen sind und keinen anderen Ort haben, um an eine gute Bildung zu kommen. Auch wenn es viele Statussymbole gibt, darf der Leser hier kein gutes Benehmen voraussetzen. Das spiegelt sich auch an einigen Stellen an einer etwas derben und einfachen Sprache wieder. Für mich war das sehr passend. Ich finde es bescheuert, wenn Dialoge in einem eloquenten Hochdeutsch geschrieben sind, wenn die Personen vom Naturell her nicht so korrekt sind. Wer hier etwas zarter besaitet ist oder eine solche Sprache nicht lesen möchte, sollte nicht zu diesem Buch greifen.

In dem Roman erlebt der Leser die Geschichte aus fünf verschiedenen Perspektiven – vier Außenseiter der Sandover Prep sowie die weibliche Hauptperson. Zunächst haben mich diese vielen Sichten etwas überrascht. Es scheint schon normal, dass eine Handlung sowohl aus Sicht der weiblichen als auch männlichen Hauptperson erzählt wird, aber dass nun auch noch die Sichten von engen Freunden dazu kamen, war neu. Tatsächlich haben diese Sichten nicht immer so viel mit der Kernhandlung zu tun, aber helfen ungemein die eigentlichen Charaktere zu verstehen. Da die weiteren Bücher jeweils von einem der anderen Charaktere handelt, legt dieser Auftakt den Grundstein dafür.

Die Charakterdarstellung ist für mich auch das absolute Highlight dieses Buches. Es werden hier verlorene Seelen, die zum Teil traumatische Erfahrungen gemacht haben oder andere schwerwiegende Probleme haben. Die Autorin hat hier allerdings einen sehr guten Mittelweg gefunden, dass diese Probleme deutlich werden, aber den Leser zugleich nicht in eine komplett deprimierte Stimmung versetzt. Es gibt dazwischen genug starke Wortgefechte, Flirterei und die ein oder andere verboten sexy Szene.

Mit über 500 Seiten ist dies definitiv kein dünner Roman. Dennoch hatte ich nicht den Eindruck, dass ich lange an dem Buch gelesen habe. Die Handlung hat mich so gefesselt, dass die Seiten schnell an mir vorbei geflogen sind. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und fand gut, dass es hier nicht so viele Stereotype gibt. Da kann für mich die Fortsetzung nicht schnell genug kommen.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Eine Happy Hour in dieser Bar ist ein Muss

Drei Magier und eine Margarita
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Das Cover des Buches sieht etwas aus wie ein Zauberbuch und magisch ist die Geschichte in jedem Fall. So ganz konnte ich die Richtung des Roman nicht greifen, als ich den Klappentext gelesen habe. Das ...

Das Cover des Buches sieht etwas aus wie ein Zauberbuch und magisch ist die Geschichte in jedem Fall. So ganz konnte ich die Richtung des Roman nicht greifen, als ich den Klappentext gelesen habe. Das Buch wollte in keine bekannte Schublade passen. Auch nach der Lektüre kann ich es nicht vollkommen einordnen und genau das ist das Besondere. Es ist eine außergewöhnliche Geschichte mit einem äußerst spannenden Setting.

Nachdem Tori eine Kundin im Restaurant geschlagen hat, verliert sie ihren Job. Mit ihrem Temperament ist sie eigentlich komplett ungeeignet für eine Arbeit in der Gastronomie. Durch Zufall wird sie allerdings auf eine Stelle als Barkeeperin aufmerksam. Obwohl sie beim Probearbeiten einem Gast ein Getränk ins Gesicht schüttet, bekommt sie die Stelle. So ungewöhnlich das Stellenangebot ist, so besonders sind auch die anderen Gäste, die allesamt Mitglieder einer magischen Gilde sind.

Als Barkeeper hört man gewöhnlich ja die ein oder andere Geschichte von seinen Stammgästen. Wenn die Gäste allerdings Wahrsager, Magier oder Kopfgeldjäger für übernatürliche Wesen sind, dann werden die Erzählungen noch bemerkenswerter. Durch ein paar Überfälle bleibt Tori nicht nur eine unbeteiligte Zuhörerin, sondern landet im Mittelpunkt einer Ermittlung. Es gibt hier immer wieder interessante Wendungen und schlagfertige Dialoge. Neben Tori stehen auch drei Stammgäste der Bar, ein Trio von Magiern im Vordergrund. Jede der Nebenfiguren ist facettenreich ausgearbeitet und bringt noch mehr Kontraste in die Geschichte. Ich würde so gerne auch einmal einen Abend mit den vier verbringen.

Mir hat die Mischung aus Kriminalroman, Komödie und einer Prise Liebesgeschichte sehr gut gefallen. Das Ergebnis ist ein sehr schmackhafter Cocktail, den man sehr schnell ausgetrunken hat. Ich freue mich schon auf die nächste Happy Hour.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Ein außergewöhnlicher Collageroman mit viel Spannung und Fantasie

Fallen Princess
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Am Anfang ihrer Karriere hat Mona Kasten sehr viele Fantasieromane geschrieben. In den letzten Jahren hat sie vor allem Liebesromane veröffentlicht. Diese sind auch wirklich gut und die Again-Reihe gehört ...

Am Anfang ihrer Karriere hat Mona Kasten sehr viele Fantasieromane geschrieben. In den letzten Jahren hat sie vor allem Liebesromane veröffentlicht. Diese sind auch wirklich gut und die Again-Reihe gehört zu meinen liebsten New Adult Romanen, aber ich habe mich gefreut, dass sie mal wieder ein Fantasy geschrieben hat. Das Setting spielt quasi auch an einem College, allerdings werden an dieser Schule nicht die klassischen Fächer gelehrt. An drei verschiedenen Häusern werden die Schüler auf ihre besonderen Fähigkeiten vorbereitet. Sie lernen auf magische Weise zu heilen, als Todesfee zu singen oder verzauberte Waffen zu schmieden. Von der Atmosphäre her hat mich das Setting etwas an Hogwarts erinnert.

Zoey ist ihr ganzes Leben darauf vorbereitet worden in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und eine mächtige Heilerin zu werden. Als ihre Magie endlich erwacht, ist dies allerdings keine Heilmagie, sondern Todesmagie. Für sie bedeutet dies, dass sie ihre Fächer wechseln muss und ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird. Ihre Mitschüler haben durch ihre Magie Angst vor ihr und auch ihre Freunde scheinen nicht mehr so viel Zeit mit ihr verbringen zu wollen.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Fantasy, Kriminal- und Liebesroman. Ich mochte allerdings sehr, dass die Liebesgeschichte nicht unbedingt im Vordergrund steht und es vor allem um die anderen beiden Genre ging. So haben einige Wendungen dazu geführt, dass es viel Spannung gab. Auch wenn die eigentliche Handlung in sich abgeschlossen ist, hält die Rahmenhandlung noch einige Fragen für die Fortsetzung bereit. Ich kann mir sehr gut vorstellen an die Everfall Academy zurückzukehren und mehr über Zoeys Magie zu erfahren. Für den Auftakt dieser Reihe gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Eine spannende Dystopie, die Lust auf mehr macht

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Die Autorin Franzi Kopka ist bereits im Jahr 2023 mit ihrer Dilogie „Gameshow“ bekannt geworden. „Honesty“ hatte sie dabei eigentlich schon viel früher geschrieben und seit 2014 bereits drei Mal überarbeitet. ...

Die Autorin Franzi Kopka ist bereits im Jahr 2023 mit ihrer Dilogie „Gameshow“ bekannt geworden. „Honesty“ hatte sie dabei eigentlich schon viel früher geschrieben und seit 2014 bereits drei Mal überarbeitet. Das Resultat kann der Leser nun kennenlernen. Der Roman greift dabei einen Gedanken auf, der häufiger in Dystopien genutzt wird. Es wird davon gesprochen, dass Menschen ein sogenanntes Killergen haben. Ein biologischer Marker, der uns dafür verantwortlich macht, unmoralisch zu handeln oder auch schlechte Gefühle wie Eifersucht, Neid, Hass oder Mordlust zu empfinden. In einer fernen Zukunft hat die Menschheit nun ein Medikament erfunden, was diese schlechten Wesenszüge unterdrückt und Menschen dazu zwingt, bedingungslos die Wahrheit zu sagen. Selbst das Verschweigen von Tatsachen ist nicht mehr möglich.

In dieser Welt gibt es nun ein neues Partnerschaftsprogramm, welches jedem Heiratsfähigen einen passenden Partner zuteilen soll. Dieses Datingprogramm hat etwas an „The Selection“ erinnert, nur dass hier nicht nur für einen ein Lebenspartner gesucht wird, sondern für eine größere Gruppe. Ansonsten ist das Weltengefüge eher wie „Tribute von Panem“, da es auch verschiedene Distrikte und ein stark separiertes Klassensystem gibt. Für mich war dies in Ordnung, dass es hier viele Parallelen gibt, da es ansonsten auch noch genug Alleinstellungsmerkmale gab.

Die Hauptperson Mae ist spannend, da sie einige Makel, Hobbies und vor allem viele innere Monologe hat. Sie wirkt authentisch und vor allem nahbar. Es gibt viele Aspekte, mit denen sich ein Leser identifizieren kann. Dazu kommen einige äußerst sympathische Nebencharaktere, die zwar nicht das Glück haben, die Geschichte mit ihrer eigenen Sicht zu bereichern, die allerdings noch so komplex sind, dass man ihre Hintergrundgeschichte erahnen kann.

Basierend auf dem Klappentext und der Tatsache, dass es sich um ein Partnerschaftsprogramm handelt, könnte man meinen, dass es eine vorhersehbare Handlung gibt oder auch, dass eine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Beides ist allerdings nicht der Fall. Mae lernt nicht nach zwei Kapiteln wen kennen, in den sie sich dann unsterblich verliebt und selbst nach Ende des ersten Teils ist für mich noch vieles offen. Um alle Fragen zu klären, muss der Leser wohl noch auf die anderen Bücher der Trilogie warten. Da es im Auftakt viele spannende Wendungen und Hintergrundinformationen gab, habe ich kein Thema damit noch zwei weitere Bücher in dieser Welt zu lesen. Einen kleinen Punktabzug gab es für mich nur für den unpassenden Cliffhanger, der das Buch wirklich mitten in der Handlung abbricht und wirklich alles offenlässt. Das hätte für mich ein bisschen abgerundeter Enden können. So oder so freue ich mich jedoch auf die Fortsetzung.

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