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Veröffentlicht am 06.07.2017

Zum Entspannen und Abschalten

Schenk mir deine Träume
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Im vierten Band der Green-Mountain-Serie stehen Hunter und Megan als Hauptpersonen im Vordergrund. Es geht in der ganzen Reihe um die Mitglieder der Familie Abbott, die in dem kleinen Städtchen Butler ...

Im vierten Band der Green-Mountain-Serie stehen Hunter und Megan als Hauptpersonen im Vordergrund. Es geht in der ganzen Reihe um die Mitglieder der Familie Abbott, die in dem kleinen Städtchen Butler unter anderem den Green Mountain Country Store besitzen und in dem Hunter als Finanzchef arbeitet. Schon lange ist er in Megan verliebt, aber die hatte bis jetzt nur Augen für seinen Bruder Will, der wiederum sein Herz an Cameron verloren hat. Als Megan erfährt, dass ihre Schwester mit ihrem Mann nach Frankreich ziehen möchte und deshalb das Diner verkauft wird, in dem sie bisher gearbeitet hat, sieht sie ihre sichere Zukunft gefährdet und überlegt sogar aus Butler wegzugehen. Hunter muss nun schnellstens handeln, wenn er Megan für sich gewinnen will. Das Liebeskarussell dreht sich also munter weiter bei den insgesamt zehn Geschwistern und sogar die Eltern und Großeltern haben ihre Hände dabei im Spiel...

Ich hatte bisher noch keinen Band der Reihe gelesen und bin trotzdem sehr schnell in die Geschichte hineingekommen. Zum besseren Verständnis der Familienverhältnisse ist vorne ein Stammbaum abgedruckt und so sieht man auf einen Blick wer zu wem gehört. Der lockere und eingängige Schreibstil ist leicht zu lesen und man braucht nicht viel über die Handlung nachzudenken, weil alle Vorkommnisse mehrmals und ausgiebig in endlosen Dialogen diskutiert werden. Das war mir allerdings zu langweilig und ich habe etliche Seiten überblättert ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Außerdem ist die Geschichte ziemlich flach und vorhersehbar, wobei mich auch die Tatsache gestört hat, dass hier die Protagonistin Megan ziemlich einfach gestrickt und unsympathisch dargestellt wird. Nach jahrelangem Anschmachten von Will und zickigem Verhalten seiner Freundin Cameron gegenüber, verfällt sie sexuell in kürzester Zeit dem nächsten Mann, hält ihn aber noch ewig bis zum Liebesschwur hin. Ihre Begründungen hierfür sind so albern, dass man meint, ein kleines, unreifes Mädchen vor sich zu haben. Hunters Aussagen über seine Unsicherheit in Bezug auf Megan passten meiner Meinung nach auch nicht zu seinem doch beherzten und forschen Vorgehen.

Was mir aber gut gefallen hat, war die kleinstädtische Atmosphäre des Ortes, wo jeder jeden kennt und alle Schritte sofort bemerkt werden. Neuigkeiten machen in kürzester Zeit die Runde und alle nehmen lebhaften Anteil an den persönlichen Problemen. Ebenso wurde der Zusammenhalt und die Geborgenheit in einer Großfamilie gut dargestellt, die hier zu funktionieren scheint, obwohl sie sich oft sehen und teilweise sogar zusammen arbeiten. Eine lustige Komponente, die mir fast am besten gefallen hat, waren die Szenen von Fred dem Elch. Er hat seinen eigenen Kopf und hat mich mit seiner Sturheit zum Lachen gebracht. Diesen präsenten und individuellen Charakter habe ich ins Herz geschlossen, weil er nicht so austauschbar, unsympathisch oder blass war, wie die menschlichen Protagonisten.

Ich finde, der Roman ist eine leichte, etwas kitschige Lektüre zum Entspannen, wenn man mal abschalten und sich ohne viel nachzudenken, einfach nur berieseln lassen möchte.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Anders als erwartet

Zeit
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Das Cover dieses Buches ziert das berühmte Bild des Schauspielers Harold Lloyd, an dem Zeiger einer riesigen Uhr eines New Yorker Wolkenkratzers hängend. Sinnbildlich gesprochen wirft das die Frage auf: ...

Das Cover dieses Buches ziert das berühmte Bild des Schauspielers Harold Lloyd, an dem Zeiger einer riesigen Uhr eines New Yorker Wolkenkratzers hängend. Sinnbildlich gesprochen wirft das die Frage auf: Sind wir Menschen der Zeit hilflos ausgeliefert oder vermögen wir sie zu beherrschen? Der Untertitel verspricht, darauf eine Antwort zu finden.

Der Autor nähert sich den verschiedensten Aspekten der Zeit und beleuchtet sie aus den Blickwinkeln der Philosophie, Religion, Wirtschaft, Politik, Physik, Kunst und der Literatur. Hierbei werden so viele Zitate und Verweise auf berühmte "Zeit"genossen und deren jeweilige Werke verwendet, dass es doch sehr mühselig zu lesen ist, gerade wenn man diese nicht kennt. Ich hatte eher den Eindruck einer wissenschaftlichen Abhandlung, für die ich nicht die nötige Qualifikation besitze, um sie zu verstehen. Manche Sätze musste ich mehrmals lesen und so kam auch kein Lesefluss und keine Lesefreude auf. Besonders die physikalischen Beschreibungen im Kapitel "Weltraumzeit" waren mir mit zu vielen Fachbegriffen und zu schwierig erklärt. Das hätte man verständlicher schreiben können.

Manchen Gedankengang fand ich jedoch interessant, wie häufig zum Beispiel der Zeitbegriff Einzug in unsere Sprache gefunden hat, über den wir uns gar nicht mehr bewusst sind (bspw. das Zeitliche segnen). Auch gerade die philosophischen Betrachtungen haben mir gefallen. Da könnte man auf fast jeder Seite gleich mehrere Zitate herausgreifen, die bemerkenswert sind.

Insgesamt war mir dieses Buch allerdings zu gestelzt geschrieben und ich hatte davon doch etwas Anderes erwartet.

Veröffentlicht am 12.04.2023

Die Zeichnungen sind das Beste...

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
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Ich hatte mich sehr auf diese neue Geschichte von Asterix und Obelix gefreut. Leider konnten mich nur die gelungenen Zeichnungen überzeugen.

Davon abgesehen, dass die historischen Fakten dieses Mal nicht ...

Ich hatte mich sehr auf diese neue Geschichte von Asterix und Obelix gefreut. Leider konnten mich nur die gelungenen Zeichnungen überzeugen.

Davon abgesehen, dass die historischen Fakten dieses Mal nicht der Realität entsprechen, hat mich von Anfang an die feindselige Grundstimmung gestört. Von der sonstigen Freundschaft oder gutmütigen Kabbelei zwischen Asterix und Obelix ist nichts zu spüren. Sie sind ständig auf Krawall gebürstet und geben ungewöhnliche, nicht zu ihren Charakteren passende Ansichten von sich. Es wirkte auf mich so, als sollten unbedingt moderne und derzeit aktuelle Themen verbraten werden. Den Charme der älteren Bücher habe ich hier vergeblich gesucht, auch wenn ab und zu gelungene Wortwitze und Anspielungen vorhanden waren.

Den Text empfand ich meistens als holperig und sperrig, über dessen Bedeutung ich mehrmals gestolpert bin. Dass das Buch für Kinder geeignet sein soll, kann ich deshalb nicht nachvollziehen.

Für die schönen Zeichnungen und ein paar witzige Anspielungen kann ich Punkte vergeben, aber ansonsten lässt sich meiner Meinung nach nichts weiter Positives über das Buch sagen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2017

Gute Idee versandet in trockener Handlung

Die Verräterin - Das Imperium der Masken
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Baru Kormoran wächst behütet und geliebt von ihren zwei Vätern und ihrer Mutter auf der Insel Taranoke auf. Für die Bewohner sind solche Familienkonstellationen nichts Ungewöhnliches. Doch das Imperium ...

Baru Kormoran wächst behütet und geliebt von ihren zwei Vätern und ihrer Mutter auf der Insel Taranoke auf. Für die Bewohner sind solche Familienkonstellationen nichts Ungewöhnliches. Doch das Imperium der Masken hat andere Wertvorstellungen und als nach der unblutigen Eroberung einer ihrer Väter verschwindet, schwört Baru Rache. Sie lässt sich vom Imperium ausbilden und strebt eine Machtposition in Falcrest dem Regierungssitz an, um von dort aus ihrem Volk helfen zu können. Doch zuerst soll sie ihre Loyalität unter Beweis stellen und in einer anderen Region mit vielen Herzogtümern eine Rebellion zerschlagen.

Mir hat der Anfang der Geschichte sehr gut gefallen und ich fand die Idee der auf Handel basierenden, unblutigen Eroberung einer Welt faszinierend. Auch die für die Bewohner von Taranoke selbstverständlichen Zusammenstellungen von Familienmitgliedern, in beliebiger Anzahl und Geschlechter, fand ich erfrischend anders und interessant. So habe ich die ersten hundert Seiten direkt verschlungen, doch leider stoppte dieser Lesegenuss mit der Ankunft Barus in Aurdwynn und ihrer dortigen Tätigkeit als Reichsbuchhalterin. Ab da ging es nur noch um Politik, wirtschaftliche Winkelzüge, Intrigen und Machtspiele. Und das alles mit so vielen verschiedenen Personen, die in unterschiedlichen Abhängigkeiten zueinander stehen, dass ich bald den Überblick und die Lust am Weiterlesen verloren habe. Ich musste mich regelrecht durch die zähen und teilweise sehr langweiligen Dialoge und Beschreibungen kämpfen.

Zu den Charakteren konnte ich, außer zu Baru, auch keine Verbindung aufbauen. Dazu blieben sie mir zu distanziert und nüchtern. Dabei waren einige durchaus sehr vielversprechend, aber es fehlte die Lebendigkeit in ihrer Darstellung.

Ich finde es sehr schade, dass eine gute Idee hier in einer so trockenen und langweiligen Handlung versandet. Eine Fortsetzung der Reihe werde ich deshalb nicht lesen.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Leider nicht fesselnd

Fangirl
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Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte ...

Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte Cath das erste Mal in ihrem Leben alleine zurechtkommen. Ihre neue Zimmergenossin Reagan ist sehr direkt und schüchtert Cath ein, ihr Freund Levi ist dagegen immer nett zu Cath und so kann sie langsam ein vertrautes Verhältnis zu ihm aufbauen.

Caths Leben wird von Fanfiction bestimmt. Sie schreibt über eine Buchreihe in der es um Simon Snow, einen Zauberer geht. Es werden immer wieder Auszüge aus dem ebenfalls von der gleichen Autorin existierenden Buchs eingeschoben, die allerdings keinen Bezug zu der Handlung von "Fangirl" haben. Das hat den ohnehin etwas zähen Lesefluss gehemmt und mich nur verwirrt und gelangweilt. Die extreme Besessenheit von Cath zu dieser Buchreihe, konnte ich nicht nachvollziehen und es fiel mir deshalb auch schwer, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. Vielleicht sollte man zuerst "Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" lesen, um einen besseren Zugang zu finden.

Die anderen Charaktere waren bis auf Levi zu oberflächlich beschrieben, um interessant zu sein und die Entwicklung von Cath war für meinen Geschmack zu schleppend und nicht bemerkenswert genug, um sie sympathisch zu finden. Die Handlung zieht sich ohne große Spannung oder Höhepunkte in die Länge und konnte mich nicht fesseln.

Leider hat mich dieses Buch nicht überzeugen können, aber da ich generell mit dem Thema Fanfiction nichts anfangen kann, bin ich dafür auch die falsche Zielgruppe.