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Veröffentlicht am 22.02.2024

Eine Deutsch/Britische Liebe- Unterhaltsamer, humorvoller Contemporary mit kleinen Schwächen

Ein Häusle in Cornwall
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Emma Stöckle ist ein absoluter Workaholic. Gerade als es besonders stressig im Job wird, wird sie jedoch von ihrem Arzt krankgeschrieben, weil er glaubt, dass sämtliche Kraftreserven aufgebraucht sind. ...

Emma Stöckle ist ein absoluter Workaholic. Gerade als es besonders stressig im Job wird, wird sie jedoch von ihrem Arzt krankgeschrieben, weil er glaubt, dass sämtliche Kraftreserven aufgebraucht sind. Er verordnet ihr eine zweiwöchige Ruhepause. Emma weiß so gar nicht, was sie mit ihrem Krankenschein anfangen soll. Doch der Zufall will es, dass sie in einem Cafe einem jungen, attraktiven Briten begegnet, der eine so offene Art an den Tag legt, dass Emma nicht anders kann, als ihm ihre Sorgen anzuvertrauen.

Sir Nicholas Reginald Fox-Fortescue, ein formvollendeter Gentleman, ist aber auch sehr mitfühlend und da ihm Emma so gut gefällt, lädt er sie ganz spontan dazu ein, für zwei Wochen in seinem Haus in Cornwall sein Gast zu sein. Emma lässt sich darauf ein und staunt, als sie vor Nicks Häusle steht nicht schlecht. Es entpuppt sich als riesiger, jahrhundertealter Familienbesitz. Nick, ein Blaublüter macht sich aber nicht viel aus seinen aristokratischen Wurzeln. Er lebte bis zum Tod seines Vaters in Paris und gilt als talentierter Maler.

Da Nicks Vater jedoch ein passionierter Spieler war, sieht sich Nick nun gezwungen, einen Berg von Schulden, die sein Vater machte, abzutragen. Es sieht allerdings so aus, als ob er den „alten baufälligen Kasten“ nebst Familiengespenst, tatsächlich veräußern muss.

Nicks Sorgen lassen auch Emma nicht kalt, denn sie fühlt sich mehr und mehr zu Nick hingezogen. Allerdings ist da auch noch Jonathan, ein ebenfalls attraktiver Surfer, der sie trotz ihrer ersten etwas unglücklichen Begegnung (Emma hatte zuvor Bekanntschaft mit einem Bullen gemacht und war in Kuhexkremente gefallen) unbedingt daten will.
Wie wird Emma sich entscheiden?

Als „Covermensch“ sprang mit das poppige und coole Cover des neuen Elisabeth Kabatek Romans direkt ins Auge und da ich auch den Klappentext sehr witzig geschrieben fand, wollte ich „Ein Häusle in Cornwall“ dann auch unbedingt lesen.
Es ist ein Roman für Leser, die fluffig leichte und humorvolle Liebesromane mögen und die vielen, bildhaften Beschreibungen von Nicks Heimat haben mir sehr gut gefallen. Ebenfalls witzig fand ich auch das Rezept zu Gurkensandwiches und Afternoon Tea, das sich im Buch findet, denn genau diese spielen durchaus eine Rolle in diesem Roman.

Auch die Geschichte zwischen einer Deutschen und einem Engländer ist unterhaltsam. Die Autorin streut einige der typischen Vorurteile bzw. Eigenarten von Deutschen (genauer gesagt Schwaben) und Briten mit ein, die für einige heitere Momente sorgen.

Der Schreibstil von Elisabeth Kabatek ist ebenfalls sehr eingängig, doch leider konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig begeistern.

Zum einen liegt das am Heldenpaar. Emma wirkte leider nicht sympathisch auf mich. Man überlege sich nur dieses: Sie wird eingeladen zwei Wochen in Cornwall verbringen zu dürfen und ihr fällt nichts anderes ein, als sogleich an allem herumzunörgeln. Zugegeben Nicks Ex mag durchaus noch eine Spur zickiger gestrickt sein als Emma, doch ehrlich gesagt habe ich mich schon gefragt, wieso Nick sich in Emma verliebt, da sie ihn eigentlich fast die ganze Zeit recht mies und von oben herab behandelt.

Dazu kommt, dass die Dialoge die beide miteinander führen so manches Mal eher wie nüchtern runtergeratterte Vorträge über Kunst, Macken der Briten/Schwaben o.ä. wirken, als natürlich rüberzukommen. Ich dachte sehr oft beim Lesen der Dialoge, dass so kein Mensch in natura spricht.

Auch der zeternde Hausgeist war mir ein wenig zu farb bzw. substanzlos (auch wenn das Geister so an sich haben mögen) beschrieben. Man hätte auch sehr gut auf ihn verzichten können, zumal die Autorin völlig offen lässt, wie ein Geist in der Lage sein könnte, zu facebooken oder im Internet zu surfen und seine Auftritte recht kurz und unspektakulär gehalten sind. Aber abgesehen von meinen Kritikpunkten ist „Ein Häusle in Cornwall“ durchaus kein schlechtes Buch. Wäre Emma eine etwas sympathische Heldin gewesen und hätten manche Dialoge lebendiger und echter gewirkt, hätte ich den Roman noch viel besser bewertet.

Kurz gefasst: Eine Deutsch/Britische Liebe- Unterhaltsamer, humorvoller Contemporary mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Kein Thriller- eher ein eindringlich geschildertes Familiendrama, das jedoch zu viele „Baustellen“ aufweist, welche die Autorin nicht überzeugend aufzulösen vermag.

Die gute Tochter
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USA 1989:

Die beiden Schwestern Samantha und Charlie, leben zusammen mit ihren Eltern Gamma und dem Anwalt Rusty in einem beschaulichen kleinen Örtchen. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, diverse Gerüchte ...

USA 1989:

Die beiden Schwestern Samantha und Charlie, leben zusammen mit ihren Eltern Gamma und dem Anwalt Rusty in einem beschaulichen kleinen Örtchen. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, diverse Gerüchte schnell die Runde machen. Da Rusty stets diejenigen Menschen zu verteidigen pflegt, die von allen anderen bereits abgeschrieben und für schuldig erklärt wurden, bekommt er sehr oft Gewalt und Morddrohungen, was ihn jedoch nicht davon abhält, unbeirrt weiter seinen Weg zu gehen.

Eines Abends, als Rusty noch auf der Arbeit ist, werden Gamma und die Mädchen von zwei vermummten Männern überfallen. Obwohl sie eigentlich nur Rusty „auf den Zahn fühlen“ wollten und mit den Frauen gar nicht gerechnet haben, kommt es schnell zur Eskalation der Situation, bei der Gamma, vor den Augen ihrer Kinder erschossen wird. Da Charlie eine der beiden Männer erkannt hat, wollen diese sich nun auch der Mädchen entledigen. Nachdem Samantha niedergeschossen wurde und in eine Grube im Wald stürzte, erwacht Charlie endlich aus ihrer Erstarrung und versucht zu fliehen. Schutz findet sie bei einer Lehrerin und ihrem Mann aus dem Ort…

USA Gegenwart:

Charlie befindet sich mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort, wie sie geschockt bemerken muss, als sie die Pikeville Middle School betritt. Denn nicht nur ihr One Night Stand vom Vortag befindet sich darin, mit dem sie die versehentlich vertauschten Handys auswechseln will, sondern auch eine Amokschützin. Obwohl sie wie unter Zwang zum Ort des Geschehens läuft, kann sie den Tod zweier Menschen, des eines Lehrers und einer Schülerin, nicht mehr verhindern. Beim Eintreffen der Polizei gerät die Situation schnell außer Kontrolle, da die Polizisten mit äußerster Gewalt gegen die vermeintliche Täterin vorgehen, die selbst noch ein halbes Kind und geistig äußerst schlicht gestrickt ist. Charlie geht dazwischen, was ihr zwei Veilchen einbringt. Kurz darauf befindet sie sich im Verhör mit einer Mitarbeiterin des FBIs wieder und ahnt sehr schnell, dass es um mehr gehen muss, als die Mitarbeiterin ihr zu diesem Zeitpunkt verraten möchte. Währenddessen will Rusty, Charlies Vater, dass sie so lange, bis er den Fall übernehmen kann, für ihn einspringt. Doch die kurzfristige Stellvertretung verlängert sich plötzlich, als Rusty vor seinem Haus niedergestochen und lebensgefährlich verletzt wird. Rusty bittet Charlie darum, ihre Schwester Sam zu kontaktieren. Diese, ebenfalls eine erfolgreiche Anwältin, soll die Amokschützin vertreten. Eine überaus schwierige, bedrückende Situation für die beiden Schwestern, die sich seit ihrem Schicksalsschlag von einst, nie wieder richtig nahe gekommen sind.

Karin Slaughters, aktueller, über sechshundert Seiten starker Roman „Die gute Tochter“, ist eigentlich, mag er auch als Thriller deklariert sein, alles andere, als das. Vielmehr ist es ein eindringlich geschildertes Familiendrama, das die Autorin ihren Lesern diesmal präsentiert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Obwohl Charlie den größten Anteil an der Story hat, ist sie dennoch keinesfalls die Hauptakteurin, denn es stehen sowohl Sam, als auch Charlie zu gleichen Teilen im Fokus des Geschehens. Man erfährt im Laufe des Romans, wie beide mutig versuchen, ihr Trauma zu verarbeiten und begreift schnell, dass sowohl Sam, als auch Charlie, (auch gegen Ende des Romans) noch einen weiten Weg vor sich haben, um alles hinter sich zu lassen. Leider hat ihr schwesterliches Verhältnis sehr gelitten, was Rusty sehr bedauert, auch wenn er sich nach außen hin, als kalter, abgebrühter Anwalt gibt. Es ist ein Roman, in dem eine leicht zerrüttete Familie versucht sich anzunähern und Missverständnisse und Geheimnisse auszuräumen. Während Charlie dazu mit Eheproblemen zu kämpfen hat, war Sam verheiratet, bis ihr Mann knapp ein Jahr zuvor nach schwerer Krankheit verstarb. Fast zur Nebensache deklariert, wird bei allen den auftretenden familiären Problemen, der Kriminalfall in den die Schwestern verstrickt werden und ehrlich gesagt, fand ich diesen auch recht unspektakulär und alles andere als undurchsichtig inszeniert. Man ahnt als Leser sehr schnell, worauf die Autorin hinaus will, was der Spannung nicht gerade dienlich ist.

Zwar fand ich, dass die Akteurinnen Sam und Charlie vielschichtig charakterisiert wurden, doch waren sie mir leider alles andere als sympathisch, was es mir schwerer gemacht hat, in gewissen Situationen Verständnis für sie aufbringen zu können. Zumal einiges unglaubwürdig wirkte. Das jemand ein dreifaches Trauma dermaßen „wegstecken“ konnte, ohne in all den Jahren zuvor Probleme zu bekommen, wollte mir einfach nicht einleuchten. Und Charlies Eheprobleme in der Gegenwart, wurden auch recht kurz und knapp abgewickelt; hier hätte ich mir ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl seitens der Autorin gewünscht.

Aber auch Sams körperliche Defizite, seit ihrer schweren Schussverletzung und ihr Umgang damit, fanden zwar immer mal kurzfristig Erwähnung, doch fand ich es seltsam, dass diese Thematik und Sams Verzweiflung darüber, nicht eindringlicher behandelt wurde.

Etwas sehr gewollt und konstruiert wirkend, war dann, gegen Ende der Story, der Bogen, den die Autorin zu den damaligen Geschehnissen schlagen wollte.

Es ist sicher kein schlechter Roman, den Karin Slaughter hier abgeliefert hat, doch hatte ich mir einen spannenden Thriller erhofft- dass manche Beschreibungen dabei eher in Richtung „blutige Schlachtplatte“ gehen und nichts für zart besaitete Leser sind, weiß man, wenn man zu einem Slaughter greift zumeist. Ich hätte auch nichts gegen ein eindringlich geschildertes Familiendrama gehabt, dass „Die gute Tochter“ im Großen und Ganzen dann auch ist, doch leider hat die Autorin hier etwas zu viel gewollt und zu viele Themen miteinfließen lassen, wobei sie sich meiner Meinung nach etwas verzettelt hat, da sie ihnen nicht allen zur Gänze gerecht werden konnte.

Kurz gefasst: Kein Thriller- eher ein eindringlich geschildertes Familiendrama, das jedoch zu viele „Baustellen“ aufweist, welche die Autorin nicht überzeugend aufzulösen vermag.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Erotischer Roman angesiedelt im Musikbusiness mit interessanten Ansätzen, aber leider auch einem unsympathischen Helden

Kein Rockstar für eine Nacht
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Evelyn Thomas war in ihrem bisherigen Leben eine brave, gehorsame Tochter, die stets das tat, was ihre Eltern von ihr verlangten. So hat sie auch die Angewohnheit ihres Vaters übernommen, sich eine Lebensplanung ...

Evelyn Thomas war in ihrem bisherigen Leben eine brave, gehorsame Tochter, die stets das tat, was ihre Eltern von ihr verlangten. So hat sie auch die Angewohnheit ihres Vaters übernommen, sich eine Lebensplanung zurechtzulegen, von der sie niemals abweichen möchte. Dazu gehört auch ein späterer Job nach dem Studium als Architektin, um in die Fußstampfen ihres Vaters zu treten.
Ihr Bruder Nate dagegen ist eher das schwarze Schaf in der Familie; ein Mann der die Frauen wechselt, wie seine Strümpfe und der das Wort Treue scheinbar völlig aus seinem Wortschatz gestrichen hat. Umso überraschter ist Evelyns Familie, als sie erfährt, dass Evelyn nach einem Vollrausch in Vegas geheiratet hat. Und zwar keinen Unbekannten, denn David Ferris ist ein berühmt berüchtigtes Mitglied der Rockband „Stage Dive“.

Aber auch Evelyn geht es nicht anders, denn sie hat einen Filmriss, als sie neben David erwacht und kann sich an nichts mehr erinnern, was mit der Hochzeit zu tun hat. Das behagt dem frischgebackenen Ehemann ganz und gar nicht, ein Wort führt aufs andere und schon ist die Scheidung scheinbar die einzige Lösung. Doch die Knebelverträge die Evelyn unterschreiben und die ihr eine angemessene Abfindung einbringen soll, machen sie fuchsteufelswild. Keinesfalls will sie von ihrem scheinbar völlig abgedrehten Ehemann Geld annehmen. Als sich beide Streithähne zu einem Waffenstillstand entschließen und zu Davids Haus in Monterrey fahren, stellen sie dann wider Erwarten fest, dass sie doch einige Gemeinsamkeiten haben…

Ich habe es eigentlich nicht so wirklich mit New Adult Romances, doch da die Konstellation „Normalofrau/Rockstar“ für mich ganz spannend klang, habe ich dennoch mal mein Glück mit „Kein Rockstar für eine Nacht“ versucht. Zunächst einmal ließ sich der Roman auch sehr gut an. Die Autorin gestaltete den Morgen danach, also nach der Hochzeit von Evelyn und David, sehr munter und witzig, so dass ich gut hineinkam in die Story und die ersten 200 Seiten sich wie im Flug lesen ließen. Ab diesem Moment hatte ich aber dann so einige Probleme mit David, dem Helden dieses Romans, der für meinen Geschmack ein recht seltsames, sehr sprunghaftes Verhalten an den Tag legte. Besonders seine übersteigerten Eifersuchtsszenen und sein Klammern Evelyn gegenüber war mir persönlich „too much“ und ich wäre an Evelyns Stelle wahrscheinlich Hals über Kopf geflüchtet, anstatt mir einzubilden, dass mich mit dem Helden die ganz große Liebe verbindet, nur weil es im Bett wunderbar funktioniert. Überhaupt konnte ich ehrlich gesagt leider nicht nachvollziehen, wieso sich beide ineinander verlieben, denn Zeit für tiefschürfende Gespräche, lässt die Autorin dem Heldenpaar kaum. Und wenn es einmal ernst wird, blockt David verstockt alles ab oder reagiert Diven-haft und schmollt.
Und wenn es um David geht, fallen auch bei Evelyn sämtliche Schranken in Bezug auf Vernunft, was sich für mich als Ärgernis einpuppte. Selbst der Aussprache gegen Ende des Romans fehlte nach meinem Geschmack dann mehr Tiefe, so dass ich dem Helden sein Bedauern wirklich nicht abnehmen konnte.

Aber neben den Kritikpunkten, die eine bessere Bewertung meinerseits verhinderten, hat der Roman auch seine guten Seiten. Ich fand schon, dass die Autorin die Geschichte im Ansatz gut erzählt hat und fand sie auch nicht zäh oder langatmig. Ganz im Gegenteil; jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Erotik hier eine übergeordnete Rolle spielt und die Love Story zwischen Evelyn und David dem Ganzen ziemlich hinterherhinkt.
In der zweiten Hälfte des Romans fallen dann nicht nur sprichwörtlich alle Hüllen und Tabus. Fans ausführlich erzählter, prickelnder Liebesszenen werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen, doch ich hätte mir zusätzlich einfach mehr charakterliche Tiefe und einen sympathischeren Helden gewünscht, statt dass das Heldenpaar von einem Akt zum nächsten überwechselt. Und vielleicht auch, dass Evelyn ein wenig mehr Rückgrat bewiesen hätte.

Kurz gefasst: Erotischer Roman angesiedelt im Musikbusiness mit interessanten Ansätzen, aber leider auch einem unsympathischen Helden.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wer historische Liebesromane liebt, die im Mittelalter spielen und zudem auch eine geheimnisvolle, mystische Note haben, wird an diesem Roman sicher seine helle Lesefreude haben

Die Verführung des Ritters
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Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters bleibt Gwyn de l’Ami keine Zeit zum Trauern, denn ein intriganter Edelmann und Feind ihres Vaters begehrt ihr Land und ihre Hand. Gwyn reist überstürzt bei Nacht und ...

Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters bleibt Gwyn de l’Ami keine Zeit zum Trauern, denn ein intriganter Edelmann und Feind ihres Vaters begehrt ihr Land und ihre Hand. Gwyn reist überstürzt bei Nacht und Nebel zum Hofe König Stephens, um dem König um seine Hilfe zu bitten. Doch einer gewährte Audienz soll erst einen Tag später stattfinden- zu spät für Gwyn, da ihr Widersacher sich schon am Hofe des Königs befindet und keinen Zweifel daran lässt, dass er schon längst das Versprechen Stephens besitzt, Gwyn zur Frau zu bekommen. So beschließt Gwyn abermals durch die Nacht zu reiten um zu fliehen.

Doch die Verfolger lassen nicht lange auf sich warten und stellen die junge, reiche Erbin schließlich nachdem diese von ihrem Pferd gestürzt ist. Gwyns Rettung ist schließlich ein einsamer Ritter, der zufällig Zeuge des Geschehens wird und sich auf ihre Seite schlägt. Gemeinsam gelingt es ihnen Gwyns Gegner zu besiegen und auch danach fühlt Gryffin Sauvage, der sich Gwyn als Pagan vorstellt, für die junge schöne Frau verantwortlich, die scheinbar ganz allein auf sich gestellt ist.

Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch nach einigen turbulenten Abenteuern wird Gwyn erneut von ihrem Widersacher bedrängt und überlistet, in dem sie unwissentlich Gryffin verrät. Griffin wird schließlich gefasst, in Ketten gelegt und gefangen gehalten. In seiner Verzweifelung muss er annehmen, dass Gwyn ihn verraten hat, doch auch Gwyn beschleichen leise Zweifel, als sie feststellen muss, dass Griffin sie nach seiner Freilassung einfach im Stich lässt.

Die Kriegsjahre fordern ihren Tribut und König Stephen gerät immer mehr in Bedrängnis. Einzig Gwyns Burg ist noch nicht in den Händen der Feinde des Königs und so lässt Stephen seinen tödlich verwundeten Sohn in ihre Burg bringen. Er ahnt nicht, dass diese Burg nur wenig später von einem grimmigen Gryffin erobert wird- dem eigentlichen Erben der Burg, der geschworen hat; sich an allem Unrecht, das die l’ Amis seiner Familie angetan haben, zu rächen…

"Die Verführung des Ritters" von Kris Kennedy ist der Debütroman der Autorin. Dahinter verbirgt sich eine solide, romantische Medieval-Romance.

Man spürt bereits im Ansatz Kennedys Talent unterhaltsame Geschichten erzählen zu können, dennoch hat der Roman kleine Schwächen, die allerdings bei einem Debüt noch verzeihlich sind. Zum einen hätte die Charakterisierung des Helden ein wenig tiefer gehen können. Man erfährt zwar was Gryffin antreibt und dass er Gwyn aufrichtig liebt, doch an seiner Gedankenwelt lässt uns die Autorin zu wenig teilhaben. Gwyns Darstellung ist dagegen besser gelungen, wobei ihre Figur die Leserwelt ein wenig gespalten zurücklassen wird. Die einen werden ihren abenteurlichen, naiven Charakter lieben; so könnte Gwyn durchaus aus einem Julie Garwood Roman entsprungen sein- die anderen werden manche Aktionen der weiblichen Hauptfigur dieser Geschichte ein wenig befremdlich finden.

Die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Gwyn und Gryffin ist allerdings romantisch und was ich sehr positiv daran fand, war, dass sich das Heldenpaar nach jeder Meinungsverschiedenheit nicht schmollend zurückzieht, sondern dass sie ihre Differenzen durch gemeinsame Gespräche unmittelbar nach einem Streit sofort wieder ausräumt.

Während die erste Hälfte des Romans von Gwyns und Gryffins Kennenlernen erzählt, dass zeitlich nur eine Nacht umfasst, spielt der Rest der Story dann knapp ein Jahr später, als Gryffin erneut in Gwyns Leben tritt. Die Liebeszenen sind sehr detailliert beschrieben und sorgen für einige prickelnde Momente, allerdings fand ich manche Beschreibungen des Aktes als solches etwas ungünstig formuliert, was aber auch alles Geschmackssache ist.

Ein wenig unglaubwürdig fand ich es auch, dass die Autorin ihre Romanheldin mitten in der Nacht allein, ohne Zofe zum Hof des Königs reiten lässt- im wahren Leben hätte es sich eine reiche Erbin wahrscheinlich lieber erspart, solche Gefahren auf sich zu nehmen.

Ein weiterer Pluspunkt war für mich dagegen die spannend konzipierte Nebenhandlung. Gryffin gehört nämlich zu den Nachfahren eines großen Königs und ist laut Abstammung der Hüter eines Schatzes aus dem heiligen Land. Einst waren Gryffins und Gwyns Väter Freunde und Weggefährten als Kreuzritter. Aus Freunden wurden die beiden, wieder in England aber dann urplötzlich Feinde. Den Grund dafür erfährt man erst recht spät- was meine Neugierde ins Unermessliche steigen ließ.

Wer historische Liebesromane liebt, die im Mittelalter spielen und zudem auch eine geheimnisvolle, mystische Note haben, wird an diesem Roman sicher seine helle Lesefreude haben.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Robert the Bruce’s Kampf geht weiter- der zweite Teil der „Rose in The Storm“ Reihe krankt jedoch etwas, trotz guter und spannender Hintergrundstory, an den unsympathischen Charakteren

Eine Rose für den Highlander
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Alana hatte das Pech, dass ihre Mutter bei der Geburt starb und sie allein zurückließ. Denn Alanas Vater war nicht mit ihrer verstorbenen Mutter verheiratet, was sie zu einer Bastardtochter von Sir Alexander ...

Alana hatte das Pech, dass ihre Mutter bei der Geburt starb und sie allein zurückließ. Denn Alanas Vater war nicht mit ihrer verstorbenen Mutter verheiratet, was sie zu einer Bastardtochter von Sir Alexander Comyn machte. Zu allem Überfluss wurde auch noch die Burg, die Alanas Mutter als Mitgift besaß, nach ihrem Tod an einen anderen vergeben, so dass Alana von nun an unter der Mündelschaft eines entfernten Verwandten auf der Burg leben musste. Lediglich ihre (nicht leibliche) Großmutter beschützte und behütete Alana, bis sie zu einer schönen Frau heranwuchs. Doch nun sind gefährliche Zeiten angebrochen. Robert the Bruce will die Herrschaft an sich reißen und führt Krieg gegen schottische Anhänger des englischen Königs Edward. Also auch gegen Alanas Onkel und Vater, den Comyns.

Ausgerechnet der vertrauenswürdigste und kämpferische Ian, vierter Sohn einer Adelsfamilie, der sich durch seinen Kampfeinsatz für Robert the Bruce finanzielle Zuwendungen und Besitz erhofft, gerät eines Tages ins Visier Alanas, denn sie hat das zweite Gesicht. Sie wird seit ihrer Kindheit von Visionen heimgesucht, die sich nur wenig später bewahrheiten und die ihr das Leben schwer machen. So begreift sie schnell, als sie auf dem Weg zu ihren Verwandten unterwegs auf Kampfgetümmel stößt, dass es sich dabei um eine Situation handelt, die sie bereits gesehen hat. Demnach wird Ian von einem Verräter mit dem Dolch niedergestreckt. Alana eilt zu dessen Rettung herbei um ihn zu warnen, kann aber Ians Verwundung nicht mehr verhindern. Als Ian zu sich kommt, misstraut er der schönen jungen Frau zunächst; fürchtet er doch, dass sie ein Spitzel und Feind Roberts sei. Dennoch kann er sich ihrem Liebreiz nicht entziehen. So nähern sich beide, trotz einiger Dispute an. Alana verliebt sich Hals über Kopf in Ian, doch weiß sie genau, dass er sich von ihr abwenden wird, wenn er erfährt, wer sie wirklich ist und dass sie in ihrer Familie als Hexe verschrien und gefürchtet ist. Dazu verlangt Ian absolute Loyalität von ihr, doch wie soll sie ihm diese gewähren, wo sie sich doch auch ihrer Familie verpflichtet fühlt?

„Eine Rose für den Highlander“ gehört zwar zur „Rose in the Storm“ Reihe; doch kann man diesen Roman auch gut als „stand alone“ lesen, da die Akteure des Vorgängerbands (abgesehen von Alanas Onkel) hier nicht in Erscheinung treten. Beide Romane haben nur einen gemeinsamen Nenner. Es handelt sich in beiden Romanen um Frauen, die bezüglich ihrer Loyalität in Bezug auf Familie und Krone, zwischen zwei Stühlen sitzen; und das zur Eroberungs/Regierungszeit des schottischen Königs Robert the Bruce.
Während mir der Vorgängerband „Wilde Rose der Highlands“ sehr gut gefallen hat, hatte ich trotz des wieder einmaligen historischen Flairs, das die Geschichte verströmt, leider einige Probleme mit dem Heldenpaar, was zu einem Punktabzug sorgte.
Alana hat zwar einen interessanten familiären Hintergrund zu bieten, doch fand ich ihre Sturheit in manchen Situationen einfach etwas überzogen und naiv, was ihre Charakterisierung unglaubwürdig macht. Eigentlich ist sie ein liebes nettes Mädchen, das bislang im Leben zu kurz kam und sich nach Anerkennung seitens ihrer Familie sehnt, die sie bislang völlig ignorierte, was man bis zu einem gewissen Punkt auch verstehen kann, doch war mir die von ihr an den Tag gelegte blinde Loyalität ob ihres charakterschwachen Vaters dann doch etwas „too much“.

Auf der anderen Seite verliebt sie sich wahnsinnig schnell in einen Feind ihrer Familie, gibt sich ihm hin, obwohl er ihr keinerlei Eheversprechen geben kann. Und das, obwohl sie doch selbst auf schmerzvolle Art und Weise lernen musste, was einem möglichen Kind aus dieser Verbindung blühen kann. Wenn Ian jetzt zumindest sympathisch gewesen wäre, hätte ich Alanas frühe, blinde Liebe zu ihm zumindest im Kern nachvollziehen können, doch Ian ist leider ein typischer Brenda Joyce Held, dem man leider zu oft in ihren Romanen begegnet. Ein Alphamann wie er im Buche steht, sehr wortkarg der sich kaum über seine Gefühle ausspricht, unterkühlt ist, der Heldin stets misstraut und wirkt, als ob es ihm in Bezug auf seine Beziehung zu Alana nur um seine sexuelle Bedürfnisbefriedigung geht.

Zudem fand ich auch die Liebesszenen im Roman sehr merkwürdig beschrieben. Kurz und knapp gehalten, jedoch dabei unromantisch und fast klinisch wirkend. Fast so, als ob man diese womöglich etwas gekürzt hätte. Umarmungen, Wärme und Romantik kommen daher leider zu kurz.
Warum Alana trotzdem an Ian festhält, erschloss sich mir daher leider nicht. Abgesehen von der nicht so überzeugenden Liebesgeschichte und dem unsympathischen Heldenpaar fand ich aber die historische Hintergrundstory sehr spannend und unterhaltend, was vor allem dem wieder sehr anschaulichen Schreibstil der Autorin geschuldet ist. Trotz erwähnter Kritikpunkte möchte ich daher nicht weniger als 3.5 Punkte für den Roman vergeben.

Kurz gefasst: Robert the Bruce’s Kampf geht weiter- der zweite Teil der „Rose in The Storm“ Reihe krankt jedoch etwas, trotz guter und spannender Hintergrundstory, an den unsympathischen Charakteren.

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