Cover-Bild Die zweite Tochter
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 19.08.2013
  • ISBN: 9783641096380
Lisa Scott

Die zweite Tochter

Thriller
Herbert Fell (Übersetzer)

Ein gefährliches Geheimnis versetzt eine Familie in Todesangst …

Jill Farrow ist leidenschaftliche Mutter und Ärztin. Nach der Scheidung von ihrem Mann hat sie sich mit ihrer Tochter ein neues Leben aufgebaut. Doch Jills Glück gerät in Gefahr, als ihre Stieftochter Abby eines Nachts an der Tür klingelt und ihr mitteilt, dass ihr Vater, Jills Ex-Ehemann, umgebracht wurde. Abby fleht Jill an, ihr bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Zögernd willigt Jill ein. Schnell stellt sie fest, dass nichts ist, wie es scheint. Sie gräbt immer tiefer und droht die Orientierung in ihren Nachforschungen zu verlieren, die ihre neue Familie und ihr Leben bedrohen …

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2024

Mutti macht Dampf! Trotz recht seltsam charakterisierter Haupt und Nebenfiguren wartet „Die zweite Tochter“ mit einem soliden und teilweise auch spannenden und ansprechenden Krimiplot auf

0

Viele Jahre war die Kinderärztin Jill mit William verheiratet, der zwei kleine Töchter mit in die Ehe brachte. Auch Jill hatte bereits eine Tochter aus erster Ehe und trotz Williams Eskapaden, seinem Hang ...

Viele Jahre war die Kinderärztin Jill mit William verheiratet, der zwei kleine Töchter mit in die Ehe brachte. Auch Jill hatte bereits eine Tochter aus erster Ehe und trotz Williams Eskapaden, seinem Hang zur Manipulation und seiner unsäglichen Geldgier, bildeten alle zusammen für eine gewisse Zeit eine Familie. Doch nachdem Jill William dabei erwischte, wie dieser Rezeptblöcke aus ihrer Praxis stahl, stellte sie ihn zur Rede und es endete damit, dass er sie verließ und seinen Töchtern Abby und Victoria von diesem Tag an verbot, Kontakt zu Jill zu suchen und sich scheiden ließ.

Jahre später, mittlerweile leben Jill und ihre Tochter mit Sam zusammen, der Jill in Bälde heiraten möchte und Megan ein liebevoller Stiefvater ist, klingelt es eines Abends an der Tür. Jill fällt aus allen Wolken als Abby vor ihr steht und ihr tränenüberströmt erklärt, dass William tot ist. Während die Polizei von einem natürlichen Tod ausgeht, glaubt Abby jedoch, dass ihr Vater ermordet wurde. Gewisse Tabletten, die er vor seinem Tod nahm, soll er aus gesundheitlicher Sicht nie zuvor eingenommen haben. Abby bekniet Jill derweil, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch als Jill einwilligt ihr zu helfen, verschwindet kurz darauf Abby spurlos und auch Sam verhält sich äußerst distanziert. Er will, dass Jill ihre Recherchen aufgibt. Doch wie könnte Jill ihre Stieftochter im Stich lassen?

Nachdem ich vor einiger Zeit den Roman „Schwesternkuss“ der Autorin las, der zwar einige Schwächen offenbarte, aber immerhin als unterhaltsame Strandlektüre taugte, beschloss ich, der Autorin noch eine Chance zu geben. Zudem fand ich die Ausgangssituation dieses aktuellen Buches der Autorin sehr interessant. Zunächst einmal ist „Die zweite Tochter“ vom Inhalt her um Längen besser geraten und der Roman lässt sich auch, dank des eingängigen Schreibstils, recht gut lesen. Leider musste ich jedoch feststellen, dass ich mit der Charakterisierung von Lisa Scotts Haupt und Nebenfiguren auch diesmal wieder einige Probleme hatte.

So wirkte Jill als eine Art jüngere Version von „Mutter Beimer aus der Lindenstraße“ auf mich und strapazierte meine Lesenerven um einiges. Nicht dass sie unsympathisch gewesen wäre, doch ihr Fokus ist so dermaßen auf ihre drei Töchter gerichtet, dass sie keine anderen Meinungen und Ratschläge mehr zulässt. Mutterliebe ist wirklich wünschenswert, doch hier wirkt sie leider etwas zu überzogen für meinen Geschmack.
Das genaue Gegenteil stellt dann Jills neuer Freund Sam dar, den sie eigentlich bald heiraten möchte. Und während Jill fast übersprudelt vor Muttergefühlen, hätte Sam definitiv ein wenig mehr davon gebraucht. Seine nüchterne Art gepaart mit seiner strikten Ablehnung was Jills Stieftöchter angeht, kann man als Leser irgendwann einfach nicht mehr nachvollziehen und man fragt sich ehrlich, wieso Jill Sam als liebe -und verständnisvoll betrachtet.
Währenddessen fehlten mir hinsichtlich Abbys Verhalten einfach die Worte. Hier muss ich mich leider etwas vager ausdrücken, damit ich nicht zu viel vom Inhalt verrate, doch ihr Verschwinden bzw. die Begründung die die Autorin dafür findet, ist so konstruiert gestaltet worden, dass man einfach nur mit den Augen rollen möchte, so leid es mir auch tut, was für gewisse Punktabzüge meinerseits sorgte.

Abgesehen von der fragwürdigen Charakterisierung der Akteure wartet der Kriminalfall durchaus mit einigen interessanten Wendungen auf und es kommt sogar zu spannenden Lesemomenten; besonders auf den letzten hundert Seiten des Romans.

Kurz gefasst: Mutti macht Dampf! Trotz recht seltsam charakterisierter Haupt und Nebenfiguren wartet „Die zweite Tochter“ mit einem soliden und teilweise auch spannenden und ansprechenden Krimiplot auf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere