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Veröffentlicht am 20.02.2024

Die Robin Hood Saga etwas anders erzählt: märchenhafter, romantischer und spannender Historical.

Nachtkrieger: Ewige Begierde
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Nachdem Ivo de Vassy einst von einer Hexe verflucht wurde, es ihm dann zur Regierungszeit Wilhelm des Eroberers gelang den Fluch zu brechen und seine große Liebe zu finden, haben auch die verbliebenen ...

Nachdem Ivo de Vassy einst von einer Hexe verflucht wurde, es ihm dann zur Regierungszeit Wilhelm des Eroberers gelang den Fluch zu brechen und seine große Liebe zu finden, haben auch die verbliebenen Krieger aus seinem Umkreis Hoffnung geschöpft.
Steinarr ist einer von den acht verbliebenen nordischen Kriegern, welche zwei Jahrhunderte zuvor von Cwen mit einem Fluch belegt wurden, nachdem sie eigentlich der Hexe ihren Schatz rauben wollten und deren Sohn im Kampf töteten.
Die Hexe Cwen verzauberte alle überlebenden Krieger in unsterbliche Gestaltwandler und nun wandeln sie seitdem rastlos auf Erden, zu einer Hälfte des Tages/der Nacht in tierischer Gestalt. Steinarr hat es besonders schwer, denn er wird in der Nacht zu einem gefährlichen Raubtier, einem Löwen. Lediglich sein Gefährte Thorwald, der sich tagsüber in ein Pferd verwandelt, zieht weiterhin mit ihm durch die Lande.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1290:
Steinarr verdient sich ein paar Münzen damit, Bösewichte einzufangen und trifft auf seiner Reise durch Nottinghamshire auf eine dreiköpfige Reisegruppe, die von Dieben angegriffen wird. Obwohl er ihnen sogleich zur Hilfe eilt, kann er es nicht verhindern, dass einer von den Dreien getötet wird. Die beiden Verbliebenen, ein Jüngling und eine junge Frau stellen sich ihm als Robin und Marian vor und bitten Steinarr darum ihn begleiten zu dürfen, denn sie befinden sich angeblich auf einer Pilgerreise, die sie quer durchs Land führen soll.
Steinarr ist alles andere als begeistert und lehnt ab. Doch nur kurze Zeit später, als Marian und Robin mit einer Gruppe Köhler weitergezogen sind, tritt der Adelige Guy of Gisbourne mit einem Anliegen auf Steinarr zu – Guy ist auf der Suche nach seiner Cousine und einem Jüngling, der besagter Cousine den Floh ins Ohr gesetzt haben soll, vor ihrer geplanten Eheschließung zu flüchten. Steinarr soll die beiden wieder einfangen und sich des Jünglings entledigen. So macht er sich auf die Suche nach dem Paar und ist sich dabei ziemlich sicher, dass es sich bei den Flüchtigen um Robin und Marian handelt.
Als er Robin und Marian wieder findet, erhärtet sich sein Verdacht, dennoch gelingt es der sturen Marian, ihm ein Versprechen abzuringen kurz nachdem Robin durch einen Beinbruch lahm gelegt wurde. Im Gegenzug dafür dass sie Steinarr ihre Gunst schenkt, bringt er sie sicher zum Ziel ihrer Reise. Obwohl Steinarr nicht vorhat, seinen Schwur, den er Guy gab zu brechen, kann er es jedoch nicht verhindern, dass Marian ihn mehr und mehr fasziniert…

Nach Ivo, der in diesem zweiten Teil bereits tot ist (diese Geschichte spielt knapp 200 Jahre später) ist es bislang keinem weiteren Krieger gelungen den Fluch zu brechen. Einzig Ari und Brand versuchen immer noch verzweifelt die Krieger zu motivieren und reisen aus diesem Grund durch das Land. Was keiner von ihnen ahnt, ist, dass sich die Hexe Cwen, einiger ihrer Fähigkeiten beraubt, in ein Kloster zurück gezogen hat, wo sie nach wie vor auf Rache sinnt und dort ihre Wunden leckt.

Nachdem Ivo de Vassy, ein Held ganz nach meinem Geschmack war, hatte ich mit Steinarr ab und an meine Probleme. Sehr oft wirkt er im Verhalten etwas grobschlächtig, gewann (wie ein Höhlenmensch, der mir anfangs ein wenig zu sehr auf seine Triebe reduziert wurde) jedoch im Laufe der Geschichte an Tiefe und hatte durchaus seine guten, ritterlichen Seiten und zugegebenermaßen einen etwas derben Humor, den man mögen sollte. Aber, neben Ari oder Ivo fiel er doch ein wenig ab- ich hätte mir mehr Feinsinnigkeit und Intelligenz an ihm gewünscht.

Die Heldin dieses Romans, Marian/Maud ist eine junge Frau, die Kopf und Kragen riskiert, um ihrem Halbbruder zu Titel und Land zu verhelfen. Sie ist beherzt, störrisch (positiv gemeint) und hat durchaus viel Einfühlungsvermögen. Außerdem besitzt sie eine besondere Gabe- sie kann sich in die Seele eines jeden Tieres einfühlen. Diese Gabe kommt eigentlich nur bei einer besonderen Textpassage innerhalb des Buches zum Tragen, ist jedoch überaus wichtig und besonders besagte Passage war sehr gut beschrieben.

Die Liebesgeschichte zwischen Steinarr und Maud entwickelt sich recht langsam- allerdings ist es über lange Strecken zunächst sexuelle Anziehungskraft, die beide zueinander treibt. Der Wendepunkt stellt sich erst ein, als Steinarr erfährt was Marian und Robin wirklich im Schilde führen. Die Liebeszenen sind sehr prickelnd und sexy beschrieben und auch die Romantik kommt am Ende nicht zu kurz.

Wie der erste Teil der Reihe ist auch „Nachtkrieger- Ewige Begierde“ in erster Linie ein historischer Liebesroman; ein Märchen mit überschaubaren paranormalen Elementen gespickt, das eine neue Variante der Robin Hood Story erzählt, die mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat und die im Kern etwas realistischer wirkt, als die bekannte Sage. Hardcore-Para-Fans könnten etwas enttäuscht sein, denn die paranormalen Elemente in dieser Geschichte sind nicht der Rede wert. Fantasyfans, die nebenbei auch sehr gerne historische Liebesromane lesen, sollten dagegen durchaus einen Blick/einen Griff zum Buch riskieren.
Während die Schatzsuche sehr spannend von der Autorin inszeniert wurde, die den Leser zum Mitraten einlädt, fehlte mir hier und da mehr historisches Flair. Im Grunde hätte der Roman in jeder Zeitepoche des Mittelalters spielen können.
Dennoch gerade die märchenhafte Komponente ist es, die die Historicals von Lisa Hendrix so besonders macht und auch wenn ich „Ewige Begierde“ nicht ganz so gut wie seinen Vorgänger fand, bin ich schon sehr gespannt auf den dritten Teil der Reihe, da ich die Grundidee dieser Serie einfach genial finde.

Kurz gefasst: Die Robin Hood Saga etwas anders erzählt: märchenhafter, romantischer und spannender Historical.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Akribisch recherchierter, interessanter historischer Roman und Familiensaga in einem der zu Zeiten der Hexenverfolgung in England spielt.

Die Töchter der Heilerin
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„Die Töchter der Heilerin“ ist ein historischer Roman, der in „Ich-Form“ aus der Sicht von zwei Frauen geschildert wird und umfasst 28 Jahre, in denen der Leser mehr über den Werdegang von Elizabeth „Beth“ ...

„Die Töchter der Heilerin“ ist ein historischer Roman, der in „Ich-Form“ aus der Sicht von zwei Frauen geschildert wird und umfasst 28 Jahre, in denen der Leser mehr über den Werdegang von Elizabeth „Beth“ Southerns, kurz Witwe Demdike genannt und ihrer Familie mit der sie in Lancastershire lebt, erfährt. Knapp über 50 Jahre alt ist Bess, als ihr eine übersinnliche Erscheinung in Gestalt eines attraktiven Mannes, der sich ihr als Tibb vorstellt, begegnet. Tibb ist eine Art Schutzgeist aus dem Feenreich und offenbart Bess Dinge aus der nahen Zukunft.
Er bestärkt sie darin, ihre besondere Gabe, die sie von ihrem Großvater erbte, anzunehmen, um ihre Familie vor Not und Hunger zu schützen. Und obwohl Beth zunächst sehr misstrauisch ist, bewahrheiten sich Tibbs Vorhersagen aufs Genauste. Doch er warnt sie auch vor wenig durchdachten Handlungen, die sie und die Ihrigen in Gefahr bringen könnten.
Beth weiß genau, auf welch schmalem Grat sie wandelt. Zwar übt sie sich lediglich in Heilkunst und bespricht kranke Menschen, übt also weiße Magie aus, doch als die Tochter ihrer beste Freundin aus Kindertagen in eine Notsituation gerät, muss sie das erste Mal die unsichtbare Grenze zwischen Gut und Böse übertreten…

Die zweite wichtige Person, deren Geschichte in Ich-Form geschildert wird, ist Alizon, Beths geliebte Enkelin. Alizon ist strahlend schön, gutherzig und hat ebenfalls die besondere Gabe ihrer Großmutter geerbt. Doch was zunächst als Segen für Beth und ihre Familie begann schlägt irgendwann in einen Fluch um, als sie in den unruhigen Zeiten der Hexenverfolgung ins Visier des Richters Bromley und des reichen Halbbruders von Beth, Roger Nowell, geraten.

Auf Effekthascherei verzichtet die Autorin in ihrem Roman völlig, trotz des brisanten Themas zu damaligen Zeiten, was mir sehr gut gefallen hat. Um einen wahren historischen Hintergrund- die Hexenprozesse des Jahres 1612 in Lancastershire, webt sie eine unterhaltsame Familiensaga, die dem Leser sehr interessante Einblicke in das Leben der einfachen Menschen der damaligen Zeitepoche vermittelt. Im ersten Teil des Romans (ca. 200 Seiten) erfährt man, wie Beth ihre Gabe annahm und wie sie und ihre Kinder sich in schweren Zeiten durchschlagen müssen. Aber bereits im ersten Teil des Romans spitzt sich die Lage um Beth, ihre Tochter Liza und deren Kinder Jamie und Alizon schon bedrohlich zu.

Im zweiten Teil wird die Story bis zum alles entscheidenden Prozess aus Alizons Sicht geschildert. Mir haben beide Teile sehr gut gefallen, denn sowohl Beth als auch Alizon sind sympathische, charismatische Romanfiguren, deren Handlungsweisen man stets nachvollziehen kann. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass „Die Töchter der Heilerin“ dank des guten, eingängigen Schreibstils der Autorin zwar unterhaltsam ist, doch ein etwas langsames Erzähltempo darin regiert und die Story trotz aller akribisch getätigter Recherche in Sachen Historie von Seiten der Autorin ein wenig nüchterner geschildert wird; was ich persönlich nicht als nachteilig empfand, weil ich schon im Vorfeld wusste dass Mary Sharratts historische Romane etwas anders aufgebaut sind, als zum Beispiel Iny Lorentz Historicals, bei denen der Unterhaltungswert noch ein wenig mehr im Vordergrund steht und in denen man am Ende zumeist mit einem Happy Ending für alle Beteiligten belohnt wird.

Fazit: Akribisch recherchierter, interessanter historischer Roman und Familiensaga in einem der zu Zeiten der Hexenverfolgung in England spielt.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Mutti macht Dampf! Trotz recht seltsam charakterisierter Haupt und Nebenfiguren wartet „Die zweite Tochter“ mit einem soliden und teilweise auch spannenden und ansprechenden Krimiplot auf

Die zweite Tochter
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Viele Jahre war die Kinderärztin Jill mit William verheiratet, der zwei kleine Töchter mit in die Ehe brachte. Auch Jill hatte bereits eine Tochter aus erster Ehe und trotz Williams Eskapaden, seinem Hang ...

Viele Jahre war die Kinderärztin Jill mit William verheiratet, der zwei kleine Töchter mit in die Ehe brachte. Auch Jill hatte bereits eine Tochter aus erster Ehe und trotz Williams Eskapaden, seinem Hang zur Manipulation und seiner unsäglichen Geldgier, bildeten alle zusammen für eine gewisse Zeit eine Familie. Doch nachdem Jill William dabei erwischte, wie dieser Rezeptblöcke aus ihrer Praxis stahl, stellte sie ihn zur Rede und es endete damit, dass er sie verließ und seinen Töchtern Abby und Victoria von diesem Tag an verbot, Kontakt zu Jill zu suchen und sich scheiden ließ.

Jahre später, mittlerweile leben Jill und ihre Tochter mit Sam zusammen, der Jill in Bälde heiraten möchte und Megan ein liebevoller Stiefvater ist, klingelt es eines Abends an der Tür. Jill fällt aus allen Wolken als Abby vor ihr steht und ihr tränenüberströmt erklärt, dass William tot ist. Während die Polizei von einem natürlichen Tod ausgeht, glaubt Abby jedoch, dass ihr Vater ermordet wurde. Gewisse Tabletten, die er vor seinem Tod nahm, soll er aus gesundheitlicher Sicht nie zuvor eingenommen haben. Abby bekniet Jill derweil, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch als Jill einwilligt ihr zu helfen, verschwindet kurz darauf Abby spurlos und auch Sam verhält sich äußerst distanziert. Er will, dass Jill ihre Recherchen aufgibt. Doch wie könnte Jill ihre Stieftochter im Stich lassen?

Nachdem ich vor einiger Zeit den Roman „Schwesternkuss“ der Autorin las, der zwar einige Schwächen offenbarte, aber immerhin als unterhaltsame Strandlektüre taugte, beschloss ich, der Autorin noch eine Chance zu geben. Zudem fand ich die Ausgangssituation dieses aktuellen Buches der Autorin sehr interessant. Zunächst einmal ist „Die zweite Tochter“ vom Inhalt her um Längen besser geraten und der Roman lässt sich auch, dank des eingängigen Schreibstils, recht gut lesen. Leider musste ich jedoch feststellen, dass ich mit der Charakterisierung von Lisa Scotts Haupt und Nebenfiguren auch diesmal wieder einige Probleme hatte.

So wirkte Jill als eine Art jüngere Version von „Mutter Beimer aus der Lindenstraße“ auf mich und strapazierte meine Lesenerven um einiges. Nicht dass sie unsympathisch gewesen wäre, doch ihr Fokus ist so dermaßen auf ihre drei Töchter gerichtet, dass sie keine anderen Meinungen und Ratschläge mehr zulässt. Mutterliebe ist wirklich wünschenswert, doch hier wirkt sie leider etwas zu überzogen für meinen Geschmack.
Das genaue Gegenteil stellt dann Jills neuer Freund Sam dar, den sie eigentlich bald heiraten möchte. Und während Jill fast übersprudelt vor Muttergefühlen, hätte Sam definitiv ein wenig mehr davon gebraucht. Seine nüchterne Art gepaart mit seiner strikten Ablehnung was Jills Stieftöchter angeht, kann man als Leser irgendwann einfach nicht mehr nachvollziehen und man fragt sich ehrlich, wieso Jill Sam als liebe -und verständnisvoll betrachtet.
Währenddessen fehlten mir hinsichtlich Abbys Verhalten einfach die Worte. Hier muss ich mich leider etwas vager ausdrücken, damit ich nicht zu viel vom Inhalt verrate, doch ihr Verschwinden bzw. die Begründung die die Autorin dafür findet, ist so konstruiert gestaltet worden, dass man einfach nur mit den Augen rollen möchte, so leid es mir auch tut, was für gewisse Punktabzüge meinerseits sorgte.

Abgesehen von der fragwürdigen Charakterisierung der Akteure wartet der Kriminalfall durchaus mit einigen interessanten Wendungen auf und es kommt sogar zu spannenden Lesemomenten; besonders auf den letzten hundert Seiten des Romans.

Kurz gefasst: Mutti macht Dampf! Trotz recht seltsam charakterisierter Haupt und Nebenfiguren wartet „Die zweite Tochter“ mit einem soliden und teilweise auch spannenden und ansprechenden Krimiplot auf.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Unterhaltsamer 2. Teil über die Rockband Stage Dive mit kleinen Schwächen

Wer will schon einen Rockstar?
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Anne hatte keine schöne Kindheit, da ihre Mutter, nachdem ihr Mann sie verließ, in schwere Depressionen verfiel und sich nicht mehr um ihre beiden Töchter kümmern konnte.
So musste Anne den Mutterersatz ...

Anne hatte keine schöne Kindheit, da ihre Mutter, nachdem ihr Mann sie verließ, in schwere Depressionen verfiel und sich nicht mehr um ihre beiden Töchter kümmern konnte.
So musste Anne den Mutterersatz für ihre jüngere Schwester spielen und konnte weder aufs College gehen, noch eine unbeschwerte Teenagerzeit verleben.
Mittlerweile arbeitet sie in einem Buchladen und schwärmt heimlich für ihren Chef Reece. Doch der ist ein ganz schlimmer Finger und schleppt jeden Tag eine andere Frau ab. Mit Anne verbindet ihn lediglich eine platonische Freundschaft.

Als Anne eines Tages nach Hause kommt, hat sich ihre Mitbewohnerin und beste Freundin Skye aus dem Staub gemacht. Da sie bereits einige Zeit deren Mietanteil mitbezahlt hatte, weil Skye einen finanziellen Engpass hatte, sieht Anne nun dem baldigen Bankrott ihres Kontos entgegen. Zudem weiß sie nicht, wie sie ihre nächste Miete bezahlen soll.
Ausgerechnet am gleichen Tag, als Stacy verschwindet, lernt Anne auf einer Party den Drummer der Band „Stage Dive“, Malcolm Ericson kennen, der ihr ein Angebot unterbreitet. Er zieht als Mitbewohner in ihre Mietwohnung, dafür soll Anne für die Öffentlichkeit seine Freundin spielen. Doch Anne reagiert alles andere als cool in Malcolms Nähe. Seine quirlige, witzige Art und sein unverschämt gutes Aussehen lassen ihr Herz schneller schlagen. Aber vor allem seine angeblichen „Scheinküsse“ die er ihr vor anderen gibt, wecken in ihr die Hoffnung auf mehr…

Der erste Teil der Serie über Mitglieder einer Rockband namens „Stage Dive“ konnte mich leider nicht so begeistern, wie so viele andere Rezensenten, da ich in „Kein Rockstar für eine Nacht“, besonders den Helden so furchtbar unsympathisch fand. In „Wer will schon einen Rockstar“, steht nun Malcolm, genannt Mal, im Fokus und die gute Nachricht war, dass Mal etwas anders gestrickt war, als der Protagonist im ersten Band. Mal neigt zwar wie David ebenfalls dazu, vor seinen Problemen wegzulaufen, sich darüber auszuschweigen oder sogar seine Freundin stehen zu lassen, doch kommt er schneller zur Einsicht als David und hat zudem eine mitfühlende, sensible Seite, was mir sehr gut an ihm gefallen hat. Zudem hat er trotz aller Überdrehtheit und ewig guter Laune, einen schönen Humor, der zu einigen witzigen Dialogen zwischen ihm und Anne sorgt, die selbst mir ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert haben. Irgendwie hatte ich bei dem amüsanten Wortgeplänkel zwischen den beiden immer einen jungen Tony Curtis in der Rolle als Danny Wilde (Die 2) vor Augen, denn ähnlich ist auch Mals Humor gelagert.

Für Tiefgang sorgen dann Mals und Annes Probleme bzw. wenn sich beide endlich darüber austauschen. Bis es so weit ist, knistert es zwischen den Seiten an aufgeladener erotischer Stimmung, die dann in sehr explizit geschriebenen Liebesszenen gipfelt.
Und obwohl ich daran eigentlich nichts auszusetzen hatte, fand ich, dass die Autorin es hier einfach ein wenig übertreibt mit der Erwähnung von Annes stets feuchten Höschen, die sie praktisch schon bekommt, wenn sie Mal nur anblickt. Ein ewig wiederkehrendes Problem in Young Adult und New Adult Romanen. Ziehen wir also ein paar „nasse Schlüpferchen“ ab, übersehen Mals Hyperaktivität und sein sprunghaftes Verhalten in manchen Situationen, haben wir hier einen sehr netten, unterhaltsamen Liebesroman, in dem Held und Heldin vielleicht ab und an noch tiefgründigere Gespräche miteinander hätten führen können.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer 2. Teil über die Rockband Stage Dive mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Atmosphärischer Unterhaltungsroman auf zwei Zeitebenen erzählt, der den Leser nach Jamaika entführt

Das Sturmhaus
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Elaine arbeitet für einen TV Produktionsfirma, die jedoch am Rande des Ruins steht. So kommt ihrem Chef der Auftrag des Plantagenbesitzers Russell Swift gerade recht. Dieser möchte, dass ein Film über ...

Elaine arbeitet für einen TV Produktionsfirma, die jedoch am Rande des Ruins steht. So kommt ihrem Chef der Auftrag des Plantagenbesitzers Russell Swift gerade recht. Dieser möchte, dass ein Film über seine Plantage gedreht wird, um aufmerksam auf seine dort gestarteten Projekte zu machen. Elaine wird also mit ihrem Team beauftragt, nach Jamaika zu fliegen, wo sie in dieser Zeit auf dem Anwesen Swift Great House leben soll. Da ihre pubertierende, aufmüpfige Tochter Becky, die aus Elaines Beziehung mit einem Weißen stammt, gerade Ferien hat, lädt Russell auch sie großzügigerweise ein, denn auf der Plantage lebt auch Russells schüchterner Sohn David, der etwas Unterhaltung und Abwechslung dringend gebrauchen kann.

Kaum angekommen, weht Elaine bereits ein Hauch von Ablehnung und Feindseligkeit entgegen, als sie Russells Schwester kennenlernt, die nicht nur äußerst kompliziert gestrickt ist, sondern zudem auch noch ein Drogenproblem hat.
Und auch die Hausangestellte mit dem zweiten Gesicht, sorgt für eine angespannte Stimmung- sagte sie Russell bereits bevor er Elaine kennen lernte voraus, dass sie, sollte sie nach Jamaika kommen, für tragische Entwicklungen sorgen würde.
Elaine, deren Urururgroßmutter einst ebenfalls auf Jamaika lebte, ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass deren Geschichte eng mit der Plantage auf der sie zur Zeit lebt und arbeitet, verwoben ist.
Die Begegnung mit Russell lässt Elaine zudem alles andere als kalt. Sie fühlt sich auf unerklärlich starke Weise zu dem Mann hingezogen und auch Russell geht es nicht anders. Fast ist es so, als ob sich beide schon lange kennen würden, denn zwischen ihnen herrscht von Beginn an eine gewisse Vertrautheit…

Da ich sehr gerne Romane lese, in denen dunkle Familiengeheimnisse gelüftet werden müssen, konnte ich auch bei Elena Santiagos „Das Sturmhaus“ nicht lange widerstehen. Besonders, weil die Autorin, hinter der sich eigentlich Eva Völler verbirgt, ihre Story nach Jamaika verlagert hat. Sehr atmosphärisch erzählt sie praktisch gleich zwei Geschichten. Einmal die von Elaine, in der Gegenwart und die ihrer Urururahnin Louisa, die einst ein Verhältnis zu dem damaligen Plantagenbesitzer unterhielt. Louisas Geschichte spielt um 1831, zu der Zeit als die Sklaverei bereits von den Engländern abgeschafft wurde, aber inoffiziell auf Jamaika noch betrieben wurde.

Sowohl Elaines Werdegang als auch Louisas Story fand ich sehr spannend erzählt und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. So sind die Liebesszenen in diesem Roman recht prickelnd geraten.
Obwohl ich die Handlungsstränge auf beiden Zeitebenen wie erwähnt sehr unterhaltsam und spannend erzählt fand, konnte ich mich dennoch nicht so ganz auf Elaine einlassen, da mir an ihr ein wenig mehr Ecken und Kanten gefehlt haben.
Russell dagegen fand ich vielschichtiger und undurchsichtiger charakterisiert, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die Erlebnisse der beiden Kids, die sich auf Jamaika kennenlernen, fand ich süß beschrieben, was der Story noch ein wenig mehr Wärme verlieh.
Ein wenig erinnerte mich „Das Sturmhaus“ an Romane aus Barbara Erskines Feder, die ich sehr mag, jedoch hätte dieser Roman für meinen Geschmack ruhig noch ein wenig mehr Grusel bzw. Gänsehautmomente beinhalten können.

Kurz gefasst: Atmosphärischer Unterhaltungsroman auf zwei Zeitebenen erzählt, der den Leser nach Jamaika entführt.

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