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Veröffentlicht am 04.02.2024

Gelungener Auftakt

Töchter des Aufbruchs
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Im mittelalterlichen Moselstädtchen Diedenhofen oder Thionville hat die junge Lehrerin Pauline Martin 1910 das Pensionat für höhere Töchter von ihrer Tante übernommen. Ziel des Pensionats ist es, die jungen ...

Im mittelalterlichen Moselstädtchen Diedenhofen oder Thionville hat die junge Lehrerin Pauline Martin 1910 das Pensionat für höhere Töchter von ihrer Tante übernommen. Ziel des Pensionats ist es, die jungen Frauen zu eigenständigen und selbstbewussten Damen zu erziehen.

Mit ihrem neusten Schützling Suzette hat sie jedoch ihre Sorgen. Suzette trifft sich heimlich mit einem preußischen Soldaten und verschwindet kurz darauf. Pauline wendet sich in ihrer Not an Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ihre Zusammenarbeit steht unter keinem guten Stern und auch der neue Gärtner scheint ein dunkles Geheimnis mit sich zu führen.

Kann Pauline die große Aufgabe, die vor ihr liegt, bewältigen und sowohl das Pensionat wie auch den Ruf von Suzette retten?

Das Buch fängt zunächst leise an und ich konnte mich in aller Ruhe im Pensionat einrichten und umsehen. Die Autorin beschreibt sehr bildhaft das Leben im Pensionat und die Köchin Lizette wuchs mir bereits nach wenigen Seiten ans Herz.

Die Schülerinnen des Pensionats sind so unterschiedlich, wie man sie auch an heutigen Schulen immer noch findet, vielleicht etwas disziplinierter, aber genauso facettenreich.

Pauline hat es nicht leicht, ist jedoch eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie möchte und wie sie den Weg dorthin zu beschreiten hat.

Doch die Geschichte hört keineswegs innerhalb der Mauern des Pensionats auf. Nicht zuletzt durch den Kontakt zu Hauptmann Erich von Pliesnitz webt die Autorin auch die politischen Ereignisse jener Zeit am Grenzgebiet wunderbar ein. Der gewachsene Konflikt zwischen Franzosen und Preußen, aber auch die Entwicklungen werden immer wieder thematisiert.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und fesselnd, so dass ich sehr gerne in das Buch und seine Geschichte eingetaucht bin und teil genommen habe am Leben von Pauline und ihren Schützlingen.

Mir hat das Buch nicht nur sehr gut gefallen, ich freue mich auch, dass es als ersten Teil einer Trilogie angekündigt ist und ich mich so auf zwei Fortsetzungen freuen darf.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt, der mich an die Mosel entführte und mir einen Einblick in das Pensionatsleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Alte neue Welten

Das Blut der Orks
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Die Ork-Brüder-Könige Balbok und Rammar wollen nach dem siegreichen Kampf um den Drachenthron eigentlich nur noch schnellstmöglich zurück nach Hause. Doch das ist leider nicht so einfach. Eine Barriere ...

Die Ork-Brüder-Könige Balbok und Rammar wollen nach dem siegreichen Kampf um den Drachenthron eigentlich nur noch schnellstmöglich zurück nach Hause. Doch das ist leider nicht so einfach. Eine Barriere verhindert den einfachen Übergang und nur durch eine bestimmte Elfenmagie scheint es einen Weg zu geben. Doch diese Magie ist nicht leicht und zudem gefährlich, daher verzögert sich ihre Abreise auf unbestimmte Zeit.

Zeitgleich wird in der alten Welt ein Mensch als Kapitän für eine gefährliche Expedition angeheuert. Eine mysteriöse alte Frau möchte das Ende der Welt erkunden und scheint eine Karte zu besitzen, die den Weg durch die Barriere aufweist. Aber kann Pyaras der Alten wirklich vertrauen?

Endlich gab es ein Wiedersehen mit den Ork-Brüdern Balbok und Rammar. Zwar ist dies ihr siebtes Abenteuer, jedoch bin ich erst beim sechsten auf die beiden aufmerksam geworden. Wie schon im letzten Buch, kam ich auch dieses Mal wieder schnell in die Geschichte rein und stellte mich an die Seite der beiden Orks. Zeitgleich durfte ich aber auch Pyaras über die Schulter schauen, wie er angeheuert wurde und schließlich zu einer abenteuerlichen Mission aufbrach.

Das Abenteuer ist nicht ganz ungefährlich und sehr episch. Aber das kennt man von Balbok und Rammar. So müssen eben Abenteuer für echte Orks aus Horn und Tod sein. Die Geschichte ist sehr spannend, manchmal überschlagen sich die Ereignisse, dann aber hat man etwas Luft und kann ein wenig verschnaufen. Der Spannungsbogen ist dennoch durchgehend hoch und der Schreibstil des Autors fesselnd.

Das ist High-Fantasy, wie ich sie liebe und sehr gerne lese. Andeutungen machen neugierig auf den nächsten Teil, der schon in der hinteren Klappe angekündigt wird und leider wohl das Finale zu sein scheint.

Im Buch findet sich eine Karte der neuen Welt, sowie ein Wörterbuch der Ork-Sprache, was ich an manchen Stellen recht praktisch fand. Vieles ergibt sich aus dem Kontext, manches taucht so oft auf, dass man die Bedeutung bereits kennt. Korr!

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, die die Geschichte um die beiden Ork-Brüder und deren Welt weiter vorantreibt, Fragen offen lässt und neugierig macht auf das Finale

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Fabelhafte Haustiere

Calidragos 1. Der Ruf des Drachen
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Seit dem Tod seines Opas sitzt Toby am liebsten in dessen Werkstatt und baut dort alle möglichen Dinge. Sein Vater macht sich Gedanken und möchte Toby zu einem Haustier überreden. Doch Toby möchte einfach ...

Seit dem Tod seines Opas sitzt Toby am liebsten in dessen Werkstatt und baut dort alle möglichen Dinge. Sein Vater macht sich Gedanken und möchte Toby zu einem Haustier überreden. Doch Toby möchte einfach nur seine Ruhe haben.
In der Tierhandlung fällt ihm dann jedoch eine Schildkröte auf, die ihn nicht mehr loslässt. Zwar hätte sein Vater es lieber gesehen, wenn Toby sich für einen Hund oder eine Katze entschieden hätte, aber schlussendlich kommt die Schildkröte mit.
Doch schon am nächsten Tag bekommt Toby Zweifel, denn es verschwinden nicht nur Sachen im Haus, wofür er verantwortlich gemacht wird, auch scheint in seiner Schildkröte mehr zustecken als zunächst angenommen. Welche Schildkröte sieht denn schon wie ein Drache aus und kann sprechen?
Toby ist total verwirrt und möchte die Schildkröte am liebsten sofort umtauschen. Doch bei der Tierhandlung angekommen erfährt er, dass Ella, die in der Tierhandlung arbeitet, ihr Tier vermisst. Ausgerechnet einen Greif. Wurde der Graf Mango entführt? Und wenn ja, von wem? Natürlich hilft Toby bei der Suche und landet im gefährlichsten Abenteuer seines Lebens, bei dem er nicht mehr weiß, wem er noch vertrauen kann.

Die Geschichte beginnt ruhig und so konnte ich erst einmal Toby und seine neue Situation kennenlernen. Nach dem Tod seines Großvaters, sind sein Vater und er in dessen altes Haus gezogen. Dieser Umzug führte nicht nur zu einem Ortswechsel, auch ist Toby jetzt von seinem besten Freund getrennt. Heimweh und etwas Einsamkeit führen dazu, dass er sich in der Werkstatt seines Großvaters am wohlsten fühlt. Doch mit der Haustieridee seines Vaters geht das Abenteuer los. Wie Toby, musste auch ich mich in dieser neuen faszinierenden Welt erst einmal zurechtfinden. Drachen oder auch Greife kenne ich nur in groß, jedoch sind sie in diesem Buch klein, so dass man sie für Schildkröten oder Papageien halten kann.
Die Spannung ist schnell vorhanden und zog mich direkt in ihren Bann. Das Buch habe ich sehr schnell gelesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wer hinter der Entführung von Mango steckt und warum er überhaupt entführt wurde. Zeitgleich fand ich es interessant, welche Fabelwesen sich alles zwischen den Seiten verstecken und wie sie von unbedarften Menschen wahrgenommen werden.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die Geschichte ist spannend, abwechslungsreich und mehr als einmal führt ein Weg in die Irre, sorgt für Verwirrung und man weiß am Ende selbst nicht mehr, wem man alles glauben kann und darf und wer ein falsches Spiel spielt.
Einige Fragen bleiben jedoch offen, weswegen ich schon sehr auf die bald erscheinende Fortsetzung gespannt bin.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer fantastischen Reihe zu Fabelwesen und wie sie sich in unserer Welt verstecken, welche Eigenschaften und Kräfte sie haben und wie langweilige Sommerferien plötzlich zu einem gefährlichen Abenteuer werden können.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Auf den Spuren von Albrecht Dürer

Um 1500
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Schon in der Schule konnte mit Albrecht Dürer mit seinen Werken begeistern. Dieses Buch stellt für mich daher einen ganz besonderen Schatz dar. Der Autor Romedio Schmitz-Esser hat viel Herzblut und Mühe ...

Schon in der Schule konnte mit Albrecht Dürer mit seinen Werken begeistern. Dieses Buch stellt für mich daher einen ganz besonderen Schatz dar. Der Autor Romedio Schmitz-Esser hat viel Herzblut und Mühe in ein umfassendes Werk zu Albrecht Dürer gesteckt.
So geht der Autor sukzessive vor. Beginnt bei der Geburt und der Kindheit des Künstlers und widmet den unterschiedlichen Bereichen eigene Kapitel.
Die Sprache ist der Thematik angemessen und ich musste mich erst einmal einlesen. Einige Punkte aus Albrecht Dürers Leben kannte ich schon, jedoch ist die Aufbereitung, die der Autor in diesem Werk durchgeführt hat, eine ganz besondere.
Der Autor berichtet in übersichtlichen Kapiteln von den Spuren, die der Künstler in seinem Leben hinterlassen hat. Dabei kommen nicht nur positive Aspekte zur Sprache.
Positiv möchte ich auch die Gestaltung des Buches erwähnen. Das Buch ist nicht nur gebunden und mit einem Lesebändchen versehen, die Druckqualität ist sehr gut. Dies merkt man vor allem an den ganzen Abbildungen, Skizzen und Karten.

Da Buch startet nach einem Vorwort des Autors mit einer zweiseitigen Landkarte. Auf dieser wird Europa zu Zeiten Albrecht Dürers dargestellt. Die nachfolgenden Kapitel beginnen immer mit einer Abbildung oder Skizze, thematisch passend zum Kapitel und daher einstimmend.

Zitate wurden in der Originalsprache belassen, so dass sie zwar etwas schwerer zu lesen, jedoch authentischer wirken.

Fazit:
Mit diesem Buch hat man einen richtigen Schatz zur Thematik Albrecht Dürer im Bücherregal stehen, den man immer wieder hervornehmen und darin lesen kann. Die Kapitel durchwebt ein loser Faden, so dass es kein Problem ist, zwischen den Kapiteln zu springen.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Herzenswunsch eines kleinen Islandponys

Kolfinnas Traum
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Die junge Islandponystute Kolfinna hat einen ganz großen Traum. Sie träumt davon, endlich einmal fliegen zu können. Als sie vom Weihnachtsmann erfährt, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hofft, ...

Die junge Islandponystute Kolfinna hat einen ganz großen Traum. Sie träumt davon, endlich einmal fliegen zu können. Als sie vom Weihnachtsmann erfährt, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hofft, dass er ihr ihren großen Traum vielleicht erfüllen kann.
Doch dann kommt es etwas anders als geplant. Zwar findet Kolfinna den Weihnachtsmann tatsächlich, doch steckt dieser in Problemen. Eins seiner Rentiere hat sich verletzt und kann den Schlitten nicht mehr ziehen, geschweige denn fliegen. Ist das Kolfinnas Chance, ihren Traum endlich zu verwirklichen?

Das Buch hat mich von seiner Kurzbeschreibung ein wenig an Elliot, das kleinste Rentier erinnert und es gibt durchaus einige Parallelen dazu. Dennoch ist dies eine sehr schöne Geschichte, die mich mit dem tollen Cover und der wundervollen Aufmachung begeistern konnte.
Kolfinna ist eine junge Islandponystute mit einem sehr großen Traum. Sie ist noch etwas unbedarft und leicht zu begeistern. Als sie dann ihrem Traum näherkommt, muss sie feststellen, dass es Probleme geben kann, sie auf Distanz und Abneigung stoßen wird. Wichtige und vor allem aktuelle Themen werden in dem Buch thematisiert und kindgerecht aufbereitet. Der Schreibstil ist flüssig und auch für junge Leser gut verständlich.


Fazit:
Eine sehr schöne Geschichte mit wichtigen Themen, authentischen Namen und wundervollen atmosphärischen Zeichnungen, die die Geschichte sehr schön und bildhaft untermalen.

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