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Veröffentlicht am 13.03.2024

Kein Lesegenuss

Der Stich der Biene
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Inhaltlich ist der Roman sehr interessant, hat aber seine Längen und hätte definitiv an einigen Stellen gekürzt werden können. Stilistisch ist es ein Graus gewesen.

Am Anfang kommen ein paar Gedichte ...

Inhaltlich ist der Roman sehr interessant, hat aber seine Längen und hätte definitiv an einigen Stellen gekürzt werden können. Stilistisch ist es ein Graus gewesen.

Am Anfang kommen ein paar Gedichte vor, wobei ich persönlich mit Poesie noch nie etwas anfangen konnte. Hier passt es aber zu einem Charakter, der Dichtung vergöttert. Recht bald wandert aber der hohe Stil den Berg ab, da man mit vulgärer Sprache konfrontiert wird, was extrem überraschend kam. Das hatte ich nicht erwartet. Anschließend folgen ein paar Videospiel-Anspielungen wie Minecraft und sehr ausführlich Black Dawn II. Ich kenne beides nicht und habe daher auch kein Interesse daran oder generell an Videospielen, welches für mich einfach nur für Zeitverschwendung stehen. Daher war ich ab dem Zeitpunkt weniger gefesselt und interessiert. Ich will ja beim Lesen der ganzen digitalen Medien entfliehen und hier habe ich das dann erneut vorgesetzt bekommen. Das finde ich nicht gut. An sich mag ich Anspielungen nicht, bei denen man unbedingt eigenes Vorwissen mitbringen muss, wenn es nicht explizit im Klappentext steht.

Im ersten Siebtel geht es sehr um klassisches Teenagerdrama mit dem Schulabschluss. Ansonsten wie die Familie langsam auseinanderfällt. Dieser Punkt ist wie gesagt interessant. Nur die Umsetzung hat mir nicht gefallen. Die ganzen Abschnitte aus der Sicht der Mutter sind beispielsweise bis auf Fragezeichen absolut zeichenfrei. Solch ein ähnliches Phänomen habe ich kürzlich in einer Leseprobe zu einem anderen Werk gefunden und das Interesse am Roman verloren. Ich hoffe daher, dass sich solch ein Stil nicht durchsetzen wird. Erst Gendern und "they" etc. Formen, jetzt das. Wenn das so weiter geht, werde ich das Interesse an aktuellen Romanen verlieren.

Daher empfehle ich den Roman denjenigen, die gern einen Roman über eine langsam zerfallende Familie lesen wollen - falls die angesprochene Kritik nicht die Lust am Lesen genommen haben sollte.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Reise durch Italien

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
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In diesem Buch habe ich Humor erwartet, aber es leider nicht bekommen. Maiwald erklärt am Anfang, dass er in eine italienische Familie eingeheiratet hat und nun in Italien lebt. Seine Schwiegereltern sind ...

In diesem Buch habe ich Humor erwartet, aber es leider nicht bekommen. Maiwald erklärt am Anfang, dass er in eine italienische Familie eingeheiratet hat und nun in Italien lebt. Seine Schwiegereltern sind beide Genießer der italienischen Küche und daher sehr wählerisch und von den bisherigen Kochkünsten ihres Schwiegersohns nicht sehr angetan. Zu seinem Geburtstag hat er sich daher vorgenommen es alles zu beweisen und reist hierfür wochenlang durch Italien, um die besten Zutaten für sein grandioses Geburtstagsgericht zu erwerben. Diese Reise schildert er nun ausführlich, sodass man die besten Insidertipps für Wein und co. bekommt. Dazwischen baut er auch immer wieder Rezepte ein, die aber nicht akkurat mit Angaben vermerkt sind, sondern eher Augenmaß und Erfahrung benötigen. Auch baut er in rot hervorgehobenen Seiten Interessantes und Wissenswertes zu Italiens Geschichte rund um die Esskultur.

Maiwalds Stil ist sehr erzählerisch und malerisch. Er baut jedoch auch sehr oft italienische Sätze ein, sodass es hilfreich ist, Italienisch A1 zu beherrschen. Fazit: Empfehlenswert für Fans Maiwalds und Menschen, die gern einen trockenen Roadtrip durch Italien lesen wollen und dabei Anregungen bekommen wollen, wo man die besten Zutaten Italiens herbekommt.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Hatte mehr erwartet

Yellowface
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Athene, Bestsellerautorin mit 27, hat alles, was man sich wünschen kann. June, ihre ehemalige Studienkommilitonin, kämpft dagegen um jeden Cent und ist neidisch auf den frühen Ruhm und Erfolg. So kommt ...

Athene, Bestsellerautorin mit 27, hat alles, was man sich wünschen kann. June, ihre ehemalige Studienkommilitonin, kämpft dagegen um jeden Cent und ist neidisch auf den frühen Ruhm und Erfolg. So kommt es, dass sich beide in einer Nacht beim Feiern ihres Erfolgs betrinken und Pancakes essen. Athene jedoch erstickt an einem Bissen und bis der Krankenwagen kommt ist es zu spät und ihr neuestes Manuskript in der Tasche von June verschwunden. Sie überarbeitet im Anschluss den Roman und lässt ihn unter ihrem Namen veröffentlichen, welches sich zum Bestseller entpuppt und sie nun den ganzen Ruhm abbekommt...

Im Roman wird durchgehend gegendert. Ich bin durch dieses Buch am Überlegen, ob ich nicht beginnen sollte, die Originalversionen auf Englisch zu holen. Das Gendern stört mich. Es verhunzt die Sprache, das Bild und den Lesefluss. Das hat der Roman nicht verdient. Auch die durative Erwähnung von "Cis" fand ich anstrengend. Und dann verstehe ich nicht, warum der Verlag und die Autorin X mit dem Deadname nennen, wenn sie schon so woke sind? Wo sind die Grenzen bei pc?

Und bei X ist dann auch schon meine größter Kritikpunkt zu finden. Ich fand das Buch ab der Mitte langweilig. June, 27, hat es durch den Diebstahl geistigen Eigentums innerhalb kurzer Zeit zu Ruhm und Ehre geschafft, nur um dann wie ihre mittellosen Altersgenossen sich in der SM-Welt zu verlieren? Ist es nicht realistischer, dass sie das ganze Geld verprasst, aus dem Fenster wirft? Zum Mittagessen nach Paris reist und zum Dinner nach Italien statt ihre Tage erbärmlich am Handy auf dem Bett Fastfood konsumierend zu verbringen? Daher bin ich sehr enttäuscht. Ich hatte absolut andere Erwartungen an eine Bestsellerautorin, deren vorige Werke ich nicht gelesen habe. Ich dachte, sie würde durch die Welt reisen, dabei jeden Trend nachjagen, jede Party feiern und im Drogensumpf enden, um so den negativen Aspekt des frühen Ruhms und die Schattenseiten schnellen, unverdienten Gelds zu zeigen. Aber sie lebt wirklich nur für SM, hat kaum reale Kontakte, und verbringt ihre Tage nur in ihren eigenen vier Wänden???

Nun, warum verbringt sie so viel Zeit auf SM? Weil jemand sie beschuldigt, das Buch gestohlen zu haben. Das hätte spannend werden können. Mein Gedanke war, dass sie mit dem psychischen Druck nicht klarkommt und daher ein zweites Ich kreiert hat und diese sie nun selbst terrorisiert. Die Auflösung dieses Handlungsstrangs ist aber leider nicht so "Fight-Club"-mäßig spannend.

Fazit: Man kann den Roman lesen, wenn man sich für die Literaturwelt und insbesondere die Arbeit in der Verlagswelt interessiert.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Durchwachsen

You, with a View
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In diesem Roman wird sehr viel Werbung für Peleton und Tiktok gemacht, was mich extrem gestört hat. Außerdem ist der Roman von vornherein vorhersehbar, aber passabel geschrieben. Er ist flüssig zu lesen ...

In diesem Roman wird sehr viel Werbung für Peleton und Tiktok gemacht, was mich extrem gestört hat. Außerdem ist der Roman von vornherein vorhersehbar, aber passabel geschrieben. Er ist flüssig zu lesen und leicht verständlich, wobei ein paar englische Begriffe vorkommen.

Insgesamt wirkt das ganze Szenario aber unrealistisch. In diesem Buch wirkte das "enemies to lovers" für mich unrealistisch, da erstens sich die beiden Protagonisten in der Schule anscheinend gehasst haben. Und nach Jahren will man dann diese Person? Ich denke eher nicht. Zweitens wirkt es sehr unwahrscheinlich, dass die Klassenbeste nach Jahren als gescheiterte Fotografin endet.

Auf jeden Fall finden beide per Zufall wieder zusammen und beginnen einen Roadtrip von 2 Wochen, in denen sie sich schon ganz am Anfang so anziehend finden, dass sie früh übereinander fallen und der Roadtrip gar nicht mehr richtig zur Kenntnis genommen werden kann, da alles aus Bettgeschichten überschattet wird. Die Mitte des Buchs ist wirklich inhaltslos. Ein wirkliches Reisefeeling kam bei mir nicht durch. Und als beide dann auch noch zu einer Wahrsagerin gegangen sind, konnte ich nur noch mit den Augen rollen.

Fazit: Kann man sich gut nebenbei anhören (Ich hatte das Hörbuch), bleibt aber nicht lange im Kopf. Der Roman ist sehr seicht und locker zu lesen. Das Drama am Ende ist an den Haaren herbeigezogen. Insgesamt gesehen aber eine ganz süße Liebesgeschichte, wenn man die Kritik außer Acht lässt. Sie ist solide geschrieben und das Ende konnte für mich noch das Ruder reißen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Tragische Lebensgeschichte

Krummes Holz
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Jirka kehrt nach 5 Jahren im Internat wieder zurück in seine Heimat und trifft dort auf seine ältere Schwester Malene, seine inzwischen demente Großmutter Agnes und Leander, den Sohn des verstorbenen Verwalters ...

Jirka kehrt nach 5 Jahren im Internat wieder zurück in seine Heimat und trifft dort auf seine ältere Schwester Malene, seine inzwischen demente Großmutter Agnes und Leander, den Sohn des verstorbenen Verwalters des Guts der Familie Jirkas. Seine Mutter ist schon lange tot, von seinem Vater fehlt jedoch jede Spur seit seiner Rückkehr und die Familie hüllt sich in Schweigen. Was ist passiert?

Die Antwort kommt, aber sie kommt spät und gefiel mir persönlich nicht so als Lösung. Im Chaos des 2. Weltkriegs hätte ich das noch für realistisch und akzeptabel gefunden, aber nicht mehr in der Nachkriegszeit, wo ich schätze, der Roman stattfindet. Einen exakten Rahmen gibt der Roman nicht an, aber durch die Erzählungen kann man das gut in die 70er einordnen. Abgesehen von der Kritik hätte Linhof auch die beiden Erzählstränge etwas deutlicher kennzeichnen können, sodass man sich besser in der Chronologie hätte einfinden können.

Im Roman durchweg passiert ansonsten recht wenig außer, dass Jirka stets von seinen Handlungen im Haus erzählt, in denen sein Innerstes durchkommt. Das wirkt ständig von Flashbacks durchbrochen, sodass wir auch einen guten Einblick in seine Kindheit und Jugend bekommen, die vollgepackt mit Wut und Tragik ist. Die Familie ist kaputt, von Liebe hat sie noch nie gehört. Sie lässt einen nicht zu Wort kommen. Angst ist ein ständiger Gast im Haus. Die Hand spricht öfter als der Mund. Durch die Sprachlosigkeit der Familienmitglieder wird man als Leser selbst sprachlos. Ein sehr schwer zu verdauendes Thema. Der Roman ist sehr aufwühlend zu lesen, aber gleichzeitig bedeutend, um die Lage der Kriegsüberlebenden nachvollziehen und verstehen zu können.

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