Cover-Bild Nachbarn
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 22.01.2024
  • ISBN: 9783351042240
Diane Oliver

Nachbarn

Storys
Brigitte Jakobeit (Übersetzer), Volker Oldenburg (Übersetzer)

Ein Buch, auf das die Welt 60 Jahre warten musste: große Literatur, in der Aktivismus und Poesie in explosiver Weise aufeinandertreffen.

»Nachbarn« ist eines jener seltenen Werke in der Literatur, die ihre Zeit einfangen und ihr doch weit voraus sind. Diane Oliver erkundet darin die sich wandelnden sozialen Umstände: Beäugt von den Nachbarn, fragen sich Ellie und ihre Familie, ob es richtig ist, den kleinen Bruder morgen als einziges Kind auf die Schule der Weißen zu schicken. Ein Paar wird durch rassistische Übergriffe dazu getrieben, im Wald zu leben, und entwickelt eine mörderische Wut. Meg heiratet einen Schwarzen, doch die Liebe fordert über die Grenzen der Hautfarbe ihren Preis. Über allem könnte die Frage stehen: Gibt es einen Unterschied zwischen dem, was für die Gesellschaft am besten ist, und dem, was das Individuum braucht? Oliver geht es immer um beides, um das Politische und das Persönliche, und damit um allgemeingültige Fragen unserer Existenz und unseres Miteinanders.

»Diane Oliver ist die größte amerikanische Autorin des 20. Jahrhunderts. Mit ihr reise ich in die Zeit der Bürgerrechtsbewegung und in die Seele der Menschen. Wenn Nina Simone die High Priestess of Soul war, ist Diane Oliver die High Priestess of Literature.« Julia Franck

»Diane Oliver ist weder an Raum noch an Zeit gebunden und gibt uns ergreifende Einblicke in das Leben derjenigen, deren Menschlichkeit ständig verleugnet wird.« Emilia Roig

»Eine sensationelle literarische Wiederentdeckung. Helle Begeisterung bei mir … Meine Güte, die Frau war noch keine 23 – ein wunderbares Buch.« Thea Dorn

»Das Buch erfüllt einen mit Bewunderung und mit Wehmut, weil man sieht, was für ein unglaubliches Talent hier viel zu früh gestorben ist.« Eva Menasse

»Glänzend übersetzt.« Adam Soboczynski

»Geschichten, die einen besonderen Einblick in den amerikanischen Alltag der 1960er geben, in das Leben einer jungen schwarzen angehenden Autorin zwischen Rassismus und Armut, Hoffnungen, Identitätsfragen und Selbstzweifeln.« Christoph Amend, ZEIT-Newsletter

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2024

Beeindruckend und Bewegend

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Mich hat das Cover des Buches „Nachbarn“ direkt angesprochen. Hier liest man Vierzehn Kurzgeschichten über das Leben der People of Color aus den 60er Jahren von der Autorin Diane Oliver. Die Autorin ist ...

Mich hat das Cover des Buches „Nachbarn“ direkt angesprochen. Hier liest man Vierzehn Kurzgeschichten über das Leben der People of Color aus den 60er Jahren von der Autorin Diane Oliver. Die Autorin ist bereits mit 22 Jahren (1966) bei einem Autounfall gestorben und hat die Lebensgeschichten der Menschen aufgeschrieben. Sehr beeindruckend, bewegend und tiefgründig geschrieben. Ein Stück Zeitgeschichte das zu lang unentdeckt blieb und definitiv sehr lesenswert ist. Rassismus ist leider auch heutzutage noch in unserer Gesellschaft sehr verbreitet. Von diesen Büchern sollte es mehr geben damit manche Leute einfach mal aufwachen. Es kann nur jedem ans Herz legen es zu lesen.

Am Ende des Buches gibt es noch ein Nachwort von Tayari Jones, in dem nochmal auf ein paar der Kurzgeschichten genauer eingegangen wird, sowie eine kleine Anmerkung zur Übersetzung.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Aktuelle und inspirierende Kurzgeschichten

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Dieses Buch der leider viel zu früh verstorbenen Autorin (1946-1966) beinhaltet 14 Kurzgeschichten, die den Alltag in den sehr rassistisch geprägten Südstaaten der Vereinigten Staaten der 1960er Jahre ...

Dieses Buch der leider viel zu früh verstorbenen Autorin (1946-1966) beinhaltet 14 Kurzgeschichten, die den Alltag in den sehr rassistisch geprägten Südstaaten der Vereinigten Staaten der 1960er Jahre darstellen. Nachvollziehbar, sehr realistisch und gnadenlos beschreibt die Autorin die Missstände, die durch die soziale Stellung der farbigen Bevölkerung, vor allen Dingen die der Frauen, herrschen. Sie sind geprägt von Ausgrenzung, Rassismus bis hin zu brutalem aggressiven Verhalten. Es sind Schicksale, die mich mitunter sprachlos machten, zumal der Rassismus noch heute gerade in den Südstaaten alltäglich und hochaktuell ist.
Der Schreibstil wechselt in den einzelnen Geschichten und passt sich den dargelegten Situationen sehr gut an.
Diane Oliver hat mit diesem Buch ein Zeitzeugnis geschaffen, das ebenso wie in den 1960er Jahren auch heute noch seiner Wichtigkeit nicht entbehrt.
5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Sprachlos

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Dieses Buch in Worte zu fassen, ist tatsächlich kaum möglich, dass diese brillante Autorin so früh bei einem Unfall ums Leben kam, ist dabei ein wahrer Verlust für die Literaturwelt.
"Nachbarn" ist ein ...

Dieses Buch in Worte zu fassen, ist tatsächlich kaum möglich, dass diese brillante Autorin so früh bei einem Unfall ums Leben kam, ist dabei ein wahrer Verlust für die Literaturwelt.
"Nachbarn" ist ein Kurzgeschichtenband der aus vielen Short Stories besteht, welche sich mit der Zeit in den USA rundum die 50er-60er Jahre beschäftigt und anhand vieler Geschichten den Rassismus, die Rassentrennung aufgreift, bzw. den Umbruch in dieser Zeit, der langsam von statten geht und den Rassismus nochmal verstärkt vor Augen führt. Die Autorin wählt hierfür die kleinen Alltagssituationen, in denen sich nach und nach Veränderungen aufzeigen, als sich die Gesetze langsam ändern und Schwarze zumindest vermeintlich mehr Rechte bekommen. Hierbei geht es um den ersten Schulbesuch oder das Streben nach Kultur und Bildung und der Frage, wie gefährlich es wird, wenn man in einem Viertel die erste Person ist, die sich das Recht der Gleichheit erkämpft, bzw. einem dies zuteil wird und welche Gefahren davon ausgehen.

Stilistisch ist die Autorin wohl das Geistreichste und Beste, was ich seit langer Zeit gelesen habe. Egal was man versucht über dieses Buch zu sagen, es würde der immensen Qualität nicht gerecht werden. Sprachgewaltig und dennoch so schlicht und mit einfach ganz feinfühligen und emotionalen Szenen versehen, schafft es dieses Buch zu einem Klassiker der Literatur zu werden.

Selten hat mich ein schriftstellerisches Können so begeistert!

Veröffentlicht am 04.02.2024

Worte wie Munition…

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Eine unglaublich eindrückliche Sprache überwältigt bereits auf den ersten Seiten dieser Kurzgeschichtensammlung von Diane Oliver. Verfasst mit nur 22 Jahren in den USA der 1960er Jahre. Jeder Satz an der ...

Eine unglaublich eindrückliche Sprache überwältigt bereits auf den ersten Seiten dieser Kurzgeschichtensammlung von Diane Oliver. Verfasst mit nur 22 Jahren in den USA der 1960er Jahre. Jeder Satz an der richtigen Stelle, kein Wort zu viel, keines zu wenig. Es ist erstaunlich, wie die Autorin mit ihren Worten Nähe erzeugt, und bedrückend zugleich angesichts der zum Teil grausamen Szenen, die sie deutlich und trotzdem sensibel einfängt.

Nachbarn, die titelgebende Geschichte, beschreibt die eskalierende Situation in einem Stadtbezirk, als der Junge Tommy als einziger schwarzer Junge auf einer Grundschule zugelassen wird, die sonst nur von weißen Kindern besucht wird. Aus der Perspektive seiner erwachsenen Schwester Ellie erleben wir den Abend vor dem ersten Schultag, die angespannte Stimmung in der Nachbarschaft und Familie, einen tapferen kleinen Jungen, der nicht versteht, was um ihn passiert, jedoch fühlt, dass etwas nicht stimmt, Eltern, die das Richtige tun wollen, und denen zu oft nur Ohnmacht angesichts der Verhältnisse und des Hasses in der Gesellschaft bleibt.

In anderen Geschichten findet Rassismus auf den ersten Blick weniger offensichtlich und brutal statt, doch Oliver arbeitet auch hier gekonnt und sensibel die Grausamkeit heraus, die in ihrer Wirkung auf den und die Einzelne liegen kann, auch und gerade in vermeintlich kleinen und verdeckten Alltagshandlungen.

Der Stil der Autorin erinnert mich an Annie Ernaux oder auch Claire Keegan, die es schaffen, mit wenigen Worten Stimmungen zu erzeugen und es vermögen zwischen den Zeilen mindestens ebenso viel zu erzählen wie mit ihren Worten. Grundlage dafür ist nicht nur schriftstellerisches Talent, sondern mindestens ebenso, wenn nicht noch entscheidender, eine Beobachtungsgabe und Sensibilität für die kleinsten Verschiebungen in sozialen Beziehungen und gesellschaftlichen Strukturen und deren Wirkung auf das Individuum, sowie dem komplexen Wechselspiel dieser Ebenen.

Jede Geschichte zeigt auf ihre Art, die Last, die offen, wie verdeckter Rassismus auf das Individuum ausüben, und welche Kämpfe dieses mit sich selbst und der Gesellschaft deshalb aushalten muss. Oft genug bleibt am Ende nur Ohnmacht.

Diane Oliver schenkt uns hier Einblicke und ein Gefühl dafür, was es tatsächlich im Alltag bedeutet hat als schwarze Person in der amerikanischen Gesellschaft der 1960er Jahre zu leben.

Diane Olivers Worte sind wie Munition, zur Selbstverteidigung des sonst viel zu oft ohnmächtigen Individuums in einer rassistischen Gesellschaft. Jeder Tag, den diese Geschichten nicht in der Öffentlichkeit Verbreitung gefunden haben, ist ein Tag zu viel gewesen.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Nachbarn

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Diane Oliver, im zarten Alter von nur 22 Jahren verstorben, hinterlässt mit "Nachbarn" ein literarisches Erbe, das zeitlos und aufrüttelnd ist. Die Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten ...

Diane Oliver, im zarten Alter von nur 22 Jahren verstorben, hinterlässt mit "Nachbarn" ein literarisches Erbe, das zeitlos und aufrüttelnd ist. Die Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten der 60er Jahre angesiedelt sind, sind eine lesenswerte Vielfalt, die tief in die sozialen Missstände jener Ära eintauchen.
Oliver widmet sich in jeder Geschichte den Beziehungen zwischen schwarzen und weißen Menschen, und dabei trifft sie den Puls der damaligen Gesellschaft präzise. Die Vielfalt der Geschichten illustriert die herausfordernden Themen von Rassismus, Politik, Ausgrenzung, Aggression und Gesellschaft.
Die Autorin wirft einen schonungslosen Blick auf die sozialen Schieflagen der Zeit und präsentiert sie in Geschichten, die mitunter schwer zu verkraften sind. Insgesamt empfinde ich die Kurzgeschichten als zutiefst bewegend. Sie veranschaulichen eindrücklich die Starrheit und Unüberwindbarkeit der mentalen Barrieren, die zu jener Zeit die Denkweisen beherrschten.
"Nachbarn" ist ein eindringlicher Appell an Vernunft und die Achtung der Menschenwürde, der über die Zeiten hinweg wirkt. Die Geschichten im Buch zeigen auf, wie brisant und aktuell das Thema von Rassismus und sozialen Ungerechtigkeiten nach wie vor ist. Durch die Erzählungen wird deutlich, dass die damaligen Herausforderungen nicht bloß Geschichtsbilder sind, sondern eine andauernde Aufforderung zur Reflektion und Veränderung.
Diane Olivers Buch "Nachbarn" rüttelt auf, lässt den Leser nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern schafft Verbindungen zu den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Gesellschaft.

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