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Veröffentlicht am 10.03.2024

Eine neue Herangehensweise

Murder in the Family
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Ich muss gestehen, ich liebe Bücher, die anders sind. Sei es, sie sind als Tagebuch, in Briefen, Therapiesitzungen usw. geschrieben. Daher war "Murder in the Family" für mich direkt ein Buch, das ich lesen ...

Ich muss gestehen, ich liebe Bücher, die anders sind. Sei es, sie sind als Tagebuch, in Briefen, Therapiesitzungen usw. geschrieben. Daher war "Murder in the Family" für mich direkt ein Buch, das ich lesen wollte. Es ist nicht wie ein typischer Roman aufgebaut, sondern mit Zeitungsartikeln, Drehbüchern, Steckbriefen etc. geschrieben. Als würde einem eine Fallakte der Polizei oder eines Journalisten in die Hände fallen und man muss daraus nun was machen. Nämlich selbst recherchieren.

Der Aufbau war für mich recht schnell im Lesefluss integriert und ich konnte mich ganz auf die Geschichte einlassen. Man hatte seine Vermutungen und dann wurden sie doch wieder über Bord geworfen. Sicher ist es nichts für Menschen, die lieber einen Fließtext lesen, aber wer sich mal an etwas ran trauen möchte, der ist hier genau richtig.

Ich wünsche mir mehr solcher Bücher. Mehr trauen und mal etwas anderes wagen. Denn hier hat es für mich wirklich gut gepasst und gern würde ich das Erlebnis noch einmal haben.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein spannender erster Fall

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Ein spannender erster Fall

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist, dass wir mit dem Cover direkt in den Ort des Geschehens entführt werden. Als Leser weiß man direkt, wo wir uns befinden. Am Hafen - ...

Ein spannender erster Fall

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist, dass wir mit dem Cover direkt in den Ort des Geschehens entführt werden. Als Leser weiß man direkt, wo wir uns befinden. Am Hafen - doch was ist dort passiert? Ein Mord. Der Barkassenkapitän Lutteroth wird von seinem Kollegen erschlagen auf seinem eigenen Schiff gefunden. Die Kommissarin Jonna Jacobi und der Wasserschutzpolizist Tom Bendixen ermitteln.

So beginnt der Krimi und wir folgen den beiden und anderen Protagonisten nun durch die Ermittlungen. Es gibt Wendungen, private Probleme und jede Menge Verdächtige.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann als Leser alles nachvollziehen. Es werden Orte und Gegebenheiten wirklich gut beschrieben und man bekommt ab und an kleine Einblicke in die Arbeit der Wasserpolizei und in die Arbeit am und rund um den Hafen.

Der Fall an sich war schlüssig und man hatte schon die ein oder andere Idee, doch am Ende war es dann doch ein bisschen anders als gedacht.

Für mich war es ein spannender und kurzweiliger Krimi, den ich gern gelesen habe. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, denn ein, zwei Sachen bleiben noch unbeantwortet. Allerdings nicht zum Fall selbst - eher zu den Ermittlern.

Von mir eine klare Empfehlung für das Buch!

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Vermisst

Blutrot
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Wo sind nur all die Menschen hin? Erneut ist eine Frau verschwunden. Entführt? Das lässt sich vermuten, da Geld für sie verlangt wird. Doch er darf nicht die Polizei einschalten. Was nun? Da er sich nicht ...

Wo sind nur all die Menschen hin? Erneut ist eine Frau verschwunden. Entführt? Das lässt sich vermuten, da Geld für sie verlangt wird. Doch er darf nicht die Polizei einschalten. Was nun? Da er sich nicht an die Polizei wenden darf, kontaktiert er Áróra, die sich eigentlich auf das Aufspüren versteckter Vermögenswerte spezialisiert hat. Doch sie selbst sucht einen Menschen - ihre Schwester. Haben beide Fälle miteinander zu tun? Oder ist es ein ganz neuer Fall?

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil einer Trilogie. Natürlich ist es von Vorteil auch den ersten Band gelesen zu haben, doch die einzelnen Fälle stehen für sich und können unabhängig gelesen werden. Man muss dann aber mit kleinen Spoilern und Rückblenden leben.

Der Schreibstil war wirklich einnehmend. Ich war direkt mittendrin und habe die Geschichte mitverfolgt. Die Protagonisten fand ich zum größten Teil glaubwürdig und authentisch. Natürlich gibt es Wendungen, Verstrickungen und man musste manchmal gut überlegen. Für mich war es ein schönes Leseerlebnis und ich bin schon sehr auf den dritten Teil gespannt.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Frausein in Korea

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
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Frausein in Korea

Das mittlerweile dritte Buch der koreanischen Autorin Cho Nam-Joo fügt sich nicht nur optisch perfekt zu den Vorgängern ein, auch inhaltlich greift es wieder den Alltag der Frauen in ...

Frausein in Korea

Das mittlerweile dritte Buch der koreanischen Autorin Cho Nam-Joo fügt sich nicht nur optisch perfekt zu den Vorgängern ein, auch inhaltlich greift es wieder den Alltag der Frauen in Korea auf. Nach ihrem ersten Roman “Kim Jiyoung, geboren 1982”
und dem folgenden Kurzgeschichtenbuch “Miss Kim weiß Bescheid”
erscheint nun wieder ein eigenständiger Roman.

Auch hier wurde für das Cover erneut eine gesichtslose Frau gewählt. Natürlich könnte man denken, es ist dem reduzierten Stil der Illustration geschuldet, doch passt es, wenn man den Inhalt kennt perfekt. Denn es geht um eine Frau, wie es sie viele gibt. Ohne eigene Familie, ohne Perspektive. Der Job ist weg und sie lebt noch bei ihren Eltern. Auch wenn sie im Buch einen Namen hat, gibt es zu viele, die das gleiche Schicksal teilen.

Wir begleiten Mani. Als kleines Mädchen träumte Mani davon, rhythmische Sportgymnastin zu werden, inspiriert durch Fernsehbilder der Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Sie beginnt selbst zu turnen, doch hat sie weder Talent noch Erfolg. Der Traum platzt schnell und so verliert sie sich in einem tristen und belanglosen Leben.

Es ist sicher kein spannungsgeladenes Buch, das dem Leser eine Geschichte erzählt, die zu einem bestimmten Ende hin arbeitet. Nein, es ist ein Abschnitt aus dem Leben einer Frau. Mit mehr Tiefen als Höhen. Etwas das einige Leser*innen kennen und selbst versuchen wollen zu ändern. Doch nach was streben wir am Ende? Was ist das, was einen selbst glücklich macht? Sind es denn wirklich die “Normen”? Familie, Job, Hobbys usw.
Für mich war das Lesen des Buches mit vielen Gedanken verbunden. Was wäre, wenn man selbst andere Entscheidungen getroffen hätte? Was, wenn Mani von Beginn ihre Kraft nicht in das Turnen, sondern etwas anderes gesteckt hätte? Wäre sie glücklicher? Würde sie nicht mehr zu Hause wohnen? Lebt sie nur für ihre Eltern? Sollte sie sich nicht darum kümmern, ihr eigenes Leben zu leben?

Auf die Art von Buch muss man sich definitiv einlassen können. Zumindest hat es mich doch mehr mitgenommen als gedacht.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Zukunftsvisionen

Endling
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Zukunftsvisionen

Ich habe von Jasmin Schreiber bisher nur ein Sachbuch gelesen und viel von ihrem Buch "Marianengraben" gehört. Vom Sachbuch war ich begeistert und Marianengraben wollte ich mir holen, ...

Zukunftsvisionen

Ich habe von Jasmin Schreiber bisher nur ein Sachbuch gelesen und viel von ihrem Buch "Marianengraben" gehört. Vom Sachbuch war ich begeistert und Marianengraben wollte ich mir holen, doch dann hat sie “Endling” veröffentlicht und ich wollte es vorher lesen. Romane, in denen Frauen starke Hauptfiguren sind, gibt es zwar mittlerweile einige, doch für mich immer noch nicht genug.

Doch nicht nur Frauen haben hier ihren Auftritt. Es geht zudem um Artensterben, Abtreibungs- und Verhütungsverbote und ein Verbrechen? Und das in einer gar nicht so fernen Zukunft. Nehmen Autor*innen oft Jahreszahlen, die weit weg erscheinen, um dem Leser das Gefühl zu geben, es betrifft ihn selbst vermutlich eh nie, hat Schreiber das Jahr 2041 für ihre Geschichte gewählt. Gedanklich noch fern, aber für die meisten von uns sicher gut erlebbar.
Wir begleiten Zoe. Sie ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Durch familiäre Umstände kehrt sie nach Hause zurück. Doch dann verschwindet Tante Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.

Der Roman beginnt direkt damit, dass das Taubenschwänzchen scheinbar so gut wie ausgestorben scheint. Was ist passiert? Nicht nur der Frage wird nachgegangen. Der Schreibstil ist einnehmend und ich war direkt in der Geschichte drin. Ich konnte mir erste Gedanken rund um die Protagonisten und das Setting machen. In meinem Kopf war direkt ein Bild und das mag ich immer sehr. Es wurde zuerst nicht zu viel eingeführt, doch das änderte sich mit der Zeit. Ab und an hatte ich das Gefühl, dass die Autorin mehr unterbringen wollte, als der Geschichte an sich gut tut. Dennoch war es für mich ok, denn ich konnte den Sinn dahinter sehen und habe die Ereignisse einfach wirken lassen. Auch wurde dem Leser immer etwas "beigebracht": Beim lesen wurden Fakten eingestreut und man konnte noch einiges lernen. Das jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern in einer recht natürlichen, in den Text einfließenden Art und Weise, die ich mochte. Fakten und Daten in einen Roman einfließen zu lassen, ohne dass es zu sehr nach Sachbuch klingt, ist oft schwierig. Aber Jasmin Schreiber hat es geschafft, mir etwas beizubringen, während ich eigentlich einen Roman lese.

Zum Schluss möchte ich gern noch eine Sache zum Buch selbst sagen. Unter dem Schutzumschlag versteckt sich eine wunderschöne Prägung, die es verdient hat gesehen zu werden. Wer sich also das Buch holt (macht es!), dem empfehle ich, den Umschlag abzunehmen und es vielleicht sogar auch so in den Schrank zu stellen. Zu schön, um versteckt zu werden.

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