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Veröffentlicht am 01.04.2024

Die Lebenden und die Toten

Meeresfriedhof
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»Meeresfriedhof« ist der erste Teil einer Trilogie von Aslak Nore und hat mich begeistert. Auf dem Cover steht Roman. Ein Thriller ist es nicht, sondern die Geschichte der norwegischen Familie Falck, ...


»Meeresfriedhof« ist der erste Teil einer Trilogie von Aslak Nore und hat mich begeistert. Auf dem Cover steht Roman. Ein Thriller ist es nicht, sondern die Geschichte der norwegischen Familie Falck, die mit einem Porträt von John O. Berg über den Arzt Hans Falck im Libanon 1982 beginnt. Nichtsdestotrotz fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.
Danach lernen wir Alexandra „Sasha“ Falck kennen, die zum anderen Zweig der Familie gehört. Kurz darauf geht ihre Großmutter Vera ins Wasser. Vera und ihr kleiner Sohn Olav, Sashas Vater, hatten 1940 den Untergang des Hurtigrutenschiffes DS »Prinsesse Ragnhild« überlebt. Veras Mann, der Reeder Thor „Store“ Falck, kam damals ums Leben.
Mit Vera ist auch ihr Testament verschwunden. Und was hat es mit dem Manuskript ihres Romans »Meeresfriedhof« auf sich, welches nach Fertigstellung in den 70er-Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurde? Ein altes Schiffswrack, ein Manuskript und Ereignisse im Nahen Osten. Wo ist die Verbindung? Sasha ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden…
Aslak Nore war Soldat und Journalist. Mit »Meeresfriedhof« hat der Autor eine packende Familien-Saga mit vielschichtigen Charakteren und einem fesselnden Plot geschrieben. Voller unerwarteter Wendungen und einem total unvorhersehbaren Ende. Es geht um ein Familiengeheimnis, politische Machenschaften, geheimdienstliche Aktivitäten, Macht, viel Geld, Intrigen und Verrat.
Oslo, von Bergen zu den Lofoten entlang der Fjorde, eine wunderschöne Reise, die ich selbst schon gemacht habe, werden vom Autor authentisch beschrieben. Szenen in Nahost und ein Tauchgang in 300 m Tiefe sind beklemmend geschildert.
»Meeresfriedhof« ist auch ein sogenanntes „Buch im Buch“. Die Geschichte in der Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Vera erzählt. Dieses Konzept ist zwar nicht neu, aber immer wieder faszinierend. Und so freue ich mich schon auf »Felsengrund«, der zweite Teil der Falck-Saga, der im Frühjahr 2025 erscheinen soll.

Fazit: Fesselnder Auftakt einer Trilogie aus Norwegen. Beste Unterhaltung!


Veröffentlicht am 23.03.2024

Russisches Roulette

Der Nachtläufer
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Da ich schon lange nichts mehr von Karin Fossum gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. „Der Nachtläufer“ ist der erste Band einer neuen norwegischen Krimi-Reihe um Kommissar Eddie Feber. Worum geht ...


Da ich schon lange nichts mehr von Karin Fossum gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. „Der Nachtläufer“ ist der erste Band einer neuen norwegischen Krimi-Reihe um Kommissar Eddie Feber. Worum geht es?
Wir lernen den 18-jährigen Meidel Jonsson kennen. Er hatte eine schlimme Kindheit. Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter in einer psychiatrischen Einrichtung. Seit vier Jahren lebt er bei seinem Großvater Lennart, der in der Nacht verstorben ist. Als er das Haus durchsucht, findet er Patronen und die dazugehörige Waffe.
Ein anderer Handlungsstrang erzählt die Geschichte vom Nachläufer. Er bricht nachts in Wohnungen ein, bedroht die Schlafenden mit einem Revolver und betätigt den Abzug. Dann hinterlässt er einen Zettel mit einer mysteriösen Zahlenkombination. Drei Menschen haben überlebt - aber wie lange noch, bis der Erste stirbt?
Eddie Feber entdeckt einen Zusammenhang…
„Der Nachtäufer“ ist ein leiser Krimi mit literarischem Anspruch. Der Einstieg ist etwas zäh, aber dann geht die Post ab.
Eddie kommt sympathisch rüber, denn er hat viel Empathie. Er ist mit einer Krimi-Autorin verheiratet, hat mit ihr acht Kinder und sieht aus wie Rami Malek.
Mit ausgeprägtem psychologischen Einfühlungsvermögen beschreibt die Autorin, was ihre Protagonisten bewegt, was sie fühlen und warum sie so handeln, wie sie es tun.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und so freue ich mich schon auf Eddies nächsten Einsatz in »Familienbande«.

Fazit: Wow, was für ein Krimi! Frau Fossum hat es immer noch drauf.

Veröffentlicht am 19.03.2024

Von wegen siga, siga - ganz langsam

Kretisches Rätsel
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„Kretisches Rätsel“ von Nikos Milonás ist bereits der sechste Band einer Krimi-Reihe, die auf Kreta verortet ist. Kommissar Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios ermitteln diesmal an archäologischen ...

„Kretisches Rätsel“ von Nikos Milonás ist bereits der sechste Band einer Krimi-Reihe, die auf Kreta verortet ist. Kommissar Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios ermitteln diesmal an archäologischen Stätten. Die markanten roten Säulen auf dem Cover sind DAS Motiv vom Palast von Knossos.
Michalis und Hannah wollen heiraten, im großen Stil, wie es auf Kreta üblich ist. Doch dann werden die Kommissare zu einem Mord gerufen: ein Archäologe liegt tot im legendären minoischen Palast. Hat sein Tod etwas mit einem geheimnisvollen archäologischen Fund zu tun, ähnlich dem Diskos von Phaestos?
„Kretisches Rätsel“ ist spannend und unterhaltsam, rasant und actionreich. Es wird wieder viel Frappé und Raki getrunken. Aber auch die geschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant, da ich selbst schon Knossos besichtigt habe.
Über das Wiedersehen mit Michalis und Hannah habe ich mich sehr gefreut. Das Privatleben nimmt nicht so viel Raum ein wie befürchtet. Das hat mir gefallen. Auch, dass einige Szenen im Osten Kretas spielen. Schöne Ferien!

Fazit: Fall Nr. 6 für Michalis Charisteas. Hat mir richtig gut gefallen!

Veröffentlicht am 17.03.2024

Das literarische Sextett

Bitteres Ende
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„Bitteres Ende“ von Eva Ehley, der elfte Fall für die Sylter Kult-Kommissare Silja Blanck, Bastian Kreuzer und Sven Winterberg, habe ich erneut mit großer Freude gelesen, wie alle Bände dieser Krimi-Reihe ...

„Bitteres Ende“ von Eva Ehley, der elfte Fall für die Sylter Kult-Kommissare Silja Blanck, Bastian Kreuzer und Sven Winterberg, habe ich erneut mit großer Freude gelesen, wie alle Bände dieser Krimi-Reihe zuvor. Worum geht es?
Der allseits unbeliebte Literaturkritiker Konrad Otze wird mit sechs Messern im Körper auf einer Bank in der Kampener Vogelkoje gefunden - und stirbt. Silja, Bastian und Sven ermitteln...
Alle Spuren führen ins Leere. Denn die sechs Teilnehmenden eines literarischen Colloquiums, unter ihnen auch Fred Hübner, haben allesamt ein Alibi.
Wer hat wen gehasst und warum? Erst als die Kommissare der Spur der Messer folgen, geraten weitere Personen unter Verdacht.
„Bitteres Ende“ ist spannend und unterhaltsam. Für Fred und seine Staatsanwältin gibt es sogar Hoffnung auf einen zweiten Honeymoon.
Wendungsreiche Fälle, atmosphärische Schauplätze und charmant-skurrile Figuren: Ich liebe diese Reihe!

Fazit: Fall Nr. 11 für das Sylt-Ermittlertrio Blanck, Kreuzer und Winterberg. Die Reihe wird immer besser!

Veröffentlicht am 06.02.2024

Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse

Strahlendes Eis
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Die beiden Vorgänger hatten mich begeistert und auch der neue Politthriller „Strahlendes Eis“ von Michael Lüders, der dritte Fall für Sophie Schelling überzeugt. Schauplätze sind diesmal Grönland, Island ...


Die beiden Vorgänger hatten mich begeistert und auch der neue Politthriller „Strahlendes Eis“ von Michael Lüders, der dritte Fall für Sophie Schelling überzeugt. Schauplätze sind diesmal Grönland, Island und Oslo.
Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die auf Tatsachen beruht, aber auch Verschwörungstheorien enthält. Am 21. Januar 1968 stürzt ein amerikanischer B-52-Bomber an der Nordwestküste Grönlands ab. An Bord vier Wasserstoffbomben, deren Verbleib nie restlos geklärt wurde.
Eine dubiose Firma will nun den Meeresboden vor Thule versiegeln, um die atomaren Altlasten der Vergangenheit verschwinden zu lassen. Es geht um einen tödlichen Wettlauf um die Vorherrschaft in der Arktis. Der Kampf der Großmächte um Handelsrouten, Einflusszonen und Rohstoffe.
„Strahlendes Eis“ ist rasant, spannend und unterhaltsam. Die historischen Fakten sind bestens recherchiert. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Über das Wiedersehen mit der deutschen Journalistin Sophie Schelling, die sich nach Oslo gerettet hatte, und Harald Nansen, einem norwegischen Geheimpolizisten pakistanischer Herkunft, habe ich mich sehr gefreut. Auch Berit Berglund, Chefin der Geheimdiensteinheit E 39, ist wieder mit von der Partie.

Fazit: Fall Nr. 3 für Sophie Schelling. Brisant und aktuell!