Profilbild von Thaliomee

Thaliomee

Lesejury Star
offline

Thaliomee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Thaliomee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2018

Der Teddy und der Drogenboss

Die Rache der Polly McClusky
0

Dieses Hörbuch erzählt eine außergewöhnliche Vater-Tochter-Geschichte, die schnell zu einem brutalen Roadmovie wird.
Polly McClusky hat mit ihrem Vater genau zwei Dinge gemeinsamen: Den Nachnamen und ...

Dieses Hörbuch erzählt eine außergewöhnliche Vater-Tochter-Geschichte, die schnell zu einem brutalen Roadmovie wird.
Polly McClusky hat mit ihrem Vater genau zwei Dinge gemeinsamen: Den Nachnamen und die stahlblauen Revolverheldaugen. Pollys Vater Nate sitzt im Gefängnis und gerät auch dort hin und wieder in Schwierigkeiten. Er macht sich die mächtige Gang „Aryan Steel“ zu Feinden und der verrückte Crazy Craig erlässt einen „Hinrichtungsbefehl“ gegen Nate, Polly und Pollys Mutter. Obwohl Craig auch im Gefängnis sitzt besteht kein Zweifel, dass die Aryan Steel die Morde ausführen werden.

Wie durch ein Wunder wird Nate McClusky entlassen und versucht seine Tochter und seine Exfrau zu retten. Während er bei Pollys Mutter zu spät kommt, kann er Polly vor der Schule abfangen. Die schüchterne elfjährige kennt ihren Vater nur aus Erzählungen und fühlt sich bei ihm alles andere als sicher. Schutz und Geborgenheit gibt ihr ein alter Teddy und bisher hat sie nie daran gedacht, sich gegen Unrecht zu wehren. Nach und nach kommen die beiden sich näher, in einer Atmosphäre die brutal und gar nicht kindgerecht ist.

Das Hörbuch wird gelesen von Sascha Rotermund, dessen dunkle und rauhe Stimme auf den ersten Blick nicht zu einer Geschichte um die kleine Polly passen will. Gleich zu Beginn werden aber Szenen geschildert, die so blutig und kriminell sind, dass es kaum einen passenderen Sprecher geben kann.
Trotz der gewaltätigen Story ist die Sprache oft blumig, mit kuriosen Wortschöpfungen (z.B. „Er blickfickte ihn“) und Umschreibungen.

Ein gelungenes Werk, nicht für schwache Nerven aber auch nicht für den typischen Thriller-Liebhaber. Roadmovie zum Hören!

Veröffentlicht am 29.10.2017

Sehr gut geschrieben hat mich betroffen gemacht

SOG
0

Die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir ist bekannt für düstere Thriller, nicht selten sind Kinder dabei die wahren Opfer. Auch dieses Buch fängt mit einem schrecklichen Verbrechen an einer Schülerin. ...

Die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir ist bekannt für düstere Thriller, nicht selten sind Kinder dabei die wahren Opfer. Auch dieses Buch fängt mit einem schrecklichen Verbrechen an einer Schülerin.

Die Geschichte im Buch spielt zwölf Jahre nach diesem Ereignis. An einer Schule wird eine Zeitkapsel ausgegraben und neben den Schüleraufsätzen ist auch eine „Todesliste“ darunter. Noch in diesem Jahr sollen die Personen sterben, von denen allerdings nur die Initialen angegeben sind.

Wie im Vorgänger „DNA“ ermitteln Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freyja gemeinsam und versuchen den Verfasser der Liste zu finden. Diese Arbeit scheint recht unspektakulär und führt zunächst zu keinen nennenswerten Erkenntnissen. Für wirklich wichtige Arbeiten scheint Huldar aber auch nicht mehr herangezogen zu werden, da er seine leitende Position verloren hat und wenig beliebt im Kommissariat ist. Auch Freyja werden von ihrer Chefin Steine in den Weg gelegt.
Aber neben der Ermittlungsarbeit werden in dem Buch die privaten Probleme ausführlich beleuchtet. So sitzt Freyjas Bruder im Gefängnis und Huldar ist unglücklich verliebt. An diesen Stellen wird es manchmal etwas langatmig, für einen Thriller fehlt das Tempo. Mir hat es gefallen, denn hier wird der Alltag vieler Isländer gut beschrieben. Es ist durchaus hilfreich, „DNA“ gelesen zu haben, aber nicht notwendig. Wer Serien gern in der richtigen Reihenfolge liest, sollte dies hier auch tun, denn ich war bislang von allen Büchern der Autorin begeistert.

Im Verlauf des Buches fließt dann aber genug Blut und die Spannung steigt, denn es gibt tatsächlich Tote und auch genug Verdächtige. Am Ende gibt es doch noch einige Überraschungen, die ich so nicht erwartet hätte.

Spannend und sehr gut geschrieben, aber nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Ein Buch wie ein heißer Kakao mit Sahne

Hygge
0

Der Titel spricht für sich: Hygge. Das ist Dänisch und lässt sich nur schwer übersetzen. Wohlbefinden, Gemütlichkeit, Positive Einstellung zum Leben... irgendetwas davon trifft es wohl. In diesem Buch ...

Der Titel spricht für sich: Hygge. Das ist Dänisch und lässt sich nur schwer übersetzen. Wohlbefinden, Gemütlichkeit, Positive Einstellung zum Leben... irgendetwas davon trifft es wohl. In diesem Buch geht es darum, ein wenig Hygge zu vermitteln. Allerdings gibt es keine langen Texte oder gar Erklärungen und Hintergründe. Vor allem gibt es Fotos, die Gemütlichkeit und ein behagliches Zuhause ausstrahlen! Von kleine Dekoideen, Rezepten bis zu Vorschlägen rund ums Entspannend bietet es eine schöne Sammlung kleiner Dinge, die den Alltag schöner machen. Dabei gilt hier: Wen das Cover anspricht, dem wird wohl auch das Buch gefallen. Es lenkt den Blick auf die kleinen Schätze des Lebens – und sei dies nur ein heißer Kakao. Viel neues darf man also nicht erwarten, die meisten von uns wissen, wie man eine Kerze anzündet oder im Schnee spazieren geht. Es ist also kein Buch, aus dem man etwas lernen kann, es ist wie eine Ausstellung bekannter Dinge, von der man sich gern inspirieren lässt.
Von daher ein schönes Geschenkbuch, das Durchblättern macht Spaß und es ist bis ins Detail liebevoll gestaltet.
Eine Kleinigkeit hat mich dann aber doch enttäuscht: Obwohl es ein Kapitel über Handarbeiten gibt und überall Wolle und gestricktes abgebildet ist, gibt es zu diesem Thema eigentlich nichts. Schade, das hätte das Buch noch abgerundet

Veröffentlicht am 03.10.2017

Solides Spielbuch - ein Klassiker

Einsamer Wolf 01 - Flucht aus dem Dunkeln
0

Der Orden der Kai wird angegriffen und mitten in diesem Gemetzel erhältst du einen wichtigen Auftrag: Du musst das Notsignal zünden und dann das Kloster so schnell wie möglich verlassen um Hilfe zu holen!

Dies ...

Der Orden der Kai wird angegriffen und mitten in diesem Gemetzel erhältst du einen wichtigen Auftrag: Du musst das Notsignal zünden und dann das Kloster so schnell wie möglich verlassen um Hilfe zu holen!

Dies ist der erste Band der Klassiker-Spielbuch-Reihe „Einsamer Wolf“. Das bedeutet, bevor das Buch beginnt, erstellt man sich einen Charakter - den einsamen Wolf. Man kann unter verschiedenen Kai-Disziplinen auswählen und erwürfelt Kampfstärke, Ausdauer und Gesundheit. Wobei hier nicht zwingend gewürfelt werden muss, im Buch gibt es eine Zufallszahlentabelle, damit man ohne zusätzliches Material auskommen kann. Mit diesem Charakter erlebt man dann das Abenteuer, bei dem man Entscheidungen trifft und so den Verlauf der Geschichte beeinflusst.

Dabei gibt es natürlich nicht nur die Erzählung der Ereignisse, sondern auch Kämpfe, die man bestehen muss. Das Kampfsystem ist eher einfach gehalten und relativ stark vom Zufall abhängig. Wer bei der Charaktererstellung schon schlechte Werte hat, wird das ganze Spiel nicht davon loskommen. Alles in allem ist das Abenteuer aber gut schaffbar und es kommt eher wenig Frustration auf. Die Entscheidungen haben dabei zwar viel Einfluss auf den Verlauf der Geschichte, es scheint mir aber recht zufällig, was nun eine gute oder eine schlechte Wahl ist.

Die Story selbst ist kurzweilig und spannend, eine Art mittelalterlicher Roadtrip mit Magie und bösen Monstern hinter jedem Busch. Etwas mehr Tiefe hätte dem Buch hier aber gut getan. Trotzdem reizt es mich, dieses Buch noch einmal durchzuspielen um andere Wendungen und Begegnungen zu erzielen.

Ein Fazit zu ziehen fällt mir schwer, denn dieses Spielbuch reicht meiner Meinung nach nicht an die neueren (z.B. von Swen Harder) heran. War die Neuauflage der Einsamer-Wolf-Reihe im Mantikore Verlag also überflüssig? Nein. Denn diese Reihe gehört zu den Klassikern und ist auf jedenfall lesens- und spielenswert. In der Neufassung macht es noch mehr Spaß, denn Cover und Innengestaltung (mit farbigen Karten) sind gelungen, zusätzlich gibt es Download-Material damit nichts ins Buch geschrieben werden muss.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch genauso etwas für Nostalgiker, die schon alle neueren Spielbücher kennen, als auch für Anfänger die in dieses Genre hineinschnuppern wollen!

Veröffentlicht am 09.06.2017

Stellenweise eher langatmig

Die Bienen
0

Dieses Buch war für mich sowohl optisch als auch vom Inhalt her etwas Besonderes. Die Sprache und Handlung ist auf die Welt der Bienen ausgelegt und man wird vollkommen ins Innere des Bienenstocks hineingezogen. ...

Dieses Buch war für mich sowohl optisch als auch vom Inhalt her etwas Besonderes. Die Sprache und Handlung ist auf die Welt der Bienen ausgelegt und man wird vollkommen ins Innere des Bienenstocks hineingezogen. Man erfährt, wie das Leben organisiert ist und wie die Tiere in Kasten eingeteilt werden, die mehr oder weniger Rechte haben als andere. Natürlich kann man sehr viele kristische Töne hinein interpretieren und das ganze Buch als Fabel auf eine Gesellschaft sehen. Man kann es aber auch einfach als fantasievolles Buch über einen Insektenstaat lesen.
Was mich gestört hat, war die Vermenschlichung an vielen Stellen, so tragen zum Beispiel einige Tiere Kleidung.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Flora 717, einer Arbeiterbiene, die einer eher niedrigen Schicht angehört. Sie ist ungewöhnlich schlau und durchläuft mehrere Stationen im Bienenstock. Wir folgen ihr auf die Brutstation und bis zur Königin. Mit ihr zusammen lernen wir die machohaften Drohnen kennen und entdecken das Leben außerhalb des Stocks. Es gibt viele Wendungen und Wirrungen, die das Buch interessant machen, aber richtige Spannung kommt nicht auf.

Ein lesenswertes Buch, dass aber etwas speziell ist.