Die Geschichte in der Gegenwart konnte mich leider überhaupt nicht abholen!
Season Sisters – FrühlingsgeheimnisseNachdem Spring Season wegen Drogengebrauch, Drogenhandel und Diebstahl zu einhundertvierzig Sozialstunden verurteilt wurde, landet sie bei Sophia Fowler, bei der sie diese Stunden ableisten soll.
Sophia ...
Nachdem Spring Season wegen Drogengebrauch, Drogenhandel und Diebstahl zu einhundertvierzig Sozialstunden verurteilt wurde, landet sie bei Sophia Fowler, bei der sie diese Stunden ableisten soll.
Sophia entstammt einer alten Familie, doch lebt seit Jahren alleine in London.
Sophia und Spring freunden sich immer stärker an und entdecken, dass ihre Leben sich stärker überschneiden, als sie gedacht hätten. Um Sophia wieder mit ihrer Familie zu vereinen, begleitet Spring sie nach Nordwales, wo auch ihre Familie lebt. Sie trifft dort auf ihre erste große Liebe Ethan und gemeinsam sind sie einem großen Geheimnis der Familie Fowler auf der Spur.
"Frühlingsgeheimnisse" von Anna Helford ist der erste Band der Season Sisters Reihe, der in der Gegenwart aus den personalen Erzählperspektiven von der vierundzwanzig Jahre alten Spring Season und des siebenundzwanzig Jahre alten Ethan Fowler erzählt wird.
Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt und so dürfen wir auch aus der Perspektive von der vierundzwanzig Jahre alten Daphne Marcy im Jahr 1876 lesen.
Mir hat die Leseprobe richtig gut gefallen, denn ich mochte es, dass sich die junge Spring und die alte Sophia immer stärker anfreunden und Sophia Spring immer wieder fragt, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte, wenn diese ihre Sozialstunden abgeleistet hat. Die beiden wachsen einander immer stärker ans Herz, was sehr schön zu verfolgen war!
Wir erfahren immer mehr über Sophia, sie war lange ein Teil der Gesellschaft, bis ihr Mann verstarb und sie von ihrem Sohn nach London verbannt wurde. Ihre Enkelsöhne Ethan und Aidan hat sie nie kennengelernt.
Als Spring erfährt, dass Daffodil Castle, das Anwesen der Fowlers einmal Sophias Zuhause war, ist sie verblüfft, denn sie wuchs in direkter Nachbarschaft auf. Ihre Eltern waren Hippies, die eine Biofarm betreiben wollten, aber sie haben ein massives Drogenproblem und so waren die vier Schwestern mehr oder weniger auf sich selbst gestellt. Mit sechzehn konnte Spring das nicht mehr ertragen und ist nach London geflüchtet, doch hat aus ihrem Leben nichts gemacht und ist immer stärker in ein Leben abgerutscht, dem sie eigentlich entkommen wollte.
Nun entschließt sie sich gemeinsam mit Sophia dazu, nach Nefyn, Wales zurückzukehren und dabei ist sie einem Skandal auf der Spur.
Ich mochte es sehr, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wurde, denn die Geschichte der Krankenschwester Daphne Marcy, die sich in einen Mann über ihren Stand verliebte, konnte mich im weiteren Verlauf stärker fesseln als die Geschichte in der Gegenwart.
Ethan war Springs erste große Liebe und die beiden haben wenige Wochen miteinander verbracht, bis Ethans Mutter dahinterkam, Ethan zurück aufs Internat geschickt und verboten hat, dass die beiden zusammen sind. Acht Jahre sind vergangen, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben, aber die Gefühle sind immer noch da und innerhalb von wenigen Tagen sind die beiden wieder ein Herz und eine Seele, schmieden Zukunftspläne und sprechen von Liebe.
Mir ging das alles viel zu schnell und mir hat vor allem die Tiefe gefehlt!
Ich mochte die Charaktere zwar, aber ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern, weil sie mich emotional nicht erreicht haben. Ich hätte mir gewünscht, dass man sie besser kennengelernt hätte und konnte auch die Gefühle von Ethan und Spring absolut nicht nachvollziehen! Die beiden haben sich jahrelang nicht gesehen, doch gefühlt mussten sie sich nicht neu kennenlernen, sondern haben direkt dort weitergemacht, wo sie als Teenager aufgehört haben.
Auch die Handlung, die so vielversprechend begonnen hat, konnte mich im Laufe des Buches nicht mehr so richtig fesseln. Ethan und Spring sind auf viele Lügen gestoßen und natürlich gab es ein großes Geheimnis in der Vergangenheit, das in der Gegenwart zum Skandal hätte werden können. Mir wurde das zu sehr aufgebauscht und mir war es anfangs auch zu viel Hin und Her, während es zum Ende hin einfach überspitzt war. Ich fand es irgendwie komisch, dass die Personen, die partout nicht wollten, dass die Vergangenheit aufgewühlt wurde, eben dann diejenigen waren, die die Geschichte ans Tageslicht gebracht haben, auch wenn es auch hier ein paar Wendungen gab, weil keiner wirklich ehrlich war.
Wie gesagt, die Geschichte von Daphne in der Vergangenheit hat mir gut gefallen, denn es war spannend, auch wenn ich hier einige ihrer Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen konnte, aber die Geschichte in der Gegenwart war mir irgendwie zu flach und konnte mich nicht abholen.
Einerseits bin ich gespannt, wie es mit den Season Sisters weitergehen wird und welche Geheimnisse sie noch so ausgraben, aber andererseits bin ich mir auch nicht sicher, ob ich die Reihe wirklich weiterlesen möchte, weil ich mir von dem ersten Band doch mehr erhofft hatte.
Fazit:
"Frühlingsgeheimnisse" von Anna Helford ist der Auftakt der Season Sisters Reihe, von dem ich mir deutlich mehr erhofft hatte.
Mir hat es besonders an Tiefe gefehlt, denn auch wenn mir Daphnes Geschichte in der Vergangenheit gut gefallen hat, so konnte mich die Geschichte von Ethan und Spring in der Gegenwart überhaupt nicht mitreißen, weil ich die Gefühle absolut nicht nachvollziehen konnte.
Es war spannend, nach und nach die Geschehnisse in der Vergangenheit zu erfahren, aber die Handlung in der Gegenwart konnte mich nicht überzeugen und das Ende war mir viel zu überspitzt.
Ich vergebe schwache drei Kleeblätter.