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Veröffentlicht am 26.02.2024

Feen können auch anders

Warrior Fairies. Die Macht der Jahreszeiten-Krone
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Im Reich der Feen regieren die Höfe der Jahreszeiten. Ganz paritätisch wechseln sich die Könige und Königinnen mit ihrem Gefolge im Palast im Baumpalast ab. Doch als der Sommer Einzug halten soll, wird ...

Im Reich der Feen regieren die Höfe der Jahreszeiten. Ganz paritätisch wechseln sich die Könige und Königinnen mit ihrem Gefolge im Palast im Baumpalast ab. Doch als der Sommer Einzug halten soll, wird die königliche Prozession auf dem Weg zum Sommertor des Baumpalastes überfallen und König Galvan gekidnappt. Seine Tochter Prinzessin Eliane, eine mutige, aber noch sehr junge Kämpferin bleibt ratlos und verzweifelt zurück. So etwas ist noch nie vorgekommen, was soll nun passieren? Solange der Sommerkönig Galvan nicht mit seinem Gefolge durch das Sommertor zum Baumpalast vorfährt, wird es Frühling bleiben und die Frühlingskönigin weiter regieren. Immerhin nimmt diese Elaine im Baumpalast mit ihrer Zofe Irida auf und bringt sie in den Gästegemächern auf. Im Palaststall trifft Elaine auf die gleichaltrige hoflose Stallgehilfin Rosa, die sich um ihre Fluglibelle Odona kümmert. Allerdings wunder sich auch Rosa, wo denn der Frühlingsprinz Volance abgeblieben ist, da er sein Reitkaninchen schon lange nicht mehr besucht hat oder ausgeritten ist. Die zwei wundert sich aber über noch so einiges mehr und Rosa verspricht Elaine bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Während ihrer Suche belauschen sie Rebellen und haben den Eindruck, dass ihre Mission boykottiert wird. Ein böser Verdacht keimt in ihnen auf.

Vier gleichberechtigte Königreiche halten die Natur im Gleichgewicht, auch um die Nahrungsmittelversorgung aller sicher zu stellen und Unwetter zu vermeiden. Doch mit dem verzögerten Einzug des Sommerhofes gerät auch die Witterung durcheinander und es regnet ohne Unterlass! So wird die Saat eher verschimmeln als heranreifen! Elaine und Rosa verstehen sich auf Anhieb aufgrund ihrer Liebe zu den Reittieren, auch wenn sie aus ganz unterschiedlichen Welten zu kommen scheinen. Rosa findet diese Höfegesellschaft nicht unbedingt gerecht, da alles vorherbestimmt scheint. Elaine kennt es nicht anders und der frühe Verlust ihrer Mutter hat schon jung begreifen lassen, dass nicht alles Gold ist was glänzt, Jetzt sieht es aber noch düsterer aus. Und überall in den Schatten des Palastes scheint das Unheil zu lauern. Gemeinsam mit Rosa ist Elaine jedoch entschlossen nicht nur zu zeigen, welch eine Kämpferin in ihr steckt, sondern ihren Vater zurück zu holen.

Die Geschichte wird auch zwei wechselnden Perspektiven erzählt, aus der von Prinzessin Elaine und der Stallgehilfin Rosa. Denn jede von ihnen hat so ihre eigene Sicht auf die Dinge und es wird offensichtlich, dass es oftmals einen Unterschied macht, wo man herkommt, wenn man eine Situation beurteilt. Durch diesen Perspektivwechsel kann man die zwei Hauptfiguren viel besser verstehen, ihre Motivation, ihre Ängste und Sorgen. Wenn man anfangs noch dachte, dass Elaine der nötige Ernst fehlt und sie ziemlich verwöhnt ist, merkt man schnell, dass sie an ihren Aufgaben wächst. Endlich kann sie zeigen was in ihr steckt. Rosa muss als Bürgerliche schon früh arbeiten und nimmt ihre Arbeit sehr ernst, sie mag sie aber auch, weil sie die ihr anvertrauten Tiere so gut versteht. Ja, die zwei ergänzen sich sehr gut und vereint sind sie in ihrer Sympathie zu Prince Volance der anscheinend Unauffindbaren.

Bei Feengeschichten denkt an ja meistens an Kitsch und Romantik, hier geht es aber wie der Titel schon sagt, eher um Kampf und Revolution und damit auch um Gesellschaftskritik. Ist die Weilt in der wir leben eigentlich gerecht? Könnte man es besser machen? Könnte ein Einzelner es besser machen? Aber vielleicht sind die Wünsche und Vorstellungen der Einzelnen ja miteinander unvereinbar? Zwischen Frühlingsdauerregen und jeder Menge Blumen werden hier auch ernstere Themen eingeflochten und erzeugen so eine ganz ungewöhnliche Spannung für ein Feenbuch. Anfangs hätte es für meinen Geschmack etwas schneller Fahrt aufnehmen können, aber dann wurde es dann nicht nur spannend, sondern auch vielschichtig. Auch wenn die zwei Freundinnen erst mal einen Etappensieg errungen haben, ist ihr Sieg noch nicht gesichert! Es geht spannend weiter ab 9 Jahren.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Magisch spannende Fortsetzung

Die Gesellschaft der geheimen Tiere – Teil 2: Der geraubte Phönix
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Kurz vor den Weihnachtsferien ist es im Internat für Edie besonders unerträglich! Wenn sie die Matheprüfung nicht mit einer Eins besteht, muss sie das Schuljahr wiederholen! Doch die Spinnenfamilie im ...

Kurz vor den Weihnachtsferien ist es im Internat für Edie besonders unerträglich! Wenn sie die Matheprüfung nicht mit einer Eins besteht, muss sie das Schuljahr wiederholen! Doch die Spinnenfamilie im Dutt ihrer Mathelehrerin rettet sie.... Wie glücklich ist sie da, die Ferien bei ihrem Onkel, dem Tierarzt für magische Wesen verbringen zu dürfen. Als sie dort ankommt wird sie sehnsüchtig erwartet. Ein Phoenix benötigt ihre Übersetzungskünste, denn er und die übrigen Phoenixe sind besorgt, dass der Phoenix des Nordens verschwunden ist. Sie befürchten, dass er in großer Gefahr ist. Auch der Doktor ist besorgt, weil sich das verschwundene Tier nicht gegen die Vogelgrippe hat impfen lassen, gegen die einzige Gefahr, die den unsterblichen Tieren droht. Edie, der Doktor, der riesenhafte Francis und der treue Hund Arnold machen sich auf in den bayrischen Wald, wo seine goldene Feder gefunden wurde. In ihrer Herberge findet Edie in dem gleichaltrigen Jiji einen gleichgesinnten Freund, der ihnen Tipps gibt, wo sie Eulen finden können. Nur Eulen wissen wo sich die magischen Tiere aufhalten. Doch statt des vermissten Feuervogels machen seine Retter eine ganz unglaubliche und erschreckende Entdeckung. Hinter so einer furchtbaren Tat, kann doch eigentlich nur das Syndikat stecken!

Die menschliche Grausamkeit und Gier kann unendlich sein und ganz besonders im Falle des Syndikats. Diese Erfahrung müssen die Retter der magischen Tiere erneut machen. Sie hatten ja mit einigem gerechnet aber nicht mit solch grausamen Experimenten. Dabei wird Francis lebensgefährlich verletzt und Arnold verschwindet spurlos. Die Zeit drängt und Edie, Jiji und der Doktor scheinen sich im Kreis zu drehen. Zum Glück kann Edie die Sprache der Tiere verstehen, denn diese berichten ihr von ihren schauerlichen Beobachtungen.

Simon Jäger ist ein grandioser Sprecher, dem ich unglaublich gerne zuhöre. Ich verstehe nur nicht, warum für ein Abenteuer mit einer weiblichen Hauptrolle mal wieder ein männlicher Sprecher gewählt wurde. Klar, als Graf, Doktor, Francis oder Arnold ist er grandios! Er schlüpft virtuos in die verschiedenen Rollen und setzt gekonnt die Spannungsbögen vergisst aber auch den Humor nicht. Bei all den wilden und seltenen Tieren ist es wirklich ein großer Spaß dank Edies Fähigkeiten endlich mal zu verstehen, was denn die Tiere so denken. Sehr schmeichelhaft ist das nicht immer für uns Menschen....

Dieses Mal ist es besonders dramatisch und spannend. Luke Gamble schafft es, dass uns Edie, der Doktor, Francis und Arnold immer mehr ans Herz wachsen und auch ihre neuen Freunde mit ihren Eigenheiten und ihrem Mut. Dabei bekommen wir Einblick in die Kraft und Macht der Phoenixe und sogar noch viel Sagen umwobenere Gestalten, die ich aber noch nicht verraten will, um nicht zu spoilern. An ihnen zeigt sich die Grausamkeit des Syndikats und ihrer Verbündeten ganz besonders deutlich, weil sie in die Schöpfung eingreifen, nicht weil es sinnvoll oder nötig ist, sondern einfach, weil sie es können! Was dabei herauskommt ist ihnen völlig egal.

Zwischen den Zeilen wird auch immer deutlicher in welcher Gefahr sich Edie eigentlich befindet, sollte ihre besondere Gabe bekannt werden und ich schätze, dass sich da im nächsten Band noch einiges zusammenbrauen wird. Auch fürchte ich, dass ihre Schule kein so sicherer Ort ist, wie ihre Eltern und ihr Onkel es annehmen, denn die Ungerechtigkeit zu Beginn, wird auf Dauer sicherlich noch schlimmer werden.

Wir können sicher auf weitere Folgen gespannt sein, denn es braut sich großes Unheil zusammen, dem Edie und ihre Verbündeten bisher mit viel Mut und Geschick entgegentreten.

Für Fantasy- und Tierfans ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Sie ist einfach nicht zu stoppen!

Miss Merkel: Mord auf hoher See
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Der pensionierten Kanzlerin gehen in der Uckermark die Morde aus und so muss sie sich ein neues Hobby suchen: Krimis schreiben! Das ist ja fast so gut, wie zu ermitteln, will aber gekonnt sein. Also hat ...

Der pensionierten Kanzlerin gehen in der Uckermark die Morde aus und so muss sie sich ein neues Hobby suchen: Krimis schreiben! Das ist ja fast so gut, wie zu ermitteln, will aber gekonnt sein. Also hat sie eine Krimikreuzfahrt mit Schreibworkshops bei den renommiertesten deutschen Autoren plus X für sich und ihren Lieben gebucht. Ihre Ankunft an Bord bleibt auch nicht unbemerkt und so lernt sie gleich den Superstar des deutschen Thrillers Florian Watzek kennen. Er führt ihr ihre wachsende Bedeutungslosigkeit besonders deutlich vor Augen. Doch Angela hat den klaren Vorteil: sie wird die Reise überleben und darf endlich wieder ermitteln! Die Hauptverdächtigen sind die anwesenden Starautoren, doch die sind natürlich mit allen Wassern gewaschen und wissen genau worauf es ankommt, wenn man einen Mord verheimlichen will. Ach ja, natürlich wird auch dieser Mord zuerst, von allen außer Angela für einen Selbstmord gehalten, aber das ist sie ja schon so gewöhnt!

Mit viel Humor lässt David Safier Angela, ihren Mann Puffel äh Joachim Sauer, Mops Pupsi (vormals Putin), Freundin Marie mit Sohn Adrian-Angel und Personenschützer Mike mit der deutschen Bahn anreisen. Natürlich verläuft das nicht nach Plan und jeder, der Erfahrung mit Bahnreisen hat, wird sich garantiert köstlich amüsieren! Aber damit hört der Spaß nicht auf, denn Puffel tritt mal wieder in den Fettnapf und schafft es nicht wirklich aus diesem heraus. Immer wieder gibt es ein paar herrliche running gags, die eine Verbindung zu den Vorgängerbänden schaffen, aber ohne den Bogen zu überspannen und ohne Neulinge zu langweilen, sie verstehen diese Späße auch auf Anhieb.

Doch nicht nur der staatliche Verkehrsbetrieb hat es dem Autor und Drehbuchschreiber angetan. Mehr oder weniger verschleiert präsentiert er uns die Größen des deutschsprachigen Krimis. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind sicherlich gewollt, wenn auch nicht bösartig. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß daran herauszufinden, welcher Promi-Autor Vorbild für welche Romanfigur ist. Alle habe ich nicht herausgefunden, aber die bekanntesten schon. Ich verrate sie aber nicht, damit jeder noch selbst miträtseln kann.

Wirklich interessant fand ich auch die Einblicke in die Autorenworkshops, da ich zwar natürlich Agatha Christie und Dorothy L. Sayers kenne, mich aber nie mit ihrem Detection Club und dessen Schreibregeln befasst habe. Da ich parallel noch einen Hercule Poirot Klassiker gehört habe, musste ich immer wieder grinsen, weil sie sich wirklich wunderbar an ihre eigenen Vorgaben hält. Miss Merkel als echter Fan auch, sie lernt hier bereitwillig noch einiges dazu! Allerdings nicht nur im Hinblick auf das Schreibhandwerk, sondern auch hinsichtlich Ruhm, Filmrechte und Selbstvermarktung. Da kann sie bisweilen nur staunen, wie plump aber erfolgreich sich einige Profis in Szene setzen und wie begeistert ihre Fans ihnen hinterher hecheln. Da kann Pupsi kaum mithalten!

Nana Spier finde ich eine wunderbare Besetzung. Sie trifft den allseits bekannten Tonfall des Vorbilds aus dem wahren Leben ganz wunderbar. Dabei hört man ihr die Freude an dieser absurden und kniffeligen Geschichte und ihren Charakteren richtig an. Absolut abwechslungsreich und witzig nimmt sie uns mit auf große Fahrt und in die Abgründe der Mörderseelen, sowie der mehr oder weniger erfolgreichen Krimiautoren, ihren Vorlieben und Vorleben.... Sie schafft es zwischen Komödie und dramatischen Krimifinale gekonnt zu wechseln. Der Vorlage merkt man an seiner Lebendigkeit auch die Erfahrung als Drehbuchautor an, denn die Dialoge sind einfach herrlich! Aber ganz besonders gefallen uns immer die kleinen aber feinen Details, vor allem aus der Politik! Kriminalistisch hat es kleine Schwächen, die von den Stärken aber wett gemacht werden...

Getreu den Regeln des Detection Clubs wurden die Morde nicht von Unbekannten verübt, die erst gegen Ende auftauchen, sondern bereits von Anfang an an Bord sind.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Welch Klassiker!

A Haunting in Venice - Die Halloween-Party
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Hercule Poirot lässt es sich in seiner eleganten Londoner Wohnung gut gehen, als eine aufgelöste Mrs. Oliver ihn kontaktiert. Sie war zu Besuch bei einer Reisebekanntschaft, der reizenden Witwe Mrs. Judith ...

Hercule Poirot lässt es sich in seiner eleganten Londoner Wohnung gut gehen, als eine aufgelöste Mrs. Oliver ihn kontaktiert. Sie war zu Besuch bei einer Reisebekanntschaft, der reizenden Witwe Mrs. Judith Butler und mit dieser auf einer Kinder-Halloween-Party, als ein Mord geschah. Die 13-jährige vorlaute Joyce Reynolds wurde in einem Eimer voller Äpfel ertränkt, nach dem sie zuvor damit geprahlt hatte, einen Mord beobachtet zu haben. Sie habe die Bedeutung dessen, was sie vor Jahren sah, erst vor kurzem begriffen und sie hätte daher Ahnung, wenn sie sage, dass Mrs. Olivers Kriminalromanen zu unblutig seien. Der Mord an diesem unbedeutenden Kind macht alle ratlos, denn welchen Mord sollte sie in diesem beschaulichen Örtchen schon beobachtet haben? Poirots Neugier ist geweckt und er erstattet seinem alten Freund dem pensionierten Superintendent Spence, der sich dort bei seiner Schwester zur Ruhe gesetzt hat, einen Besuch ab. Spence streitet es als unmöglich ab, dass Joyce Zeugin eines Mordes in dieser Idylle geworden sein könnte, doch als er auf Bitten Poirots eine Lister aller ungewöhnlichen Todes- oder Vermisstenfälle der letzten Jahre erstellt, ist diese erstaunlich lang. Außerdem ist da ja noch diese erstaunliche Geschichte mit dem gefälschten Testament der reichen Erbtante des verstorbenen Mannes der Gastgeberin....

Dieser Fall des legendären Meisterdetektivs Hercule Poirot und der unvergleichlichen, Apfel-süchtigen Krimiautorin Ariadne Oliver ist bisher in Deutschland unter „Die Halloweenparty“ veröffentlicht wurden, nach der Verfilmung von und mit Kenneth Brennagh aber diesem entsprechend umbenannt worden.

An Verdächtigen fehlt es Poirot und Mrs. Oliver bei 14 Kindern und Jugendlichen plus erwachsenen Helfern auf keinen Fall und es wird auch nicht bei diesem einen Mord bleiben... Ich mag ja die Kombination aus dem pedantischen, eitlen kleinen Belgier und der überbordenden englischen Autorin, die mehr nach Gefühl vorgeht, mit ihren Kommentaren, den Meisterdetektiv immer mal wieder auf die entscheidende Spur bringt. Das schöne an den Poirotkrimis von Agatha Christie ist, dass sie nicht aufeinander aufbauen, man kann sie in beliebiger Reihenfolge lesen. Selbst dass Mrs. Oliver und Superintendent Spence bereits aus Vorgängerbänden bekannt sind, macht nichts. Das Wiederhören mit ihnen ist erfreulich und amüsant, aber auch Neueinsteiger können sich über Mrs. Olivers Eigenheiten ebenso amüsieren, wie über Poirots zu kleinen und völlig unbequemen, dafür stets auf Hochglanz polierten Lackschuhe. Es ist einer der ganz wenigen Fälle der Autorin in denen Kinder vorkommen und sogar Opfer sind. Eine interessante Ausgangskonstellation, die viel Raum zum spekulieren und mitknobeln lässt.

Thomas Loibl ist mir zwar vom Foto her als Schauspieler bekannt, als Sprecher jedoch noch nicht und dabei habe ich schon einige Agatha Christies gehört. Ich finde ihn eine sehr gute und angenehme Wahl. Er kann ebenso wunderbar blasiert sprechen wie der kleine, eitle Detektiv, passt aber auch gut zur chaotischen Ariadne Oliver, weil er eine weiche und variable Stimme hat und keinen dröhnenden Bass, der gerade nicht zu Frauenrollen, geschweige denn zu Kindern (besonders nicht zu so nervigen wie Joyce Reynolds) passen würde. Seine Interpretation finde ich ebenso angenehm wie abwechslungsreich und unterhaltsam.

Das Hörbuch ist sehr durchdacht gestaltet. Da es doch einige Partybesucher, plus Ermittler und verdächtige Todesfälle/Vermisstenfälle gibt, sind die wie durch Superintendent Spence Hand ordentlich und systematisch aufgelistet, so dass man beim Zuhören nicht den Überblick und den roten Ermittlungsfaden verliert! Gerade beim Hören statt Lesen finde ich es sonst recht schwierig alle Personen auf dem Schirm zu behalten.

Ein interessanter und abwechslungsreicher Fall für Poirot, der trotz seines Alters von über 50 Jahren nichts von seinem Charme verloren hat!

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Familiengeheimnisse

Kaya Silberflügel – Das Geheimnis der magischen Federn
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n ihrem 10. Geburtstag spürt Kaya ein merkwürdiges Kribbeln in ihren Gliedmaßen und wundert sich über das zutrauliche Rotkehlchen, das sich auf ihren Fuß setzt. Kaya hat sich schon immer anders gefühlt, ...

n ihrem 10. Geburtstag spürt Kaya ein merkwürdiges Kribbeln in ihren Gliedmaßen und wundert sich über das zutrauliche Rotkehlchen, das sich auf ihren Fuß setzt. Kaya hat sich schon immer anders gefühlt, als alle anderen. Immerhin hat sie silberblondes Haar und kennt ihren Vater nicht. Daher ist sie sehr schüchtern, trotz ihrer wunderschönen Singstimme und hat nur eine Freundin, Merle, ihre Nachbarin und Klassenkameradin. Als sie abends in ihrem Zimmer eine unbekannte alte Dame Aurelia antrifft, reicht ihr diese ein wunderschönes altes Medaillon, mit dessen Hilfe sie sich in einen Vogel verwandeln kann. Sie gehört zu der geheimen und bedrohten Art der Avanoste, deren Existenz von dem tyrannischen Xaver Steinadler bedroht wird. Bei einem Besuch bei Aurelia, die sie in die Geheimnisse der Avanostwelt einweihen will, sieht sie, wie diese angegriffen und ihr das Medaillon und ihre magische Feder gestohlen werden. Ein Rabe mit weißem Fleck und ein großer, schlanker Junge mit dem Shirt ihrer Schule entfernen sich eiligst, nachdem sich der Junge zuvor in einen großen dunklen Vogel verwandelt hat. Ohne ihre Avanostgaben geht es Aurelia elendig und auch im Krankenhaus bessert sich ihr Zustand nicht. Sie muss das Medaillon und die Feder wieder bekommen, aber wie soll sie das schaffen, wenn sie sich ihrer besten Freundin nicht anvertrauen darf? Auch ohne die Wahrheit zu kennen, hat Nele die besten Ideen und empfiehlt Kaya in den Chor zu gehen, wenn sie einen Jungen mit einer besonders schönen Stimme sucht. Ausgerechnet die scheue Kaya übernimmt so neben Milan die weibliche Hauptrolle in dem Schulmusical. Ist ihr Gesangspartner der Gesuchte?

Kann ein Mädchen, dass so schüchtern ist wie Kaya eigentlich eine Heldin sein? Da sie ihren Vater nicht kennt und alleine mit ihrer Berufstätigen Mutter aufwächst, ist sie viel allein und hat daher natürlich auch oft die Möglichkeit, geheime Nachforschungen anzustellen und das Fliegen zu üben, nachdem Aurelia und deren Freundin Celia sie in die Geheimnisse der Avanoste und den Verrat von Xaver Steinadler eingeweiht haben. Doch ganz alleine ist die Aufgabe Aurelias Medaillon wieder zu beschaffen eine schier unlösbare Aufgabe. Merle darf sie auf keinen Fall einweihen und ihren Gesangspartner Milan kann sie noch nicht einschätzen. Kaya hasst es Merle nicht die volle Wahrheit erzählen zu dürfen, sondern Umweltschutzgesichtspunkte vorzuschieben... Merle erweist sich dabei als brillante Rechercheurin und so bekommt dieses moderne Fantasy-Märchen auch einen Umweltschutzaspekt zu den Schulszenen dazu. Auch wenn die Hörerinnen wohl kaum selbst Avanoste sind, können sie sich so viel besser mit den drei jungen Protagonisten, identifizieren. Kaya und Merle waren mir auch auf Anhieb sympathisch. Obwohl sie so völlig gegensätzlich sind, hatten sie bisher nie Geheimnisse voreinander und stehen sich immer bei, klar, sie wachsen ja auch zusammen auf. Bei Milan ist es aber was anderes, was müsst Ihr schon selbst herausfinden.

Mit ihrer jungen, sympathischen Stimme passt Jodie Ahlborn hervorragend zu dieser Geschichte. Lebendig lässt sie die Emotionen von Unsicherheit, Entschlossenheit, Angst, Mut und Verzweiflung durch ihre Stimme fließen. Sie nimmt einen sofort mit und ich höre ihr unheimlich gerne zu, wie sie gekonnt die Spannung steigert oder die großen Freundschaftsmomente erstrahlen lässt.

Am Ende des ersten Bandes wissen Kaya, Milan und Merle einiges mehr über die Welt der Avanoste aber auch die Familien von Kaya und Milan, aber die Gefahr ist nicht gebannt und so bin ich gespannt auf Band 2 „Auf verzauberten Schwingen“ der im Frühjahr 24 erscheint und weitere aufregende Avanost-Magie verspricht!

Ab 9 Jahren.

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