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Veröffentlicht am 07.02.2024

Dritter Teil!

Verborgen
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Die Einwohner von Akranes sind entsetzt. In einem Wohnhaus ist ein Brand ausgebrochen und ein 20-Jähriger stirbt. Marino Finnson war alleine zu Hause, seine Zwillingsschwester und seine Eltern waren in ...

Die Einwohner von Akranes sind entsetzt. In einem Wohnhaus ist ein Brand ausgebrochen und ein 20-Jähriger stirbt. Marino Finnson war alleine zu Hause, seine Zwillingsschwester und seine Eltern waren in der Nacht des Brandes ausser Haus.

Die Kripo von Akranes stellt schnell fest, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde. Doch warum hat das Opfer den Brand nicht bemerkt und sich gerettet? Als eine weitere Leiche unweit des Brandortes gefunden wird, intensivieren Kommissarin Elma und ihre beiden Kollegen die Ermittlungen.


"Verborgen" ist der dritte Teil der Island - Krimireihe der Autorin. Nach den starken ersten beiden Teilen "Verschwiegen" und " Verlogen" empfinde ich diesen dritten Teil als schwächer. Ich habe nämlich schon nach dem ersten Drittel des Buches die Zusammenhänge geahnt. Die Identität des Täters und das Motiv haben mich jedoch schlussendlich überrascht. Die Autorin setzt nämlich einen darauf und lässt mehrere Figuren an den kriminellen Handlungen teilnehmen.

Zu offensichtlich ist meiner Meinung nach die Figur, die der Auslöser für die Morde ist, charakterisiert. Zu offensichtlich und auch etwas klischeehaft ihre Handlungen.

Nach zwei Jahren, in denen Kommissarin Elma nun schon in Akranes arbeitet, hat sie sich auch an ihre beiden Kollegen gewöhnt. Von denen einer, streng genommen, ihr Vorgesetzter ist. Private Verwicklungen, die dezent eingeflochten werden, gehen nahtlos weiter, wo Band zwei aufgehört hat. Aus diesem Grund und um ein Gefühl für Elmas Lage zu bekommen, finde ich es wichtig, die Vorgänger zu kennen.

Zurückhaltend und nicht wie gewohnt, ist dieses Mal die Landschaft und die Stimmung Islands beschrieben. In diesem Band legt die Autorin ihr Gewicht mehr auf das Familienleben einer in der Schlüsselrolle stehenden Familie. In der Familie, in der wortwörtlich der Stein ins Rollen gebracht wird und uns Lesern eine komplexe und logisch aufgebaute Krimihandlung beschert.

Die Autorin hat die Geschichte so aufgebaut, dass man einerseits in der Gegenwart erfährt, wie die Opfer entdeckt und die Ermittlungen aufgenommen werden. Andererseits liest man in Rückblicken, was eines der Opfer erlebt hat. Diese Zeitraffer empfand ich als bedrückend, weiss man doch, wie das Ganze enden wird.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Erinnerungen und Demenz!

Was uns bleibt, ist jetzt
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Ein Telefonanruf wirbelt das eingespielte Leben der Geschwister Fröhlich durcheinander. Ihr 86-jähriger Paps ist gestürzt und liegt im Krankenhaus. Jemand muss sich um Maman kümmern. Denn die 85 Jahre ...

Ein Telefonanruf wirbelt das eingespielte Leben der Geschwister Fröhlich durcheinander. Ihr 86-jähriger Paps ist gestürzt und liegt im Krankenhaus. Jemand muss sich um Maman kümmern. Denn die 85 Jahre alte Mutter leidet an Demenz und wurde von ihrem Mann betreut. So treffen sich Ate, Severin, Ida und Vinzenz im Elternhaus in Möckingen und verbringen die Tage um Allerheiligen mit ihrer Mutter. Ein Zusammentreffen, das so seit ihrer Jugendzeit nie mehr zustande kam. Sie tauschen sich aus und entdecken, dass in ihrer Kind- und Jugendzeit vieles geschehen und nicht angesprochen wurde.

Die Geschwister Fröhlich müssen sich nicht nur mit dem Unfall ihres Vaters abfinden, sondern auch mit der Tatsache, dass ihre Maman mehr Pflege benötigt, als sie auf ihren kurzen Besuchen bisher mitbekommen haben.

Ihr 86-jähriger Vater hat bisher seine Frau in ihrer Alzheimererkrankung begleitet und sie betreut. Damit geschieht das, was vielen Kindern in der Mitte des Lebens passiert. Sie sehen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass die eigenen Eltern nicht nur gebrechlich, sondern auch hilfsbedürftig werden. In dieser Geschichte nicht nur der betagte Vater, der wohl seine Kräfte überstrapaziert hat. Sondern auch die Mutter mit ihrer Krankheit Demenz, die sie mehr und mehr einschränkt.

Diese schonungslose Krankheit, der das Wesen eines Menschen verändert. Die demenzkranke Mutter wird oft sehr humorvoll dargestellt, teilweise ins Lächerliche gezogen. Gerade die Brabbelsprache, die andauernd eingesetzt wird, empfand ich als nicht glaubwürdig. Ausserdem hebt die Autorin die Krankheit auf eine humorvolle Schiene, die nicht immer authentisch ist. Da die Geschwister zu viert für ihre kranke Mutter da sind, spielt auch die Ueberforderung, die oft die Angehörigen begleitet, keine Rolle. Auch das ist durch diese Momentaufnahme und als kurze Stippvisite von fünf Tagen nicht authentisch.

Neben der Pflege und Betreuung der Demenzkranken wabert ein Familiengeheimnis mit. Da war ich sehr gespannt darauf, das Ergebnis der dezent gestreuten Anspielungen zu erfahren. Dieses Geheimnis birgt eine Entdeckung, die die Geschwister erst 70 Jahre danach aufdecken und das mich berührt hat.

Es mischt ebenfalls eine Prise Liebe mit, da Ida auf dem Weg zum Elternhaus eine Bekanntschaft mit einem sehr viel jüngeren Mann macht und auch ihre beiden Brüder auf Freiersfüssen wandeln. Seltsam fand ich die älteste Tochter, Ate, die nicht nur ein Freigeist ist, sondern auch wegen einer unglücklichen Jugendliebe 30 Jahre später ihrer Mutter immer noch böse ist.

Die Geschichte ist so gestaltet, dass Ida in Ich Perspektive erzählt. Ab und zu empfand ich ihre Sicht auf ihre beiden auseinandergegangenen Ehen etwas langatmig. Damit ist sie nicht nur die Hauptfigur, man erfährt als Leser auch durchwegs nur ihre Sicht auf das Geschehen. Schön fand ich die Erinnerungen an eine glückliche Kinderzeit, die immer wieder erzählt werden. Ate, Vinzenz, Severin und Ida blicken mit der Distanz der Jahre auf schöne, traurige und verbindende Ereignisse ihrer Kindheit zurück.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Abwechslungsreich!

Stille Falle
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Die Familie von Smilla Holst schlägt Alarm, als die junge Frau telefonisch nicht mehr zu erreichen ist. Die junge Studentin hat sich mit ihrem Freund Malik Mansur zu einem Ausflug verabredet, von dem sie ...

Die Familie von Smilla Holst schlägt Alarm, als die junge Frau telefonisch nicht mehr zu erreichen ist. Die junge Studentin hat sich mit ihrem Freund Malik Mansur zu einem Ausflug verabredet, von dem sie nicht zurückkehren. Sie verschwinden als sie ihr Hobby, Urban Exploration, ausüben. Leonore "Leo" Askers von der Abteilung für Kapitalverbrechen in Malmö wird von ihrem Chef mitten in der Ermittlung an diesem Fall wegen Befangenheit in eine andere Abteilung verbannt. Von nun an arbeitet sie im Untergeschoss der Kripo, in der Abteilung für hoffnungslose Fälle, deren Leiter im Krankenhaus liegt. Leo Askers hat jedoch Lunte gerochen und ist sich sicher, dass zwischen dem Verschwinden der jungen Leute und der Meldung, dass bei einem Gelände mit einer Modellbauanlage eingebrochen wurde, ein Zusammenhang besteht. Sie beginnt im Verborgenen zu ermitteln, muss jedoch aufpassen, dass ihre Vertretung, sowie ihre Vorgesetzten davon nichts mitbekommen.


Diese Geschichte startet sofort spannend, da schon im zweiten Kapitel klar ist, dass und wohin Smilla Holst und Malik Mansur verschwunden sind. Die regelmässig eingespeisten Kapitel unter dem Titel "Der Troll" zeigen die kranke Gedankenwelt des Täters und lassen den Leser nachvollziehen, wie und was er denkt. Mehrere nebeneinander laufende Erzählebenen stellen den Täter, die Ermittler und die Opfer in den Mittelpunkt. Weiter Nebenfiguren erhalten ebenfalls "eigene" Kapitel und damit hat Anders de la Motte einen abwechslungsreichen und lebhaften Krimi geschaffen.

Das Hobby "Urban Exploration", die Erkundung öffentlichen Raums, sogenannte Lost Places, kannte ich bisher nicht. Da es sich oft um alte Katakomben, Industrieruinen oder Kanalisationen ( laut Wikipedia) handelt, ist das Grundthema schon mal sehr unheimlich. Der Täter hält nämlich seine Opfer genau in so einem Umfeld fest und beobachtet ihr Verhalten in der Gefangenschaft. Genau wie der Schmetterling im Glas auf dem Cover, studiert er, wie lange es dauert, bis seine Opfer sterben. Meiner Meinung nach hätte die Enge unter der Erde, die Gefangenschaft und das Grauen eindringlicher und atmosphärischer beschrieben werden dürfen.

Kommissarin Leo Askers, die nicht nur beruflich, sondern auch persönlich in den Fall involviert ist, stellt sich als starke und authentische Figur heraus. Etliche Szenen, in denen sie ihr Können zeigt, habe ich atemlos gelesen. WoW Effekt inklusive! Rückblenden, 17 Jahre zuvor und in Leos Vergangenheit, zeigen eine tiefe Freundschaft mit einer Figur, die auch bei den Ermittlungen an ihrer Seite kämpft. Das kann sie brauchen, denn ansonsten muss sie etliche Kämpfe mit ihren ehemaligen Arbeitskollegen von der früheren Abteilung ausfechten. Dazu kommt, dass ihr Exfreund Jonas Hellmann versucht ihr den Rang bei den Ermittlungen abzulaufen. Erfreulich fand ich, dass der Autor sich darauf konzentriert hat, dass das Berufliche der Kriminalkommissarin im Vordergrund bleibt. Die wenigen privaten Passagen ufern nicht aus!

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Unerwartet!

Romeos Tod
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Mona Russo ist auf der Suche nach ihren Kindern, nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen wurde. Leo und Lena wurden nach Monas Verhaftung von ihrem Exmann nach Italien geschafft und der Kontakt ist seither ...

Mona Russo ist auf der Suche nach ihren Kindern, nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen wurde. Leo und Lena wurden nach Monas Verhaftung von ihrem Exmann nach Italien geschafft und der Kontakt ist seither abgebrochen. Als Mona den Schauspieler Jan Jespik trifft, verlieben sie sich ineinander und er verspricht ihr bei der Suche nach ihren Kindern behilflich zu sein. Doch erst muss Jan sein Engagement, er spielt den Hamlet, über die Bühne bringen. Deshalb bittet er seine Mutter Dorothea mit Mona in die Toskana zu reisen. Dort soll sich Vincenzo, Monas Exmann, nämlich aufhalten. Jan folgt den beiden und beschliesst Rache an Vincenzo zu üben.


Exzentrisch, überheblich und arrogant sind die Adjektive, die mir spontan zum Protagonisten Jan Jespik einfallen. Der Schauspieler trifft Mona, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Die beiden erleben eine Amour fou und ich habe mich schwergetan ihre Eskapaden zu verfolgen. Denn beide waren mir durch und durch unsympathisch, auch wenn ich denke, dass genau das die Absicht der Autorin war.

Jan Jespik ist eingebildet, gehässig und er ist unzufrieden den Hamlet in der Provinz zu spielen. Obwohl er damit grossen Erfolg hat. Diese Unzufriedenheit lässt er an Arbeitskollegen und den Maskenbildnerinnen aus. Ich habe mich praktisch durch das Band über seine überhebliche Art genervt. Die Geschichte wandelt sich, als Mona Jan erzählt, weshalb sie zehn Jahre im Gefängnis sass. Diese Erzählung Monas über ihre Vergangenheit ist fesselnd geschrieben und erschütternd zu lesen.

Im zweiten Teil katapultiert die Autorin die Leser dann an die Orte, an denen ihre Bücher normalerweise handeln. In die Toskana mit ganz viel italienischem Flair und einem spannenden Bezug zum ersten Teil der Geschichte. Leider ohne Commissario Neri aus ihren vorderen Toskana Büchern.

Dann, im dritten Teil des Buches, der unter dem Untertitel "Romeo und Julia" läuft, macht der Buchtitel Sinn. Hier geschieht auch eine rasante Entwicklung, die komplett unvorhersehbar ist. Dieser Teil hat mich noch mehr erschüttert, als Monas Erzählung über ihre Vergangenheit im ersten Teil. Hier eröffnet sich die ganze toxische Beziehung zwischen den Protagonisten und auch ihre krankhafte Art.

Als Fan von der Autorin Sabine Thiesler konnte ich im ersten Teil kaum glauben, dass dieses Buch aus ihrer Feder stammt. Die Ausdrucksweise ist zeitweise nah an der Primitivität. Immer wieder ist das f...Wort hineingerutscht, was mich doch sehr gestört hat. Was sie hingegen gut hingekriegt hat, ist der Wechsel der Perspektivebenen, die klar strukturiert in kurze Kapitel eingeteilt sind. Im zweiten Teil habe ich dann den klaren, korrekten und guten Schreibstil von Sabine Thiesler, wie ich ihn kenne und schätze, wiedergefunden. Im dritten Teil hat sich mich dann sehr überrascht, denn die Geschichte entwickelt sich in eine unerwartete Richtung! Fassungslos habe ich ganz am Schluss das Buch zugeklappt und musste die Entwicklung, die die Story schlussendlich genommen hat, verdauen.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Weihnachtsgeschichte mal anders!

Hollys Weihnachtszauber
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Weihnachten ist für Holly Brown kein Fest, das sie feiern mag. Zu viel ist in den vergangenen Jahren an Weihnachten geschehen und zu gross ihr Verlust. Deshalb nimmt sie den neuen Auftrag in Lancashier ...

Weihnachten ist für Holly Brown kein Fest, das sie feiern mag. Zu viel ist in den vergangenen Jahren an Weihnachten geschehen und zu gross ihr Verlust. Deshalb nimmt sie den neuen Auftrag in Lancashier nur zu gerne an. Holly arbeitet bei einer Agentur als Housesitterin und soll über die Weihnachtstage das herrschaftliche Anwesen "Old Place" im Dorf Little Mumming in der Nähe der Hochmoore hüten. Nur zu gerne fährt sie dorthin, denn Weihnachten in einem einsam gelegenen Haus, nur in Gesellschaft eines Hundes und eines Pferdes, ist ganz in ihrem Sinn. Leider macht der Hausherr Jude Martland und seine Familie ihr einen Strich durch die Rechnung.


Das Cover und der Klappentext versprechen eine Weihnachtsgeschichte. Die Geschichte spielt auch in der Weihnachtszeit. Doch da Protagonistin Holly ein regelrechter Weihnacht - Grinch ist, war es das auch fast schon mit Weihnachtsfeeling. Im Mittelpunkt stehen viel mehr all die Leckereien, die Holly als gelernte und passionierte Köchin zaubert.

Schön beschrieben sind zudem auch die Handlungen in Haus und Küche, mit einem schier unerschöpflichen Vorrat an Nahrungsmitteln im Vorratskeller, dem Weinkeller und der Gefriertruhe. Vor allem letzteres benötigt Holly, da auch noch ein Schneesturm aufkommt und sie "die Hütte voll hat". Wie es dazu kommt, dass ihre beschaulichen und vor allem einsamen Weihnachtstage torpediert werden, liest sich vergnüglich und unterhaltsam. Mit jeder Figur, die in Old Place hereinschneit, wehen auch neue Impulse und Wendungen herein.

Die Verbindung Hollys mit der Familie Martland finde ich zwar etwas viel Zufall und da hätte ich mir eine kreativere Lösung von der Autorin gewünscht. Beim Start in jedes neue Kapitel werden nämlich kurze Tagebuchausschnitte von Hollys Grossmutter, die 1945 geschrieben wurden, eingefügt. Da zeigt sich dann bald, was man als Leser sehr schnell ahnt. Es besteht nämlich eine Verbindung zwischen diesen Tagebucheinträgen und Hollys Auftraggeber. Weniger vorhersehbar ist die amouröse Seite der Story. Holly hat nämlich gleich vier potenzielle Herzbuben zur Hand. Welcher ihr Herz erobert...na, das lest ihr am besten selbst!

Wenn man nichts gegen öfter wiederkehrende Handlungen und Beschreibungen in der Küche hat, ist diese Geschichte eine schöne Alternative zu konventionellen Weihnachtsgeschichten.

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