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Veröffentlicht am 15.03.2024

Humorvolle Fantasy mit Wohlfühlvibes

Drei Magier und eine Margarita
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"Wenn man einen Job behalten will, muss man drei einfache Regeln befolgen: Pünktlich sein. Sich anstrengen. Und keine Kunden angreifen." - 2%

"Drei Magier und eine Margarita" ist eher spontan auf meinem ...

"Wenn man einen Job behalten will, muss man drei einfache Regeln befolgen: Pünktlich sein. Sich anstrengen. Und keine Kunden angreifen." - 2%

"Drei Magier und eine Margarita" ist eher spontan auf meinem Reader gelandet. Ich hatte vorher noch nie etwas darüber gehört, aber die Story klang echt unterhaltsam.

Als Tori mal wieder einen Job verliert und verzweifelt ist, flattert ihr wortwörtlich die Stellenanzeige für einen Job als Barkeeperin ins Gesicht. Besonders einladend wirkt das "Crow and Hammer" zwar nicht, aber sie versucht trotzdem ihr Glück. Ihre Probeschicht läuft katastrophal und nachdem drei attraktive Kerle einfach nicht aufhören, sie zu provozieren, landet die Margarita nicht im Glas, sondern im Gesicht von einem von ihnen. Zu Toris Überraschung wird sie aber nicht direkt hochkant hinausgeworfen, ihr wird der Job angeboten! Bei der Bar handelt es sich, wie sich herausstellt, nicht einfach nur um eine Bar, sondern um eine magische Gilde und scheinbar ist eine Barkeeperin, die sich nichts gefallen lässt, genau das, was sie brauchen.

Was soll ich sagen.. kaum hatte ich das Buch begonnen, da war ich auch schon durch. Annette Marie erzählt die Story rund um Protagonistin Tori mit so viel Humor und so schön locker, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und nur so durch die digitalen Seiten geflogen bin.

Tori war mir direkt unfassbar sympathisch. Sie lässt sich nichts gefallen und gerät dadurch immer wieder in eher schwierige Situationen. Sie hat eher eine große Klappe und ist sehr temperamentvoll, ich mochte sie richtig gern. So hat sie zu Beginn des Buches zum Beispiel schon wieder einen Job als Kellnerin verloren, weil sie sich das Benehmen einer Kundin nicht gefallen lassen hat. Da kommt die Anzeige für eine Stelle als Barkeeperin im "Crow and Hammer" doch wie gerufen! Auch die anderen Figuren wie zB Toris Bruder oder die Leute aus der Bar fand ich richtig gut dargestellt. Die Gilde, die sich dahinter verbirgt, hat ein bisschen was von einer großen Familie.

Mit der Story konnte mich Annette Marie ebenfalls sehr überzeugen. Es ist eine unfassbar humorvolle Fantasy Geschichte, die mir totale Wohlfühlvibes gegeben hat. Toris neuer Job als Barkeeperin ist nämlich nicht in einer gewöhnlichen Bar, sie findet sich in einer magischen Gilde wieder, was ganz neue Herausforderungen mit sich bringt. Es entwickelt sich zu einer Art Crime Story, ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, die richtig spannend wurde und Action hinzugefügt hat. Die Mischung gefiel mir richtig gut und als ich das Buch beendet hatte, hätte ich am liebsten sofort noch mehr gelesen.

"Drei Magier und eine Margarita" ist der Auftakt einer, so weit ich gesehen habe, etwas längeren Reihe, der zweite Teil ist für Juni 2024 auf Deutsch angekündigt. Das Ende macht neugierig auf mehr und ich kann es kaum erwarten, weiterlesen zu können.

Mein Fazit:
"Drei Magier und eine Margarita" hat mir einfach nur unfassbar viel Spaß gemacht. Ich habe das Buch so gern gelesen, habe viel gegrinst und gelacht, es war spannend und hatte irgendwie Wohlfühlvibes. Gefiel mir unheimlich gut, kann ich nur empfehlen!

Veröffentlicht am 11.03.2024

Unfassbar gut gelungene Fortsetzung

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Die falsche Schwester
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"Noch heute erzählt man sich von dem Sturm, der Irland heimsuchte, als Miranda Kelly nach Inishmaan fuhr." - Seite 17

Nach dem Ende vom ersten Band konnte ich es kaum erwarten, endlich "Der Hexenzirkel ...

"Noch heute erzählt man sich von dem Sturm, der Irland heimsuchte, als Miranda Kelly nach Inishmaan fuhr." - Seite 17

Nach dem Ende vom ersten Band konnte ich es kaum erwarten, endlich "Der Hexenzirkel Ihrer Majestät: Die falsche Schwester" zu lesen. Ich war so gespannt, wie es mit Niamh, Leonie, Elle, Theo und Co. weitergehen wird!

Nach Helenas Tod und den dramatischen Ereignissen darum verändert sich für die Freundinnen Niamh, Leonie und Elle alles. Niamh soll die neue Hohepriesterin werden, Leonie macht sich auf die Suche nach dem Verräter Hale und für Elle stellt sich die Welt auf den Kopf, als sie herausfindet, dass sie von ihrem Mann betrogen wird. Bei all dem merkt niemand, dass mit Niamh etwas ganz und gar nicht stimmt und sie ein riesiges Geheimnis umgibt. Außerdem steht weiterhin die Prophezeiung im Raum, dass das magische Kind das Ende der Welt mit sich bringt..

Leider habe ich es erst relativ spät geschafft, endlich zu dieser Fortsetzung zu greifen, wodurch meine Erinnerungen an den ersten Band etwas verblasst waren. Die kamen aber glücklicherweise ganz schnell zurück, sehr hilfreich fand ich dabei auch das ausführliche "Wer ist wer" am Anfang des Buches, in dem die wichtigen Personen aufgelistet und kurz vorgestellt worden sind.

Dadurch war der Einstieg in die Geschichte, die direkt nach dem ersten Band ansetzt, nur auf den ersten paar Seiten ein klein wenig holprig, nach kurzer Zeit war ich voll drin und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Juno Dawson erzählt die Geschichte wie schon den ersten Band aus vielen verschiedenen Perspektiven, was mir richtig gut gefallen hat. Besonders die Sicht von Ciara fand ich dabei sehr interessant, da man von ihr im ersten Teil nur ein bisschen was erfahren hat. Der Schreibstil las sich richtig flüssig und zog mich nur so in das Geschehen hinein.

Was ich an "Der Hexenzirkel Ihrer Majestät" sehr liebe, ist die Diversität der Charaktere. Es gibt POC, es gibt Trans und Queerness. Ich mag das wirklich sehr und es ist Juno Dawson wunderbar gelungen, all das mit den alltäglichen Problemen wie zB Transfeindlichkeit oder White Privilege und Feminismus in die Geschichte rund um Hexen und eine bedrohliche Prophezeiung einzuflechten. Man merkt sehr, dass sie Own-Voice Autorin ist.

Abgesehen von der Diversität sind ihre Figuren aber auch einfach wunderbar authentisch und verdammt überzeugend dargestellt. Ich konnte mich so gut in die verschiedenen Charaktere hineindenken, egal um wen es sich handelte, habe mit ihnen mitgefiebert und mitgefühlt.

Die Story konnte mich ebenfalls vollkommen von sich überzeugen. Ich fand es so spannend zu lesen, wie sich alles entwickelt, wie Leonie Jagd auf Hale macht, was mit Niamh passiert, was Elle alles erlebt und auch Ciaras Teil der Geschichte war so spannend zu lesen. Man erfährt hier so viel über die Vergangenheit von den Zwillingen Niamh und Ciara, was mir richtig gut gefallen hat. Außerdem geht es viel um die Politik innerhalb des Hexenzirkels und zwischen den Hexen und den Menschen. Das ist nicht für jeden was, für mich persönlich war das aber richtig interessant.
Der Handlungsverlauf bringt so viele Überraschungen mit sich und wo es mir in der ersten Hälfte des Buches schon schwergefallen ist, eine Lesepause zu machen, war es mir in der zweiten Hälfte, ganz besonders auf den letzten rund 150 Seiten, unmöglich. So habe ich das rund 500 Seiten starke Buch dann auch innerhalb von nur 2 oder 3 Tagen verschlungen. Ich habe so mitgefiebert, so mitgefühlt, meine Augen klebten am Papier fest und ich war einfach so gefesselt!

Das Ende ließ mich ein bisschen ungläubig zurück. Das wars schon wieder? Was zur Hölle ist da gerade passiert? OMG! Ich kann es wirklich kaum abwarten, endlich weiterlesen zu können, und ich hoffe so sehr, dass der dritte und so weit ich weiß abschließende Band nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Mein Fazit:
"Der Hexenzirkel Ihrer Majestät: Die falsche Schwester" ist ein unfassbar gut gelungener zweiter Band, mit dem mich Juno Dawson schnell packen konnte und kaum wieder losgelassen hat. Ich liebe die Diversität, die Story ist unfassbar spannend und ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen.

Veröffentlicht am 04.03.2024

Episches Finale

Wie die Nacht entrinnt
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"Am Anfang dieser Geschichte, vor vielen, vielen Jahren, fanden zwei Träumer das Paradies" - Seite 9

Wer mir und meinem Blog oder Instagram-Account schon länger folgt, hat vielleicht mitbekommen, dass ...

"Am Anfang dieser Geschichte, vor vielen, vielen Jahren, fanden zwei Träumer das Paradies" - Seite 9

Wer mir und meinem Blog oder Instagram-Account schon länger folgt, hat vielleicht mitbekommen, dass sich Maggie Stiefvater mit ihren Büchern rund um die Raven Boys in mein Herz geschrieben hat. Ich habe sowohl die vier "Raven Boys" Bücher als auch die ersten beiden Bände der "Dreamer"-Trilogie absolut geliebt. Alles daran. Wirklich.

Es ist also wenig überraschend, dass "Wie die Nacht entrinnt" eins meiner absoluten Must Haves war und ich mich schon unfassbar auf dieses Buch gefreut habe. Meine Erwartungen daran waren sehr, sehr hoch und ich hatte etwas Angst, dass diese nicht erfüllt werden würden, dass der Abschluss der Reihe mir nicht so sehr gefallen könnte, wie alle bisherigen Bücher.

Doch diese Angst war vollkommen unbegründet. Maggie Stiefvater hat meine wirklich astronomisch hohen Erwartungen an dieses Finale nicht nur erfüllt, nein, sie hat sie weit übertroffen und ich bin ehrlich beeindruckt. Ich weiß gar nicht, wie ich dieses Buch überhaupt rezensieren soll.. ich hoffe also, dass ich meine Gedanken dazu zumindest halbwegs nachvollziehbar rüberbringen kann.

Ich liebe Maggie Stiefvaters Art zu schreiben so sehr. Sie schreibt so besonders, melancholisch, düster, bildgewaltig, einzigartig.

"Wie die Nacht entrinnt" beginnt direkt sehr intensiv. Die Atmosphäre, die Maggie Stiefvater hier erzeugt, hatte etwas von Endzeitstimmung und ließ mich nicht mehr los.
Auch emotional hat mich die Autorin schnell mitgerissen, gefühlsmäßig war es für mich eine Achterbahnfahrt.

Es geht richtig interessant los und ich hatte schon nach den ersten Seiten viele Fragen im Kopf, die nach einer Antwort verlangten. Innerhalb von kurzer Zeit passierte so viel und man bekam so viele Infos, dass man kaum dazu kam, mal Luft zu holen - dabei fühlte es sich aber nicht nach zu viel an, sondern genau richtig. Die Entwicklungen sind so überraschend, ich hätte niemals erwartet, was da teilweise passiert ist, ich war sprachlos und ständig schwirrte mir einfach nur ein begeistertes "WTF" im Kopf herum. Ganz, ganz großes Kino, wirklich.

Man erfährt hier viel über die Lynch Brüder, über ihre Vergangenheit und über ihre Eltern. Die Charaktere sind einfach wunderbar dargestellt, so nachvollziehbar, so mitreißend und wie aus dem Leben gegriffen. Maggie Stiefvater erzählt nicht nur aus verschiedenen Perspektiven in der Gegenwart, sondern springt auch teilweise in die Vergangenheit. Am Ende bleiben keine Fragen mehr offen.

Ich hätte das Buch am liebsten in eines verschlungen, mich danach zusammengerollt und erst einmal eine Runde geheult, weil es das Ende dieser genialen Reihe ist und ich mich nun von dieser Welt und diesen grandiosen Figuren, die mir in diesen 7 Büchern so sehr ans Herz gewachsen sind, verabschieden muss. "Wie die Nacht entrinnt" ist das perfekte Ende und so viel mehr, als ich mir jemals erhofft hatte. Als ich das Buch zugeklappt habe, hatte ich echt ein paar Tränen in den Augen und mir fehlten erst einmal die Worte.

Mein Fazit:
"Wie die Nacht entrinnt" ist einfach ein grandioses Finale, ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll. Ich habe alles an diesem Buch geliebt, habe so sehr mitgefiebert, es war eine emotionale Achterbahn, ich war sprachlos und vor allem eins - beeindruckt von dieser Welt, dieser Geschichte und diesen Charakteren, die Maggie Stiefvater hier erschaffen hat. Davon, wie sie sich mit jedem Buch immer und immer wieder gesteigert und mich immer wieder aufs neue begeistern konnte.

Veröffentlicht am 14.02.2024

EInfach wundervoll

Animant Crumbs Staubchronik
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"Ich lehnte an einer Marmorsäule und verfluchte innerlich meine Mutter, während ich nett lächelte und mir wünschte, dass auch nur ein Wort aus dem Mund meines Gegenübers sinnvoll erscheinen würde." - 1%

"Animant ...

"Ich lehnte an einer Marmorsäule und verfluchte innerlich meine Mutter, während ich nett lächelte und mir wünschte, dass auch nur ein Wort aus dem Mund meines Gegenübers sinnvoll erscheinen würde." - 1%

"Animant Crumbs Staubchronik" habe ich vor einer kleinen Ewigkeit als eBook im Angebot gekauft und dann nie gelesen, warum genau kann ich gar nicht sagen. Zwar ist es ein historischer Roman, was ich nicht so oft/gerne lese, aber die Story klang so toll. Nun wurde das Buch in einem Buchclub als Januar-Buch ausgewählt und ich könnte nicht glücklicher sein, es endlich gelesen zu haben.

"Animant Crumbs Staubchronik" spielt in England im Jahr 1890. Animant Crumbs Mutter wünscht sich den perfekten Ehemann für ihre Tochter, steckt sie in Kleider und schleift sie auf unzählige Bälle. Dabei will Ani doch nur ihre Ruhe haben und lesen, an einer Hochzeit ist sie so gar nicht interessiert. Als ihr Onkel Alfred überraschend in der Tür steht und davon erzählt, dass in der Royal University Library in London dringend ein Bibliotheksassistent gebraucht wird, sieht sie ihre Chance, den Hochzeitsplänen zu entkommen. Doch der Bibliothekar Mr. Reed ist ein mürrischer Mann und bisher haben alle Assistenten schnell gekündigt.

Hach, wie sehr ich mich in dieses Buch verliebt habe! Schnell war ich in dieser doch sehr ruhigen und einfach gemütlichen Geschichte gefangen und habe mich an Anis Seite in London im 19. Jahrhundert wiedergefunden.

Lin Rina erzählt die Geschichte im Ich-Erzähler aus Sicht von Ani, ihr Schreibstil las sich einfach nur toll. In Ani konnte ich mich wunderbar hineinversetzen, ich mochte ihre Art so gern! Es hat so Spaß gemacht zu beobachten, wie sie sich im Lauf der Geschichte entwickelt hat, sich dabei aber selbst treu geblieben ist.
Zusammen mit ihr habe ich mich echt ein bisschen in den sehr eigenen Mr. Reed verliebt. Er ist mürrisch, wirkt auf den ersten Blick unsympathisch, aber es steckt so viel mehr in ihm und ich fand es so schön zu sehen, wie sich das nach und nach offenbart hat.

"Animant Crumbs Staubchronik" spielt zu einem großen Teil in einer Bibliothek. Protagonistin Ani liebt Bücher und man spürt die Liebe zum geschriebenen Wort in jeder Zeile. Es war so wundervoll und cozy! Dazu werden auch Themen wie Feminismus oder die Judenfeindlichkeit aufgegriffen und so wunderbar in die Geschichte eingeflochten, dass sie nichts an ihrer Leichtigkeit verloren hat, aber trotzdem zum Nachdenken anregt.
Außerdem gibt es Kleider, Bälle und Prunk, man lernt aber auch die nicht so schönen Seiten von London in dieser Zeit kennen. Es ist eine tolle Mischung, die mir wirklich unheimlich viel Spaß gemacht und mich sehr begeistert hat.

Mein Fazit:
"Animant Crumbs Staubchronik" ist einfach ein wundervolles Buch. Die Liebe zu den Büchern, die Lovestory, diese cozy Atmosphäre gemischt mit wichtigen Themen und wundervollen Charakteren.. es war echt ein Highlight für mich.

Veröffentlicht am 07.02.2024

Brutal, düster, beklemmend - Christina Henry hat mich mal wieder vollkommen überzeugt

Der Knochenwald
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"Da lag ein toter Fuchs auf dem Weg." - 2%

Vor "Der Knochenwald" habe bereits ein paar Bücher von Christina Henry gelesen und mag ihre Art zu Schreiben richtig gern, ihre düsteren und oft auch brutalen ...

"Da lag ein toter Fuchs auf dem Weg." - 2%

Vor "Der Knochenwald" habe bereits ein paar Bücher von Christina Henry gelesen und mag ihre Art zu Schreiben richtig gern, ihre düsteren und oft auch brutalen Storys mit dieser ganz besonderen Atmosphäre. Entsprechend habe ich mich schon sehr auf ihr neustes Werk gefreut und war richtig gespannt, was hier auf mich wartet.

Vorab: "Der Knochenwald" enthält potenziell triggernde Themen, ist brutal und düster. Meiner Meinung nach hätte das Buch eine Content Warnung gebrauchen können, auch wenn man manches anhand der Inhaltsangabe erahnen kann. In meinem eBook gab es keine, ich weiß nicht, wie es da beim Print aussieht. Das beeinflusst meine Meinung zum Buch aber nicht.

Mattie lebt zusammen mit ihrem Mann in einer abgelegenen Hütte auf einem Berg, weit weg von der Zivilisation. Kontakt zu anderen Menschen hat sie nicht. Sie kennt nur das Leben mit William, den sie niemals verärgern darf, denn er wird schnell wütend und ist gewalttätig. Als Mattie eine merkwürdig verstümmelte Fuchsleiche im Wald findet, weiß sie, dass irgendwas in der Wildnis lauert. Dann tauchen auch noch Fremde auf und Mattie versucht, sie davon zu überzeugen, schnell wieder vom Berg zu verschwinden, denn sie will auf keinen Fall, dass William wütend wird. Doch die Fremden wollen unbedingt mehr über die Kreatur erfahren und schon bald stellt sich die Frage, was schlimmer ist - William oder das, was im Wald lauert.

"Der Knochenwald" ist wirklich keine einfache Lektüre und ich bin ehrlich, irgendwann weiß man nicht mehr, was schlimmer ist - das, was in der Wildnis lauert, oder doch William. Christina Henry baut hier wie von ihren anderen Büchern gewohnt schnell eine wirklich düstere und beklemmende Atmosphäre auf, die mich sehr gefangen genommen hat. Der Schreibstil las sich sehr flüssig und ich mag die Art, wie sie schreibt, echt gern.

Christina Henry entführt den Lesenden in eine einsame und verschneite Berghütte, was sehr zu der beklemmenden Atmosphäre beigetragen hat. Das gefiel mir soooo gut! Ihre Charaktere sind toll dargestellt und haben mich sehr mitgerissen.

Auch die Story konnte mich in allen Punkten überzeugen. Es ist, wie gesagt, richtig schön düster, sehr beklemmend, brutal und grausam. Schon von Anfang an ist die Story sehr heftig und ich kann nur noch einmal betonen, dass ihr beim Lesen auf euch aufpassen solltet, da die Themen wirklich nicht ohne sind und auch sehr ausgeschrieben wurden, nicht nur angedeutet. Ich fand es so krass zu lesen, was Mattie passiert und wie sie sich im Lauf des Buches entwickelt. Dazu lauert etwas im Wald und ich bin echt begeistert, wie Christina Henry diese beiden Themen verknüpft hat und umgesetzt hat. Der Handlungsverlauf überraschte mich immer wieder, schockierte mich, machte mich sprachlos und ließ mich kaum los.
Nur das Ende war mir ein klein wenig zu offen, das wäre aber Meckern auf sehr hohem Niveau und es passte einfach zum Buch, weswegen das kein Kritikpunkt für mich ist.

Mein Fazit:
Mit "Der Knochenwald" konnte mich Christina Henry mal wieder vollkommen überzeugen. Die Story ist brutal, grausam und echt heftig, das Buch ließ mich kaum los. Ich bin sehr begeistert, wie die Autorin das umgesetzt hat.