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Veröffentlicht am 29.02.2024

Starkes Thriller-Debüt

Tödlicher Podcast
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Eine Empfehlung geht raus für die Neuerscheinung TÖDLICHER PODCAST von Cleo Konrad. Das Buch solltet ihr umso mehr beachten, weil es sich um das Thriller-Debüt der Autorin handelt. Und das ist so gut, ...

Eine Empfehlung geht raus für die Neuerscheinung TÖDLICHER PODCAST von Cleo Konrad. Das Buch solltet ihr umso mehr beachten, weil es sich um das Thriller-Debüt der Autorin handelt. Und das ist so gut, dass ich definitiv auf mehr von ihr hoffe.
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Darum geht's: Nina heuert als Reinigungskraft bei der berühmten True Crime-Podcasterin Malu M. an. In de noblen Haus häufen sich rätselhafte Vorkommnisse. Hinter der makellosen Fassade tun sich dunkle Abgründe auf…
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Der Plot hat es in sich. Die Story ist atmosphärisch und geheimnisvoll. Damit entwickelt sie eine unglaubliche Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Lesepausen waren kaum möglich. Ich wollte einfach immer nur wissen, was als nächstes passiert. Erzählt wird auf unterschiedlichen Zeitebenen mit zunächst scheinbar zusammenhanglosen Handlungssträngen. Das ist natürlich eine offensive Einladung zum Mitraten. Meine kleinen grauen Zellen haben auf Hochtouren rotiert. Ich habe wilde Vermutungen angestellt und immer mehr Anknüpfungspunke gefunden, so dass ich mir nach und nach Dinge zusammenreimen und Vermutungen anstellen konnte. Und doch war mir die Handlung immer einen Schritt voraus, hat mich ein ums andere Mal in die Irre geführt und mich mit neuen Twists überrascht. Das hat dazu geführt, dass ich den allerletzten losen Faden bis zum Finale nicht zu fassen bekommen habe. Damit kann ich sagen, dass der Thriller mich echt in Atem gehalten hat.
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Für Story, Aufbau und Spannungsbogen räumt TÖDLICHER PODCAST die volle Punktzahl ab. Einen Sternabzug gibt es von mir aber letztendlich ehrlicherweise in der B-Note. Warum? Weil mir die Rückblick-Kapitel teilweise etwas zu ausufernd und langatmig sind und auch der Schlussteil mir etwas zu lang geraten ist. Ein paar wenige Straffungen hätten sicher spielend für noch mehr Tempo und Rasanz sorgen können. Aber ich sag mal so: Das ist von mir meckern auf hohem Niveau und ist aufgrund meines persönlichen Eindruck einzig und allein als konstruktive Kritik/Anregung für die Autorin zu verstehen.
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Fazit: So ein Thriller-Debüt liest man doch gerne. Sehr gelungen. Cleo Konrad legt sich die Messlatte gleich hoch und zeigt, welches Potenzial in ihr steckt. Ich bin gespannt auf das, was da noch kommt.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Jane Austen lässt grüßen

Dangerous Relations
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Wer mich kennt weiß, dass ich ein absoluter Jane Austen-Fan bin. Nichts geht für mich über meine Lieblingsklassiker “Pride & Prejudice” und “Emma”. Wenn sich zeitgenössische Autoren der klassischen Motive ...

Wer mich kennt weiß, dass ich ein absoluter Jane Austen-Fan bin. Nichts geht für mich über meine Lieblingsklassiker “Pride & Prejudice” und “Emma”. Wenn sich zeitgenössische Autoren der klassischen Motive bedienen, gefällt es mir nicht immer. “Dangerous Relations” von Jennieke Cohen klang aber mal wieder so verlockend, dass ich es unbedingt lesen wollte.
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Darum geht’s: Lady Victorias Zukunft steht auf dem Spiel. Entweder sie heiratet oder ihre Familie verliert das Anwesen. Um einen Mann zu finden, stürzt sich Vicky in die Ballsaison – bewaffnet mit den Weisheiten ihrer geliebten Jane-Austen-Romane.
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“Dangerous Relations” ist ein Jugendbuch, dass der Loewe-Verlag für Leser*innen ab 14 Jahren empfiehlt. Ich hoffe, dass der Roman das junge Publikum neugierig auf die Klassiker macht und somit neue Fans generiert. Das wäre schön. Mich hat das Buch auf jeden Fall gut unterhalten und in einigen Punkten wirklich positiv überrascht.
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Das Jane Austen-Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus einem Roman von Jane Austen. Die Protagonistin erwähnt immer wieder ihre Lieblingsbücher und -szenen und fragt sich ständig: “Wie würde sich Elizabeth Bennet jetzt wohl verhalten?” Und natürlich träumt Vicky auch von einem Mr. Darcy an ihrer Seite.
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“Dangerous Relations” mischt das Genre der klassischen Regency Romance mit einer gehörigen Portion Spannung. Die Kombi funktioniert tatsächlich gut. Mir hat es jedenfalls gefallen. Sowohl der Handlungsverlauf als auch die Charaktere konnten mich überraschen. Wir bekommen es hiermit einem ausgefeilten Plot und komplexen Intrigen zu tun. Die Ballszenen sind so beschrieben, dass ich bei den Gesellschaftstänzen förmlich mit auf dem Parkett stand. Die Protagonistin ist eine starke Persönlichkeit. Und die Herren der Schöpfung sorgen für Herzklopfen - mal im positiven, mal im negativen Sinn. Dabei ist der Roman keine bloße Kopie der klassischen Vorlage. Die Autorin orientiert sich zwar daran, schafft es aber, daraus etwas erfrischend eigenes zu machen.
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Fazit: Gerne empfehle ich “Dangerous Relations” allen, die schon Jane Austen-Fan sind. Vor allem aber auch denen, die es noch werden wollen. Ich bin mir sicher, dass das Buch viele animiert, sich die Klassiker mal näher anzusehen.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Solide Reihen-Fortsetzung

Gewittermann
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APFELMÄDCHEN war im vergangenen Jahr der Auftakt der Reihe um die schwedische Kommissarin Idun Lind. Dieser Thriller hat mir so gut gefallen, dass die angekündigte Fortsetzung GEWITTERMANN auch prompt ...

APFELMÄDCHEN war im vergangenen Jahr der Auftakt der Reihe um die schwedische Kommissarin Idun Lind. Dieser Thriller hat mir so gut gefallen, dass die angekündigte Fortsetzung GEWITTERMANN auch prompt auf meiner WuLi gelandet war. Das Cover ist wieder sehr ansprechend und passend zum ersten Band gestaltet. Auf rund 500 Seiten entfaltet sich dann eine Handlung in bester skandinavischer Krimi-Tradition.
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Darum geht’s: Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden. Dem Rentner Evert Holm wurde vor Eintritt des Todes der Penis abgeschnitten. Die Suche nach dem Täter führt Kriminalkommissarin Idun Lind ins Rotlichtmilieu.
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Auch mit ihrem zweiten Thriller konnte mich Tina N. Martin überzeugen. Der Schreibstil ist wieder flüssig und leicht zu lesen, was das Buch absolut alltagstauglich macht. Von Beginn an wird gut Spannung aufgebaut. Dabei ist der Fall komplex konstruiert. Es gibt verschiedene Handlungsstränge. Zunächst schwebt über allem ein großes Fragezeichen. Wo ist der gemeinsame Nenner? Berührungspunkte ergeben sich Stück für Stück durch Fragen hier und Nachforschungen dort. Die Kommissare liefern überwiegend gängige Ermittlungsarbeit ab. Am stärksten sind Idun und Tareq aber dann, wenn sie mal weniger regelkonform vorgehen und sich selbst in Gefahr bringen. Diese Passagen haben mir besonders viel Spaß gemacht und eine Extraportion Schwung in die Geschichte gebracht. Kurz vor Schluss kommt dann die überraschende Wendung, die zum finalen Showdown führt. Da werden dann alle losen Fäden geschickt und schlüssig zusammengeführt.
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GEWITTERMANN ist für mich ein grundsolider Schweden-Thriller, wie ich sie immer wieder gerne lese. Ich würde sagen: Da macht man nix verkehrt mit.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Hyggeliger Lesespaß mit Lach-Garantie

Lobster, Mord und Meeresrauschen – Tante Tilli ermittelt
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Es war mal wieder Zeit für einen Cosy Crime. Nach längerer Abstinenz in diesem Genre habe ich den neue Krimi von Patricia Grob gelesen. Gemütlich war's. Humorvoll war's. Und unterhaltsam war's auch. Perfekt ...

Es war mal wieder Zeit für einen Cosy Crime. Nach längerer Abstinenz in diesem Genre habe ich den neue Krimi von Patricia Grob gelesen. Gemütlich war's. Humorvoll war's. Und unterhaltsam war's auch. Perfekt zum Abschalten und die Seele baumeln lassen, wenn der Alttag mal nervt.
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Darum geht’s: Die liebe Verwandschaft will Tante Tilli ins Altersheim abschieben. Aber nicht mit der rüstigen Seniorin. Die 70-Jährige plant kurzerhand ihre Flucht nach Las Vegas - strandet allerdings im idyllischen Grenaa an der dänischen Küste und trifft dort ihren Ex-Mann wieder - allerdings ermordet.
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Der Verlag verspricht “Hyggelige Krimispannung für Fans von Gisa Pauly”. Schon das Cover erinnert an die Reihe um Mamma Carlotta. Hier heißt es allerdings “Tante Tilli ermittelt…” Wie schon in ihrem vorangegangenen Buch “Ein Duo für alle Felle” hat die liebe Patricia mich auch diesmal wieder mit ihrem lockeren Schreibstil und ihrem Sinn für Situationskomik überzeugt. Tante Tilli kommt trotz ihres hohen Alters jugendlich frisch daher und stürzt sich furchtlos in die Ermittlungen. Dabei erlebt sie Sachen, die mich minimal zum Schmunzeln, meist aber richtig zum Lachen gebracht haben. Herrlich fand ich auch die anderen Charaktere im Buch. Allen voran den drögen Jacobsen mit seinem Steinkauz Charly, der Tilli mächtig auf die Palme bringt, sich aber still und leise doch in ihr Herz schleicht. Auch die Pensionswirtin Katrine ist eine Seele von Mensch. Und so habe ich mich in Grenaa richtig wohl und behütet gefühlt - hyggelig eben, wie der glückliche Däne so schön sagt. Tillis Ermittlungs-Eskapaden mit Anklängen an Serien der 80er haben einfach Spaß gemacht.
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Bei dem humorvollen Cosy Crime darf man Genre-typisch nicht alles so bierernst nehmen. Das Motto sollte sein, sich einfach an den Einfällen der Autorin zu erfreuen. Und die sind teilweise echt skurril, auch schon mal etwas abstrus und teilweise sogar überdreht. Aber genau das macht den Charme der Geschichte aus. Und natürlich steht neben der Suche nach dem Mörder und seinem Motiv auch die Frage, ob Tilli ihr Herz an und in Dänemark verliert.
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Fazit: Einfach mal den Alltag außen vor lassen und die Sorgen vergessen - das ist für mich Sinn und Zweck eines Cosy Crime. Genau das habe ich hier auch bekommen. Ich empfehle das Buch als leichte Lektüre für Zwischendurch. Habt einfach Spaß!

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Jugendthriller mit James Bond-Vibes

Thieves’ Gambit
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THIEVES’ GAMBIT ist ein spannendes und rasantes Jugendbuch, das mir richtig gut gefallen hat.
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Darum geht’s: Rosalyn Quest, genannt Ross, entstammt einer legendären Diebesfamilie. Sie würde allerdings ...

THIEVES’ GAMBIT ist ein spannendes und rasantes Jugendbuch, das mir richtig gut gefallen hat.
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Darum geht’s: Rosalyn Quest, genannt Ross, entstammt einer legendären Diebesfamilie. Sie würde allerdings lieber aus dem Business aussteigen und ein normales Teenie-Leben führen. Ausgerechnet bei ihrem letzten Coup wird ihre Mutter gefangen genommen. Um ihre Mutter zu retten, nimmt Ross am THIEVES’ GAMBIT teil. Wer den Wettbewerb für Nachwuchsdiebe gewinnt, hat einen Wunsch frei…
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Wir jetten mit den Gambit-Teilnehmern um die Welt, schmeißen uns in elegante Outfits und stürzen uns in ein brandgefährliches Abenteuer. Dabei greifen wir auf ein paar nette Gimmicks zurück. Ja, das Ganze hat tatsächlich was von JAMES BOND. Hier sind es dann quasi die James Bond Teens. Wenn wir auf die Figuren schauen, haben wir mit Ross eine rundum sympathische Protagonistin. Dann gibt es den smarten aber undurchsichtigen Devroe und mit Noelia noch eine perfekte Bitch. Die weiteren Figuren bleiben vergleichsweise blass. Die genannte Konstellation mag sich etwas Stereotyp anhören. Ist sie auch. Aber die Personen machen im Lauf der Handlung dann doch noch überraschende Entwicklungen durch - und das hat mir gut gefallen.
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So spannend wie die Charaktere ist auch die Handlung. Als Leser*in ist man hautnah dabei. Der Wettbewerb sorgt mit seinem Ausleseverfahren mit mehreren Runden und kniffligen Aufgaben für jede Menge Spannung. Der Plot liefert Tempo, Action und Wendungen. Vor allem am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Und letztendlich ist das Ende mit einem Cliffhanger so angelegt, das man wohl mit einer Fortsetzung rechnen darf. Mich würd’s freuen!
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Fazit: Ich habe hier wirklich einen tollen Jugendthriller gelesen. Ein paar Abstriche musste ich aus meiner Erwachsenen-Perspektive bei der Ausarbeitung und Tiefe der Geschichte machen. Insgesamt habe ich hier aber ein Jugendbuch gelesen, das mich positiv überraschen konnte.

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