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Veröffentlicht am 01.04.2024

Das Geheimnis muss bewahrt werden. Um jeden Preis!

Venezianischer Fluch
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Das Geheimnis muss bewahrt werden. Um jeden Preis!

Als sich nach dem Fund einer Frauenleiche herausstellt, dass Antonella Carracci sich nicht freiwillig von einer Brücke ins Wasser stürzte, ist Commissario ...

Das Geheimnis muss bewahrt werden. Um jeden Preis!

Als sich nach dem Fund einer Frauenleiche herausstellt, dass Antonella Carracci sich nicht freiwillig von einer Brücke ins Wasser stürzte, ist Commissario Luca Brassoni von der venezianischen Polizei erneut gefordert. Schon bald konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Familie von Antonellas Verlobten, doch die alteingesessene und einflussreichen Perronis besitzen nicht nur hohes Ansehen, sondern auch ausgezeichnete politische Beziehungen. Die Dienststellenleiterin Silvia Bertuzzi wird vom venezianischen Bürgermeister unter Druck gesetzt und das gesamte Ermittlerteam in der Questura ist gefordert, Ergebnisse zu liefern. Doch als weitere Verbrechen im Bannkreis der mächtigen Hoteliersfamilie verübt werden, spitzt sich die Lage zu…

Mit dem neunten Fall der Venedig-Krimireihe um Commissario Luca Brassoni hat die Autorin erneut einen ausgeklügelten Kriminalfall konstruiert. Ein alter Fluch verunsichert die Menschen und jagt ihnen Angst und Schrecken ein. Es ist Daniela Gesing auch diesmal gelungen, mich auf eine falsche Fährte zu locken. Der durchgehend hohe Spannungsfaktor und immer wieder eingestreute Informationen über die Person des Mörders, jedoch ohne dessen Identität preiszugeben, bescherten mir ein fesselndes Leseerlebnis. Mir hat sowohl der einnehmende Schreibstil der Autorin, als auch die Charakterzeichnung der handelnden Figuren sehr gut gefallen. Darüber hinaus war ich beeindruckt von der lebendigen und bildhaften Beschreibung der diversen Schauplätze in der Lagunenstadt sowie der Menschen in Luca Brassonis Umfeld.

Nach nunmehr acht Büchern dieser Krimireihe freute ich mich bereits auf einen weiteren Fall mit dem fähigen Ermittler Luca Brassoni, der in diesem Band mit seiner Frau Carla Sorrenti die Geburt ihres zweiten Kindes erwartet. Lucas treuer tierischer Begleiter namens Picco durfte ebenso eine kleine Nebenrolle im Plot einnehmen wie Lucas Cousin und investigativer Informant Caruso, sein Kollege Maurizio Goldini sowie der Rest des sympathischen Ermittlerteams. Die Autorin konzentriert sich zwar in erster Linie auf den Kriminalfall, geht aber auch auf das Privatleben ihrer Kommissare ein. Obgleich Carla Sorrenti ihre Arbeit als Gerichtsmedizinerin aufgrund der bevorstehenden Geburt reduzierte, wird sie weit stärker in diesen Fall involviert, als ihr lieb ist. Ihr Ehemann Luca hat alle Hände voll zu tun, sowohl seine dienstlichen Verpflichtungen, als auch jene gegenüber seiner Familie, wahrzunehmen. Die Hoteliersfamilie Perroni steht im Zentrum der Ermittlungen, die Spannungen innerhalb der einzelnen Familienmitglieder und deren abwehrende, verschlossene Haltung stellen eine Herausforderung für die Polizei dar.

Ich möchte an dieser Stelle auch die hochwertige Aufmachung und die stimmungsvolle optische Gestaltung des Buchcovers hervorheben. Eine kurze Vorstellung der Autorin am Ende des Buches sowie eine chronologische Auflistung der bisher erschienenen Bände dieser Krimireihe runden den Gesamteindruck ab.

FAZIT: Mit „Venezianischer Fluch“ hat mir erneut ein interessanter Kriminalfall aus der Feder von Daniela Gesing unterhaltsame Lesestunden bereitet. Die komplexe Handlung, die Konzentration auf die Ermittlungsarbeit, der durchgehend hohe Spannungsbogen, ein gewisser Fokus auf das Privatleben des Protagonisten sowie eine eindrucksvolle und bildhafte Beschreibung der Örtlichkeiten Venedigs machten für mich persönlich den Reiz dieses Krimis aus. Ich sehe dem nächsten Band dieser Reihe mit großer Erwartungshaltung und Vorfreude entgegen. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.03.2024

Schicksalhafte Entscheidungen in unsicheren Zeiten

Der Aufbruch der Geschwister
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Schicksalhafte Entscheidungen in unsicheren Zeiten

Deutschland leidet unter der Willkür des Nazi-Regimes, Hass, Folter und Tod stehen an der Tagesordnung. Die Menschen fühlen sich wie Gefangene in ihrem ...

Schicksalhafte Entscheidungen in unsicheren Zeiten

Deutschland leidet unter der Willkür des Nazi-Regimes, Hass, Folter und Tod stehen an der Tagesordnung. Die Menschen fühlen sich wie Gefangene in ihrem eigenen Land und leben unter dem Joch eines Wahnsinnigen, dessen Anhänger keine Grenzen kennen.

„Eines Tages würden diese elenden Nazis aus dem Lande vertrieben sein und ruhigere Zeiten anbrechen. Doch bis dahin musste er funktionieren wie ein Uhrwerk und ihnen stets einen Schritt voraus sein. Denn wenn nicht, bedeutete es den vollkommenen Verlust von allem, was ihm jemals etwas bedeutet hatte – vermutlich sogar den Verlust seines Lebens.“

Das strategische Geschick des vorausschauenden, stets besonnen handelnden Gutsbesitzers Paul-Friedrich von Falkenbach ist im Juni des Jahres 1941 mehr denn je gefordert. Durch seine Weigerung, dem Bezirksverbandspräsidenten Christian Weber seinen edlen Zuchthengst „His Highness“ zu überlassen, weckte er den Unmut dieses skrupellosen und machthungrigen Nationalsozialisten. Paul-Friedrich möchte seine geliebten Pferde um jeden Preis dem gierigen Zugriff seines Widersachers entziehen. Doch mit seinem waghalsigen Schachzug begibt er sich in höchste Gefahr und riskiert, alles zu verlieren.

Ich verfolge die Geschicke der Familien von Falkenbach und Lehmann bereits seit dem ersten Band und finde, die Autorin hat sich diesmal wirklich übertroffen. Ellin Carsta kreiert einen außergewöhnlich hohen Spannungsfaktor, der am Ende des Buches seinen Höhepunkt erreicht. Abgesehen von der permanenten latenten Bedrohung durch die Schergen der Nationalsozialisten herrschen auch innerhalb der Familien Unstimmigkeiten. Während Gustav beinahe an den Vorgängen in der Heil- und Pflegeanstalt in Eglfing-Haar zerbricht, wächst Claras Angst vor der Enthüllung ihrer dunklen Geheimnisse. Die bislang stets leichtsinnige und kein Blatt vor den Mund nehmende Wilhelmine agiert in diesem Band gefestigter und gereift. Sie beweist innere Stärke und Weisheit und wächst in einer prekären Situation geradezu über sich hinaus. Paul-Friedrich hat alle Hände voll zu tun, um das Ruder herumzureißen und die Familie vor dem drohenden Untergang zu bewahren, während Dorothea mit inneren Konflikten zu kämpfen hat. Auch Elisabeth Lehmann ist mit ihrer Situation unzufrieden und verhält sich den anderen gegenüber gereizt, ihr Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter Käthe ist angespannt. Wilhelm und Johannes Lehmann unterstützen Paul-Friedrich bei seinen geheimen und äußerst riskanten Schachzügen, und schließlich trifft sogar ein Brief von Leopold aus Warschau ein.

Nachdem ich diese beiden Familien nun schon einige Zeit begleiten durfte, sind mir die handelnden Figuren mittlerweile ans Herz gewachsen, es war schön, ihnen im neunten Band dieser Buchreihe wieder zu begegnen. Man merkt zunehmend, wie der Zusammenhalt innerhalb der Familien zeitgleich mit der Bedrohung durch das Naziregime immer stärker wird. Die Autorin lässt sowohl altbekannte Gesichter, als auch eine unerwartete neue Bedrohung in Form eines unscheinbar wirkenden Mannes den Schauplatz des Geschehens betreten. Dieser entpuppt sich in einem aufregenden Cliffhanger als brandgefährlicher und nicht zu unterschätzender Gegner. Ellin Carsta präsentiert ihren Lesern schließlich ein nervenaufreibendes Finale, welches eine spannende Fortsetzung verheißt.

Das wunderschöne Cover besticht mit einer malerischen Abbildung einer Szene aus dem Inhalt dieses Buches und stellt einen echten Blickfang dar. Die gefällige Optik animiert regelrecht dazu, dieses Buch zur Hand zu nehmen und sich in den Klappentext zu vertiefen. Dennoch würde ich für ein besseres Verständnis jedem interessierten Leser ans Herz legen, die Reihenfolge bei der Lektüre der einzelnen Bände einzuhalten.
Hervorheben möchte ich auch das beigelegte Lesezeichen, das für mich inzwischen zu einem vertrauten und unverzichtbaren Extra geworden ist. Die übersichtliche Darstellung der Familienstammbäume in Form dieser auch optisch ansprechenden Beilage fungiert als praktische Orientierungshilfe.

Fazit: Ich empfand „Der Aufbruch der Geschwister“ dank des einnehmenden Schreibstils der Autorin, sehr gut recherchierter historischer Hintergründe, hervorragend gezeichneter Charaktere und eines rasanten Plots als fesselndes und beeindruckendes Leseerlebnis. Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten und ich vergebe auch für diesen neunten Band der Reihe um Gut Falkenbach begeisterte fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2024

Ich hatte mein ganzes Leben lang das Gefühl gehabt, nicht gewollt zu sein.

Zusammen sind wir Zuhause
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Ich hatte mein ganzes Leben lang das Gefühl gehabt, nicht gewollt zu sein.

„Wir brauchen alle einen Zufluchtsort und Bestätigung. Gott schickt uns Menschen, die uns unterstützen, die unser Dasein reicher ...

Ich hatte mein ganzes Leben lang das Gefühl gehabt, nicht gewollt zu sein.

„Wir brauchen alle einen Zufluchtsort und Bestätigung. Gott schickt uns Menschen, die uns unterstützen, die unser Dasein reicher machen. Ich glaube nicht, dass wir dazu geschaffen sind, die Schlachten in unserem Leben allein zu schlagen. (Miriam Lashley)“

Als der obdachlose Harvey James im Wald einen ausgesetzten Säugling entdeckt, begibt er sich aus seiner selbstgewählten Isolation, um diesem unschuldigen winzigen Wesen ein Leben voller Zuneigung und Liebe zu ermöglichen. Die kleine Yvy Rose bahnt sich ihren Weg innerhalb von Sekunden pfeilgerade in Harveys Herz und der einfühlsame Mann, der in seinem Leben bislang nur Zurückweisung erfahren hat, tut fortan alles in seiner Macht Stehende, um dieses kostbare Baby vor den Widrigkeiten der Welt zu beschützen.

Als Pastor Thomas Lashley Harvey dabei überrascht, während dieser sich an den Sachspenden für mittellose Mütter bedient, möchte er dem verwahrlost aussehenden Mann helfen und bietet ihm eine Stelle als Hausmeister an. Harvey ist fortan für alle anfallenden Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten des Kirchengebäudes zuständig, zwischenmenschliche Kontakte meidet er aber nach wie vor.

Im kleinen Häuschen neben der Kirche lebt die verwitwete Pastorengattin Pearl Howard, die ihrem Ehemann zeitlebens unterstützend zur Seite stand. Die liebenswürdige ältere Dame mit dem Herzen aus Gold musste nach dem Tod ihres Gatten einen weiteren schweren Verlust verarbeiten, ihr Glaube ist das Einzige, das ihr Mut und Hoffnung verleiht. Als Pearl den menschenscheuen neuen Hausmeister bei der Gartenarbeit erblickt, geht sie trotz seines ungepflegten Äußeren und seiner abweisenden Art mit offenen Armen auf ihn zu. Doch Harvey ist nicht dazu bereit, sich einem anderen Menschen zu öffnen, er befürchtet, dass er die kleine Yvy Rose dann verlieren könnte.

Diese faszinierende, auf zwei Zeitebenen basierende Geschichte aus der Feder der großartigen christlichen Romanautorin Amanda Cox hat mich vom ersten Augenblick an in den Bann gezogen. Ich fühlte mit den Menschen, die durch dieses ausgesetzte Neugeborene nach und nach Heilung erfahren. Die Autorin hatte sich bereits mit ihrem beeindruckenden Roman „Der Laden der unerfüllten Träume“ in mein Herz geschrieben, meine an sich bereits hohe Erwartungshaltung wurde durch dieses Buch aber noch bei Weitem übertroffen.

Tiefgründige Dialoge und die facettenreichen und sympathischen Figuren bewirken eine starke emotionale Einbeziehung des Lesers, die hervorragende, in hohem Maße überzeugende Charakterzeichnung erstreckt sich auch auf die Nebenfiguren. Die Protagonisten Harvey, Reese und Ivy Rose besaßen für mich die größte Authentizität, ihre Entwicklung wurde sowohl durch deren innere Gedankengänge, als auch durch ihre Interaktionen glaubwürdig dargestellt. Meine favorisierte Nebenfigur war die Pastorenwitwe Pearl, die trotz ihrer eigenen schmerzlichen Verluste ein Licht für andere Menschen ist. Pearls tiefer und unerschütterlicher Glaube, ihre Zuversicht, ihre Stärke, ihr Mut und ihre Liebe zu den Menschen machten sie zu einer ganz besonders eindrucksvollen Sympathieträgerin.

Die Autorin besitzt einen äußerst einnehmenden Schreibstil und versteht es vortrefflich, die Gefühle und Beweggründe ihrer Figuren zum Ausdruck zu bringen. Ich habe mich Hals über Kopf in diese herzzerreißende Geschichte verliebt. Die Probleme von Pflegekindern wurden ebenso wie die Themenbereiche Vergangenheitsbewältigung, Verlust und Loslassen, Vertrauen, Umgang mit Ablehnung, Verlassenwerden und Einsamkeit auf behutsame und wundervoll einfühlsame Weise behandelt. Eine starke Gewichtung auf den christlichen Glauben rundet diese Geschichte ab.

Ich las dieses Buch in der englischen Originalfassung „The Edge of Belonging“. Es war ungemein fesselnd, hat mir ausgezeichnet gefallen und stellte für mich persönlich ein herausragendes und absolut überwältigendes Lesehighlight dar. Ich möchte besonders den wundervollen Schreibstil, die exzellent ausgearbeiteten Charaktere und die Einbindung gewichtiger Themen wie Schuld, Vergebung und Versöhnung hervorheben. Dem Leser werden zudem auch seelische Verletzungen von Pflegekindern vor Augen geführt. Die herzergreifende Geschichte von Harvey und Ivy ist durchdrungen von starken Emotionen, sie ist ein großartiges Werk der christlichen Autorin Amanda Cox, deren wertvolle und tiefgründige Romane ich über alle Maßen schätze.

„Zusammen sind wir Zuhause“ bzw. „The Edge of Belonging“ war für mich ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art und zugleich eines der schönsten, tiefgründigsten Bücher meines Lebens. Nur wenige Bücher schaffen es, den Leser bis ins Innerste zu bewegen – dieses hier war eines davon. Es hat mich vollkommen überwältigt und so sehr berührt, wie kaum ein anderes Buch zuvor.

Ich vergebe völlig begeisterte fünf Bewertungspunkte und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen einzigartigen Roman!

Veröffentlicht am 02.02.2024

Eine Hommage an das Backen und an die Liebe - ein zauberhaftes Buch!

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Eine Hommage an das Backen und an die Liebe - ein zauberhaftes Buch!

Jennifer Quinn ist eine glücklich verheiratete ältere Dame mit einer großen Leidenschaft für das Backen. Als sie sich heimlich als ...

Eine Hommage an das Backen und an die Liebe - ein zauberhaftes Buch!

Jennifer Quinn ist eine glücklich verheiratete ältere Dame mit einer großen Leidenschaft für das Backen. Als sie sich heimlich als Kandidatin für eine Fernseh-Backshow bewirbt, erfüllt sie sich einen großen Traum. Doch Jenny bewahrt ein weiteres, außerordentlich gut gehütetes Geheimnis, das ihr gesamtes Leben in seinen Grundfesten erschüttern könnte.

Die Protagonistin Jenny Quinn fungiert in diesem Roman als authentische Sympathieträgerin. Ihr zur Seite stehen ein liebevoller Ehemann und ein paar charmante Nebenfiguren. Der Leser wird sowohl durch die überzeugende Charakterzeichnung, als auch durch die Interaktionen der handelnden Figuren emotional in die Geschichte einbezogen. Der Erzählstrang aus der Vergangenheit spielt eine gewichtige Rolle im Buch und hebt sich durch ein kursives Schriftbild vom aktuellen Geschehen in der Gegenwart ab.

Olivia Fords erzählt eine berührende Geschichte über eine jahrzehntelange, von großer Zuneigung und tiefer gegenseitiger Wertschätzung getragenen und harmonischen Ehe. Sie schreibt über das gemeinsame Älterwerden, über Seelenqualen, verursacht durch traumatische und verdrängte Ereignisse in der Vergangenheit. „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist eine Geschichte über das Wahrnehmen von Chancen, es ist voller Hoffnung, Zuversicht und Treue, voller berührender Worte und Handlungen – und es enthüllt nach und nach ein sorgsam gehütetes Geheimnis.

Olivia Ford erzählt von einer innigen, alles verzeihenden Liebe eines betagten Ehepaares, von gegenseitigem Respekt, dem Schmerz des Loslassens und Vergebung. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Mut, auch in hohem Alter noch etwas Neues zu wagen und zu versuchen, einen Lebenstraum zu verwirklichen.

Der beständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart katapultiert den Leser in eine emotionale Achterbahn der Gefühle und war für mich eine echte Bereicherung. Ich habe zudem den wundervollen Schreibstil der Autorin genossen, er entspricht in jeder Hinsicht meinem Lesegeschmack. Die einzelnen Backwerke der Protagonistin wurden derart anschaulich beschrieben, dass man nicht nur die Bilder vor seinem inneren Auge hat, sondern den aromatischen Duft der köstlichen Kreationen oftmals sogar zu riechen vermeint.

Mein einzige Kritikpunkt ist das Gendern (sowohl durch Genderzeichen, als auch durch Beidnennung) in diesem Roman, welches ich persönlich als grauenhaft und großes Ärgernis empfinde. Abgesehen davon war dieses Buch jedoch ein absolutes Lese-Highlight! Es weckt die Sehnsucht nach einem langen, erfüllenden Leben mit einem geliebten Partner an der Seite und es könnte einige Leser darüber hinaus auch dazu anregen, sich ebenfalls in die Küche zu begeben und Mrs. Quinns liebstem Hobby zu frönen: dem Backen!

Ich möchte abschließend noch auf die hochwertige Aufmachung und die überaus anziehende Optik dieser Hardcover-Ausgabe hinweisen, die nicht nur durch ein gefälliges Cover und eine harmonische Farbgestaltung, sondern auch durch ein Lesebändchen besticht. Der Anblick des appetitlich angerichteten Törtchens in der Hand der Bäckerin, umrahmt von großen goldenen Lettern, verführt den Leser geradezu, dieses Buch zur Hand zu nehmen.

Fazit: „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ hat mir inhaltlich ausgezeichnet gefallen und mich tief bewegt. Es ist eine unbeschreiblich schöne Geschichte zum Träumen, zum Lachen und zum Weinen – ich habe dieses Buch mit all meinen Sinnen genossen und bedauerte es zutiefst, mich nach der letzten Seite von diesem liebenswerten älteren Ehepaar verabschieden zu müssen… zu gerne hätte ich ihre Geschicke noch ein klein wenig weiterverfolgt!

Ich vergebe begeisterte fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung für dieses bezaubernde Buch!

Veröffentlicht am 01.12.2023

Mein absoluter Favorit unter den Kochbüchern!

Österreich express
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Mein absoluter Favorit unter den Kochbüchern!

Familientauglich, alltagserprobt und unkompliziert in der Zubereitung!

Als Verfechterin und Sammlerin traditioneller Gerichte, mit denen mich meine liebevolle ...

Mein absoluter Favorit unter den Kochbüchern!

Familientauglich, alltagserprobt und unkompliziert in der Zubereitung!

Als Verfechterin und Sammlerin traditioneller Gerichte, mit denen mich meine liebevolle Großmutter in meiner Kindheit verwöhnte, weckte der Klappentext dieses Buches sofort meine Aufmerksamkeit. Eine überzeugende Leseprobe bestätigte meinen Ersteindruck: ich habe ein neues „Lieblings-Kochbuch“ für mich entdeckt! Durch die Beschreibung der Gerichte sowie die einleitenden Worte der Autorin wurden eine Menge Erinnerungen an kulinarische Kindheitsgenüsse geweckt und ich konnte es kaum erwarten, mich in dieses Buch zu vertiefen. Allein die Vorstellung, dank dieses Sammelbands Rezepte nachkochen zu können, die ich seit Jahrzehnten vermisse, ließ mein Herz höherschlagen. Ich habe bei der Durchsicht der Rezepte irgendwann aufgehört, meine Favoriten zu markieren – abgesehen von vereinzelten Ausnahmen wird einfach alles ausprobiert und nachgekocht!

Die Übersicht der Rezepte, das Inhaltsverzeichnis dieses Buches, ist mir auf den ersten Blick positiv aufgefallen. Die Gliederung in kalte Gerichte, warmer Imbiss, Gemüse, Erdäpfel & Schwammerl, Teigwaren & salzige Mehlspeisen, Fisch, Fleisch & Wurst, Warm & Süß sowie Kalt & Süß und zu guter Letzt Vorräte war mir sofort sympathisch. Ergänzend dazu begrüße ich auch die bei den Rezepten angeführten Symbole, da auf diese Weise rasch ersichtlich ist, ob man Zutaten lange vorbereiten muss, ob ein Rezept zeitaufwändig oder schnell zubereitet ist, ob es sich zum Mitnehmen oder für Vegetarier eignet. Für das gezielte Nachschlagen eines ganz bestimmten Rezepts dient das alphabetische Register im Anhang.

Ein weiterer Faktor, der für dieses Buch spricht, sind die Infoseiten zu Beginn, die sogenannte „Seisernale Warenkunde“. Katharina Seiser präsentiert hierbei eine wahre Fülle an Praxistipps. Was die Auswahl der Lebensmittel anbelangt begrüße ich es, dass regionale und saisonale Bio-Produkte bevorzugt werden. Auch die wertvollen Hinweise zur Lagerung, zum Süßen und Würzen sowie zur Wahl des erforderlichen Küchenwerkzeugs empfand ich als sehr hilfreich. Die ausführlichen einleitenden Seiten stellten eine Bereicherung dar.

Die Rezepte selber punkten durch eine übersichtliche und ausführliche Beschreibung. Zutaten, Zubereitung und wichtige Hinweise sind in verschiedener Schriftart und Farbe gedruckt. Darüber hinaus sind die Zutaten meist für zwei Portionen berechnet – ein weiterer positiver Aspekt, der dieses Kochbuch von so vielen anderen unterscheidet. Bei den Tipps zur Zubereitung begrüße ich es, dass Ratschläge auch begründet werden. Um nur ein Beispiel zu nennen: es wird bei der Herstellung von Nockerl geraten, auf den Handmixer zu verzichten, weil diese Vorgehensweise zu viel Gluten erzeugt und die Nockerl dann zäh werden. Man merkt buchstäblich auf jeder einzelnen Seite, dass die Autorin ein sehr umfangreiches Fachwissen besitzt und dieses Wissen überzeugend und mit großer Leidenschaft vermittelt.

Ich möchte auch die sprachliche Umsetzung dieses Buches hervorheben und freue mich, dass in diesem österreichischen Kochbuch ausschließlich österreichische Begriffe verwendet werden, welche in der Erläuterung im Anhang unter dem Titel „Österreichisches Küchendeutsch“ übersetzt werden. Aussagen wie beispielsweise „etwas gleich schauen“ brachten mich zum Schmunzeln, Ausdrücke wie „Griss“ oder „Rexglas“ weckten Kindheitserinnerungen. Es gab aber durchaus auch Begriffe, die selbst mir neu waren, wie beispielsweise „Gummihund“ oder „Gmachtl“. Zu guter Letzt fand ich sogar Speisen, die in meinem Heimatort unter anderem Namen bekannt sind. Wir bezeichnen beispielsweise die beliebten Schupfnudeln in würziger oder süßer Form als „Wuzi-Nudeln“ (gewuzelte Nudeln).

Was mich besonders faszinierte waren die atemberaubenden großformatigen Bilder, deren Anblick unweigerlich Lust auf das Kochen und genussvolle Verzehren der jeweiligen Speise macht.

Ich habe in meinem Leben bereits eine Vielzahl von Kochbüchern in Händen gehalten und einige davon gehören zum unverzichtbaren Inventar meiner Küche. Doch in keinem einzigen Buch fand ich derart ansprechend Fotos von geschmackvoll angerichteten und appetitlich aussehenden Speisen. Zu meiner Verblüffung und Freude entdeckte ich auf einem dieser zahlreichen großformatigen Bilder sogar einen Kochtopf, wie ihn meine Mutter damals besaß.

Im Zuge dieser Lektüre stieß ich auf unzählige Lieblingsgerichte aus meiner Kindheit, „die ich unbedingt in den nächsten Tagen nachkochen muss“! Ich werde dieses Kochbuch in den nächsten Wochen und Monaten vermutlich kaum mehr aus der Hand legen und bin absolut begeistert von diesem Sammelwerk, das auf der Stelle zu meinem erklärten Favoriten avancierte.

Zu guter Letzt möchte ich auf die aufwändige optische und haptische Aufmachung des Buchcovers hinweisen, das durch eine außergewöhnliche Abbildung eines Stickmusters auf hellem Hintergrund besticht. Die beiden verschiedenfarbigen Lesebändchen sind ebenso erwähnenswert wie die liebevolle Verpackung durch den Verlag und die hervorragende Qualität dieses Buches.

FAZIT: „ÖSTERREICH express“ von Katharina Seiser ist mit Abstand eines der besten Kochbücher, die ich bislang kennenlernen durfte. Die Autorin vereint liebevoll gesammelte Rezepte unserer Vorfahren mit gründlicher Recherche, einem reichhaltigen Kochwissen und wertvollen Praxistipps aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz. Die Rezepte sind erprobt, absolut alltagstauglich und dank der ausführlichen Anleitungen auch leicht nachzukochen. Perfekt inszenierte Abbildungen der Gerichte erzeugen bereits während der Lektüre Appetit darauf und weckten zudem auch viele Kindheitserinnerungen.

Begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Weiterempfehlung für diesen hervorragenden Familien-Rezeptschatz von Katharina Seiser!