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Veröffentlicht am 21.02.2024

Dunkle Zeiten brechen an

Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Träume
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Nachdem Claudia Romes ihren ersten Band von „Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung“ 2023 veröffentlicht hat, legt sie nun ihr neustes Werk „Helenes Träume“, dass im Januar 2024 im Aufbau Verlag ...

Nachdem Claudia Romes ihren ersten Band von „Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung“ 2023 veröffentlicht hat, legt sie nun ihr neustes Werk „Helenes Träume“, dass im Januar 2024 im Aufbau Verlag erschienen ist, vor. Endlich und von mir lang ersehnt, geht die Reise in die Süßwarenfabrik von Ratschek weiter.

Wer schon einmal den einen oder anderen Roman von der Autorin gelesen hat, weiß ihren leichten und flüssigen Schreibstil zu schätzen, aber nicht nur den. Erneut zog mich ihr bildhafter Erzählstil in seinen Bann. Ab der ersten Seite, nein, ab der ersten Zeile konnte und wollte ich dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Helene und ihrer Süßwarenfabrik weitergehen wird.

Mittlerweile sind wir in den Jahren 1933 – 1939 angekommen und in Deutschland spitz sich die politische Lage immer weiter zu. Das bekommt auch die Süßwarenfirma mehr oder weniger zu spüren. Aber nicht nur dies, auch privat läuft für Helene nicht alles nach Plan. Nach der Geburt von ihrer Tochter Anita zieht sich Georg immer weiter von ihr zurück. Warum? Um ihre Ehe zu retten zieht Helene alle Register, aber Georg weist sie immer mehr zurück. Hinzu kommen noch berufliche Sorgen, denn sie soll einem großen Konzern Rezepte gestohlen haben. Daraufhin springen immer mehr und mehr Kunden ab. Ein Gerichtstermin soll dem Schrecken ein Ende bereiten, aber wird es wirklich zu Helenes Gunsten ausfallen? Auch ihr Bruder Albert macht ihr das Leben schwer. Wichtige Entscheidungen trifft er ohne ihre Absprachen. Das will Helene nicht so einfach hinnehmen und hofft auf Unterstützung von ihrem Ehemann Georg. Allerdings arbeitet dieser immer öfters im Außendienst als das er zuhause in Köln verweilt. Wird Helene sich beruflich gegen ihren Bruder behaupten können?

Claudia Romes erzählt hier nicht nur die fiktive Geschichte der Familie von Ratschek und deren Süßwarenfabrik, nein, sie lässt ihre Leserschaft daran teilhaben. Angefangen von den Charakteren, die authentischer und lebendiger nicht hätten sein können, über die Kulisse, die so realitätsnah erscheint, dass man meint, diese Familie und deren Lebenswerk hätte es tatsächlich so in Köln gegeben. Hinzu kommt noch die damalige Zeit, die politisch zu den unruhigsten gehörten. Nationalsozialisten kamen die Macht, Juden wurden enteignet oder deren Geschäfte brannten lichterloh. Claudia Romes hat die Atmosphäre von damals brillant eingefangen, so dass diese beim Lesen zu spüren ist. Zudem hat sie auch aufgezeichnet, was passiert, wenn man sich der Parteizugehörigkeit entzieht. Während des gesamten Buches hatte ich das Gefühl, dass ich Teil des Geschehens bin. Nicht außen vor, sondern mittendrin.

Genauso wie den ersten Band habe ich den zweiten geliebt, auch wenn er dramatischer war als der vorherige. Wo es im ersten Teil hauptsächlich um die Herstellung der Süßwaren ging, waren hier die privaten und politischen Themen im Fokus. Für mich war der gewählte Weg authentischer. Schade nur, dass die 334 Seiten so schnell ausgelesen waren. Was bleibt sind hunderte offene Fragen und die, die mich am meisten beschäftigt ist: wird es doch noch einen dritten Band geben? Zu gerne wüsste ich, wie es mit Helene und Co weitergehen wird.

Für mich waren es unterhaltsame Lesestunden, die nicht besser hätten sein können.
5 von 5 Sternen! Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Sturmmädchen - emotional und schockierend zu gleich

Sturmmädchen
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Nach den Romanveröffentlichungen „Trümmermädchen“ und „Findelmädchen“ hat Lilly Bernstein nun ihr neustes Werk „Sturmmädchen“, dass im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Leider ...

Nach den Romanveröffentlichungen „Trümmermädchen“ und „Findelmädchen“ hat Lilly Bernstein nun ihr neustes Werk „Sturmmädchen“, dass im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Leider muss ich gestehen, dass ich zwar von der Autorin und ihren Büchern schon gehört, aber bisher noch nicht gelesen habe. Dies sollte sich nachdem ich den Klapptext inkl. der dazugehörigen Leseprobe gelesen hatte, ändern. Meine Neugierde war mehr als nur geweckt worden.

Auf Anhieb gefiel mir der flüssige und leichte Schreibstil und so tauchte ich bereits nach der ersten Seite in die Geschichte, um Elli und ihren zwei Freundinnen ein und ab. Währen des Lesens merkt ich, wie mich dieses Buch immer mehr und mehr in seinen Bann zog und ich es kaum noch aus den Händen legen konnte. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit den drei jungen Frauen weitergehen wird. Aber nicht nur der bildhafte Erzählstil trug dazu bei, dass diese Reise zu einem bewegten Leseereignis wurde, sondern auch die dargestellten Charaktere. Lilly Bernstein hat nicht nur authentische und lebensnahe Figuren erschaffen, nein, sie hat ihnen regelrecht Leben eingehaucht. Man hätte meinen können, dass sie die Personen persönlich kannte, aber leider sind sie fiktiver Natur. Hinzu kommt noch die brillant eingefangene Kulisse, die wirklich nicht besser hätte sein können. Für mich war es das beste Kopfkino, dass ich je hatte.

Die Geschichte handelt von drei jungen Mädchen, die eine wunderbare Freundschaft pflegen. Elli, Käthe und Margot sind fast unzertrennlich und unternehmen viel. Bei einem ihrer Badeausflüge treffen sie auf eine Gruppe Halbstarker, die der Hitler-Jugend angehörten. Dieses Aufeinandertreffen geht zwar glimpflich von statten, aber es hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Die politische Situation spitzt sich immer weiter zu. Für die junge Jüdin Margot geht es bald um Leben und Tod. Die Judenverfolgung nimmt drastisch zu. Geschäfte werden geplündert und Synagogen brennen. Während Elli sich um Margot sorgt, hat Käthe das Lager gewechselt. Sie ist jetzt Mitglied der NAT. SOZ. Frauenschaft. Können sie ihren damaligen Freundschaftseid aufrechterhalten und sich aufeinander verlassen? Oder zerbricht ihre Freundschaft an der politischen Lage? Eine emotionale und sehr bewegende Reise beginnt.

Sturmmädchen ist zwar eine fiktive Geschichte, die aber auf einen wahren Hintergrund basiert.
Lilly Bernstein hat, dank zahlreicher Recherchen und sammeln von Fakten und Informationen, ihrem „Sturmmädchen“, die nötige Authentizität verliehen. Sie schildert die damalige Zeit, der Judenverfolgung und deren Schikanen so deutlich und schonungslos, dass bei mir alle möglichen Emotionen hochkamen. Vom blanken Entsetzen, über Wut bis hin zur Trauer war alles dabei. Aber nicht nur das, ich freute mich über den Mut von den Menschen, die sich über das Regime hinwegsetzen und anderen aus ihrer Not halfen. Besonders gut hat mir Ellis Entwicklung, von dem einst wohl behüteten Mädchen bis zur starken Frau, sehr gut gefallen. Aber auch bei den anderen Charakteren hat die Autorin ein sehr gutes Händchen bewiesen. Nichts wirkt unlogisch oder überhastet, nein, die Entwicklung jedes Einzelnen ist brillant durchdacht und umgesetzt worden. Kompliment an Lilly Bernstein.

Wieder einmal führt uns dieser Roman vor Augen, welche Gräueltaten der zweite Weltkrieg mit sich brachte. Ich kann, nein, ich will dieses Buch unbedingt weiterempfehlen, weil er eine Geschichte in sich trägt, die sich auf keiner Weise wiederholen darf.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Die Kinderklinik Weißensee schließt ihre Pforten

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)
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Nach den Veröffentlichungen von „Zeit der Wunder“, „Jahre der Hoffnung“ und „Tage des Licht“ hat Antonia Blum nun zum letzten Mal die Pforten der Kinderklinik Weißensee geöffnet. Mit dem Band „Geteilte ...

Nach den Veröffentlichungen von „Zeit der Wunder“, „Jahre der Hoffnung“ und „Tage des Licht“ hat Antonia Blum nun zum letzten Mal die Pforten der Kinderklinik Weißensee geöffnet. Mit dem Band „Geteilte Träume“, der im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist, endet nun die große Romanreihe. Schade, denn ich war ein großer Fan und freute mich immer wieder auf ein Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Bevor sich auch für mich dir Tür endgültig verschließt, habe ich dieses Buch von Anfang bis zum Ende einfach nur genossen.

Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren bildhaften und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Seit dem Erscheinen des dritten Teils ist mittlerweile ein Jahr vergangen und irgendwie hatte ich ein paar Bedenken, dass ich nicht mehr in die Geschichte reinfinden werde, was sich aber als völlig unbegründet herausstellte. Kaum, dass ich die ersten Sätze gelesen hatte, fand ich mich mitten im Klinikgeschehen wieder.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1948. Der zweite Weltkrieg ist zwar beendet, aber an allen Ecken spürt man Hunger und Not, allen voran in der Kinderklinik Weißensee. Die Klinik, die im Krieg stark beschädigt worden ist, kann auf Grund von fehlenden Baumaterialen kaum in Stand gesetzt werden und auch lebenswichtige Medikamente fehlen. Die Ärzte geben alles, um den Kindern die notwendigen medizinischen Versorgungen zu gewährleisten. Zu dem Ärzteteam gehört jetzt auch Emmas Tochter Elisabeth, die von allen Lissy genannt wird. Nach ihrer bestandenen Prüfung fängt sie als Assistenzärztin an. Obwohl sie eine gute Ärztin ist, legt man ihr mehr als nur einen Stein in den Weg, aber Lissy weiß sich durchzusetzen. Nicht nur die beruflichen Probleme setzen ihr zu. Ihre Tante Marlene muss den sowjetischen Sektor verlassen und flieht nach West – Berlin, wo sie neu anfangen muss. Als auch noch die Kinderlähmung nach Weißensee zurückkehrt, hat Lissy große Angst. Nicht nur um ihre kleinen Patienten, sondern auch um sich. Wird sie ihre Angst überwinden und sich der Herausforderung stellen? Wie wird es mit Marlene weitergehen?

Mit ihrem Roman Kinderklinik Weißensee „Geteilte Träume“ hat Antonia Blum nicht nur den letzten Teil dieser einzigartigen und wunderschönen Saga geschrieben, nein, sie hat sie würdevoll ausklingen lassen. Erneut nimmt die Autorin ihre Leserschaft mit auf Reisen und lässt sie nicht nur an dem Klinikalltag teilhaben, sondern auch an der Familiengeschichte von Emma und Marlene. Aber auch die politischen Umbrüche, die sich in den Jahren 1948 – 1950 in Berlin abgespielt haben, wurden perfekt in die Geschichte eingewoben und unterstreichen die Authentizität der Handlung. Fast könnte man meinen, dass sie die Geschichte genauso abgespielt haben könnte, dem ist leider nicht so, was meiner Lesebegeisterung aber nicht schmälert. Ganz im Gegenteil!

Schade, dass sich die Kliniktüren endgültig geschlossen haben, aber die vierteilige Buchreise hat sich mehr als nur gelohnt. Ich kann sie wirklich nur weiterempfehlen!
5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Die Fernsehwelt der 60er

Morgen ist ein neuer Tag
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Nachdem im Juni 2023 der erste Band „Die Fernsehschwester – Wunder gibt es immer wieder“ erschienen ist, hat Beate Sauer nun den Folgeband „Morgen ist ein neuer Tag“, der im Januar 2024 im Heyne Verlag ...

Nachdem im Juni 2023 der erste Band „Die Fernsehschwester – Wunder gibt es immer wieder“ erschienen ist, hat Beate Sauer nun den Folgeband „Morgen ist ein neuer Tag“, der im Januar 2024 im Heyne Verlag erschienen ist, vorgelegt. Mit großer Begeisterung las ich schon den ersten Teil und wartete neugierig auf die Fortsetzung. Endlich ist es soweit…
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Info: das Buch ist nicht für Quereinsteiger gedacht, denn die Geschichte geht nahtlos weiter!

Erneut konnte mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin in seinen Bann ziehen. Bereits ab der ersten Seite fand ich mich in der Familiengeschichte der Vordemfelde wieder, wo ich auf alte Bekannte traf. Für mich war dies eine Art nach Hause kommen, denn die Familie ist mir schon ein wenig ans Herz gewachsen. Ich liebe die authentischen und lebensnahen Charaktere und ihre facettenreiche Darstellung, wodurch die 60er Jahre perfekt wieder gespiegelt werden konnten. Dies ist aber nur ein Punkt, womit mich Beate Sauer begeistern kann. Ihr bildhafter Erzählstil trug dazu bei, dass ich das Buch vorzeitig aus den Händen legen konnte. Zu jedem Zeitpunkt wollte, nein, musste ich wissen, wie es mit Eva und ihren Schwestern weitern gehen wird und so flogen die 480 Seiten nur so dahin.

Wo es in Band eins um Eva, die unbedingt Kostümbildnerin werden wollte, ging, spielen jetzt alle drei Schwester eine Rolle. Lilly arbeitet im Unterhaltungsfernsehen. Ganz egal, ob es sich um Spielshows wie Der Goldene Schuss oder Spiel ohne Grenzen handelt, sie ist immer mitten im Geschehen. Aber immer nur hinter der Kulisse arbeiten? Ihre Zukunft sieht sie auch vor den Kameras. Ob sie diesen Sprung schafft? Aus Eva, ist eine erfolgreiche Kostümbildnerin geworden und sie liebt ihren Job mehr denn je. In Jeremy hat sie die Liebe ihres Lebens gefunden. Aber in letzter Zeit denkt sie öfters an ihren Exmann. Sollte sich da wieder etwas anbahnen? Franka, will Journalisten werden, aber der Weg ist recht steinig. Auf ihre Bewerbungen folgen Absagen, doch aufgeben ist keine Option für sie. Bei einem Staatsbesuch wittert sie ihre Chance, aber eine politische Ausschreitung scheint ihre Arbeit zu ruinieren. Kann die dennoch die Stelle als Volontärin bekommen? Und wer ist der Unbekannte, dessen Augenpaare ihr nicht mehr aus dem Sinn gehen?
Aber nicht nur die beruflichen Schwierigkeiten machen den Schwestern Sorgen, sondern auch bei ihren Eltern stehen die Zeiten auf Sturm.

Mit Morgen ist ein neuer Tag hat Beate Sauer nicht nur eine brillante Fortsetzung geschrieben, nein, sie entführt ihre Leserschaft in die große Welt des Fernsehens. Wer schon den ersten Band gelesen hat, merkt erneut, mit wieviel Herzblut sie diesen Roman geschrieben hat. Ihre sehr guten Recherchen hat sie perfekt in ihre harmonische und stimmige Geschichte einfließen lassen. Man könnte fast glauben, dass sich die Handlung genauso zugetragen hat. Leider ist dem nicht so, aber mich stört es nicht.

Schade finde ich nur, dass die Reise immer viel zu schnell vorüber ist, aber ein kleiner Trost gibt es dennoch: der dritte Band „glücklich sind die Mutigen“ soll voraussichtlich Juli 2024 im Heyne
– Verlag erscheinen! Ich freu mich darauf….

5 von 5 Sternen und für mich ist es wieder ein Lesehighlight, das ich gerne weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Ein spannender Abschluss

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Nachdem bereits drei Bände der erfolgreichen Reihe „“Die Hafenärztin" erschienen sind, hat Henrike Engel nun ihr neustes Werk „Ein Leben für die Hoffnung der Menschen“, dass im November 2023 im Ullstein-Verlag ...

Nachdem bereits drei Bände der erfolgreichen Reihe „“Die Hafenärztin" erschienen sind, hat Henrike Engel nun ihr neustes Werk „Ein Leben für die Hoffnung der Menschen“, dass im November 2023 im Ullstein-Verlag erschienen ist, vorgelegt. Bereits nach Beendigung des dritten Teils, wartete ich schon neugierig auf den letzten Band, denn ich wollte wissen wie es mit der Ärztin Anne Fitzpatrick weitergehen wird. Endlich war es soweit und ich durfte wieder nach Hamburg reisen.

Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen, aber nicht nur dies. Ihr bildhafter Erzählstil trug dazu bei, dass ich mich sofort wieder am Hamburger Hafen einfand. Für mich war es ein Wiedersehen mit alten Bekannten und natürlich freute ich mich auch auf neue Figuren, die diese fantastische Geschichte bereicherten.

Eines muss ich gleich zu Anfang erwähnen, denn die Hafenärztin ist keine Reihe für Quereinsteiger. Wer die Sachverhalte zwischen den Personen verstehen will, muss bei Band eins anfangen, aber keine Sorge: er lohnt sich definitiv!

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1911. Anne Fitzpatrick arbeitet immer noch als Hafenärztin und dort wird sie zunehmend mit den süchtigen Frauen konfrontiert. Als die ersten Todesfälle auftauchen, stellt sie erste Fragen. Woher stammen die Drogen und wer verteilt sie? Anne möchte die Drahtzieher aufspüren und bittet Freundin Ju, ihr zu helfen, wodurch beide sich in Gefahr begeben. Normalerweise kann Anne auf Kommissar Berthold Rheydt zählen, aber der hat momentan private Probleme. Er meint, dass er seine verstorbene Frau gesehen hat und als er dies seiner zukünftigen Frau erzählt, ist ihre Heirat gefährdet. Um seine große Liebe doch noch heiraten zu können, muss Rheydt seine Vergangenheit aufarbeitet. Was er erfährt, ist für ihn ein Schock. Aber nicht nur Anne und Berthold haben Sorgen, auch Helene. Ihr Bruder kehrt nach Hamburg zurück, aber sie erkennt ihn kaum wieder. Zudem glaubt sie, dass sie beobachtet wird? Wer ist diese mysteriöse Person, der ihr nachspioniert?

Erneut hat es Henrike Engel geschafft, mich, ab der ersten Seite, in ihren Bann ziehen zu können. Zu keinem Zeitpunkt konnte, nein, wollte ich dieses Buch vorzeitig aus der Hand legen. Ich musste wissen, wie es mit Anne Fitzpatrick und Co weitergehen wird. Allein schon, wie die Autorin die damalige Zeit in Szene setzt, ist mehr als beeindruckend. Hautnah ist man als Leserin mitten im Geschehen und kann die Armut und Not der Bevölkerung spüren. Authentisch beschreibt sie, wie Anne und Helene gegen diesen Zustand ankämpfen und sich für die Frauen einsetzen. Dank der zahlreichen Wendungen und falschen Spuren bekommt der Roman eine kriminalistische Ader, die den Spannungsbogen kontinuierlich steigert und bis zum Ende hält. Schade, dass es der letzte Teil dieser brillanten Reihe sein soll. Ich hätte gerne weitergelesen.

Ein spannender und historischer Roman über zwei Frauen, die den Krieg gegen den Drogenhandel auf sich nehmen.

5 von 5 Sternen und ich kann Die Hafenärztin nur weiterempfehlen!

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