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Veröffentlicht am 08.02.2024

Die erste Liebe

Some Girls do
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"Some Girls do" von Jennifer Dugan ist eine tolle Queere Lovestory über die erste Liebe.

Mit Ruby und Morgan hat Jennifer Dugan zwei Protagonistinnen geschrieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. ...

"Some Girls do" von Jennifer Dugan ist eine tolle Queere Lovestory über die erste Liebe.

Mit Ruby und Morgan hat Jennifer Dugan zwei Protagonistinnen geschrieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Ruby mit Schönheitswettbewerben und ihrem Auto beschäftigt ist, läuft Morgan Runde um Runde auf der Tartanbahn der Schule. Während Morgan zu ihrer Sexualität steht, hat Ruby damit zu kämpfen herauszufinden wer sie wirklich ist. Besonders bei ihr ist eine personelle Entwicklung zu erkennen, die vielen Mädchen Mut machen kann. Sie zeigt, dass es extrem schwer sein kann, zu sich selbst zu stehen, es sich schlussendlich trotzdem lohnt, dazu zu stehen, wer man ist. Die Emotionen und Gefühle der beiden kommen eigentlich auch ganz gut rüber, sind mir allerdings auch etwas fern geblieben. Eine gewisse Distanz konnte nicht überwunden werden, was vielleicht auch an den Handlungen beider liegt. Manchmal waren sie schon etwas überhastet. Dies könnte man allerdings ihrem jungen Alter zu schreiben, und dem was sie durchgemacht haben.

Die Nebenprotagonisten in diesem Buch haben mir ebenfalls gut gefallen. Sie machen das Buch noch ein Stückchen bunter und sorgen für Abwechslung. Sie zeigen, wie wichtig es ist, anderen Menschen Unterstützung zu bieten. Zeigen aber auch, dass man sich von ihnen lösen muss, wenn sie einem nicht gut tun.

Der Schreibstil von Jennifer Dugan passt zu diesem Buch. Er ist einfach zu lesen, es gibt keine komplizierten Formulierungen und in Passagen wirkt er jugendlich. Nichtsdestotrotz gibt es auch dort einen Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Man ist von einer Szene zur Nächsten gesprungen. Hat man sich gerade in einer Handlung widergefunden, so kam häufig ein abruptes Ende und es ging mit etwas ganz anderem weiter. Zudem wurden manche Handlungsstränge komplett in den Hintergrund gerückt und kamen Phasenweise gar nicht zur Sprache, wie zum Beispiel die Schönheitswettbewerbe oder Morgans Lauf Wettkampf. Dies ist ziemlich schade, da dies die Dinge sind, die Ruby und Morgan zu einem großen Teil ausmachen.

So bleibt mir am Ende zu sagen, dass die Sprunghaftigkeit diesem Buch nicht gutgetan und mir immer wieder die Tiefe gefehlt hat. Trotzdem bleibt es ein Buch, in dem gezeigt wird, dass man zu sich selbst stehen sollte. Auch in den schweren Phasen des Lebens. Because "Some Girls do" say yes to love and to themselves.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Wichtige Themen, mäßige Umsetzung

GUY'S GIRL
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*zum Hörbuch

„Guys Girl“ ist ein Buch in dem viele wichtige Themen angesprochen werden, die sonst eher in den Hintergrund rücken. Deshalb sollte man sich vor dem Lesen definitiv die Triggerwarnungen anschauen.
Wir ...

*zum Hörbuch

„Guys Girl“ ist ein Buch in dem viele wichtige Themen angesprochen werden, die sonst eher in den Hintergrund rücken. Deshalb sollte man sich vor dem Lesen definitiv die Triggerwarnungen anschauen.
Wir begleiten Ginny, Adrian und ihre Freunde durch das alltägliche Leben. Lernen viel über Bulimie und Magersucht, mit denen Ginny zu kämpfen hat, und erfahren, welche weiteren Hürden ihnen das Leben stellt.

Ginny ist eine Protagonistin, mit der ich das ganze Buch über so meine Schwierigkeiten hatte. Ihre Krankheiten waren dagegen, aus meiner Sicht, realistisch dargestellt, konnten mich allerdings nicht von ihrer Art ablenken, die mir absolut unsympathisch war. Sie wollte andauernd anders als die anderen sein, mit allem was sie hat.
Mit Adrian dagegen kam ich ein Stück weit besser klar. Seine Gefühle und Handlungen waren zu einem großen Teil nachvollziehbar, und dank der Kapitel aus seiner Sicht, hat man ebenfalls einen besseren Einblick in die Gefühlswelt bekommen.
Nichtsdestotrotz, blieben mir die Emotionen oft auf der Strecke, und dies liegt an der Sprecherin. Das ganze Hörbuch über war sie mir etwas zu monoton, sodass sich für mich nicht die Möglichkeit ergeben hat, mit den Charakteren zu fühlen. Ein paar Emotionen und Gefühle mehr in der Stimme, hätten die Geschichte definitiv aufgewertet. Zudem wurde sehr langsam gesprochen, aber auch das ist Ansichtssache und zum Glück gibt es die Funktion, dass man die Geschwindigkeit höher stellen kann, denn sonst hätte ich das Hörbuch kaum beendet. Den Punkt an dem mich das Buch ein bisschen mitgenommen hat, kam leider erst am Ende. Es gibt einfach zu viel Potenzial, das nicht genutzt wurde und das ist schade.

Ebenfalls schade ist, dass die einzelnen Tracks oft sehr abrupt geendet sind und der nächste gefühlt an einer anderen Stelle im Buch begonnen hat. Stetig hatte ich das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben und das hat das Hörerlebnis definitiv gestört.
Gute Phasen hatte das Buch trotzdem. Diese kamen häufig nur zu kurz.

Alles in allem war das Hörbuch okay, aber auch nicht mehr.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Zurück in Emerald Bay

The waves we catch - Emerald Bay, Band 2
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In „The waves we catch“ von Lorena Schäfer, reisen wir zurück nach Emerald Bay. Wir begegnen vielen bekannten Gesichtern und dem gleichen wundervollen Setting.
Billie und Nathan bilden in diesem Band das ...

In „The waves we catch“ von Lorena Schäfer, reisen wir zurück nach Emerald Bay. Wir begegnen vielen bekannten Gesichtern und dem gleichen wundervollen Setting.
Billie und Nathan bilden in diesem Band das Paar, das im Mittelpunkt steht.

Besonders Nathan mochte ich schon in Band eins sehr gerne und auch in diesem Band hat er mir, mit kleineren Abzügen, gut gefallen. Seine Gefühle und Emotionen waren nachvollziehbar, seine Handlungen dagegen immer wieder ein bisschen überzogen.
Mit Billie bin ich nie so wirklich warm geworden. Oft ging sie mir auf die Nerven. Sie hat immer wieder ein wenig naiv gewirkt und ihr Handlungen haben mich zwischendurch vergessen lassen, dass sie schon Anfang zwanzig ist und nicht jünger.
Generell habe ich, für mich festgestellt, dass die Protagonisten eher selten ihrem Alter entsprechen gehandelt haben.
Die Gründe dafür lassen sich allerdings in den zahlreichen Rückblicken im Buch finden, die das Verhalten teilweise erklären. Sie sorgen allerdings auch dafür, dass die Haupthandlung vernachlässigt wird und die Vergangenheit der beiden deutlich im Fokus steht. Insgesamt wurde es für mich dadurch ein wenig repetitiv und hat mir die Lust am Lesen genommen. Man hätte genauso gut zwei Bände aus diesem einen machen können. Den ersten, der vor ihrer Trennung spielt und dann einen, in dem sie wieder zusammenkommen.
Insgesamt wurde sich in manchen Sequenzen sehr viel Zeit gelassen, während das Ende ganz plötzlich und unglaublich schnell über die Bühne gebracht wurde. Da hätte ich mir ein wenig Tiefe gewünscht.
Nichtsdestotrotz hat mir der Schreibstil wieder gut gefallen. Durch den einfachen Satzbau und diverse Beschreibungen, konnte ich die Geschichte schnell lesen.
Ebenfalls gefallen haben mir die Nebenprotagonisten wie Isla, die die Geschichte aufgelockert und besser gemacht haben. Sie haben für etwas Abwechslung gesorgt und mit mich mit ihrer Art für sich gewonnen.

Insgesamt muss ich aber festhalten, dass dieser Band, meiner Meinung nach, deutlich schwächer ist, als der Erste.
Die Hauthandlung wird einfach zu oft vernachlässigt und kleine, eher unwichtigere Dinge, rücken in den Vordergrund.
Trotzdem war es schön mal wieder in Emerald Bay gewesen zu sein.

Schlussendlich ist es ein Buch, bei dem ich sage:“Kann man lesen. Muss man aber nicht.“

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Sehr viel Vergangenheit

Ein neues Leben (Sunset River 2)
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In "Sunset River - Ein neues Leben" kehren wir zurück nach Sunset River zu Isobel und Michael. Nach den Geschehnissen in Band eins gibt es zwischen den beiden viel Gesprächsbedarf. Doch finden sie wieder ...

In "Sunset River - Ein neues Leben" kehren wir zurück nach Sunset River zu Isobel und Michael. Nach den Geschehnissen in Band eins gibt es zwischen den beiden viel Gesprächsbedarf. Doch finden sie wieder zusammen?

Wie schon in Band eins ist auch hier der Schreibstil recht angenehm und gut zu lesen. Ebenfalls kommen die Perspektiv-Wechsel an den richtigen Stellen, sodass man immer einen guten Einblick in die Gefühlswelten der Protagonisten hat. Allerdings sind mir in diesem Buch die Gefühle und Emotionen leider ein wenig zu blass geblieben. Man kann die Protagonisten zum Teil verstehen, aber eben nicht so wie in Band eins und das finde ich schade. Genauso schade finde ich, dass dieser Band doch sehr repetitiv war. Vieles hat sich wiederholt und immer wieder kam die Vergangenheit von Isobel und Michael zu tragen. Kontinuierlich wird erwähnt, was damals passiert ist, sodass ich den ganzen Part mittlerweile auswendig kann. Hier wäre so viel Potenzial für die Charakterentwicklung gewesen, wenn man sich etwas weniger auf die Vergangenheit konzentriert hätte. Natürlich ist sie für Michaels Verhalten verantwortlich, aber irgendwann war es doch too much.

Trotzdem haben mir besonders die Entwicklungen der Nebenprotagonisten gefallen. Sie haben die Geschichte angehoben und für etwas Abwechslung, durch ihre eigenen Handlungen, gesorgt. Ebenfalls gefällt mir Sunset River als Setting immer noch sehr und das Kleinstadtfeeling kommt definitiv, in den meisten Passagen, rüber.

Schlussendlich ist zu sagen, dass mir dieser Band bei weitem nicht so gut gefallen hat wie Band eins. Deshalb hoffe ich im letzten Band auf eine deutliche Steigerung und darauf, dass sich Michael und Isobel endlich auf die Zukunft fokussieren können.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Eine etwas andere Familie

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
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"Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" von Benjamin Stevenson entführt uns in die schneebedeckten Berge Australiens, zu dem mörderischen Familientreffen der Cunninghams. ...

"Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" von Benjamin Stevenson entführt uns in die schneebedeckten Berge Australiens, zu dem mörderischen Familientreffen der Cunninghams. Und bei den Cunninghams hat wirklich jeder jemanden auf dem Gewissen.
Auch Ernest Cunningham, aus dessen Sicht dieses Buch geschrieben wurde.
Er ist ein leidenschaftlicher Krimi-Autor und das bekommt man als Leser zu spüren.
Angefangen bei der Auflistung der "10 Gebote des Detektivromans" von Roland Knox, auf die im Verlaufe der Handlung immer wieder hingewiesen wird, bis hin zu weiteren Tipps, mitten in dem Buch, wie man einen guten Krimi schreibt.

Der Schreibstil ist in jedem Fall besonders, denn immer wieder werden wir, als Leser;innen, persönlich angesprochen und das hat mich oft aus dem Lesefluss gebracht, genauso wie die Hinweise von Ernest auf bereits gelesene Dinge, die wieder eine wichtige Rolle spielen könnten. Ich war oft kurz davor wieder zurück zu Blättern und die Stellen zu suchen, die genannt wurden, habe es schlussendlich aber nicht getan, weil es mich irgendwann nur noch verwirrt hat. Und so ging es mir auch bei den Familienverhältnissen, bei denen ich mir am liebsten einen Stammbaum gezeichnet hätte, um zu verstehen, wer wie mit wem welches Verhältnis hat.
Generell wurde an manchen Stellen zu viel gewollt.

Der eingebrachte Humor wirkte auf mich irgendwann zu gewollt, genauso wie der Aufbau der Geschichte, der sich Punkt für Punkt an die 10 Gebote des Kriminalromans hält.
Nichtsdestotrotz war das Buch recht unterhaltsam, wenn auch phasenweise anstrengend und verwirrend.

Die Auflösung des Falls am Ende hat mir erstaunlich gut gefallen, denn schlussendlich hat doch alles Sinn ergeben und das ist sehr wichtig.
Festzuhalten ist aber, dass an manchen Stellen zu viel gewollt wurde und die Geschichte oft überzogen wirkte. Trotzdem wird Unterhaltung geboten und es gibt bestimmt viele Leser;innen, die an diesem Buch große Freude haben.
Deshalb sollte man sich selbst ein Bild machen.

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