Ein guter Krimi mit Schauplatz in Venedig!
Der TintenfischerVorab muss ich sagen, dass ich das Buch bei einer Leserunde bekommen und den ersten Teil nicht gelesen habe, allerdings war das auch gar nicht notwendig, denn man hat den Inhalt und die Zusammenhänge auch ...
Vorab muss ich sagen, dass ich das Buch bei einer Leserunde bekommen und den ersten Teil nicht gelesen habe, allerdings war das auch gar nicht notwendig, denn man hat den Inhalt und die Zusammenhänge auch so verstanden.
Ich war vor fünf Jahren selbst schon einmal in Venedig gewesen und durch einige Zeitungsartikel wusste ich, dass die Stadt in Zeiten von Corona wie leergefegt war. Das kam auch im Buch deutlich herüber. Insgesamt fand ich die szenerischen und atmosphärischen Darstellungen sowohl von Venedig als auch von Sizilien richtig gut und schön! Auch interessant fand ich die Idee mit den italienischen Rezepten im Anhang und auch die Fußnoten mit Verweisen auf den ersten Teil der Reihe.
Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht. Über die Hälfte des Buches hat diese nämlich ein wenig gefehlt. Auch das Ende verlief etwas schnell, wobei die Wendung dann noch etwas herausgeholt hat, auch wenn diese nicht völlig überraschend war.
Dennoch fand ich vor allem die Bezüge zu aktuellen und politischen Themen sehr interessant und nachvollziehbar. Man konnte sich als Leser besonders in Davids Geschichte hineinversetzen und diese zu Teilen nachempfinden. Auch die Darstellung der mafiösen Geschäfte waren interessant und spannend.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger. Morellos Hin- und Hergerissenheit zwischen seiner Heimat Sizilien und seinem neuen Wohnort Venedig wurden ja im gesamten Buch durch und durch dargestellt. Die Liste mit den Pros und Contras sowie sein Monolog haben noch einmal seinen Wandel verdeutlicht, nämlich den, dass er doch zu Venedig tendiert, wäre da nicht der Anruf vom Minister gewesen, der ihm die neue Stelle, ehemals von Bonocore, angeboten hat, wodurch jetzt offen bleibt, ob Morello doch wieder nach Sizilien geht.
Neben ein paar Logikfehlern bzw. fragwürdigen Handlungen (wie das Auto, dessen Motor laufen gelassen wurde) und der oft ausgebliebenen Spannung gebe ich dem Buch 3,5/4 Sterne.