Reihen-Liebling!
SMYTHE-SMITH. Die Geheimnisse von Sir Richard"[…] ein so unscheinbares Mädchen. […] diese junge Frau war so blass, dass sie beinahe farblos wirkte. […] Sie gehörte zu dem Typ Frau, der niemandem auffiel. Und dennoch konnte Richard den Blick nicht ...
"[…] ein so unscheinbares Mädchen. […] diese junge Frau war so blass, dass sie beinahe farblos wirkte. […] Sie gehörte zu dem Typ Frau, der niemandem auffiel. Und dennoch konnte Richard den Blick nicht von ihr wenden."
Julia Quinn did it again! - Freut euch auf einen traumhaften, ganz im klassischen Quinn-Stil gehaltenen Regency-Roman. Spritziger Wortwitz, große Emotionen … und noch größere Skandale, I love it!
Vorweg: Das ultimative, bereits im Buchtitel angeteaserte Geheimnis von Sir Richard hat mich tatsächlich eiskalt erwischt. Im Gegensatz zu den anderen Quinn-Romanzen, in denen das obligatorische Drama stets ein wenig vorhersehbar gewesen war (und welches ich häufig als gar nicht soooo schlimm empfunden hatte), gab es hier einen echten Knüller. Hätte ich so nicht kommen sehen … und Iris' Reaktion auf die Enthüllung? Herrlich authentisch!
Iris mag ein Mauerblümchen sein, aber sie ist intelligent, schlagfertig, loyal und hat einen realistischen, wenn auch leicht zynischen Blick auf die Welt, der größtenteils ihrem Selbstschutz geschuldet ist. Sie ist sich ihrer vermeintlichen Unscheinbarkeit deutlich bewusst. "Eines Tages würde sie sicher heiraten, aber wenn es so weit war, dann gewiss nicht, weil irgendein Gentleman ihrem Zauber auf den ersten Blick erlegen war. Sie besaß keinen Zauber."
Richard steht unter Zeitdruck - er muss zeitnah heiraten. "[…] gleichzeitig musste der Klatsch - oder, Gott behütete, Skandal - auf ein absolutes Mindestmaß begrenzt bleiben." Idealerweise sollte er seine Zukünftige zumindest nicht abstoßend finden - wenn sie sich dann obendrein noch gut verstehen sollten, umso besser. Das sollte in einem London voller heiratswilliger junger Damen und kuppelerprobter Mütter doch machbar sein, oder?! Das Glück scheint auf Richards Seite zu sein, denn Iris ist die perfekte Kandidatin für sein Vorhaben. Zudem hat sie "etwas Pfiffiges an sich, das er ziemlich anziehend fand".
And the rest is history … schwärm - Ihr ahnt es, natürlich kommen schon bald wahre Gefühle ins Spiel.
Ein weiteres Highlight: Der Humor. Amüsant geht es bei Quinn ja immer zu, aber dieses Mal wird das Ganze noch durch Iris' Selbstironie befeuert. Ich könnte mich kringeln, sobald es um die legendären musikalischen Soireen der Familie Smythe-Smith geht! Wie gerne würde ich solch einem Abend mal beiwohnen (ausgestattet mit reichlich Ohropax, versteht sich).
"[…] dieses sogenannte Konzert … Es war ein Angriff auf die Menschenwürde. […] Die Mütter blickten mit seligem Lächeln zur Bühne, geborgen in ihrem unerschütterlichen Glauben, dass sie wegen der exquisiten musikalischen Fähigkeiten ihrer Töchter von allen glühend beneidet wurden. »So begabt«, jubelte Iris' Mutter Jahr für Jahr. »So souverän.«
So blind, war Iris' unausgesprochene Antwort, so taub. […] Iris konnte gar nicht glauben, dass es irgendwo Leute gab, die noch nicht von den Smythe-Smith'schen Soireen gehört hatten beziehungsweise davor gewarnt worden waren, doch es gab jedes Jahr ein paar neue verstörte Gesichter."
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Was für eine bezaubernde Bereicherung des Bridgerton-Universums! Für mich ist der Abschluss der Smythe-Smith-Reihe zugleich auch der Reihen-Liebling geworden. Nun bin ich sehr gespannt, mit welcher Geschichte uns die Autorin als nächstes beglücken wird!