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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2024

Interessantes Thema, jedoch sehr sprunghaft erzählt

Die Zeit der Kinder
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Louise Levin ist für den Haushalt und die Kinder von Gotthilf zuständig, aber wird von diesem nun vor die Türe gesetzt, nachdem er ihre verwitwete Schwester Johanna vor einem Jahr geehelicht hat. Der Wunsch ...

Louise Levin ist für den Haushalt und die Kinder von Gotthilf zuständig, aber wird von diesem nun vor die Türe gesetzt, nachdem er ihre verwitwete Schwester Johanna vor einem Jahr geehelicht hat. Der Wunsch die ehemaligen Nachbarn zu besuchen und dabei die Pädagogik von Friedrich Fröbel näher kennenzulernen, waren Gotthilfs Auslöser Louse loszuwerden.
Der Roman schildert in vielen Zeitsprüngen und unterschiedlichen Orten das Leben von Friedrich Fröbel, Louise, Marieke(spätere Freundin von Louise) und verschiedenen anderen historischen und fiktiven Protagonisten. Immer im Mittelpunkt steht die Pädagogik im damaligem Preußen. Prügelstrafe und andere Züchtigungsmittel bzw. Methoden stehen auf der Tagesordnung ganz im Gegensatz dazu Fröbel und seine Ideen.Die Zeitsprünge und der Blick auf die unterschiedlichen Protagonisten und Situationen machten es mir nicht immer leicht der Geschichte zu folgen. Sehr gerne hätte ich mehr über das Leben von Louise zwischendrin erfahren bzw. wie ihr Alltag war. Fasziniert habe ich von den Fröbelmaterialien gelesen und gerne mehr darüber erfahren, wie sie eingesetzt werden. Auch die Diskussion die Kinder zu selbständigen Menschen und freien Denkem zu erziehen sowie die Wichtigkeit des Spiels, habe ich mit großem Interessen verfolgt. Die Aussage des Schwagers, dass es doch gar nicht im Sinne der Regierung sei, dass alle selbstbestimmt und zu freiem Denken erzogen werden, denn solche Menschen möchten nicht in Fabriken ackern, traf den Nagel leider auf den Kopf. Ich habe im Roman vieles über Kindergartenverbot, Verwahranstalten, den Einfluss der katholischen Kirche etc. erfahren und noch einiges mehr rund um die Pädagogik, Erziehung und Rolle der Frau.
Sehr informativ finde ich das Nachwort, das Personenregister und die Quellenangaben.
So informativ und interessant ich die Thematik und dessen Vielfalt gefunden habe, so ließ sich der Roman für mich nicht wirklich flüssig lesen. Drei Sterne

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Leichter Roman

Neue Träume am Strand
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Das Cover hat mich sofort angesprochen, da ich sehr gerne selber meinen Urlaub an der Küste verbringe. Bentje, die Protagonistin des Romans, will ihren lang ersehnten Urlaub bei ihrer Familie zu Hause ...

Das Cover hat mich sofort angesprochen, da ich sehr gerne selber meinen Urlaub an der Küste verbringe. Bentje, die Protagonistin des Romans, will ihren lang ersehnten Urlaub bei ihrer Familie zu Hause an der Küste verbringen. Alles wird wunderschön beschrieben, doch leider kann ich ebensowenig wie Bentje die Zeit dort richtig genießen, denn es tauchen Probleme auf und es müssen zukunftsweisende Entscheidungen getroffen werden. Sehr viele Themen werden von der Autorin angeschnitten. Ganz viel geht es um alte Apfelbäume und hier könnte ich die Leidenschaft nachvollziehen ebenso wie Arbeit mit den Äpfeln. Eine Leidenschaft von Bentje ist das Stricken, wobei es bei ihr sich wie das Erschaffen von Kunstwerken anhört und sicherlich nicht bloßes Hobby ist. Dazu kommen noch Liebe, Schafe, Hühner, ein süßer lieber Hund,ein altes Familiengeheimnis, Familie, Neuanfänge, wunderschönes Schreinerhandwerk, viele nette Menschen....
Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich mehr in einzelne Szenen hätte eintauchen können und sie auf mich hätten einwirken können. So fehlte mir die Entschleunigung, die Bentje selber immer in ihrer Heimat fühlt. Einiges klang an Ereignissen geradezu märchenhaft, denn warum soll eine alte Frau auf einmal nach Australien reisen? Die Enkelinnen sind schon groß, Klima, Sprachprobleme, keine weiteren vertrauten Gesichter.. es klang für mich sehr utopisch. Drei Sterne

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Völlig anders als erwartet

Hallo, du Schöne
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Da mich der Roman "Der Morgen davor und das Leben danach" von Ann Napolitano so begeistert hat, war ich erpicht darauf auch ihren neuen Roman "Hallo, Du Schöne" zu lesen. Während der Klappentext auf eine ...

Da mich der Roman "Der Morgen davor und das Leben danach" von Ann Napolitano so begeistert hat, war ich erpicht darauf auch ihren neuen Roman "Hallo, Du Schöne" zu lesen. Während der Klappentext auf eine glückliche Familie Padavano - Eltern und vier Töchter - hindeutet, in die der Collegestudent William Zutritt erhält, als er sich mit Julia, einer der Tochter anfreundet. Er selbst hat eine unglückliche Kindheit hinter sich. Der Klappentext suggeriert, dass Williams tiefe Einsamkeit die Zukunft der gesamten Familie verändert, die Schwestern auseinandertreibt und ein Schicksalsschlag wieder zusammenbringt.
Ich habe eine völlig andere Geschichte erwartet, denn während William gleich zu Beginn schon als ziemlich "speziell" dargestellt wird, habe ich nur seine Unsicherheit und Traurigkeit gespürt und seinen Traum vom Basketballstar. Viel "schräger" habe die Familie empfunden, denn die Fürsorge und Liebe erdrückt sie und gleichzeitig empfinde ich sie oft gar nicht liebevoll.
Die Geschichte hat sich für mich über weite Strecken gezogen, denn die Autorin hat in meinen Augen zu viel erzählen wollen und sich dann verzettelt.
Großartig gelungen ist ihr auf jeden Fall, was Depressionen bei Betroffenen und ihrem Umfeld für Folgen haben können. Die Darstellung der Freundschaft zwischen William und seinem besten Freund Kent sowie innerhalb des Teams hat mich sehr bewegt ebenso wie die Liebesgeschichte, die auch eine ganz andere ist als vermutet. Am Ende war es mir zu viel an Einigkeit und Verzeihen, das ist natürlich wünschenswert, aber wirkte auf mich unrealistisch. Sprachlich hat der Roman mir sehr gut gefallen, doch die Sprunghaftigkeit und viele Nebensächlichkeiten, die Raum einnahmen, während anderes am Rande erwähnt wurde, hat meine Lesefreude geschmälert. Drei Sterne

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Spannend und doch in einigen Passagen sehr langatmig

Die Burg
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"Die Burg" von Ursula Poznanski ist ein Thriller, in dem "Escape Room" in Verbindung mit KI thematisiiert wird. Es handelt sich in diesem Fall um eine Burg samt Gelände, die von einem Milliardär namens ...

"Die Burg" von Ursula Poznanski ist ein Thriller, in dem "Escape Room" in Verbindung mit KI thematisiiert wird. Es handelt sich in diesem Fall um eine Burg samt Gelände, die von einem Milliardär namens Nevio gekauft worden sind und er das gesamte Bauwerk bzw. die Keller, Gänge etc. als "Escape-Welt" mit sehr viel Technik und Nutzung von KI gestaltet hat. Hier soll jeder Besucher bzw. jede Gruppe ihr eigenes, individuell auf eigene Wünsche zusgeschnittenes Spiel bekommen. Um das Spiel zu testen hat Nevio unterschiedliche Menschen als Testgruppe eingeladen. Aus Spiel wird Ernst, denn die KI übernimmt das Kommando.
Ich mag die Bücher von Ursula Poznanski sehr gerne und habe schon einige von Ihr gelesen, so dass ich dieses aufgrund der Kurzbeschreibung unbedingt lesen wollte. Die Autorin lässt durch ihren fulminanten Schreibstil diese besondere Welt auch in meinem Kopf entstehen und ich bin mitten drin im Geschehen. Doch dann gibt es sehr viele Details und sie haben mich teilweise ein wenig überfordert /gestresst. Genau wie die Protagonisten wusste ich oft nicht, was ist real und was ist surreal, denn die Story wurde immer vielschichtiger und verzwickter. Einerseits spricht das für den tollen Schreibstil, doch andererseits hatte ich nach der Hälfte des Thrillers den gleichen Gedanken wie die Protagonisten, dass ich "raus" will. Die Protagonisten selber fand ich teilweise relativ" blass", so dass ich weniger mit ihnen gezittert habe, als ich erwartet habe. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich irgendwann überlegt habe, wem ich trauen kann und wem nicht, denn die KI gestaltet das Spiel ziemlich schnell so, dass die Protagonisten einiges von sich offenbaren müssen, was ihnen unangenehm ist. Im letzten Viertel heizte die Autorin die Spannung noch mal an, so dass das Ende mich doch völlig überrascht hat, was gut war.
Zwei Fragen haben sich am Ende des Buches für mich ergeben und zwar möchte ich einen Escaperoom besuchen und wieviel Wahrheit steckt in diesem Thriller bezüglich der KI. Erste Frage kann ich glatt mit "Nein" beantworten und bei der zweiten Frage hoffe ich sehr, dass die Autorin maßlos übertrieben hat, doch ich befürchte, dass einiges wahr ist oder werden könnte.
Drei Sterne wegen teilweise sehr langatmiger Passagen

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Nicht immer schlüssige Story

Glückstöchter - Einfach lieben
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Es ist der zweite Teil der Dilogie "Glückstöchter" von Stephanie Schuster und da ich die andere Reihe "Die Wunderfrauen" von der Autorin so toll fand, hatte ich eine hohe Erwartung an dieses Buch. Den ...

Es ist der zweite Teil der Dilogie "Glückstöchter" von Stephanie Schuster und da ich die andere Reihe "Die Wunderfrauen" von der Autorin so toll fand, hatte ich eine hohe Erwartung an dieses Buch. Den ersten Teil der Dilogie kenne ich nicht und an einigen Stellen hatte ich schon das Gefühl das mir Vorwissen fehlte bzw. evtl. der Zugang zu den Figuren leichter gewesen wäre. Die Autorin erzählt die Geschichte von Anna, die 1911 alleine auf die Tonkaalm - benannt nach den Tonkabaum - zieht, denn das ist das einzige Erbe ihres Vaters für sie. Anna entwickelt sich von einer reichen jungen Frau, die sich zwar immer schon für die Natur interessierte, zu einer Frau, die nun in ihrem Leben auf keine Bedienstete mehr zurückgreifen kann, und hart arbeiten muss, um auf der Alm zu leben. Sechs Jahrzehnte später wird parallel zu Annas Geschichte das Leben der jungen Eva in München geschildert, die ein sehr freies Leben in einer WG/Kommune in München führt und sich ebenfalls für ein Leben im Einklang mit der Natur einsetzt.

Der Roman beschäftigt sich mit sehr vielen Themen, die oft nur ganz kurz erwähnt werden und dann scheinbar ohne Belang für die Story bleiben, was ich sehr schade fand. Anna mochte ich als Figur sehr, doch auch ihr Handeln und ihre Emotionen bleiben mir manches Mal zu oberflächlich erzählt, dagegen konnte ich mich mit Eva eher noch weniger anfreunden, denn während ich ihre Liebe zur Natur und Heilpflanzen gut finde, ist ihr Verhalten oft für mich so gar nicht nach vollziehbar und auch oft sehr naiv. Warum Anna und Eva nun Glückstöchter sein sollen, das blieb mir auch ein Rätsel. Sehr gut gefallen hat mir das Nachwort der Autorin, in dem sie Hintergrundinformationen zu einzelnen Personen aber auch über die gesellschaftliche Entwicklung gibt.

Drei Sterne!

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