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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2017

Spannende und vor allem erschreckende reale Möglichkeiten

Das Joshua-Profil
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Mit dem Joshua Profil greift Fitzek tief in die Kiste der Tabuthemen. Pädophilie, Kindesmisshandlung und Big Data sind dabei die beherrschenden Themen. Eingebaut ist das Ganze in ein Szenario was es so ...

Mit dem Joshua Profil greift Fitzek tief in die Kiste der Tabuthemen. Pädophilie, Kindesmisshandlung und Big Data sind dabei die beherrschenden Themen. Eingebaut ist das Ganze in ein Szenario was es so bereits geben könnte oder was zumindest im Rahmen der zukünftigen Möglichkeiten liegt. Das macht den Thriller gleichzeitig erschreckend real und sehr spannend. Man leidet mit Max (dem Protagonisten) mit und möchte nicht in seiner Haut stecken.
Die Ich-Perspektive die Fitzek verwendet verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich.

Allgemein ist man nah an den Charakteren dran und selbst eine eher unangenehme Figur wie Max Bruder Cosmo wird durch die Geschichte abgemildert. Teilweise so weit das er einem Leid tut, obwohl man ihn verdammen möchte.

Im Gegensatz zu den meisten Werken von Fitzek gibt es hier relativ wenig Psychologische Aspekt und es geht fast in Richtung Wirtschafts/Technikthriller, was ungewohnt aber überraschend positiv daherkommt. Auch wenn er es manchmal übertreibt und der Zufall doch öfter eine Rolle spielt, ist die Geschichte gut durchdacht und ausgewogen. Mich hat das Buch auf jeden Fall so gefesselt, das die ersten 150 Seiten in einem Rutsch durch waren, was mir sonst selten passiert.

Fazit:
Ein toller Thriller, der wichtige Themen behandelt und versucht einerseits zu warnen und andererseits den richtigen Umgang mit dem Thema Pädophilie zu umschreiben. Hier ist besonders auch das Nachwort des Autors interessant.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Überlege dir gut, was du dir wünschst

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Meinung:
Es geht weiter mit dem heißersehnten zweiten Band der Götterfunke Reihe. Ich habe mich im Vorfeld sehr auf das Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Wer den ersten Band mochte bekommt auf jeden ...

Meinung:
Es geht weiter mit dem heißersehnten zweiten Band der Götterfunke Reihe. Ich habe mich im Vorfeld sehr auf das Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Wer den ersten Band mochte bekommt auf jeden Fall eine dringende Leseempfehlung ♥

Die Geschichte selbst knüpft stilistisch da an, wo der erste Band aufgehört hat. Das Setting hat sich zu einem für dieses Genre typischen Highschoolhintergrund verändert, was mir aber gut gefällt. Vor diesem Hintergrund bieten sich reichlich Möglichkeiten, die die Autorin gekonnt mit dem Götterflair kombiniert hat. Allgemein gelingt ihr der Sprung zwischen den Welten sehr gut und mich fasziniert die griechische Mythologie nach wie vor. Die Menge der mythologischen Stellen hat genau das richtige Maß um dazuzulernen, aber nicht das Gefühl zu bekommen ein Sachbuch zu lesen.

Neben dem großartigen Setting gefallen mir vor allem die Charaktere. Nicht unbedingt die Protagonisten, sondern vor allem die Randfiguren sind sehr individuell und interessant. Egal ob gut oder böse, hier wird jeder eine Figur finden mit der er sich identifizieren kann. Manche Charaktere treten in diesem Teil weiter in den Hintergrund (gern nächstes mal wieder mehr von Apoll und Co.), manche kommen hier erst so richtig in Fahrt bsw. Jess Mutter. Dies offenbart neue Hintergründe und schafft für das ein oder andere merkwürdige Verhalten mehr Verständnis.

Eingebunden sind diese ganze tollen Figuren in eine Geschichte die wieder keine Wünsche offen lässt. Romantisch, spannend, intrigant und informativ wird der Leser bestens unterhalten, auch wenn ein paar Szenen für mich nicht nachvollziehbar/glaubhaft waren. Das ist allerdings nur eine kleine Kritik, für ein Buch das wieder sehr viel Spaß gemacht hat und viel Hoffnung macht auf Teil 3 (nach dem Ende wahrscheinlich der spannendste aller Teile). Der zweite kleine negative Aspekt sind für mich die Protagonisten. Ich mag sie im Grunde, allerdings sind sie für mich in ihrer Handlung teilweise zu naiv bzw. zu herrisch.

Zum Schluss mag ich noch hinzufügen, das mir die kleinen Besonderheiten des Buches neben der Geschichte auch wieder sehr gut gefallen haben. Eine gute Übersicht über die Götter, die Leseprobe zu Band 3, eine Karte und nicht zu vergessen ein Cookierezept. Diese Kleinigkeiten werten für mich ein Buch nochmal auf.

Fazit:
Ein gelungener Band der auf einen tollen dritten Teil hoffen lässt und schon jetzt Vorfreude weckt. Ich bin wieder überzeugt und kann die Bücher nur wärmstens empfehlen. Von mir gibts 4,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.08.2017

Auf ins zweite Jahr

Magisterium
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Für Callum steht das zweite Jahr im Magisterium an. Doch er kann sich wenig auf den Unterricht konzentrieren. Schon die Ferien vor Schulbeginn, hat er damit verbracht Probleme zu wälzen, die zurück in ...

Für Callum steht das zweite Jahr im Magisterium an. Doch er kann sich wenig auf den Unterricht konzentrieren. Schon die Ferien vor Schulbeginn, hat er damit verbracht Probleme zu wälzen, die zurück in der Schule noch bedrohlichere Ausmaße annehmen. Doch was genau weiß sein Vater über sein drückendes Geheimnis und wie hängt er in der ganzen Sache mit drin?`Bevor Callum Antworten erhält, muss er sich auf einen gefährlichen Trip begeben, um nicht nur sich selbst vor einer großen Gefahr zu retten.

Meinung:
Auch das zweite Jahr im Magisterium macht Spaß. Die ganze Szenerie der Zauberschule gefällt mir sehr, auch wenn sie in diesem Band eher hintenansteht. Denn es wird weniger magisch, dafür umso kämpferischer. Gerade die letzten Kapitel sind spannend und abwechselungsreich. Trotzdem vermisse ich den Zauber des ersten Teils ein wenig. Dafür gefällt mir das Wachsen der Charkatere, spezielle der jugendlichen Lehrlingsgruppe rund um Call umso besser. Man merkt nach wie vor das es sich noch eher um Kinder handelt, als um wirkliche Teens, doch es macht Spaß ihre persönliche und magische Weiterentwicklung zu verfolgen. Auch Alastair, der in diesem Band weiter in den Vordergrund rückt, ist ein interessanter Mann. Nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen, aber nicht unspannend.

Fazit:
Die Welt die die beiden Autorinnen schaffen finde ich nach wie vor toll und ich bin gespannt ob es im nächsten Teil wieder magischer wird.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Ein Klassiker der Neuzeit

Der Schatten des Windes
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Inhalt:
Der junge Daniel begleitet seinen Vater eines Tages an einen besonderen Ort. Den Friedhof der vergessenen Bücher. Nur wenige Glückliche bekommen diesen Ort je zu sehen und dürfen sich dort ihr ...

Inhalt:
Der junge Daniel begleitet seinen Vater eines Tages an einen besonderen Ort. Den Friedhof der vergessenen Bücher. Nur wenige Glückliche bekommen diesen Ort je zu sehen und dürfen sich dort ihr Seelenbuch aussuchen, ein Buch das sie hüten sollen wie ihren Augapfel. Daniel greift zielstrebig zu dem recht unbekannten Buch "Der Schatten des Windes" und ist schon bald völlig von seiner Geschichte und der des Autoren eingefangen. Er ahnt noch nicht, das er sich mit seiner Wahl in ein Abenteuer stürtz, das ihn sein ganzen Leben lang begleiten wird.

Meinung:
Der Schatten des Windes gehört mittlerweile klar zu den Klassikern unserer Zeit. Carlos Ruiz Zafon schuf mit diesem Roman einen Welterfolg - zu Recht. Kaum jemand schafft es so wie er Sprachpoesie, Handlung und Charaktere zu vereinen.
Vor der großartigen Kulisse Barcelonas in Kriegszeiten lässt er Rätsel entstehen, knüpft Handlungsfäden, die sich immer wieder aufzulösen scheinen, bis man am Ende den Knoten in der Hand hält. Viel prasselt dabei auf den Leser ein. Zahlreiche Namen ob von Personen oder Straßen, zahlreiche Verbindungen die sich wie ein Geflecht durch Raum und Zeit ziehen. Das macht die Lektüre durchaus nicht anspruchslos. Es muss aber gesagt werden, das sich die Mühe lohnt. Die Geschichte hat eine Sogwirkung, die den Leser kaum ruhen lässt. An mancher Stelle gerät sie durch die Fülle an Information etwas ins Stocken, bevor sie aber durch das nächste Rätsel schnell wieder an Fahrt aufnimmt.
Neben der Geschichte sollten vor allem den Charakteren noch die nötige Aufmerksamkeit gewidmet werden. Selten sind mir in Romanen so markante Gestalten begegnet, die mit solcher Inbrünstigkeite Lieben und Hassen, Kämpfen und Versagen. Dabei bringt jede Figur ihre ganz persönlichen Eigenarten mit, die trotz aller Individualität Gemeinsamkeiten hervorbringt.

Fazit:
Lasst euch verzaubern. Lest dieses Buch genauso intensiv wie der Autor es verfasst hat.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Warum man die Isländer lieben muss - oder eben auch nicht

Huh! Die Isländer, die Elfen und ich
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Thilo Mischke schreibt mit Die Isländer, die Elfen und ich einen absolut authentischen Reiseführer über die Qualitäten und Mängel dieses Landes. Schonunglos ehrlich, witzig und hier und da ein wenig arrogant ...

Thilo Mischke schreibt mit Die Isländer, die Elfen und ich einen absolut authentischen Reiseführer über die Qualitäten und Mängel dieses Landes. Schonunglos ehrlich, witzig und hier und da ein wenig arrogant nimmt er uns mit in den hohen Norden, wo sich Trolle und Elfen Gute Nacht sagen. In ein Land das eine ganz eigene Faszination auf die Menschen ausübt. Der Leser erfährt warum man Island lieben sollte, auch wenn es dort eigentlich nichts gibt und die Einwohner nicht immer sympathisch daherkommen.


Spätestens seit der Fussballeuropameisterschaft sind wir alle Fan von Island. Einem Land das gerade mal ca. 330.000 Einwohner hat und landschaftlich gefühlt nur aus Geysiren, Felsen und Moos besteht. Wo die Isländer sich ihre Zeit mit Lesen, Baden, Trinken, Sex und schlechtem Essen vertreiben, was man im Winter mit wenig Licht eben so machen kann. Sie sind am liebsten unter sich, auch wenn jährlich Millionen Touristen die Insel stürmen. Einer von ihnen Thilo Mischke. Er erzählt in diesem Buch Geschichten und Anekdoten, schreibt von eigenen Erfahrung und hört sich auch die Seite der Isländer an. So interviewt er bsw. einen isländischen Cartoonisten über den speziellen Humor des Inselvölkchens oder erklärt warum es keinen Sinn macht einen Regenschirm mit nach Island zu nehmen, auch wenn es ständig regnet. Er schreibt über Landschaft, Einwohner, Städte und Dörfer, Sehenswürdigkeiten und Kulinarik. Gibt Tipps vor allem was man nicht machen sollte. Davon gibt es auf dieser Insel eine Menge, denn sie ist nicht ungefährlich, auch wenn sie was die Kriminalität angeht, einer der sichersten Orte der Welt ist. Die Natur und das Klima sind allerdings erbarmungslos.

Schreibstil:
Gefühlt handelt es sich um eine Mischung aus (Anti-)Reiseführer und Tagebuch.
Kurzweilig und amüsant, unterlegt mit kleinen Zeichnungen liest sich dieses Buch sehr flott und angenehm. Die Kapiteleinteilung bietet eine gute Struktur und sorgt dafür, das man das Buch auch mal aus der Hand legen kann, ohne den Anschluss zu verpassen. Wäre nicht manchmal ein Anflug von Arroganz zu lesen, bekäme der Autor hier für mich die volle Punktzahl.

Fazit:
Dieses Buch ist eine amüsante Variante Island so kennenzulernen, wie es in keinem Reiseprospekt zu finden ist. Mit all seiner Schönheit, aber auch seinen Launen. Es macht Spaß mit Thilo Mischke zu reisen und sich für ein paar Stunden davontreiben zu lassen. Für mich eine Leseempfehlung.