Die Liebe zum Fluss
Loreley - Die Frau am FlussJuliane, genannt Julie, liebt den Rhein. Dieser Fluss und sie gehören untrennbar zusammen und ihre Faszination gegenüber diesem traumhaften Naturwunder ist ihr immer anzumerken. Auch ihre Lebensgeschichte ...
Juliane, genannt Julie, liebt den Rhein. Dieser Fluss und sie gehören untrennbar zusammen und ihre Faszination gegenüber diesem traumhaften Naturwunder ist ihr immer anzumerken. Auch ihre Lebensgeschichte ist eng mit dem Rhein verbunden. So ist es kein Wunder, dass sie diesen zu ihrem Arbeitsplatz auserkoren hat und auch ihre Zukunft ist untrennbar mit dem Fluss verbunden. Doch die Liebe zu diesem Gewässer scheint auch ihr Schicksal zu sein.
Susanne Popp ist mit „Loreley - Die Frau am Fluss“ der Auftakt zu einer tollen Dilogie gelungen.
Das Cover fällt aufgrund des pinken Schriftzugs auf, der leider nicht zum konservativen, aber wunderschönen Motiv, welches eine Art Gemälde darstellt, dieses Buches passt.
Was sofort und vor allem positiv auffällt, ist die Rheinkarte, die sich in der Klappe des Buches befindet. So kann man als Lesender jeder Zeit nachvollziehen, wo die Geschichte gerade spielt und hat damit auch ein gewisses Bild vor Augen.
In diesem Buch tummeln sich viele wirklich sehr unterschiedliche Charaktere. Es gibt den „schönen Schwan“ Julie, die durch ihr Aussehen sofort auffällt, aber auch freundlich und gutmütig ist. Weiterhin ist da ihre Schwester Ruth, „das hässliche Entlein“, die durch Intelligenz und Empathie auffällt und Elisabeth, die Kaufmannsgattin aus gutem Elternhause, die aber ein Herz aus Gold hat und Julie als gute Freundin zur Seite steht. Weiterhin sind da Julies und Ruths Vormund mit deren Sohn Gregor, die Julie aber eher ausnutzen und der intelligente, aber bodenständige Johann, dem seine Intelligenz so manches Mal zum Verhängnis wird.
Julie hat mich vor allem durch ihre starke Art beeindruckt. Sie ist eine absolute Kämpferin, die aber eine gewisse geheimnisvolle Aura umgibt. Gerade diese sorgt dafür, dass der Leser von Beginn an von ihrer Geschichte fasziniert ist und rätselt, was ihre Vergangenheit und ihre Zukunft wohl bringen mögen.
Elisabeth wiederum bringt für mich die Gefühle und Emotionen in die Geschichte. In den Szenen, in denen sie dabei ist, kann man gerade dieser wunderbar nachvollziehen und fühlt sich zu den handelnden Personen hingezogen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der historische Kontext. Der Lesende lernt hier viele interessante Menschen und ihre Geschichte kennen. So begegnen einem hier Clemens Brentano und Bettine von Arnim. Über deren Leben erfährt man interessante Aspekte. Aber auch die Rheinbegradigung stellt ein spannendes Thema dar, das keinesfalls an Aktualität verloren hat.
Das Ende des Buches endet mit einem gewissen Cliffhanger und vermutlich auch mit einer etwas unerwarteten Wendung.
All das macht jedoch Lust auf den zweiten Band!
Zusammenfassend ein toller, historischer Roman, der spannend und nachvollziehbar ist. Durch die vorhandene Karte ist alles vorstellbar und die geheimnisvolle Lebensgeschichte Julies zieht sich wie ein roter Faden und spannend durch die Geschichte. Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane und die Landschaft um den Rhein mögen!