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Veröffentlicht am 08.05.2019

Mukoviszidose

Verschieben wir es auf morgen
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Mukoviszidose, mit dieser Diagnose werden die Eltern von Miriam Maertens konfrontiert. Eine Krankheit, die einem Neugeborenen ein nur kurzes Leben ermöglicht, so die Aussage des Professors. Um die Geschwisterkinder ...

Mukoviszidose, mit dieser Diagnose werden die Eltern von Miriam Maertens konfrontiert. Eine Krankheit, die einem Neugeborenen ein nur kurzes Leben ermöglicht, so die Aussage des Professors. Um die Geschwisterkinder zu schützen, soll man Miriam gleich in die Obhut eines Pflegeheimes geben. Die Eltern entscheiden sich anders, sie und die Geschwister leben mit ihr und der Krankheit und helfen ihr, ein möglichst normales Leben zu führen. Miriam kämpft sich durch die Kinder- und Jugendjahre, mit 16 verlässt sie die Schule um ihren Traum von einer Schauspielkarriere umzusetzen. Und es gelingt ihr. Mit Anfang 30 wird sie entgegen jeden ärztlichen Rat schwanger, doch ihre Luft wird immer knapper, nur noch eine Lungentransplantation wird ihr helfen.
Eine Mut machende Geschichte über eine totbringende Krankheit, über Lebenswille und Kampfkraft.

Veröffentlicht am 02.08.2024

die Freundin des Killers

Wenn sie lügt
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Die Freundin des Killers ist Norah für die Dorfbewohner von Waldesroda. Als Teenagerin hat sie sich in den deutlich älteren David verliebt, der sehr besitzergreifend ihre Freundschaft zu ihrer Clique zerstörte. ...

Die Freundin des Killers ist Norah für die Dorfbewohner von Waldesroda. Als Teenagerin hat sie sich in den deutlich älteren David verliebt, der sehr besitzergreifend ihre Freundschaft zu ihrer Clique zerstörte. Besonders Golan, der von Norahs Mutter Elisabeth mit in ihre Familie aufgenommen wurde, wird von David schlecht dargestellt. Bis David ein junges Paar ermordet und auf der Flucht mit einem Boot ertrinkt. Seine Leiche wurde nie gefunden. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und Norah kehrt in ihr Heimatdorf und zu ihrer Mutter zurück. Kurz darauf erhält sie beunruhigende Briefe mit Inhalten, die nur David kennen kann. Aber er ist doch tot? Elisabeth bittet Golan um Hilfe. Dieser stößt auf Abneigung bei der Spurensuche und auf immer mehr Geheimnisse auf Seiten Norahs aber auch der damaligen Clique. Bis es weitere Todesfälle gibt.
Der Krimi fängt interessant an, er wechselt immer wieder in den Zeitebenen. Bis immer mehr Nebenfiguren auftauchen, die nur kurz im Geschehen auftauchen und kaum beschrieben werden. Die Handlung wird dadurch zäh und langatmig, die Spannung stockt. Am Ende treten seltsame und unglaubwürdige Zusammenhänge auf, die nicht nachvollziehbar sind. Schade, der Anfang hat mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Verflechtungen arg konstruiert

White Zero
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Nach einem, mal wieder, zu heißem Sommer hat nun eine Kältewelle Deutschland im Griff. Seit Monaten gibt es eine extreme Kälte, in manchen Gebieten weit unter 20 Grad. Die Menschen leiden unter den Problemen, ...

Nach einem, mal wieder, zu heißem Sommer hat nun eine Kältewelle Deutschland im Griff. Seit Monaten gibt es eine extreme Kälte, in manchen Gebieten weit unter 20 Grad. Die Menschen leiden unter den Problemen, die schon seit längerer Zeit hohen Energiekosten führen dazu, das zu wenig geheizt wird. Transportunternehmen stellen ihren Betrieb ein, Lebensmittel kommen nicht mehr an. Wer es sich leisten kann flieht aus Deutschland in wärmere Gegenden. Das hat von Seiten des Auslands zu Reisebeschränkungen geführt. Die Politik muss handeln. Im Krisenstab der Regierung ist auch die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, die einen Grund für die extreme Kälte, die nur Deutschland betrifft, gefunden haben will. Bis man ihr glaubt vergeht Zeit, bis eine geplante Aktion umgesetzt werden kann, kann es bereits zu spät sein. Jana selbst muss handeln.
Zu Beginn gibt es viele Handlungsstränge, viele Personen und Familien werden vorgestellt. Ein Zusammenhang wird erst ab der Hälfte des Buches erkennbar. Bis dahin plätschert die Handlung dahin, viele Nebenschauplätze, Zeitungsausschnitte und Fernsehbeiträge nehmen einen großen Raum ein. Zur Erklärung der Kältewelle werden wissenschaftliche Erklärungen eingewoben. Gerade bei der Verflechtung der handelnden Personen und bei wem sie Hilfe bekommen erscheint mit vieles arg konstruiert. Der Spannungsbogen fängt sehr spät an, bis dahin muss man es erst geschafft haben.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Deportation aus der Sowjetunion

Das Philosophenschiff
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Die Hundertjährige, ehemalige Stararchitektin Anouk Perleman-Jacob möchte einem Schriftsteller Ausschnitte aus ihrem Leben erzählen. In kurzen, täglichen Treffen wird über die Gegenwart gesprochen, es ...

Die Hundertjährige, ehemalige Stararchitektin Anouk Perleman-Jacob möchte einem Schriftsteller Ausschnitte aus ihrem Leben erzählen. In kurzen, täglichen Treffen wird über die Gegenwart gesprochen, es wird eingekauft, Essen gekocht, getrunken und über die Abwesenheit des Autors von seiner Frau berichtet. Im Mittelpunkt über die Vergangenheit von Anouk steht ihre Deportation aus der Sowjetunion mit einem sogenannten Philosophenschiff. Im Jahr 1922, Anouk war 14 Jahre alt, beschloss Lenin, alle unliebsamen Intellektuellen aus dem Land zu entfernen. Wer Glück hatte landete auf so einem Schiff, andere wurden ermordet. Dass sich Lenin selbst auch auf diesem Schiff befunden haben soll ist reine Fiktion, viele andere Personen, von denen in der Geschichte erzählt wird, gab es jedoch. Anouk stammte aus einem gutbürgerlichen Milieu, sie wuchs in einem großen Haus mit Personal auf, sie genoss eine gute Bildung. Bis die Revolution ihr Leben veränderte. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der sich nur ein Leben in der alten Heimat vorstellen konnte, lernte Anouk schnell die Vorzüge und Möglichkeiten im kapitalistischen Westen schätzen. Ihre Wege führten sie nach Berlin, in die USA und nun nach Österreich.
Die russische Geschichte ist interessant, ohne eigene Vorkenntnisse kann man der Handlung des Romans jedoch nur schwer folgen. Die Episoden sind in immer wechselnden Zeitebenen und -orten erzählt, viele Personen werden vorgestellt, die man nicht immer richtig zuordnen kann. Der Schreibstil gefällt mir gut, die Handlung hingegen ist zu verworren.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Glaube an Übersinnliches

Die geheime Gesellschaft
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Im Jahr 1873 reist Lenna Wickes von London nach Paris um bei der berühmten Vaudeline D´Allaire Okkultismus und Geisterbeschwörung zu erlernen. Eigentlich glaubt sie nicht daran, da sie jedoch den Tod ihrer ...

Im Jahr 1873 reist Lenna Wickes von London nach Paris um bei der berühmten Vaudeline D´Allaire Okkultismus und Geisterbeschwörung zu erlernen. Eigentlich glaubt sie nicht daran, da sie jedoch den Tod ihrer jüngeren Schwester Evie aufklären möchte, die sich sehr intensiv mit dem Übersinnlichen beschäftigt hat, nimmt sie an einer Seance teil. Sie merkt, dass dabei seltsames mit ihr passiert. Noch bevor sie weitere Lehrstunden besuchen kann wird Vaudeline von Mr Morley zur Aufklärung des Mordes am Präsidenten der Seance Society nach London gerufen. Bereits seit längerem gab es Gerüchte um unredliche Machenschaften der nur von Männern besuchten Society. Vaudeline, die sich bei ihren Seancen hauptsächlich um ungeklärte Todesfälle und die Suche nach den Mördern verschreiben hat, will mit der talentierten Lenna helfen. Lenna bemerkt schnell das ihre Schwester Evie sich Zugang zu diesem exquisiten Club verschafft hat. Musste sie deshalb sterben?
Das victorianische Zeitalter wird sehr gut beschrieben, der Wunsch der Menschen mit ihren Verstorbenen in Kontakt zu treten und der Glaube an Übersinnliches, die unterdrückte Rolle der Frauen. Auch unerfüllte oder nach damaligem Glauben unanständigen Liebesgeschichten sind Bestandteil des gut geschriebenen, jedoch reichlich langatmigen historischen Romans.

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