Die Neuerzählung einer chinesischen Legende: Shelley Parker-Chan zeichnet den Aufstieg Zhu Yuanzhangs nach, jenes armen Bauern, der einst die Mongolenherrschaft stürzte und die Ming-Dynastie gründete.
Ein Dorf im staubigen Flachland, geplagt von einer Hungersnot. Ein Seher offenbart zwei Kindern ihre Zukunft: Den Jungen erwartet ein bedeutendes Schicksal, das Mädchen dagegen – nichts.
Im Jahr 1345 steht China unter der brutalen Herrschaft der Mongolen. Plünderer ziehen durch das Land und überfallen die armen Bauern. Auch ins Dorf der Kinder kommen sie und machen die beiden zu Waisen. Während Zhu Chongba verzweifelt und aufgibt, fasst das Mädchen jedoch den Entschluss, sein Schicksal zu ändern. Sie nimmt die Identität ihres toten Bruders an. Kann Zhu dem entkommen, was doch in den Sternen geschrieben steht? Oder kann sie das bedeutende Schicksal ihres Bruders für sich selbst beanspruchen – und letztlich so hoch aufsteigen, wie sie nur träumen kann?
Eine epische Geschichte über Liebe, Verlust, Verrat und Triumph von einer eindringlichen neuen Erzählerstimme!
"She Who Became the Sun" gewann den British Fantasy Award in zwei Kategorien – sowohl für den besten Roman als auch für das beste Nachwuchstalent – und war Finalist für den Lambda Literary Award for Transgender Fiction und den Hugo Award für den besten Roman.
"She who became the Sun" ist der erste Band der Radiant Emperor-Dilogie und erzählt die Geschichte des Aufstiegs des Gründungskaisers der Ming-Dynastie neu. Im Jahr 1345 werden zwei Kindern in einem vom ...
"She who became the Sun" ist der erste Band der Radiant Emperor-Dilogie und erzählt die Geschichte des Aufstiegs des Gründungskaisers der Ming-Dynastie neu. Im Jahr 1345 werden zwei Kindern in einem vom Hunger geplagten Dorf zwei unterschiedliche Schicksale zugewiesen: Der Junge, Zhu Chongba, ist für Größe bestimmt, während das Mädchen dazu verurteilt ist, nichts zu werden. Als jedoch ein Bandit das Dorf angreift und die beiden Waisen werden, erliegt Zhu Chongba der Verzweiflung und stirbt. Das Mädchen, mit dem brennenden Wunsch, um jeden Preis zu überleben, beschließt, Zhu Chongbas Namen anzunehmen und sich die für ihren Bruder bestimmte Größe anzueignen.
Von Anfang an hat mich dieses Buch begeistert, insbesondere der erste Teil. Zwischendurch zieht sich die Handlung ein wenig, wenn andere Charaktere anstelle von Zhu Chongba im Mittelpunkt des Kapitels stehen. Doch zum Ende hin gewinnt die Geschichte wieder an Fahrt.
Die Themen Schicksal, Krieg, Geschlecht, Identität, Verlangen, Liebe und Pflicht werden effizient und mit großer Wirkung vermittelt; die Bedeutung und Freiheit unserer Macht als Individuum zu wählen, unabhängig von unseren Umständen, werden gut herausgearbeitet.
Gut geschriebene, kriegslastige Beschreibungen und eine emotional aufgeladene Handlung.
Ich wollte dieses Buch lieben. Asiatisches Fantasy, Mulan-Neuerzählung, wunderschönes Cover, richtig gute Bewertungen? Das klang für mich nach einem garantierten 5-Sterne-Buch.
Leider wurde ich enttäuscht.
Das ...
Ich wollte dieses Buch lieben. Asiatisches Fantasy, Mulan-Neuerzählung, wunderschönes Cover, richtig gute Bewertungen? Das klang für mich nach einem garantierten 5-Sterne-Buch.
Leider wurde ich enttäuscht.
Das erste Drittel war super. Sehr atmosphärisch, richtig toller Schreibstil. Die Spannung wurde langsam aber stetig aufgebaut, die Charaktere waren echt interessant. Aber kaum, dass die eigentliche Handlung angefangen hat, hat es stark nachgelassen.
Dieses Buch ist eine Neuerzählung von Mulan und dabei nicht die erste, die ich gelesen habe. Mulan ist eine tolle Geschichte, daraus kann man wirklich etwas machen. Im Gegensatz zu den meisten Neuerzählungen dieser Art ist She Who Became the Sun aber erstaunlich realistisch. Es gibt keine Drachen, keine Magie. Die Sprache schien mir sehr passend an die Ausdrucksweise in der chinesischen Kultur angelehnt, was zwar teilweise etwas ungewohnt, aber dafür authentisch klang. Das Buch ist stark an die Realität angelehnt, es kommen tatsächliche historische Persönlichkeiten und Begebenheiten vor. Eigentlich ist diese Art von Buch somit sehr viel passender, als die Disney-Neuerzählung.
Aber ich muss wirklich nicht 300 Seiten über Kampftaktiken, Intrigen und Gespräche von irgendwelchen Generälen lesen. Ein Buch über diesen Abschnitt der chinesischen Geschichte ist spannend - aber wenn ich so etwas lesen möchte, dann lese ich einen historischen Roman und nicht Fantasy.
Überhaupt war der Fantasy-Anteil dieses Buches minimal. Eigentlich hätte er auch komplett weggelassen werden können. An sich stört mich so etwas nicht - aber dann sollte das Buch entsprechend vermarktet werden. Ich kann das hier wirklich nicht als Fantasy bezeichnen. Es ist ein historischer Roman. Hätte ich das erwartet, wäre meine Meinung vielleicht besser ausgefallen, aber wenn ich Fantasy erwarte, möchte ich auch Fantasy kriegen.
Das ganze Kriegsgerede war allerdings auch nicht sonderlich spannend umgesetzt. Es gab durchaus immer wieder ansprechende Szenen, aber die Hälfte ist mir nicht nachhaltig in Erinnerung geblieben und hatte gefühlt keine Relevanz für die Handlung. Dafür hat sich das ganze einfach zu sehr gezogen.
Was ich mochte, war die LGBTQ Repräsentation, die wirklich hervorragend in die Geschichte gepasst hat. Einen Vergleich mit dem Lied des Achill halte ich trotzdem nicht für angebracht, da die beiden Werke an sich bereits überhaupt nicht zu vergleichen sind.
Trotz der ganzen Kritik muss ich aber auch ein Lob aussprechen. Man merkt wirklich, wie viel Arbeit Shelley Parker-Chan in das Buch gesteckt hat. Ich kenne mich nicht genügend mit der chinesischen Geschichte aus, um zu beurteilen, wie wahrheitsgetreu dieses Buch tatsächlich ist, aber man merkt, dass jede Menge Recherche betrieben wurde und sehr viel Herzblut in dieses Buch geflossen ist.
Es ist kein schlechtes Buch, wirklich nicht. Aber es ist eher ein historischer Roman als Fantasy.
Vielen Dank an NetGalley und Cross Cult für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.
China, Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, in den Provinzen herrscht große Hungersnot und auch bei der Bauernfamilie Zhu sind viele verstorben. Nur noch das Mädchen, ihr Bruder Chongba und ihr Vater haben ...
China, Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, in den Provinzen herrscht große Hungersnot und auch bei der Bauernfamilie Zhu sind viele verstorben. Nur noch das Mädchen, ihr Bruder Chongba und ihr Vater haben überlebt. Während ein Wahrsager ihrem Bruder eine große Zukunft vorhersagt, ist das Urteil über die Zukunft des Mädchens schlicht und ergreifend nichts. Doch dann wird die Familie überfallen, der Vater getötet und Chongba gibt einfach auf und stirbt kurze Zeit darauf. Das Mädchen allerdings gibt nicht auf, sie nimmt die Rolle ihres Bruders an und verharrt vor einem Kloster, bis man ihr Einlass gewährt. Hier gibt sie sich weiter als Junge aus und setzt alles daran, die großartige Zukunft, die ihrem Bruder prophezeit wurde für sich selber umzusetzen.
She who became the sun - dieser Titel und das regelrecht strahlende Cover machten mich unheimlich neugierig auf die Geschichte. Zumal ich auch gehört hatte, dass die Autorin hier wahre Begebenheiten mit eingebracht hat. Ich persönlich kenne mich gar nicht mit der Geschichte Chinas aus und so war ich gespannt.
Allerdings musste ich mich hier sehr an den Schreibstil gewöhnen, der eine Mischung aus poetisch und ausufernd und doch recht nüchtern ist. Für den Einstieg habe ich mehrere Ansätze gebraucht, bis ich in die Geschichte gefunden habe. Für viele Beschreibungen werden Metaphern benutzt, an die ich mich erstmal gewöhnen musste.
Da wir hier die Geschichte über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten verfolgen, gibt es immer wieder Zeitsprünge, auch an diese muss man sich erst gewöhnen. Zwar fand ich äußerst interessant, was „Zhu Chongba“ auf sich genommen hat, aber auch langatmig. Vieles ist grausam und brutal, der Weg oft hart und steinig.
Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Darstellung der Protagonistin. Dieser unglaubliche Wille zu leben und zu überleben, obwohl sie immer wieder zu spüren bekam, dass sie als Mädchen ein Nichts ist. Ihre Cleverness und ihren Mut fand ich bewundernswert. Richtig in sie hineinspüren fiel mir schwer, aber ich habe mit großem Interesse verfolgt, wie sie den Weissagungen, die für ihren Bruder bestimmt waren, folgt.
Es gab noch viele weitere interessante Charaktere, wie z. B. den Eunuchen, der von den Männern verachtet wird und trotzdem ein General ist oder weitere Charaktere, die von der „Gesellschaft“ nicht akzeptiert wurden.
Mein Fazit: ich habe eine ganze Weile benötigt, um mich durch die Geschichte zu lesen. She who became the sun ist ein historischer Roman, mit wenigen Fantasyelementen, in dem, teils wahre, Begebenheiten mit eingearbeitet wurden. Mir persönlich fiel der Schreibstil auf Dauer etwas schwer, aber ich glaube, dass viele genau diesen lieben werden. Reinlesen lohnt sich definitiv!
Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Kombination aus Gelb und Orange doch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch mag ich die Umsetzung, die zumindest gestalterisch schon perfekt ...
Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Kombination aus Gelb und Orange doch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch mag ich die Umsetzung, die zumindest gestalterisch schon perfekt darauf verweist, in welcher Zeit und Region die Geschichte verortet ist.
Das Mädchen Zhu wächst zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder in einem kleinen Dorf auf dem von einer Hungersnot geplagten chinesischen Land auf. Während ihrem Bruder, als achtem Sohn eines Sohnes, eine strahlende Zukunft prophezeit wird, sieht der Hellseher in der Zukunft des Mädchens nichts. Doch dann kommen Banditen in das kleine Dorf und töten Zhus Vater. Ihr Bruder verliert anschließend jeden Lebenswillen und stirbt ebenfalls. Während das Mädchen vor dem Grab der beiden steht, entdeckt sie, dass ihr Lebenswillen stärker ist als alles andere und sie entscheidet sich, die Identität ihre toten Bruders und somit auch sein Schicksal anzunehmen. Vollkommen erschöpft und halb verhungert macht sie sich auf den Weg zu einem Kloster, wo sie nach langem Ausharren als Novize aufgenommen wird. Fortan muss sie ihre Identität als Frau verschleiern und lebt unter den Mönchen. Dort lernt sie lesen, schreiben und sich unter den Männern zurechtfinden, doch es scheint, als wäre Zhu zu Höherem bestimmt. Schafft sie es, das Schicksal ihres Bruders zu erfüllen oder erkennt jemand, wer sie wirklich ist?
Ich war wirklich gespannt auf das Buch, zum einen weil es auf historischen Tatsachen beruht, zum anderen weil ich wirklich wenig über die Geschichte Chinas und die Menschen weiß. So richtig fesseln konnte mich das Buch aber leider nicht. Das liegt auch an den Schreibstil, der zwar eine gewisse Sogwirkung ausgeübt hat, aber durch die vielen Zeitsprünge, vor allem zu Beginn und eine immer wieder sehr klinische Erzählweise wurde ich oft aus dem Fluss rausgerissen und musste wieder neu orientieren. Das fand ich zu Beginn der Geschichte noch spannend, aber mit zunehmendem Verlauf hat es mich mehr und mehr gestört, weil es mir dadurch noch schwerer fiel, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen.
Diese konnten mich ebenfalls nicht so richtig abholen. Dabei waren die verschiedenen Sichtweisen durchaus vielversprechend, weil vor allem Personen zu Wort kommen, die ansonsten in der Welt von Kriegern und Bauern eher ausgeschlossen sind. So stehen mit Zhu und Ma zwei Frauen im Mittelpunkt, die auf ganz verschiedene Arten Einfluss auf ihr eigenes Schicksal nehmen und durch ihre fehlende Zugehörigkeit auch eine Reflektion vieler Handlungen anbieten können. Sie sind eben nicht Teil der Gesellschaft, weil die Handelnden sie daraus ausschließen, auch wenn Zhu durch ihre Rolle als Mönch zumindest augenscheinlich Eintritt in die männliche Welt erhalten hat. Bei Ouyang ist es ähnlich, auch wenn sein Stand ein ganz anderer ist. Als Eunuch wird er selbst von den Männern verachtet, erfüllt als General aber dennoch eine typisch männliche Rolle, was aber dennoch dafür sorgt, dass er die Sicht eines Außenstehenden auf den Krieg hat. Das alles fand ich super spannend, aber berührt haben mich die Charaktere leider nicht. Vor allem zu Beginn sind Zhus Gefühle sehr gedämpft wahrnehmbar. Das ist komplett nachvollziehbar, schließlich leidet sie schon ewig an Hunger und wird als Mädchen nie wie ein Mensch behandelt, sodass sie ihre Emotionen selbst nicht richtig empfinden kann. Das hat es mir dennoch schwer gemacht, sie als Person begreifen zu können. Ich konnte einfach keine wirkliche Beziehung zu ihr aufbauen, sondern habe ihre Geschichte zwar mit Interesse, aber nicht mit Anteilnahme verfolgt. Das hat leider auch dafür gesorgt, dass ich nie wirklich den Drang hatte, das Buch unbedingt fertig lesen zu wollen. Ich habe immer wieder Abschnitte gelesen und fand sie auch in Ordnung, aber sie haben mich nicht richtig fesseln können.
Alles in allem fand ich die Story und die Charaktere extrem spannend, leider konnte mich die Umsetzung allerdings nicht überzeugen. Mir blieben die Charaktere auch durch den eher nüchternen Schreibstil fern und ich konnte nie eine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen, sodass mir die Begeisterung für das Buch komplett gefehlt hat.