Emotionen zum Nachfühlen mit wahnsinnigem Knistern
Wenn deine Wärme meine Kälte besiegtHolly sucht einen Mann. Auf den ersten Seiten wirkt sie dabei recht verzweifelt und stellt sich auch noch ein bisschen ungeschickt an. Doch dabei ist sie sehr liebenswürdig, lustig und tollpatschig. So ...
Holly sucht einen Mann. Auf den ersten Seiten wirkt sie dabei recht verzweifelt und stellt sich auch noch ein bisschen ungeschickt an. Doch dabei ist sie sehr liebenswürdig, lustig und tollpatschig. So haben sich die ersten Seiten für mich fast angefühlt wie eine dieser Hollywood-Schnulzen im Stil von die nackte Wahrheit: Frau sucht Mann, datet viel zu viele Schwachköpfe und findet Mann, der ihr zu dem Richtigen verhelfen will.
Letzterer ist in diesem Fall Kai, der ein Restaurant direkt in Hollys Nähe betreibt und auch noch im gleichen Haus wie sie wohnt. Er ist anfangs total abweisend, kalt und wirkt wie ein abgehobener Typ, der sich zu cool für den Rest der Welt fühlt. Holly sieht in Kai aber mehr und lässt sich bereitwillig Hinweise und Tipps von ihm zur Männerwelt geben. Und je mehr Tipps er gibt, desto mehr Interesse findet er selbst an Holly. Gemeinsam mit dieser Entwicklung weicht auch seine raue Schale auf und er öffnet sich Holly, sodass eine Freundschaft zwischen den beiden entstehen kann. Auch mit Kais kleinem Bruder Mano freundet sich Holly an sowie mit der gesamten Belegschaft des Restaurants. Denn Holly ist einfach nur liebeswürdig und möchte einfach nur geliebt werden. Durch diesen Wunsch angetrieben ignoriert sie bei allen Männern die Warnsignale und muss selbst aus ihren Fehlern lernen, was ihr nicht zuletzt auch aufgrund ihrer schweren Vergangenheit so stark zusetzt. Schließlich wurde sie vor dem Traualtar stehengelassen. Über all das hilft ihr Kai hinweg und kümmert sich rührend um sie. Mit jeder Seite mochte ich Kai mehr, denn er ist einer von den Guten, wie man so schön sagt.
Diese Liebesgeschichte hat mir wirklich gut gefallen, denn sie überzeugt durch das unheimliche Knistern, das transportiert wird und man hautnah fühlen kann. Darüber hinaus mochte ich die verletzliche, liebevolle Holly sehr gerne, der Kai zu mehr Selbstliebe verhelfen muss. Er ist der perfekte Mann und behandelt sie immer wie seine Göttin. Und genau das war mir manchmal etwas zu viel. Ich finde es auch wichtig, von einem Partner gut behandelt zu werden. Aber wir alle sind nur Menschen und das Menschliche entsteht ja gerade durch das nicht ganz Perfekte. Daher waren mir Kais Antworten, sein Handeln und auch seine Art manchmal nicht realistisch genug durch eben dieses allzu Perfekte. Dadurch war ich Holly deutlich näher als Kai, obwohl ich die Gedanken von beiden durch die Perspektivwechsel in den Kapiteln – mal aus Kais Sicht und mal aus Hollys Sicht – sehr gut nachvollziehen konnte.
In Summe habe ich die Liebesgeschichte aber sehr gemocht und fühlte mich wie bei einem dieser Hollywoodfilme gut unterhalten.