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Veröffentlicht am 25.02.2024

Richtig schön

Ocean View Avenue – Wo deine Träume wahr werden
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Der Auftaktband der Ocean View Avenue-Reihe von Ella Thompson aka Jana Lukas war allein schon aus optischen Gründen auf meiner Leseliste gelandet. In dieses Flair, dass das Cover verbreitet, wollte ich ...

Der Auftaktband der Ocean View Avenue-Reihe von Ella Thompson aka Jana Lukas war allein schon aus optischen Gründen auf meiner Leseliste gelandet. In dieses Flair, dass das Cover verbreitet, wollte ich unbedingt eintauchen. Der Klappentext hatte sich auch echt nett angehört. Damit stand für mich dann fest: Ran an den Wohlfühl-Liebes-Roman!
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Darum geht´s: Vor zehn Jahren sind die McNally-Schwestern Harper und Brooke vor ihrem gewalttätigen Vater geflohen. In dem kleinen Inselstädtchen Jamestown haben sie sich ein neues Leben aufgebaut. Harper schwärmt heimlich für ihren Chef Blake Marshall. Als er Harper samt Schwester und Nichte zu einem Wochenende auf die Ranch seiner Familie einlädt, kommen die Dinge zwischen ihnen ins Rollen…
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Ich habe den Roman rundum gerne gelesen. Das Setting ist cosy. Die Protagonisten sind sympathisch. Die Lovestory ist cute. Und überhaupt ist alles und jeder in Jamestown so schrecklich schön liebenswert. Locker vermixt ergibt das einen wunderbaren Roman, bei dem ich abschalten und die Seele baumeln lassen konnte. Die Autorin hat es mir mit ihrem sanften Schreibstil aber auch leicht gemacht, mich fallen zu lassen und die Geschichte von Anfang an zu mögen. Ruckzuck war ich mittendrin in der Story. Das Setting hatte ich genau vor Augen. Die Emotionen der Personen sind bei mir angekommen. Auch die Prise Humor hat mir gefallen. Die Geschichte entwickelt sich zugegeben recht glatt und vorhersehbar. Das hat mir aber in diesem Fall gar nichts ausgemacht. Ganz im Gegenteil. Mir gefällt gerade, dass der Anteil an zwischenmenschlichen Dramen geringgehalten und nicht künstlich aufgebauscht wird. Nach dem ersten Kuss zwischen den Liebenden, hatte ich so meine Bedenken, dass das Ganze in ein einziges Zwischen-den-Laken-Gewühle ausarten könnte. Dem war aber Gottseidank nicht so. Statt spicy Szenen gibt es hier eher Blümchensex, der an den ganz entscheidenden Stellen auch noch sehr dezent ausgeblendet und damit der Phantasie der Leser*innen überlassen wird. Wer es expliziter mag und braucht, sollte vor der Ocean View Avenue abbiegen.
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Fazit: Der Roman besticht mit einem Gesamtgefühl von Wärme, Licht und Leichtigkeit. Das Buch ist einfach schön. Zwei Fortsetzungsbände der Reihe sind für dieses Jahr bereits angekündigt. Ich nehme diese Einladung gerne an und werde mit Freuden in die Ocean View Avenue zurückkehren.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Mitten ins Herz

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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HIMMELSSTÜRMERINNEN ist der Auftakt einer neuen Dilogie von Sarah Lark. Bisher kannte ich nur den Namen der Autorin, hatte aber noch keinen ihrer Romane gelesen. Die Geschichte um vier Frauen, die Ende ...

HIMMELSSTÜRMERINNEN ist der Auftakt einer neuen Dilogie von Sarah Lark. Bisher kannte ich nur den Namen der Autorin, hatte aber noch keinen ihrer Romane gelesen. Die Geschichte um vier Frauen, die Ende des 19. Jahrhunderts für ein selbstbestimmtes Leben kämpfen, hat mich aber sofort angesprochen.

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Darum geht’s: Ailis, Donnella und Haily wachsen in adligen Kreisen in Schottland auf. Die Mädchen streben nach Höherem. Als sich ihnen die Chance auf Bildung bietet, nutzen sie die Möglichkeit. Dienstbotentochter Emily darf sie aufs Internat begleiten. Plötzlich scheint ihnen die ganze Welt offen zu stehen…

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Für mich ist HIMMELSSTÜRMERINNEN ein rundum schöner, historischer Frauenroman. Das Buch hat meine Erwartungen erfüllt. Eigentlich sind sie sogar übertroffen worden, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir die Geschichte letztendlich so gut gefallen würde. Ich habe es durchweg genossen, in die Atmosphäre der Zeit und Schauplätze einzutauchen und die Protagonistinnen über eine Zeitspanne von rund 20 Jahren zu begleiten. Auf dem Weg vom Kind zur Frau gibt es einige interessante Entwicklungen, die unsere Heldinnen mit Mut und Stärke meistern müssen. Die Story ist sowohl romantisch als auch spannend und dramatisch. Auf jeden Fall hat sie mitten in mein Herz getroffen. Besonders gefallen hat mir hier auch der Mix aus Fiktion und zeitgenössischen Fakten zu Themen wie Fotografie, Theater und Ballonfahrt. Dabei beschreibt und entwickelt Sarah Lark alle Geschehnisse so wundervoll, dass ich den ganzen Roman einfach gerne gelesen habe. Man könnte sagen, dass ich genau so eine Geschichte zum jetzigen Zeitpunkt einfach mal wieder gebraucht habe.

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Fazit: Ein Lesehighlight. Die Protagonistinnen sind mir ans Herz gewachsen. Natürlich will ich wissen, wie es für sie weitergeht, was das Leben und die Liebe noch für sie bereithält. Ich freue mich also auf die Fortsetzung der Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Ein besonderer Thriller (Highlight)

Murder in the Family
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Das Buch hat ein interessantes Cover und einen ansprechenden Klappentext. Beides hat mich aber nicht ansatzweise darauf vorbereitet, dass mich hier augenscheinlich ein Thriller so ganz anderer Art erwartet. ...

Das Buch hat ein interessantes Cover und einen ansprechenden Klappentext. Beides hat mich aber nicht ansatzweise darauf vorbereitet, dass mich hier augenscheinlich ein Thriller so ganz anderer Art erwartet. Cara Hunter hat hier wirklich mal etwas außergewöhnliches gewagt. So etwas habe ich in dieser Form bisher noch nicht gelesen.
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Darum geht’s: Wer hat Luke Ryder getötet? Der Cold Case aus dem Jahr 2003 wird 20 Jahre später neu aufgerollt. In der True-Crime-Show INFAMOUS sichten sechs Experten erneut die Beweise. Das Ziel: den Täter im TV vor einem Millionenpublikum zu entlarven.
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Die Grundidee ist spannend. Das Versprechen, miträtseln und den Fall vielleicht sogar vor den Experten lösen zu können, hat mich neugierig gemacht. Klar wollte ich da sofort mitmischen. Ein erster Blick ins Buch hat mich aber verunsichert. Denn was ist das? Es gibt keinen normalen, fortlaufenden Text. Vielmehr setzt sich alles aus authentischem Material zusammen. Wir haben Drehbeschreibungen, Zeitungsausschnitte, E-Mails, Chatverläufe und vor allem puren Dialog-Schlagabtausch. Wie soll ich das denn bitte lesen, habe ich mich gefragt. Und so kam es mir zunächst wie ein großes Abenteuer vor, mich auf diese Story einzulassen.
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Der Lesefluss hat sich überraschend schnell eingestellt. Hat man sich erst mal an den Aufbau gewöhnt, fluppt es einfach. Ich war ruckzuck gefesselt und gefühlt wirklich mittendrin und hautnah dabei. Das Setting sorgt für einen Eventcharakter. Es ist wie ein Happening. Wie früher, als man sich wirklich noch zu festen Sendezeiten vor dem Fernseher versammelt hat. Hier ist es auch so, dass man quasi von Folge zu Folge mitfiebert. Die Handlung folgt einem typischen Serien-Spannungsbogen. Es gibt immer neue, unfassbare Enthüllungen und den ein oder anderen Cliffhanger, der mich fast wahnsinnig gemacht hat. Nur gut, dass ich in dem Fall nicht den nächsten Sendetermin abwarten musste, sondern sofort lesen konnte, wie es weitergeht.
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Das Konzept, eine TV-Sendung in Buchform zu packen, hat mich fasziniert und schnell in den Bann gezogen. Aus der innovativen Idee ist ein absolut genialer Plot entstanden. Natürlich habe ich wie verrückt versucht mitzurätseln und mir den Kopf zerbrochen, wie alles zusammenhängt und wo es letztendlich hinführt. Eventuell hatte ich dabei auch mal den Hauch der richtigen Lösung im Kopf. Mit überraschenden Wendungen bin ich aber ständig wieder auf andere Fährten gelockt worden. Ständig werden neue verborgene Details aufgedeckt. Die dadurch erzeugte Hochspannung hält sich bis zum Schluss.
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Der Thriller kommt einerseits besonders innovativ und wie noch nie dagewesen daher. Andererseits ist er aber ein waschechter Klassiker, der eigentlich nur eine andere Verpackung bekommen hat und dadurch eben neu erscheint. Die Geschichte würde sicherlich auch in einer üblichen Whodunit-Erzählweise sehr gut funktionieren. Mit dem Manko, dass sie dann aber wohl in der Masse ähnlicher Bücher untergehen würde.
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Fazit: MURDER IN THE FAMILY lebt von der nicht alltäglichen Art der Darstellung. Cara Hunter weicht vom normalen Weg ab. Dadurch wird der Thriller zum außergewöhnlichen Leseerlebnis. Trotzdem hoffe ich, dass diese Herangehensweise jetzt nicht reihenweise kopiert wird. Dann würde der Reiz des Besonderen nämlich verloren gehen und der einmal erzielte Effekt sich schnell abnutzen. Als Einzelband in dieser Form ist das Buch für mich allerdings ein echtes Highlight.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Dark Academia, Schottland, Shakespeare

A Midsummer's Nightmare
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Meine Fantasy-Mission 2024 geht weiter. Und direkt habe ich mir mit diesem Urban-Fantasy Roman die nächste Perle rausgepickt. Angesprochen haben mich alleine schon die Shakespeare-Vibes im Titel. Der Klappentext ...

Meine Fantasy-Mission 2024 geht weiter. Und direkt habe ich mir mit diesem Urban-Fantasy Roman die nächste Perle rausgepickt. Angesprochen haben mich alleine schon die Shakespeare-Vibes im Titel. Der Klappentext erinnert ansatzweise an “If we were Villains”. Der Fantasy-Touch, der noch hinzukommt, hat mich besonders neugierig gemacht. Und schon war klar, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen möchte.
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Darum geht’s: Auf der schottischen Insel Hilma proben die Studierenden der altehrwürdigen Elite-Universität für eine Shakespeare-Aufführung. Währenddessen entdecken vier Mitglieder der Theatergruppe ihre übernatürlichen Fähigkeiten - und den rachsüchtigen Geist eines Mädchens.
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Schon das Vorwort bzw. die Triggerwarnung hat mich in ihren Bann gezogen. Hier sind es “Pucks Worte zum Geleit”, die mich gleich in die richtige Stimmung versetzt und auf wichtige Themen in diesem Buch vorbereitet haben. Die Geschichte beginnt dann wie eine ganz normale Uni-Story. Aber schon bald hält Stück für Stück der Fantasy-Anteil Einzug und nimmt stetig zu. Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf. Das Geschehen wird in ein absolut tolles und atmosphärisches Setting platziert. Zwischen Sagen, Mythen, Grusel und Crime werden immer wieder Shakespeare-Zitate eingebunden. Aber so leichtgängig, selbstverständlich und fast schon nebenbei, das Schauspiel-Laien sich hier nicht abgeschreckt fühlen müssen. Darüber hinaus fließen weitere interessante Themen mit ein. Es wird queer. Hauptcharakter Ari durchläuft noch den Identitätsfindungsprozess. Freundschaft und Vertrauen spielen dabei eine wichtige Rolle. Und eine schöne und im Kontext glaubhaft erzählte Slow Burn-Romance gibt es noch obendrauf.
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Für mich war dieses Buch in seiner Vielschichtigkeit etwas ganz Besonderes und deshalb auch ein echtes Highlight. Ich habe den Roman absolut genossen, das Geschehen in mich aufgesogen und die Geschichte in mein Herz geschlossen. Von mir gibt es deshalb eine ganz fette Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein typisch guter Faber

Gestehe
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Henri Faber zeigt mit seinem neuen Thriller GESTEHE einmal mehr, dass er seinen unverwechselbaren Stil hat. Von Anfang an hat sich abgezeichnet, dass mir auch Fabers drittes Werk wieder gut gefallen würde. ...

Henri Faber zeigt mit seinem neuen Thriller GESTEHE einmal mehr, dass er seinen unverwechselbaren Stil hat. Von Anfang an hat sich abgezeichnet, dass mir auch Fabers drittes Werk wieder gut gefallen würde. Mit der Story und den Figuren musste ich zwar erstmal ein bisschen warm werden, dafür konnte mich der Schreibstil aber sofort packen. Er hat wieder den typischen Faber-Sog entwickelt, der mich schon bei AUSWEGLOS und KALTHERZ gefesselt hat.
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Darum geht’s: Der Wiener Chefinspektor Jacket ist nach einer Heldentat die Lichtgestalt der Ermittler-Szene. Sein spektakulärster Fall füllt ein Buch und soll verfilmt werden. Dann wird er zu einem Tatort gerufen, der fatal dem aus seinem neuen, unveröffentlichten Buch ähnelt…
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Was mir an Fabers Thrillern so gefällt? Sie sind eigenwillig und alles andere als stromlinienförmig. Und vor allem handelt es sich auch diesmal wieder um einen Stand Alone, was angesichts der Fülle von Reihenauftakten und -fortsetzungen derzeit per se schon mal etwas Besonderes ist. Das Cover knüpft optisch an die vorangegangen Bücher an und hat damit Wiedererkennungswert. Und wenn man hinein liest stellt man fest: Es geht gleich zur Sache.
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Im Mittelpunkt der Handlung steht Protagonist Jacket. Er fasziniert mit seiner Widersprüchlichkeit und dem Hauch des Unberechenbaren, der ihn umgibt. Er wird als strahlender Held eingeführt. Dieses Image bekommt aber schnell Risse. Wir haben hier einen Titelhelden, dem man keine Sekunde über den Weg traut. Das wird konterkariert durch seinen über-zuverlässigen Kollegen Mo, einen Underdog und Nerd, der sich rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sieht. Und dann gibt es noch eine dritte Perspektive. ER, der Täter, funkt immer wieder mit schockierenden Einblicken dazwischen.
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Spannung muss sich hier erst mal entwickeln. Sie steigert sich dann aber Stück für Stück. Es wird immer rasanter und wendungsreicher. Ich habe einige Theorien gehabt, die ich dann wieder über den Haufen werfen musste und bin bis zum filmreifen Showdown in Bruce Willis-Manier immer wieder überrascht worden. Und selbst, wenn man im Nachgang meint, sich zum Happy End entspannt zurücklehnen zu können, ist bei Faber noch längst nicht Schluss. Dieser Thriller hält einen wirklich bis zum Schluss in Atem.
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Fazit: Henri Faber hat zum dritten Mal einen absolut empfehlenswerten Thriller rausgehauen. Inhaltlich werden einige sowohl interessante als auch brisante Themen aufgeworfen. Hinzu kommt, dass der Protagonist eine Person ist, die polarisiert. Alles geht man nach der Lektüre von GESTEHE nicht so einfach zur Tagesordnung über. Dieser Thriller hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

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