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Veröffentlicht am 08.01.2023

Historischer Eifel-Roman

Ginsterhöhe
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Schwer entstellt kehrt Albert Lichtermann 1919 aus dem Krieg zurück in das Dorf Wollseifen, wo seine Familie einen Bauernhof besitzt. Alberts Mitmenschen reagieren sehr unterschiedlich auf ihn und seine ...

Schwer entstellt kehrt Albert Lichtermann 1919 aus dem Krieg zurück in das Dorf Wollseifen, wo seine Familie einen Bauernhof besitzt. Alberts Mitmenschen reagieren sehr unterschiedlich auf ihn und seine Verletzungen. Während seine Frau Bertha absolut entsetzt ist und sich von ihm abwendet, reagiert Leni, die Verlobte seines im Krieg gefallenen Freundes Hennes, ganz anders. Albert lebt sich nach und nach wieder ein, und was seine Kriegsverletzung betrifft, findet er Hilfe bei einem Arzt in Bonn. Es kehrt Ruhe ein in dem Dorf in der Eifel, doch dann kommen die Nazis an die Macht.

In „Ginsterhöhe“ hat Anna-Maria Caspari Zeitgeschichte mit Fiktivem verknüpft und dadurch einen historischen Roman geschaffen, der uns in die Zeit von 1919 bis 1949 entführt. Die Geschichte lässt sich schnell und leicht lesen - ein Buch, welches sich gut zum Schmökern für ein Wochenende eignet. Bei mir hat es etwas gedauert, bis mich die Lektüre gefesselt hat, aber nach ein paar Kapiteln ging es dann. Es ist zwar kein spektakuläres Buch, aber gut und informativ geschrieben. Wer gerne historische Romane liest, dem kann ich „Ginsterhöhe“ durchaus empfehlen.
Im Nachwort wird übrigens auf eine Trilogie hingewiesen. Mal sehen, was noch kommt.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Auf den Spuren der Vergangenheit

Wir sehen uns zu Hause
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„Wir sehen uns zu Hause“ ist der dritte Roman von Christiane Wünsche. Er erzählt von Anne, die völlig unerwartet ihren Mann verliert und feststellen muss, dass sie kaum etwas über dessen früheres Leben ...

„Wir sehen uns zu Hause“ ist der dritte Roman von Christiane Wünsche. Er erzählt von Anne, die völlig unerwartet ihren Mann verliert und feststellen muss, dass sie kaum etwas über dessen früheres Leben weiß.
Anne und Peter lernten sich am 9. November 1989 beim Mauerfall kennen. Spontan entschied er sich damals, mit ihr zu gehen und alles hinter sich zu lassen.

Mit ihrem Wohnmobil, mit dem sie und Peter ursprünglich nach Skandinavien reisen wollten, begibt sich Anne nun also auf die Spuren der Vergangenheit und bereist die ehemalige DDR. Mit im Gepäck hat sie einen Schuhkarton mit alten Fotos, den sie in Peters Sachen gefunden hat. Wer sind die Menschen auf den Bildern? Wieso hat Peter ihr so vieles verschwiegen? Fragen über Fragen tauchen auf, die beantwortet werden wollen.

Der Roman war für mich jetzt kein Lese-Highlight. Trotzdem hat mir die Geschichte gefallen. Viele Erinnerungen an die damalige Zeit kamen hoch, die Gedankengänge von Anne waren mir nicht unbekannt, auch ich war zur Zeit der Wende um die 20 und bin in Westdeutschland aufgewachsen.

Wer also eine Lektüre sucht, die sich leicht und schnell lesen lässt, die einen mit auf die Reise nimmt unter anderem nach Rügen, in die Uckermark und nach Thüringen, dem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Kalifornische Träume

Mandelglück
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Sophie ist Restaurantleiterin im Three Seasons, dem angesagtesten Restaurant Bostons. Trotz Karriere und Unabhängigkeit ist sie jedoch nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben. Als ihre Großmutter Hattie ...

Sophie ist Restaurantleiterin im Three Seasons, dem angesagtesten Restaurant Bostons. Trotz Karriere und Unabhängigkeit ist sie jedoch nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben. Als ihre Großmutter Hattie stirbt, erbt sie deren Mandelfarm in Kalifornien, wo sie als Kind wunderbare Sommer verbracht hat. Das Erbe ist jedoch an gewisse Bedingungen geknüpft. Was soll Sophie tun? Soll sie ihren Job aufgeben und zurück aufs Land ziehen? Und was ist mit ihrer Jugendliebe Jack und ihrer ehemals besten Freundin Lydia? Beide wurden von Sophie sehr verletzt, als diese vor Jahren Kalifornien von heute auf morgen verlassen hatte.


"Mandelglück" von Manuela Inusa ist das dritte Buch aus der Reihe "Die Kalifornischen Träume".

Es wird aus der Sicht dreier Frauen erzählt: von Sophie, von Lydia sowie von Alba, einer Arbeiterin auf der Farm, die ursprünglich von Mexiko nach Kalifornien kam, um dort ein besseres Leben zu haben.


Das Buch ist ein leichter Sommerroman und mit gut 400 Seiten ein netter Schmöker.

Der Ausgang der Geschichte war für mich jedoch sehr vorhersehbar.

Wer keine anspruchsvolle Lektüre sucht und sich lediglich unterhalten lassen möchte, für den ist "Mandelglück" genau das richtige Buch.

Sehr nett sind die Rezepte im Anhang, die im Roman eine Rolle spielen. Auch das Cover ist farbenfroh gestaltet und passt sich wunderbar seinen Vorgängen an.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Berührend und erschütternd

Der Halbbart
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Wir schreiben das Jahr 1313. Der Junge Eusebius, genannt Sebi, lebt in einem Dorf in der Talschaft Schwyz. Er liebt es, Geschichten zu hören und selbst zu erzählen. Die schweren Arbeiten auf den Feldern ...

Wir schreiben das Jahr 1313. Der Junge Eusebius, genannt Sebi, lebt in einem Dorf in der Talschaft Schwyz. Er liebt es, Geschichten zu hören und selbst zu erzählen. Die schweren Arbeiten auf den Feldern und das Leben der Soldaten dagegen sind nichts für ihn. Eines Tages lernt er den Halbbart kennen, einen Fremden, der irgendwann einfach da war. Keiner weiß, wo er herkam. Seinen Namen hat er durch sein Aussehen bekommen, da ihm nur noch auf der einen Geschichtshälfte Bart wächst. Die andere Seite ist überzogen von Brandnarben und schwarzen Krusten. Der Halbbart wird für Sebi zum Vertrauten, zur Bezugsperson, mit ihm kann er sich austauschen und philosophieren. Beider Leben und ihre Freundschaft wird jedoch schwer beeinflusst von den Grausamkeiten des Mittelalters.

Charles Lewinsky hat mit "Der Halbbart" einen wuchtigen Roman geschrieben, der es auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2020 geschafft hat. Es ist eine beeindruckende Geschichte, in die man leicht eintauchen kann. Allerdings hat das Buch mit seinen fast 700 Seiten vor allem im Mittelteil Längen und bringt einen mit seinen detaillierten Schilderungen teilweise sehr brutaler Szenen an die Grenzen des Erträglichen.

Nichtsdestotrotz ist die Lektüre absolut empfehlenswert. Es ist "ein Roman voller Schalk und Menschlichkeit, der zeigt, wie aus Geschichten Geschichte wird."

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Leichte Lektüre

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Vier Schwestern - Spring, Summer, Autumn und Winter Season - die Season Sisters.
In „Frühlingsgeheimnisse“, dem ersten Band der vierteiligen Reihe geht es um Spring, die in London lebt und dort Sozialstunden ...

Vier Schwestern - Spring, Summer, Autumn und Winter Season - die Season Sisters.
In „Frühlingsgeheimnisse“, dem ersten Band der vierteiligen Reihe geht es um Spring, die in London lebt und dort Sozialstunden ableisten muss. Dies tut sie bei der 80-jährigen Sophia.

Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir leicht. Die erste Begegnung der beiden Frauen, wie sie sich nach und nach annähern und einander öffnen, das alles hat mir sehr gut gefallen. Auch die Zeitsprünge in die Vergangenheit fand ich ganz spannend. Wir reisen zurück ins Ende des 19. Jahrhunderts und treffen dort auf Vorfahren von Sophia und auf ein großes Familiengeheimnis.
Zunehmend wurde die Geschichte aber - vor allem in der Gegenwart - doch etwas klischeehaft, und sie war mir insgesamt zu konstruiert.
Nachdem mich die Reihe der „Sieben Schwestern“ von Lucinda Riley total in ihren Bann gezogen hat, neige ich dazu, thematisch ähnliche Bücher damit zu vergleichen - Romanreihen über Töchter, über Schwestern - vermutlich kommt da für mich so schnell nichts ran. So hat es auch diese Lektüre nicht geschafft.
Trotz allem ist es kein schlechtes Buch. Es lässt sich schnell lesen, ist ganz nett für zwischendurch und gefällt mit Sicherheit vielen, die gerne leichte Schmöker auf verschiedenen Zeitebenen mögen.

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