Ein tiefgründiges Kinderbuch mit einer berührenden Geschichte zu Deutschlands dunkelster Stunde
Gerade aktuell ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, um an Deutschlands dunkelste Stunde zurückzuerinnern und uns alle auch zu mahnen. Die hässliche Fratze des Antisemitismus zeigt sich aktuell wieder ...
Gerade aktuell ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, um an Deutschlands dunkelste Stunde zurückzuerinnern und uns alle auch zu mahnen. Die hässliche Fratze des Antisemitismus zeigt sich aktuell wieder mehr denn je und auch rechtsnationales Gedankengut wird urplötzlich wieder mehr in der Öffentlichkeit platziert und ungehemmt ausgesprochen. Nicht erst die "Remigrationskonferenz" im letzten Herbst von rechten Gesinnungsgenossen sollte uns zu denken geben.
Marius Marcinkevicius sehr bewegendes Kinderbuch "Als die gelben Blätter fielen" kommt nach unserer Meinung gerade zur richtigen Zeit, damit wir uns an dunkle Zeiten unserer jüngeren Geschichte zurück erinnern.
Vom Konzept her gefällt uns dieses Buch ausgesprochen gut. In Wort und Bild trifft es nach unserer Meinung den Nagel auf den Kopf und thematisiert ein schweres Thema trotzdem kindgerecht. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Holocaust im Zweiten Weltkrieg und dabei stehen die beiden jüdischen Kinder Alon und Riwka im Mittelpunkt der Erzählung. Anno 1943 nimmt das Schicksal von Alon und Riwka in einem litauischen Getto seinen unrühmlichen Lauf.
Die Wort- und Bildsprache ergänzen sich durchweg gut und stützen sich aufeinander, so dass man das soeben Gelesene dann im Bild nochmals nachspüren kann. Die Story selbst ist emotional und feinsinnig erzählt und lässt sicher nicht nur Kinder sprachlos zurück. Daher ist ganz klar unser Tipp zum Buch sich als Gesprächspartner für das Lesekind bereit zu halten, denn es kommen sicherlich schneller als gedacht Fragen zum Inhalt des Buches auf. Aber gerade auch dieses Detail macht dieses Kinderbuch dann so besonders. Es verschweigt nichts und geht trotzdem mit den historischen Ereignissen behutsam um und ist nie zu plump bei der Vermittlung des Wissens.
In einem kurzen Nachwort geht der Autor final auch nochmals kurz auf die historische Einordnung ein und unterfüttert das Buch dann mit einigen wichtigen Daten zur Erzählung selbst.
Wir als nachfolgende Generationen können das im Zweiten Weltkrieg Geschehene leider nicht umkehren. Allerdings ist es aus unserer persönlichen Perspektive heraus unsere Pflicht und Aufgabe, gerade deshalb dieses Wissen weiterhin präsent zu halten und den damalig Verfolgten in Form solcher Geschichten dann zu gedenken und deren Stimmen zu hören.
Wider dem Vergessen und uns allen zur eindrücklichen Mahnung!