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Veröffentlicht am 13.02.2024

Running Eddie

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Eddie Flynn ist Anwalt in New York. Seine Vergangenheit ist eine ganz andere, aber er hatte Glück, dass Richter Harry Ford sich seiner angenommen hat. Nach einem Fall, der nicht gut gelaufen ist, will ...

Eddie Flynn ist Anwalt in New York. Seine Vergangenheit ist eine ganz andere, aber er hatte Glück, dass Richter Harry Ford sich seiner angenommen hat. Nach einem Fall, der nicht gut gelaufen ist, will Eddie nicht mehr vor Gericht auftreten. Aber er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Russenmafia-Boss Olek Volcheck ist wegen Mord angeklagt. Um Flynn zu überzeugen, für ihn tätig zu werden, entführt er Eddies kleine Tochter Amy. Der Prozess hat schon begonnen und Eddie Flynn muss an allen Fronten kämpfen, um seine Tochter zu retten und Volcheck rauszuhauen. Und er hat nur 48 Stunden Zeit.

Mit diesem ersten Band um den Anwalt Eddie Flynn geht der Autor gleich in die vollen. Es scheint kaum möglich zu sein, dass Flynn alles schaffen kann. Zunächst einmal muss er herausfinden, was hinter der Anklage steckt. Und er muss sich einiges einfallen lassen, um an Hilfe zu kommen. Wenn er seine Tochter retten will, muss er auch Volcheck retten. Eigentlich ist das kaum möglich, der Fall scheint klar und es gibt einen Zeugen. Doch Eddie Flynn ist ein gewiefter Anwalt, der einige Strategien in petto hat.

Dieser spannende und rasante Thriller liest sich weg wie nichts. Gerade wenn Eddie im Gerichtssaal agiert und man sich über seine Kniffe und Finten wundert und sich freut, wenn er die anderen gegeneinander ausgespielt hat, macht dieser Roman wirklich Spaß. Allerdings kann es möglicherweise etwas stören, dass einige Szenen wirklich nicht glaubhaft wirken. Man denkt an „Die Hard“ und Bruce Willis und denkt, das funktioniert einfach nicht. Dass ein kleines Mädchen entführt wird, dass schließlich mitbekommt, was mit ihm passiert, erscheint als nicht so guter Aufhänger. Doch jedes Mal, wenn Flynn es schafft aus einer unmöglichen Lage herauszukommen, freut man sich. Ein sehr fesselnder Reihenbeginn, bei dem man sich in manchen Momenten von seinen eigenen Bedenken frei machen muss, um dann eben der wahrhaft rasanten Story zu folgen.

Veröffentlicht am 11.02.2024

Finnischer Mord

Was wir verschweigen
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In einer finnischen Kleinstadt wird in einem Wochenendhaus ein angetrunkener Mann erstochen. Da alle in dem Haus betrunken waren, weiß keiner richtig, was passiert ist. Nur kurz nach der Tat wird ein weiterer ...

In einer finnischen Kleinstadt wird in einem Wochenendhaus ein angetrunkener Mann erstochen. Da alle in dem Haus betrunken waren, weiß keiner richtig, was passiert ist. Nur kurz nach der Tat wird ein weiterer Betrunkener im Wald gefunden, dessen Kleidung blutbefleckt ist. Es scheint ein einfacher Fall zu sein. Allerdings fehlt die Tatwaffe. Kommissar Jari Paloviita hat vertretungsweise die Leitung seiner Abteilung übernommen. Sein eigentlicher Partner Oksman übernimmt die Außenermittlungen gemeinsam mit der Kollegin Linda. Paloviita ist froh über den vermeintlich einfachen Fall. Jedenfalls so lange bis er erfährt, wer der Verdächtige ist.

In diesem ersten Fall für Jari Paloviita und sein Team muss sich der Kommissar mit seiner eigenen Vergangenheit befassen. Das kommt recht unerwartet. Schließlich hat er sich gerade erst in seiner Leitungsposition eingefunden. Und er ist unsicher wie er mit dieser Sache umgehen soll. Seine Kollegen Oksman und Linda sind gewiefte Ermittler und doch erweisen sich die Nachforschungen als schwierige Aufgabe. Das fängt schon mit dem regnerischen Wetter an, durch den die Umgebung des Tatorts nicht verwüstet, aber doch ziemlich zermatscht ist. Tja, dann der Täter. Er ist wohl ebenso ein Trunkenbold wie das Opfer und er behauptet, keine Erinnerung an die Tatzeit zu haben.

So leicht ist es nicht, die Karriereleiter zu erklimmen. Schon garnicht, wenn man einiges für sich behalt. Langsam entwickelt sich der Fall, der erst gar keiner zu sein scheint. Ein Fall, der so klar ist. Auch als Leser fragt man sich, wie sich Spannung entwickeln soll, wenn man den Mörder schon nach den ersten Seiten kennt. Nun, es geht. Auch wenn die Vergangenheit vielleicht ein wenig zu ausführlich dargestellt wird, enthüllt sich eine fesselnde Geschichte. Ein gewisses Manko ist die problembehaftetheit der Polizisten. Da hat einfach jeder seine Probleme und zwar größere als man bei normalen Arbeitskollegen erwarten würde. Das kann einem gefallen oder nicht. Gut dargestellt ist, wie so etwas zu so was führt. Die Kindheitserlebnisse prägen und wirken lange bis in die Gegenwart. Trotz kleiner Kritikpunkte ein lesenswerter Kriminalroman und ein Reihenstart, der durchaus weiter verfolgt werden kann.

Veröffentlicht am 10.02.2024

Emporium Arcana

Das Labyrinth von London
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So heißt der Laden von Alex Verus. Was wäre London ohne Magie? Ohne das kleine Geschäft, in dem Alex seine Leistungen und Waren feilbietet. Doch so ruhig ist das Leben von Alex nicht. Gerade wieder ist ...

So heißt der Laden von Alex Verus. Was wäre London ohne Magie? Ohne das kleine Geschäft, in dem Alex seine Leistungen und Waren feilbietet. Doch so ruhig ist das Leben von Alex nicht. Gerade wieder ist er ins Visier von gegnerischen Magiern gekommen. Und um Luna macht er sich auch Sorgen. Sie wurde mit einem Fluch belegt und ihr Leben ist dadurch sehr eingeschränkt. Leider kann Alex ihr nicht helfen. Luna hat magische Kräfte, weiß aber nicht wirklich etwas davon. Tja, und plötzlich scheint Alex bei allen auf der Liste zu stehen, bei den richtigen Feinden und bei denen, wo das nicht so genau feststeht.

Mit diesem Start der Reihe um den Magier Alex Verus bekommt Groß Britannien eine Zaubergestalt wie sie im Buche steht. Mit Luna kann er nicht befreundet sein. Aus seiner Magierausbildung ist er geflohen. Noch immer hat er Albträume aus dieser Zeit. Und die Stränge der Zukunft, die sich vor Alex entfalten, zeigen manchmal keine schönen Aussichten. Im Moment scheinen etliche mehr oder weniger gute Magier hinter einem Artefakt her zu sein und sie glauben, dass Alex derjenige ist, den sie brauchen, um daran zu kommen. Und Luna hat mal wieder eine Sache vorbeigebracht.

Sieht man die Reihe im Regal eines Buchladens, wird man neugierig. Die auffälligen Farben, die ansprechende Gestaltung, die Bücher fallen auf. Zu Beginn wird der Roman den geweckten Erwartungen nicht ganz gerecht. Man fängt an Alex mit anderen Magiern zu vergleichen und vermutet einige Ähnlichkeiten. Erst beim Weiterlesen werden die Unterschiede sehr deutlich und die Handlung gewinnt zusätzlich an Fahrt. Die Jagd nach dem Artefakt ist ausgesprochen spannend. Zwar handelt Alex hin und wieder etwas brutal, aber schließlich bleibt er doch ein Magier, der seinen Freunden zugeneigt ist. Die Bezüge zur Vergangenheit bleiben noch vage, doch das wird möglicherweise in den Folgebänden noch weiter bearbeitet. Zwar entsteht der Eindruck, hier ist noch Luft nach oben, aber dennoch ist der Reihenstart gelungen und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 27.12.2023

Das liebe Vieh

Delikatessen
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Im Leben des Stadtpolizisten Bruno geht es mal wieder turbulent zu. Beruflich muss er sich mit Tierschützern herumplagen, die sich gegen die Haltungsbedingungen für Enten und Gänse wenden. Dabei ist die ...

Im Leben des Stadtpolizisten Bruno geht es mal wieder turbulent zu. Beruflich muss er sich mit Tierschützern herumplagen, die sich gegen die Haltungsbedingungen für Enten und Gänse wenden. Dabei ist die Leberpastete doch eine Art Nationalheiligtum. Und dann soll in St. Denis eine Treffen zwischen dem französischen und dem spanischen Minister stattfinden, wodurch die höchste Sicherheitsstufe ausgelöst wird. Da gerät die Grabung des Archäologen Horst mit seinen spektakulären Funden fast schon zur Nebensache. Allerdings hat einer der Grabungsteilnehmer menschliche Überreste gefunden, die garantiert noch nicht alt genug sind, um archäologisch genannt zu werden. Und alles deutet auf einen Mord hin.

Und das ist nicht alles, was Bruno, Chef de Police, in seinem vierten Fall begegnet. Privat kann er sich seinen Kochkünsten widmen, den Spaziergängen mit Gigi, seinem Hund, und er hat begonnen Reiten zu lernen. Seine Arbeit geht er auf die übliche Weise heran. Zum Wohle der Stadt St. Denis und seiner Bewohner, die ihn wohlwollend aufgenommen haben, biegt er die Ereignisse manchmal etwas zurecht. Diesmal gerät er jedoch in einige Schwierigkeiten. Dennoch steht Bruno zu seinen Ansichten. Er schafft es mit seiner bedächtigen Art gewissermaßen die Spreu vom Weizen zu trennen und dafür zu sorgen, dass kleinere Probleme nicht an die große Glocke gehängt werden.

Wie ein kleiner Urlaub wirken die Romane von Martin Walker. Man fühlt sich nach Frankreich versetzt. Vielleicht möchte man nicht gleich die Gänseleber probieren, aber Verständnis für die Bedeutung dieser nationalen Delikatesse wird geweckt. Und mal wieder kann man den Menschen nur vor den Kopf schauen. Ihre Vergangenheit ist manchmal ganz anderes als man vermuten könnte. Aus den Geheimnissen der Menschen, ihrer Vergangenheit entspinnt sich eine spannende Geschichte, in der es auch Opfer gibt, über die man nicht so erfreut ist. Burnos Privatleben gerät durcheinander, da Isabelle für einen kurzen beruflichen Aufenthalt wieder da ist. Dies und viele andere Begebenheiten gibt es zu entdecken. Obwohl ein paar herbe Momente zu bestehen sind, insgesamt ein freundlicher und lesenswerter Krimi.

Veröffentlicht am 23.12.2023

Bumble Bee

Amberlough – Stadt der Sünde
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In Amberlough lebt es sich eigentlich sehr gut. Die Menschen dürfen sein wie sie wollen, sie dürfen die Unterhaltung genießen, die sie wollen, und auch wenn sie nicht reich sind, so erscheint die Welt ...

In Amberlough lebt es sich eigentlich sehr gut. Die Menschen dürfen sein wie sie wollen, sie dürfen die Unterhaltung genießen, die sie wollen, und auch wenn sie nicht reich sind, so erscheint die Welt doch einigermaßen geordnet. Allerdings möchten Einige den Status Quo ändern. Eine Art Einheitsregierung will den Bürgern eine andere Lebensweise aufzwingen. Cyril DePaul war als Geheimagent im Außendienst tätig bis ein Auftrag gefährlich schief ging. Nun schiebt er eine eher ruhige und langweilige Kugel im Innendienst. Bis seine Chefin in wieder losschickt, Kann das gutgehen? Sein Freund Aristide ist Moderator im Bumble Bee, einem freizügigen Theater, in dem Cordelia Lehne als Tänzerin auftritt.

Bei diesem Roman handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, die in einer Art 1930er Jahr Steampunk-Welt angesiedelt ist. Zu Beginn läuft das Leben in Amberlough noch relativ normal. Freiheitliche Grundsätze gelten. Egal wie jemand lebt, es ist grundsätzlich akzeptiert. Doch es stehen Wahlen an und man befürchtet eine Art Einheitspartei könnte den Sieg erringen. Ursprünglich wollen Aristide und seine Freunde versuchen genau dieses zu verhindern, auch um ihren Lebensstil und das Bumble Bee zu erhalten. Warum Cyril dann doch wieder in den Außendienst soll, ist ihm nicht ganz erklärlich. Schließlich lief ja schon der vorherige Außenauftrag schief.

Vielleicht erinnert sich ja jeder bei diesem Setting an eine 1930er Großstadt seiner Wahl. So mag man möglicherweise an Berlin denken oder auch New York, London oder an welche Stadt auch immer. Sie tanzen dort ein wenig auf dem Vulkan und es besteht die Gefahr, dass der Vulkan explodiert. Sollten diese Einheitsparteiler an die Macht kommen, ist es wahrscheinlich vorbei mit dem freien Leben. Eine Beziehung wie zwischen Cyril und Aristide wäre möglicherweise nicht mehr erlaubt. Auch wenn einige Schilderungen etwas distanziert und manchmal auch eher berichtend wirken, kann man ab einem gewissen Zeitpunkt doch die wachsende Beklemmung nachfühlen. Der schleichende Niedergang, immer größere Repressalien - es wird unheimlich und gefährlich. Welche Entscheidung trifft man, bleiben oder gehen? Und gibt es einen richtigen Zeitpunkt? Ist noch was zu retten oder wird es garnicht so schlimm? Parallelen sind wohl in der Geschichte zu finden und man fühlt sich gewarnt und man hofft, nie eine Warnung zu brauchen.