Tolle Fortsetzung
Die Töchter der ÄrztinMit "Zeit der Hoffnung" geht die Reihe rund um die Töchter der Ärztin weiter. Es ist der zweite Band um Henny und Antonia, genannt Toni, der mir um einiges besser gefallen hat, als der Vorgänger.
Eigentlich ...
Mit "Zeit der Hoffnung" geht die Reihe rund um die Töchter der Ärztin weiter. Es ist der zweite Band um Henny und Antonia, genannt Toni, der mir um einiges besser gefallen hat, als der Vorgänger.
Eigentlich beginnt die Geschichte ja schon mit Ricarda Thomasius in den drei Bänden "Die Ärztin" und umspannt insgesamt nun fünf Bücher. Man kann aber die Reihe um die Töchter der Ärztin auch ohne die drei Vorgänger lesen. Nur mit der etwas großen Anzahl an Figuren, die Neueinsteiger noch nicht kennen, könnte es anfangs kleinere Probleme geben. Dazu gibt es am Ende des Buches aber einen Stammbaum der Familien Thomasius und von Freystetten zum Nachschlagen.
Mit kleinen Rückblicken in "Zeit der Sehnsucht" ist man sofort wieder in der Geschichte drinnen. Henny wagt den Versuch sich ein zweites Mal mit Victor zu verheiraten, nachdem die beiden wieder zueinander gefunden haben und neben Tochter Vicky das Familienglück mit dem kleinen Leo nun perfekt zu sein scheint. Henny hat sich jedoch mit den Gedanken nach Amerika zu ziehen, noch immer nicht wirklich angefreundet. Erst nach einem schlimmen Vorfall in Berlin, verlässt auch sie mit den Kindern Deutschland und folgt Victor in die Staaten.
Toni ist hingegen erst aus Afrika zurückgekehrt und sucht in Berlin eine neue Aufgabe, denn ihre Zulassung als Ärztin wird in Deutschland nicht anerkannt. Mit Adam, einem farbigen kommunistischen Amerikaner, der in Deutschland studiert, lernt sie einen Mann kennen, der ihr Leben ganz schön durcheinander bringt.
Neben Berlin ist auch München Schauplatz, wo Ricas Sohn Georg weiterhin kein Glück findet. Als Sophie schwer erkrankt ist Rica nicht nur in Freystetten gefordert, wo Frieda, das schwarze Schaf der Familie, die sich um keine gesellschaftlichen Gepflogenheiten kümmert, jede Menge Trubel in die Grafenfamilie bringt. Dabei möchte sich Ricarda endlich mit Siegfried zur Ruhe setzen.
Erzählt wird jeweils aus der Perspektive von Ricarda, Henny und Toni. Das Setting wechselt zwischen München, Berlin, Freystetten und Amerika. Die Atmosphäre im Roman ist angespannt, nicht nur politisch, sondern auch familiär.
Die Politik scheint die beiden Familien zu entzweien, denn Graf Franz von Freystetten sieht sich bereits in höherer Position der neu gegründeten NSDAP und geht dabei äußerst rücksichtslos vor...
Das medizinische Thema hat auch diesmal nicht wirklich viel Raum, wie bei den Büchern rund um Ricarda. Der historische und der familiäre Kontent bildet den Hauptstrang.
Gefallen hat mir die Erwähnung von "Polizeiärztin Magda Fuchs", ebenfalls aus der Feder des Autorenduos, deren Geschichte ich sehr gerne gelesen habe.
Das Autorenduo, das unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld schreibt, hat diesmal sehr viele interessante historische Begebenheiten in die Geschichte miteinbezogen.
Wir erfahren nicht nur über den immer größer werdenden Aufschwung der Nationalsozialisten und ihre Machenschaften, sondern auch einiges über die Filmbranche und die Anfänge in Hollywood. Marlene Dietrich und Vicky Baum sind ebenso Teil der Geschichte, wie Regisseur Fritz Lang oder Heinz Rühmann.
Ich hoffe, dass es noch eine weitere Fortsetzung geben wird und diese Reihe ebenfalls als Trilogie abgeschlossen wird.
Fazit:
Eine spannende und historisch gelungene Fortsetzung der Reihe, die mich gut unterhalten hat.